Schon zwei Ladegeräte verschmort - woran kann's liegen? California '92, 2.4l-Diesel

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  • Hallo,

    ich bin seit ein paar Wochen stolzer California-Besitzer.

    Den Bus habe ich mit einem Problem übernommen: Der Vorbesitzer wollte die Batterien noch mal vollmachen, dabei gab's dann Qualm und Schmorgerüche - Ladegerät defekt. Die Hoffnung, dass es sich um den vielfach beschriebenen abgerauchten Funkentstörkondensator handelt, hat mir der örtliche Fernsehtechniker genommen: Große Teile der Platine waren kaputt, verschmort.

    Also habe ich mir ein neues (altes) Ladegerät bei Ebay ersteigert und eingebaut. Zuerst sah es auch ganz okay aus: In der Zentralelektronik wurde eine Voltzahl von 13.7 angezeigt, die allerdings rasch fiel. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil ich glaubte, die Batterien müssten halt geladen werden. Später wurde dann gar keine Zahl mehr angezeigt, es waren nur drei Striche im Display. Als ich das Netzkabel abgenommen habe, zeigte die Batterieanzeige einen Balken. Die Kühlbox wollte zunächst weder mit Batterie noch mit Netzstrom arbeiten. Irgendwann fing sie dann zwar an zu arbeiten, aber jetzt kommt's: Als ich das nächste Mal nachgeschaut habe (Netzbetrieb), gab's wieder Schmorgerüche und das schöne neue (alte) Ladegerät ist nun auch hinüber.

    Bevor ich jetzt weiter Ladegeräte schrotte: Was kann da kaputt sein, dass es mir die Ladegeräte zerschiesst (verschmort, das Gerät war auch ganz schön heiß)? Hat irgend jemand mehr technischen Sachverstand und eine Idee?
    Danke an alle Tippgeber!

    P.S. Der Personenschutzschalter funktioniert im Test, alle Sicherungen sind heil...

  • Ich vermute den Fehler nicht auf der 230-Volt-Seite sondern auf der Seite mit den 12 Volt.

    Hast du die Verkabelung dort geprüft/prüfen können?

    Auch bzw. weil die Anzeige der Ladespannung fällt -> Evtl. hat eine der Leitungen irgendwo Kontakt (durchgescheuert, etc.) und so kann sich die Batterie entladen.

    Grüße, Martin

  • @BeeGee1210:
    Verschoben ins richtige Board.

    Ich denke das es Pech war. Die origiginalen LG gehen mit dem Alter verstärkt kaputt.
    Bei dem Ebay Gerät wird wahrscheinlich auch ein Kondensator kaputt gegangen sein.

    Man kann aber auch ein anderes (neues) Ladegerät einbauen (Fraron, Votronic, Ctek...)
    Die sind wesentlich billiger als das Originale.

  • Zitat

    Ich denke das es Pech war. Die origiginalen LG gehen mit dem Alter verstärkt kaputt.

    ... vor allem wenn sie längere zeit nicht genutzt wurden verdunstet bei den Elko gerne der Elektrolyt und die brennen dann mit einem fürchterlichen aber characteristischen Gestank gerne bei der ersten Benutzung durch. Besonders anfällig sind die, da sie noch vor der Anhebung der Spannung im europäischen Verbundnetz von 220 V auf die heutigen 240 V gebaut wurden.

    Die sind wesentlich billiger als das Originale.

    ... und haben meistens eine batterieschonendere Ladekurve.

    Gruß, Jörg

  • Darf ich mich kurz hier anhängen?
    Da ich auch einen der ersten Calis habe, wie kommt man denn an das Ladegerät? Ich weiß, dass es unter der Kühlbox sein soll, aber wie bekommt man die Kühlbox aus dem Schrank, ich sehe bei mir keine Schrauben oder ähnliches?
    Gruß
    Joachim

  • aber wie bekommt man die Kühlbox aus dem Schrank, ich sehe bei mir keine Schrauben oder ähnliches?


    Der Zugang hat sich über die Baujahre hinweg kaum geändert. - das ist die untere Verkleidungsplatte hier in der Wiki entfernt zu sehen:
    Die Verkleidungsplatte müßte unten mit zwei Schrauben zu lösen und dann von unten heraus herausschwenkbar sein. Die ist zur oberen Platte in einer Nut geführt. Vorher die Sitzbank ganz nach vorne schieben (Bremsklotz, vorne Rechts in der Schiene vorher rausschrauben, wenn noch vorhanden)
    Dann siehst Du die (verstaubte) Pracht vor Dir.

