T4 2,4 AAB Rodeo Ruckeln bei Halbgas/Teillast nach Zylinderkopftausch

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  • Hallo,
    ich hab nen Problem mit meinem lieben guten T4...
    (Multivan, AAB, Bj.93, 244000 km)
    Nachdem sich mein Zylinderkopf vor einem Monat verabschiedet hat und ich 2000 € in einen komplett neuen Kopf und neue Zahnriemen, Wasserpumpe investiert habe, ruckelt er bei Halbgas und schaukelt sich heftig auf. Fühlt sich wirklich wie Rodeo-Ruckeln und nicht gesund an.
    Nehm ich das Gas weg und gebe sanft Gas bzw. trete ganz durch, zieht er sauber und ohne ruckeln hoch.

    Auch hat er seit dem Kopfwechsel ein drehzahlabhängiges (deutlich hörbares und störendes) hohes aber festes Klackern. Es hört sich wie arbeitende Ventile an aber das sollte ja mit den neuen Ventilen nicht sein. Hängt das vll mit dem ruckeln zusammen bzw. hat jemand eine Idee für die Ursache?

    Die Werkstatt sagt, das Ruckeln könnte vom Gaszug kommen, sie glauben aber es sei die Einspritzpumpe in der ein Kolben verschlissen sei, der bei Halbgas am meisten arbeiten und sich selbst durch ein gewisses Spiel aufschaukeln soll.
    In Foren haben ich jetzt auch schon was vom Gaszug in Zusammenhang mit dem Rodeoruckeln gelesen. Ein Kumpel aus einer anderen Werkstatt sagt ich soll den Dieselfilter wechseln, andere Foren schreiben, dass es die Motorlagerung sein könnte, wieder andere, dass der Förderbeginn der ESP falsch eingestellt ist (das streitet die Werkstatt ab), die Kupplung (glaube ich nicht), die Reifen (glaub ich auch nicht)... und so weiter... es scheint ja auch ein häufiger auftretendes Problem beim AAB zu sein...

    Wenn ich jetzt aber anfange das alles abzuarbeiten, bin ich schnell die nächsten 2000€ los bzw. muss mein Studium schmeißen um genug Schraubzeit zu haben...

    Hat jemand Erfahrungen oder Lösungsvorschläge bzw. kann eine der möglichen Ursachen (z.B. die teure Einsritzpumpe, von der hab ich auch noch sonst nix als Fehlerquelle gelesen) ausschließen?

    Ich wär enorm dankbar für schnelle Hilfe!
    Gruß

  • Das Klackern ist bestimmt die Unterdruckpumpe. Wenn du im Leerlauf mehrmals die Bremse trittst und es dann weg ist, ist es die Unterdruckpumpe. Haben fast alle 5-Zylinder Diesel. Ist nicht so schlimm. Das Ruckeln kommt mit Sicherheit von Luft im Kraftstoffsystem (aber dann muss er lange keine Leistung haben und auf einmal wieder einsetzen), Dieselfilter (gleiche Symptome wie vorher beschrieben).
    Oder aber, je nach dem wie der Kaltlauf und das Startverhalten bzw. der Verbrauch ist. Liegt es am Vörderbeginn. Viele (unglaublich viele!) Werkstätten sind nicht vertraut damit, wie empfindlich die 5-Zylinder auf falsch eingestellten Vörderbeginn reagieren. Wo ein normaler 1.9td noch wunderbar läuft, springt ein 5-Zylinder kaum noch an. Ist einfach so. Beim TDI kann man das einfach auslesen und weiß bescheid. Bei deinem muss halt die Messuhr ran. Darauf haben die meisten Schrauber keine Lust und so arbeiten sie mit Farbmarkierungen und gehen davon aus, dass es wieder läuft. Pustekuchen, der 5-Zylinder muss richtig mit Messuhr eingestellt werden sonst klappt das nicht. Ich habe gerade einen 5-Zylinder TDI gekauft, der nicht richtig läuft. Die Vorbesitzer (er war ein Krankenwagen) haben immer bei VW warten lassen. Der ist total verstellt. Der ZR ist 50tkm alt. Der Vörderbeginn ist jenseits von gut und böse! Und das hat VW gemacht. Die schauen auf das BJ und den KM-Stand und denken sich, is eh ne alter Karre. Läuft schon. Und das bei einem Rettungswagen!!! Da weist du was manch freie Werkstatt sich bei einer Reparatur an einem noch älteren Fahrzeug, wie bei dir denkt. Lass die den Vörderbeginn einstellen, dann läuft der schon. Wenn die das nicht wollen, sollen sie die Rechnung vom Boschdienst bezahlen. Such dir aber einen Boschdienst, der das auch kann!

