Telekom und Hausverwaltung streiten sich um Anschluß

Telefonanbieter (ob nun T oder wer auch immer) ist da raus. Ob der Vermieter dafür zuständig ist, kann ich dir nicht genau sagen. Ich würde mal behaupten erstmal der Vermieter. Was steht im Mietvertrag drin? Aber wo bitteschön gibt es Wohnungen in Berlin (erst recht bei einem mind. 10 Stöcker), wo keine Telefondose gelegt ist? Vielleicht Kreuzberg Hinterhof, aber die haben keine 10 Stockwerke.

Zitat von badgirl110

Ich habe einen Telefonanschluß Magenta Zuhause L bei der Telekom zum Monatsanfang bestellt.

Wie war das Telefon vorher angeschlossen? Oder ist es ein Neubau/Erstanschluß?

Der Telefonanbieter legt standardmäßig nur eine Hausübergabedose im Hausanschlußraum oder außen. Alles andere ist extra Auftragsarbeit die man auch an manchen Telefonanbieter vergeben kann - aber das ist nicht unbedingt sinnvoll.

Gruß, Jörg

Schau mal hier, habe ich gerade gefunden. Also musst du wohl selber in die Tasche greifen. Aber Vorsicht, der Vermieter muss dies auch erlauben. Was haben denn die anderen Mieter im Haus gemacht?

Ich habe in einem alten EInfamilienhaus Telekom DSL bestellt. Da aber keine TAE Dose (also die, wo man das Kabel vom Telefon oder Router einsteckt) vorhanden war,
habe ich bei der Telekom gefragt und die meinten bis einschließlich TAE Dose ist die Telekom als Netzbetreiber zuständig. Da kam dann ein Telekom- Techniker und hat mir kostenlos
die Steckdose gesetzt. Hausanschluß bestand aber vorher schon.

Also in meiner Wohnung, die vorm Einzug von der Genossenschaft frisch "komplett" renoviert wurde, hat auch keine TAE Dose mehr, weil Ausbaugebiet von KabelDeutschland/VodafoneKabel. Hab nur die TV/Internet Kombidose in der Wohnung.
Also die Telekom ist meines Wissens bis zur TAE zuständig, wenn du ein technisches Problem hast. Die Hausanlage liegt ab an sich in der Verantwortung der Eigentümer. Die Telekom kann ja nich einfach überall in die Häuser rennen und da Kabel ziehen, wie sie will, da hätte ich als Eigentümer was dagegen^^

Die Netzbetreiber (vorrangig die Telekom) sind zuständig für die Grundversorgung des Objektes.
Dazu müssen die Hausbesitzer einen Antrag beim sogenannten "Bauherrenservice" der Telekom stellen.
Das ist genau so wie beim Wasser und beim Strom.

Die Netzbetreiber legen dann bis zu einem sog. Übergabepunkt ihre Leitung und schließen die dort mit einem geeigneten Bauteil ab.
Beim Telefonanschluß heißt dass dann Anschlußpunkt Leitung oder kurz ApL.

Alles was hinter dem ApL sitzt ist Sache des Hausbesitzers, auch hier wieder analog zu den Anschlüssen für Strom und Wasser.
Ist schon lustig ... bei einem tropfenden Wasserhahn käme niemand auf die Idee beim Wasserverband anzurufen und sich dort zu beklagen;
bei der Telefonie und dem Internet jammern alle rum, die Telekom (oder sonstwer) wäre zuständig.

Telefonanschlüsse gehören (genau wie Strom und Wasser) zur Grundausstattung eines Mietobjektes.
Wenn die Anschlußdose in einem nicht ausdrücklich als "telefondosenfrei" vermieten Objektes fehlt, dann ist der Vermieter bzw. der Hausbesitzer dafür zuständig, diesen Anschluß zu realisieren.
Telefon- und Internetanschluß gehören heute zur Infrastruktur eines jeden Mietobjektes.

