Jemand Erfahrungen mit dem Crafter?

mein dad fährt den mittleren radstand und das mittlere dach und hat ein riesen leitersystem auf dem dach und ein regalsystem von würth hinten drin.
er hat die 2,5l 4zyl. ,etwa 130ps maschine mit adblue. das ding säuft wie ein loch.

vom innenraum war er erst am überlegen diesen unter ein womo zu machen, als er ihn neu bekommen hatte. nachdem sich der dieselverbrauch so um die 14l eingependelt hat lässt er es sein und bleibt beim ducato.
zum fahrverhalten meint er eigentlich das er bis auf die seitenwind empfindlichkeit recht gutmütig und akzeptabel wäre.

er fährt beruflich pro tag um 200km im 3tel mix, im umkreis und durch münchen.
er ist kein kurierfahrer und mitt fünfziger, also kein heizer oder raser. er ist seit über 22 jahren im aussendienst und hat schon etliche ford transits und einen opel vivaro gefahren.
er muss jedes jahr mit dem crafter zum fahrsicherheitstraining, vom arbeitgeber gefordert und bezahlt.

Moin

Also der LT lang mittelhoch mit 109Ps hat weniger verbraucht als der 130(136?)Ps Crafter. Hab beide ne Zeitlang gefahren, beide Langstrecke mit Ladung hin und leer zurück. Der Crafter hat sich mal locker 12 Liter Minimum gegönnt bei 120 auf der BAB, Der LT ungefähr 10. Man muss aber dazu sagen, das der Crafter bei dem Tempo auch schon bei 3600Umin dreht, der LT nur 3200.
Vielleicht gab es da noch andere Abstufungen vom Getriebe oder beim Difi, was mehr auf Langstrecke beim Crafter ausgelegt wäre. Der Motor beim Crafter hatte irgendwann einen Riss im Block, der sich von der Ölwanne nach oben bewegte, angeblich kein Materialfehler , und das bei 240tkm, davon 80% BAB bei 120, da wir vom Chef wegen Vebrauch ein Tempolimit hatten. Von der Kraft her wars eigentlich ganz ok, wobei ich keinen großen Unterschied zwischen LT und Crafter feststellen konnte. Der Crafter hat das durch das doch recht kurz übersetzte 6 Ganggetriebe ausgeglichen. Die Schaltung im Crafter war von Anfang an im 1 und 2 Gang hackelig auch beim Hochschalten gab es öfters mal Geräusche, obwohl die Kupplung richtig getreten war. Mit Rost ging das eigentlich, da war beim Crafter nach 4 Jahren nix zu sehen.
Der Lt war zwar weicher gefedert auch wenn er leer war, hat sich aber trotzdem besser fahren lassen. Der Crafter neigt leer in engen Kurven zum ausbrechen an der HA, was ziemlich unsanft und spät vom ESP ausgeglichen wurde. Da reicht manchmal schon ein Belagwechsel in ner Kurve an der BAB-Abfahrt und der Arsch ging weg. Und das ESP greift dann zwar, aber irgendwie spät, da man schon am Gegenlenken ist. Erst hat man das Gefühl, die Karre dreht sich weg, dann bremst dich das ESP beim gegenlenken in die andere Richtung, so das du dann fast nach Aussen abfliegst.
Ich persönlich würde den LT vorziehen und wenn der zu alt ist, dann irgendwas aus dem Bereich Fiat Ducato, Citroen Jumper oder Peugot ...?...war baugleich mit den ersten beiden, oder Renault Master.

Der im Vergleich zum LT höhere Verbrauch beim Crafter ist seiner grossen Anfahrschwäche (Turboloch) geschuldet. Ich fahre beruflich gelegendlich einen 5t Crafter Pritschenwagen mit Plane und 164 PS TDI den muss man um beladen zügig voranzukommen immer über 2000 Umdrehungen drehen lassen sonst zieht er überhaupt nicht. Wenn man das Turboloch allerdings überwunden hat geht er wie die Feuerwehr ab und macht auch beim Fahren viel Spass weil man von der Beschleunigung her im Verkehr gut mit mitschwimmen kann wenn man den Motor drehzahlmäßig bei Laune hält. Diese im Vergleich zu den LT TDI Motoren unharmonische Kraftentfaltung treibt den Verbrauch je nach Beladung (schwer beladen + sehr großen Anhänger und grossem Luftwiederstand mit bis zu 8 Tonnen Zuggewicht) auf bis zu 17 Liter pro 100 Km. Unbeladen schluckt er auch nie weniger als 12 Liter Diesel. Vom Motorgeräusch her finde ich ihn sehr angenehm,leise und kultiviert mit schönen 5 Zylindersound der nur wenn der Russfilter freigebrannt wird ein wenig brummiger läuft als sonst. Beim Freibrennen des Russfilters ist ein leichter Leistungsverlust zu beobachten der aber kaum auffällt. Zur Rostanfälligkeit ist zu sagen das diese geringer ist als beim LT aber lange nicht so unproblematisch wie beim VW T5 man muss halt bei der Pflege des Fahrzeugs sehr darauf achten,daß Steinschläge oder tiefe Lackkratzer schnell ausgebessert werden und Winter bei stark gesalzten Strassen ein regelmäßiges Waschen des Fahrzeugs wichtig ist sonst wird es relativ schnell erste Rostspuren geben. Das Fahrverhalten ist gutmütig und sicher und angesichts der Grösse des Crafters auch recht handlich. Im Winter sollte man unbedingt richtig gute Winterreifen und keine Ganzjahresreifen mit M+S Kennung verwenden weil unbeladen die Traktion des Hecktrieblers grausig ist und die Traktionskotrolle (ASR) dem Fahrzeug im tiefen Schnee und auf Eis überhaupt nicht hilft sondern es bis zum Stillstand abbremst. Mit ausgeschalteten ASR stellt sich die ganze Fuhre meist quer und es geht auch nichts mehr.Insgesamt gesehen macht mir das Fahren mit der Crafter trotz seiner teilweisen Schwächen eigentlich doch Freude und er hat mich bis auf die schlechte Wintertauglichkeit immer zuverlässig ans Ziel gebracht.
IKARUS BASTI

Moin Basti

Stimmt, mit dem Winter hab ich ganicht dran gedacht. Beladen bin ich bis zum Ziel gefahren, leider in ner Nebenstraße wo es nur einige festgefahrene Spuren gab, Auto entladen und dann nicht mehr vom Fleck gekommen. Mit ASR ging nichts mehr, ohne ASR und bloss nicht lenken dann gradeaus quer über die Wiese mit Anlauf. Aus den kleinsten Querrillen oder löchern ist man leer nicht mehr rausgekommen dank ASR, trotz Winterreifen. Dar Crafter war übrigens Mittellang und mittelhoch, also eigentlich recht handlich. Aber viel zu leicht auf der HA