    Gruß,
    RalphCC

  • Vielen Dank für die Antworten.

    X_FISH: Warum vermutest du den Fehler auf der 12V-Seite? Beide Ladegeräte sind ja durchgeschmort, als Netzstrom dran war? Bislang habe ich nur die sichtbare Verkabelung im Raum unter der Kühlbox in Augenschein genommen, da aber so nichts feststellen können. Ein Voltmeter hatte ich bislang nicht, ist bestellt und kommt die nächsten Tage.

    Möms-chen: Also, das wäre schon eine Menge Pech auf einmal. Jeweils nach wenigen Stunden Netzbetrieb sind die Ladegeräte abgeraucht. Und es war eben in beiden Fällen nicht der berühmt-berüchtigte Funkentstörkondensator.
    Bei den Alternativen ist doch ein Problem, dass die nicht zusammen mit der zentralen Anzeige funktionieren, oder? Abgesehen davon müsste ich dann beim Einbau improvisieren.
    Im Übrigen möchte ich gerne, bevor ich das nächste Ladegerät - alt oder neu - dranhänge, andere FEhlerquellen möglichst ausschließen.

    Der örtliche Fernsehtechniker vermutet, dass die Kühlbox kaputt sei und die das Ladegerät zerstört hat. Hat irgend jemand Erfahrungen diesbezüglich?

    Ein Tipp eines Kollegen: Vermutlich Kurzschluss an einer nicht gesicherten Stelle. Widerstände der Kabel prüfen.

    Also, falls noch jemand da Einsichten hat, ich bin für alles dankbar...

  • Also, falls noch jemand da Einsichten hat, ich bin für alles dankbar...

    Einsichten sind da schwierig - die Glaskugel kann auch nur raten.

    Aber wenn eine Schaltung durchbrennt, sind in der Regel eigentlich immer zu hohe Ströme schuld. Wenn wirklich die Platine komplett verschmort ist, denke ich eher an eine Überlastung (also zu hohen Strom über längere Zeit) und nicht an einen direkten Kurzschluss. Bei letzterem brennt entweder ein Bauteil sehr schnell durch und der rest bleibt unbeschädigt, oder eine Schaltung ist kurzschlussfest, dann passiert gar nichts. Falls die Teile ohne zusätzliche Belastung auf der 12V-Seite durchgebrannt sind, liegt es eindeutig an der zu hohen Netzspannung (siehe mein Beitrag weiter oben).

    Kannst Du ein Bild der durchgeschmorten Schaltung schicken - vielleicht kann ich dann etwas genauer raten, was die Ursache ist.

    Wenn Du das Multimeter hast, dann mess doch mal den fließenden Strom. Aber passt bitte auf, dass das Messgerät eine Sicherung hat - sonst ist es der nächste Todeskandidat. Sträme über 20 A sollte man nicht direkt messen - und darunter zwischen 2 und 20 A auch nur mit einem passenden Messgerät, welches das kann.

    Gruß, Jörg

  • RalphCC
    Danke vielmals. Habe den unteren Teil der Platte heute herausbekommen. Mein Gerät sieht ein wenig anders aus, aber egal. Morgen nach Feierabend will ein Arbeitskollege mal schauen, was und überhaupt für Ströme fließen. Wobei ich eher vermute, daß keine fließen, denn: " sowie gleichzeitig die evtl. vorhandenen 12V-Verbraucher (z.B. Kühlbox, Frischwasserpumpe) zu versorgen."
    Kühlbox lief in Oschersleben vor 3 Wochen trotz 48-stündiger Einspeisung von 220V nicht. Affenhitze und warme Kaltgetränke!

  • hemisoft
    Hallo Jörg, vielen Dank für deinen Post.
    Ich poste schon mal zwei Bilder vom zweiten zerstörten Ladegerät. Das erste ist noch beim Fernsehtechniker und da waren größere Teile der Platine in Mitleidenschaft gezogen. Wenn ich mich recht entsinne, war das Zentrum der Zerstörung aber an ähnlicher Stelle wie bei dem auf den Bildern.