    Eine Sache fällt mir noch ein: Mein 1.9TD hatte so ein Dämpfer am ESP-Hebel. Also so, dass man nicht zu schnell das Gaspedal treten konnte. Wenn der ausgeleiert ist, könnte der Motor doch auch aufschaukeln, oder? Wenn dann also immer Schwankungen in der Lastvorwahl auftreten.

    Ausgeleierte Motorlager kommen auch in Frage, aber dann müssten die schon extremst locker sein. Dann liegt der Motor ja fast auf der Straße. Die kann man aber auch leicht prüfen. Soll die Werkstatt machen, die den Zylinderkopf hast machen lassen. Die müssen beweisen, dass der Mangel vorher schon bestanden hat!

    Mach denen Druck, notfalls drohe mit einem Anwalt. Du wirst sehen, wie schnell die den Bus absolut korrekt einstellen.

    By the way, ich habe noch keine Einspritzpumpe gesehen, die bei der Laufleistung defekt war. So lange die Pumpe Druck aufbaut und der Motor läuft, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ein Ruckeln verursachen soll. Ich lasse mich aber natürlich gerne eines Besseren belehren.

    MFG
    Jan

  • Schön, danke!
    Das hilft doch.. den Kraftstofffilter und den Gaszug mit dem Dämpfer werde ich dann einfach mal wechseln, die 30eu tun noch nich weh und ans Einstellen muss die Werkstatt nochmal ran!
    Ich schreib mal wies weitergeht..

  • War das Problem vor der Reparatur schon vorhanden? Wenn nein muß es auch was mit der Reparatur zu tun haben. Undichte Spritleitungen etc. durch die Luft rein kommt, wären eine Möglichkeit. Ansonsten können alle von Dir beschriebenen Ursachen auch erst in Kombination miteinander zu Rodeoruckeln führen. Das nennt man schlicht und einfach Verschleiß und Defekt und defekte Teile müssen halt nunmal getaucht werden. Die Frage ist nur immer, was es im Einzelfall ist.

    Förderbeginn beim AAB auf 1,07mm einstellen. Damit laufen die Kisten schön.

    E10 ist Mist... es macht Dieselmotoren kaputt

  • also er hat es vorher ganz ganz leicht schon gemacht. aber so wenig, dass es nicht gestört hat und ich auch nicht genau auf gasstellung geachtet hab oder so.. und jetzt flieg ich zwischen lenkrad und sitz hin und her und komm mir vor wie ein wackeldackel... und er hat jetzt auch nicht durch den neuen Kopf soviel mehr leistung bekommen, dass das ganz leichte ruckeln jetzt so sehr bemerkbar wäre, oder?
    also auf jeden fall ist es erst seit der reperatur als mängel da und die ganzen teile gehen ja nicht von heut auf morgen kaputt!? Recht hast du schon, irgendwann dran sind sie bestimmt... aber vielleicht nicht auf einmal und gleich so heftig...

    danke! und die Gradzahl gebich morgen mal der werkstatt vor..

  • Das Ruckeln hat nix mit Leistung zu tun. Da schwingen verschiedene Komponenten gegeineinander und die Einspritzpumpe schwingt mit. Dadurch schwankt die Einspritzmenge sehr stark in kurzer Zeit und dann ruckelt es. Wurde an der Pumpe irgendwas geändert?

