Hallo,
-ich wollte mal über meinen LiFeYPo4 Akku Einbau/Zusammenbau berichten. Dies ist keine Einbauanleitung sondern nur ein Blick auf meinen Akku-Einbau mit einigen Anmerkungen dazu.
Für die, die sich dafür auch interessieren könnte es allerdings sehr hilfreich sein.
Dies soll kein Thread zum Thema pro und contra Akkutypen werden.
Also alles fing damit an das der einstmals so tolle AGM Akku schon nach 2 Jahren ich schätze ca 1/4 seiner Leistungsfähigkeit verlor (wahrscheinlich war ich auch selbst mit Schuld daran, denn Tiefentladungen mögen die gar nicht), deshalb entschied ich mich für den Wechsel auf eine andere unempfindlichere Akkutechnik.
Ich habe vorher viel gelesen und aufgrund der Recherche wurde klar dass das momentan beste an Akku-Technik wohl ein LiFeYPo4 Akku bestehend aus 4 einzelnen Winston Zellen mit einem Balancer Protect Modul sein würde. Mir war klar das es etwas teurer sein würde aber die zu erwartenden Vorteile gleichen das meiner Ansicht nach wieder aus.
Außerdem mußte ich vorher noch wissen wie ich meinen Solarladeregler dazu bekomme ständig mit ca. 14,7V zu laden (normal macht der nur 14,4V). Dieses bekam ich dadurch hin dass ich einen Potentiometer mit 2 KOhm an den Temperaturfühlerausgang des Solarladereglers anschloß. Das Ergebnis, -nach einigem drehen am Potentiometer ist es nun so dass der Regler meint es ist -43 Grad kalt im Batteriekasten und er deshalb die Ladespannung auf 14,7V anhebt :).
Jetzt also geschaut was ich denn noch brauche, ich hätte gerne 160Ah Winston LifeYPo4 Akkus, davon brauche ich dann 4 Stück um auf die entsprechende Spannung zu kommen (ich merke nun schon das wird nicht wirklich billig).
Da ich die einzelnen Winston Zellen auch ordentlich pflegen und schützen wollte mußte ein Batterie-Schutz und Pflege-System dazu angeschafft werden, ich fand dass tauglichste war der Balancer/Eqalizer Protect V3.1, auch nicht gerade billig aber der kann viel, er passt darauf auf das meine Akkus immer schön ausbalanciert sind und die einzelnen Zellen nicht zu weit voneinander abdriften, und die Ladespannung bei Überspannung abgeschaltet wird. Außerdem schaltet er bei Unterspannung die angeschlossenen Verbraucher ab, so dass die Batterie nie wirklich tiefentladen werden kann (idiotensicher dachte ich mir ;)).
Um dafür zu sorgen dass die Funktionen wie Oberspannung und Unterspannung geschaltet werden können mußten noch 2 Relais her, die an den Balancer angeschlossen werden müssen. Ich weiß die verlinkten Relais haben AC, aber laut Aussage eines Elektrikers schalten die auch DC, dann zwar nicht so oft wegen des anderen/längeren Lichtbogens beim Schaltvorgang.
Dann noch ein paar Kleinteile wie Polverbinder, Ringkabelschuhe und die Technik wäre komplett.
Nun kommt der Zusammenbau des System an die Reihe, für jemanden der das noch nicht gemacht hat und die Technik nicht wirklich versteht nicht so einfach, ich stelle hier mal einige Bilder von meinem Aufbau, meiner "Verdrahtung" zur Veranschaulichung ein.
Hier erstmal nur die 4 Winston Akkus aneinandergereiht: 160Ah nackt (Groß).JPG
dann ein Bild vom Balancer Protect V3.1 und dem Montagematerial, Relais: balancer protect (Groß).JPG
und nun ein Bild der Verkabelung und Belegung an den Polen: Anschlussbelegung Akku (Groß).JPG
-wichtig dabei ist die Polverbinder so anzubringen dass der Pluspol (links unten) und der Minus Pol (links oben) frei bleiben. Die Minus Leitungen habe ich beim endgültigen Einbau vor den Meßshunt angeschlossen damit auch der Stromverbrauch des Balancers vom BMV-600S mit gemessen werden kann.
Natürlich muß da nun noch ein Gehäuse drum in dem die 4 Zellen und die Elektronik untergebracht werden. Ich habe das (pressbare) Gehäuse aus Resten einer Siebdruckplatte gebaut. Dazu noch 4 Stück M10 Gewindestangen um die Zellen im Gehäuse etwas zwingen zu können. Dies darum damit die Zellen bei zu starker Erwärmung nicht bauchig werden können. Achtung nicht zu stark zwingen sondern nur mit der bloßen Hand festdrehen und evtl noch eine halbe Umdrehung mit dem Ringschlüssel nachziehen (die Zellen sollen am Ende nicht platzen).
Hier mal einige Fotos vom Gehäuse:
Akku in Gehäuse 1 (Groß).JPG Akku in Gehäuse 2 (Groß).JPGBalancer Anzeige (Groß).JPG Akku in Gehäuse 4 (Groß).JPG Akku in Gehäuse 5 (Groß).JPG Akku in Gehäuse 6 (Groß).JPG
-das Gehäuse wiegt inkl der 160Ah LiFeYPo4 Technik etwa 28,5 kg, der vorherige AGM 200Ah Akku wiegt 57,4 kg also etwas über doppelt so schwer.
Zur Erläuterung des Leistungsvermögens:
-aus einem 200Ah AGM Akku sollte man am besten immer nur um die 30% entnehmen um die Batterie zu schonen (man kann natürlich auch bis zu 50% aus den Batterien entnehmen nur wenn man AGM Akkus immer oder öfter bis zur Hälfte also 50% entlädt, reduziert sich die Anzahl der möglichen Ladezyklen erheblich), dies entspricht etwa 60Ah, bei einem Winston LiFeYPo4 Akku hingegen kann ich bis zu 80 % (bei 5000 Ladezyklen) entnehmen ohne dass er Schaden nimmt, wären dann wie in meinem Fall bei einem 160Ah LiFeYPo4 Akku etwa 128Ah. Also erziele ich am Ende durch den Austausch des Akkus ca. die doppelte Leitungsentnahme bei längerer Haltbarkeit des Akkus.
Zusatz am 06.06.2015: Nur zur Veranschaulichung um 128Ah bei schonender Entnahme (also ca. 30%) aus einem AGM Akku zu entnehmen müßte dieser eine Kapazität von etwa 427Ah haben, zudem würde dieser etwa geschätzte 130kg wiegen und einen erheblich größeren Platzbedarf benötigen.
Ich hoffe natürlich dass in der Realität die LiFeYPo4 Akkus auch die versprochenen Werte und Haltbarkeit erreichen.
Zum Abschluß noch ein Bild vom verbauten Akku im Bus: Eingebaut in Batteriekasten (Groß).JPG