    Das Multimeter ist da, ich werde es aber wohl erst am Wochenende schaffen, Ströme und Widerstände zu messen.

    Tja, ein Verbraucher war mit der Kühlbox schon an, nur blinkte da eigentlich die ganze Zeit das Kühlsymbol und ich konnte erst eine Kühlung feststellen, als das Ladegerät schon hinüber war. Die Frage ist dann ja: Lief die Kühlbox nicht an, weil das Ladegerät nicht vernünftig arbeitete, oder arbeitete das Ladegerät nicht vernünftig und schmorte durch wegen des Kühlschranks? Ich hatte die Kühlbox auch zwischenzeitlich ausgeschaltet, aber an der nicht vorhandenen Voltanzeige im Display (drei Striche) hat sich dadurch auch nichts geändert.

    Zumindest äußerlich ist weder der Verkabelung noch der sonstigen Kühlbox-Technik etwas anzusehen. Und wie gesagt: Irgendwann hat sie dann auch gekühlt.
    Ob beim ersten Versuch auch die Kühlbox eingeschaltet war, weiß ich nicht.

    Ok, soweit. Mehr am Wochenende.

    Gruß, Benni

  • Hallo Benni,

    so wie die Bilder hier aussehen, ist bei diesem zweiten Ladegerät "nur" der gelbe Kondensator geplatzt - das gibt so eine Sauerei. Evtl hat er auch nich das eine oder andere Bauteil beschädigt - normalerweise aber nicht - die sind nur "verschmutzt". Dieser Fehler hat nichts mit einem dahinter geschalteten Verbraucher zu tun, sondern passiert einfach nur weil der Kondensator "alt" wird und dann der Elektrolyt nicht mehr isoliert. (Stinkt fürchterlich)

    Näheres dazu findest Du auch in der Wiki: Ladegerät A10
    Da ist genau das Fehlerbild beschrieben und auch der Wert des Kondensators steht dabei.

    Gruß, Jörg

  • Hi,

    mein Sohnemann hat am Wochenende so ein Ladegerät repariert ... den Kondensator ausgebaut und die Platuine intensive mit Platinenreiniger sauber gemacht dann lief es wieder. Meine Vermutung ist das der Kondensator schnell altert weil ihm zu warm wird im Betrieb. Das Netzteil geht auch "ohne" trotzdem bestell ich einen bei Reichelt.

    Gruß Frank

  • Hallo Jörg,

    vielen Dank für deine Einordnung. Offensichtlich ist auch beim ersten Ladegerät "nur" der gelbe Kondensator geplatzt. Fotos anbei.


    Mittlerweile habe ich Spannungen und Widerstände gemessen. Bei den Kabeln war nichts auffälliges zu finden. Nur die Massekabel haben (wie sie sollen) einen Widerstand kleiner 1 angezeigt.
    Allerdings: Die Gel-Batterien waren mit 2 bzw. 3,6 Volt ziemlich am Ende. Ich habe sie nun ausgebaut und versuche sie über ein externes Ladegerät mit SOS-Funktion wiederzubeleben. Sonst müssen neue her.

    Was ich mich frage: Ist es möglich, dass die entladenen Gel-Batterien das Seriensterben meiner Ladegeräte zu verantworten haben? Also, dass das Gerät wie verrückt rödelt, aber die Batterien nicht mehr vollbekommt? Ein Kollege von mir, der sich mit dem Thema eigentlich auskennt, meinte, dass das eigentlich nicht möglich sei, weil tiefentladene Batterien für das LAdegerät wie ein offener Schalter seien. Eine zweite Meinung wäre mir da lieb, bevor ich neue Batterien und Ladegerät anklemme und der Spaß von vorne losgeht.

    Oder wäre umgekehrt auch ein wie auch immer gearteter Fehler denkbar, der die BAtterien erst so stark entladen hat und die Ladegeräte auf dem Gewissen?

    Und schließlich: Kennt jemand jemanden, der die Ladegeräte mit dem kaputten Kondensator wieder fit bekommt?

    DAnk und Gruß, Benni

  • Also, vielen Dank nochmals an alle für die Tipps.

    Es sieht nun folgendermaßen aus: Ich habe jemanden gefunden, der mir die Geräte repariert. So habe ich für die Reise sogar eins in Reserve, falls nochmal ein Kondensator durchbrennt.