    Ich persönlich würde die Steuerzeiten kontrollieren (Nockenwelle zu Kurbelwelle und Förderbeginn Einspritzpumpe auf 1,07mm, und kontrollieren ob die Spritleitungen und Einspritzpumpe wirklich dicht sind (Luft im Pumpenrücklauf?). Wenn das alles passt und der Filter frisch ist, erwarte ich eigentlich, daß sich das Ruckeln wieder auf das vorherige Maß senkt. Ansonsten fällt mir gerade noch ein: Wenn Motorlager gelöst wurden, muß u.U. der Motor erst wieder spannungsfrei in Position gebracht werden. Wenn der verspannt in den Lagern hockt, gibt das ganz schön fieses Verhalten. Läuft dann rauh, ruckelt und die Kupplung kann deswegen auch ganz schön rupfen.

    E10 ist Mist... es macht Dieselmotoren kaputt

  • Die Werkstatt sagt, sie hätten die Einspritzpumpe nach dem Zahnriemenwechsel eingestellt. Was mich irritiert ist aber auch, dass wenn ich den Kaltstart ziehe, er noch mehr klackert als so schon, auch bei kühlen Temperaturen. Und eigentlich ist das ja nur der Fall wenn der Motor warm ist, oder? Was für mich ja auch auf den Förderbeginn hinweisen würde weil der Kaltstart vorher ordnungsgemäß funktioniert hat!
    Ich muss nochmal genau nachfragen was die Werkstatt gemacht hat, ob sie den Block los hatten und ob sie die Spritzufuhr kontrolliert haben...

  • mir is noch was aufgefallen- es is vom Lastwechsel abhängig... d.h. beim Gas Gasgeben nach Runtertouren/Schalten...
    falls es doch die Pumpe ist-weis jemand wo ich die überholen lassen kann? und was das kostet?

  • Ich war jetzt bei VW-die haben mir per Klemmgeber den Förderbeginn ausgelesen und 17° vor OT gemessen. Normal sind laut VW 11,9°bis 13,5° Grad nach OT, kann das sein? Wie sehr merke ich die Verstellung? Bzw wieviel mm Hub wären das? Und vor oder nach OT??
    Die Werkstatt, die den Förderbeginn so ungenau eingestellt hat sagt garnich... und der Klemmgeber wäre auch ungenau.. habt ihr Erfahrungen damit? Kann das das Rodeoruckeln erklären?
    Erstmal ist er jetzt wieder in der Freien-Werkstatt und wird auf Garantie nochmal eingestellt- ich hoff diesmal sind sie genauer... und ich hoff es hilft!

  • Der AAB beginnt in jedem Fall VOR OT mit dem Einspritzen. Ich weiß jetzt aber nicht wieviel Grad. Könnte sein, daß die 13° Vor OT korrekt sind. Lass Dir von der Werkstatt sagen wieviel Millimeter Kolbenhub der Einspritzpumpe die am Zünd OT erster Zylinder eingestellt haben, bzw. die sollen nochmal kontrollieren. Wobei etwas zu früher Förderbeginn das Ruckeln nicht begünstigt - zu später Förderbeginn schon eher.

    E10 ist Mist... es macht Dieselmotoren kaputt

  • Hallo,
    Drei Jahre hat mein Bus geruckelt,
    jetzt ist er wieder ok.

    Zwei Dinge habe ich gleichzeitig gemacht.
    1. Die Hülse für die Achse des Einspritzhebels im EInspritzpumpendeckel gewechselt. ca. 8 Euro beim Freundlichen. 068130718 J Buchse 30,6 mm
    2. Die Wärmeschutzdichtung an der dritten Einspritzdüse war falsch rum drin.
    Das ist passiert beim vorletzten Glühkerzen wechseln. Der Einfachheit halber nehme ich dazu die Einspritzdüsen raus. Beim Reinschubsen hat sich seinerzeit die Scheibe gedreht. Diesmal hab ich mit Handyfotos kontrolliert.

    Viele Grüße
    Duedi