    Die Batterien waren nicht mehr zu retten, alle SOS-Programme des externen Ladegeräts haben nichts geholfen. Da werde ich nun also nachkaufen müssen.

    Bevor ich Batterie und Ladegerät wieder einbaue, werde ich nochmal alle Leitungen messen, aber es scheint, dass hier wirklich ziemlich viel Pech zusammen kam UND möglicherweise die kaputten Batterien ihren Anteil hatten, indem sie das Ladegerät vor unlösbare Aufgaben gestellt haben...

    Also, nochmals danke!

  • aber es scheint, dass hier wirklich ziemlich viel Pech zusammen kam UND möglicherweise die kaputten Batterien ihren Anteil hatten, indem sie das Ladegerät vor unlösbare Aufgaben gestellt haben...


    ... bei dem alten Ladegerät könnte das - in Verbindung mit alternden Bauteilen - evtl. sein. Ein modernes Ladegerät sollte sich davor normalerweise selbst schützen (durch Strombegrenzung).

    Ich drücke Dir die Daumen.

    Gruß, Jörg

  • [...] Bevor ich Batterie und Ladegerät wieder einbaue, werde ich nochmal alle Leitungen messen, aber es scheint, dass hier wirklich ziemlich viel Pech zusammen kam UND möglicherweise die kaputten Batterien ihren Anteil hatten, indem sie das Ladegerät vor unlösbare Aufgaben gestellt haben...

    So ähnlich mein Gedanke bezüglich eines möglichen Fehlers auf der 12-Volt-Seite: Wenn die Last zu hoch wird für das Ladegerät -> geht es hopps. Ob das nun an gealterten Bauteilen im Ladegerät liegt oder anderweitig irgendwo »Leistung gezogen« - oder wie von dir vermutet beides zusammengekommen ist - wird müsste man kontrollieren.

    Hast du ein Strommessgerät welches du zwecks Diagnose in Reihe schalten kannst?

    Grüße, Martin

  • Hi,

    Zitat

    Wenn die Last zu hoch wird für das Ladegerät -> geht es hopps

    nee ... das Ladegerät stellt maximal 10A zur Verfügung und wenn die Batterie picke packe leer ist oder defekt dann geht es in die Strombegrenzung. Dabei wird es "warm" und der eine Kondensator kocht auf und platzt. Das scheint ein Serienfehler zu sein, der Kondensator hat nicht die nötige Lebendsdauer. Kauft man sich ein anderes altes Netzteil hat der Kondensator seine Betriebsstunden auch schon abgespult und gibt dann auch auf.

    Sauber machen, neuer Kondensator rein und dann sollte es wieder halten.

    Gruß Frank

  • Jetzt wirds langsam ernst mit meiner internen Spannungsversorgung!

    Zu meinem Beitrag vom 30 Juli: Die Batterien haben bei externer 220V Stromeinspeisung eine Spannung von 8V. Die Kühlbox läuft während der Einspeisung und während der Fahrt problemlos. Ich Dussel hatte die Bedienungsanleitung nur oberflächlich gelesen!

    Sonntagmorgens bei der Hockenheim-Classics: Der Bus stinkt nach faulen Eiern. Nach dem Wertungslauf um 9°° der Geistesblitz: "Der Geruch? > Batterie übergekocht!" Heckklappe auf, an der Batteriekasten-Verkleidung gefühlt: knallig heiß! 220V-Stecker gezogen und erstmal Rennauto verladen, nach Hause, 1 Woche bis spät abends arbeiten, Garagenumzug, ...... Problemlösung aufgeschoben! Bei der ADAC Westfalen Trophy am 19.-20.Okt. kann ich die Kühlsachen nach draußen stellen. :)


    Ich dachte immer Gel-Batterien sollen nicht kochen können?!

    Habe jetzt gerade Sitzbank, etc. wegen Garagenumzug ohnehin ausgebaut. Wie kann ich das Ladegerät vom Boardnetz trennen, einfach Sicherungen raus oder wie?

    Vielen Dank für Ratschläge im Voraus.

    Joachim

    Edit: Übrigens, unzählige T4's in den Händen der ca. 1000 Teilnehmer der Hockenheim-Classics - eben der echte MPV; leider keinen mit Forumsaufkleber gesehen.