Als Mieter kann man aber nicht darauf bestehen, dass nun jede eventuelle Möglichkeit geschaffen wird, um jeden verfügbaren Netzbetreiber anzuschalten.
Wenn also ein Kabelanschluß vorhanden ist, dann existiert auch eine Telefonie- und Internetanschlußmöglichkeit, und es muß nicht zwingend auch noch ein Kupferkabel anschließbar sein.

Ich habe hier im Umkreis von Hannover in einigen Gebäuden gearbeitet, in denen die Telekom auf die Leitungsverlegung verzichtet hat, weil die Telefontochter der Stadtwerke dort Glasfaser hinein gelegt hat.
In den Häusern bekommt man auch keinen Telekom-Anschluß gebucht, stattdessen aber den vom City-Carrier, der Stadtwerketochter htp.

CU, Axel

kleiner Nachtrag in eigener Sache :
Schade, dass unser badgirl110 den Telekom-Anschluß nicht über mich bestellt und mich so nicht nur um die Provision, sondern auch um den Einblick in die Telekomunterlagen gebracht hat.
Meinen Kunden erzähle ich sowas wie oben beschrieben nämlich regelmäßig und unterstütze sie dann natürlich auch dabei ihre Forderungen an die Hausverwaltung durchzusetzen.
Vielleicht muß ich in Stove mal wieder ein wenig Werbung machen, auch wenn mich die meisten hier ja unter meinem privaten Nicknamen axelb kennen.

Guter Beitrag. Genauso ist das - Telefonanschlußmöglichkeit (anbieterunabhängig) gehört heute zur Grundausstattung einer Mietwohnung die ohne Erwähnung selbstverständlich ist. Das Fehlen muss vertraglich festgehalten sein.

axelb: man sieht dich hier im Forum ja selten unter Deinem gewerblichen Account (was ja auch an der Natur der Sache bzw. den Themen liegt). War mal eine völlig neue Erfahrung für mich.

Gruß, Jörg

Zitat von badgirl110

Ich wohne in der 10. Etage und es muss wohl ein neues Kabel vom Keller zur Wohnung gezogen werden

Das kann ich mir übrigens nicht vorstellen.

In derartigen Objekten gibt es für gewöhnlich einen zentralen Leitungsschacht im Hausflurbereich, von dem die Telefonanschlußleitungen dann nach links und rechts in die Wohnungen verteilt werden.
Es wird also aller Voraussicht so sein, dass die Leitung aus dem Flur irgendwo in die Wohnung gekappt oder verschwunden ist.
In dem Fall wäre allenfalls diese Verbindung neu herzustellen, nicht aber die 10 Stockwerke bis zum Übergabepunkt ApL im Keller.

Es mag für den Vermieter unglücklich sein, dass dann u.U. eine Leitung Aufputz im frisch renovierten Flur verlegt werden muß, noch dazu in brandgeschützten Leitungskanälen (Fluchtweg!),
aber das ist ein Versäumnis seinerseits, dass er nicht vorab darauf geachtet hat.

Oft kann man auch die ebenfalls schon vorhandenen Kabelschächte aus dem Flur in die Wohnung erneut verwenden und muß dort lediglich eine Leitung einfädeln, dann erübrigt sich die "häßliche" Aufputzgeschichte.

Es könnte aber auch sein, dass die Leitung in der Wohnung einfach nur irgendwo unterbrochen oder gekappt, oder die Dose zugeputzt wurde.
Sowas kann ein Informationstechniker-Handwerker, eventuell auch ein Elektriker, relativ einfach heraus finden.
Man muß nicht immer so ein Zinnober um fehlende Leitungen machen und die Hausverwaltungen wären gut beraten, wenn sie sich kompetente Handwerker ins Haus holen täten.

Vielleicht helfen diese Informationen ja noch ein wenig weiter.

Informationstechnik ist übrigens seit 2002 ein eigenständiges Handwerk, hervorgegangen aus den Radio- und Fernsehtechnikern, den Telekommunikationsanlagenelektronikern und noch einiger bis dahin vorhandener Berufe.
Sie gehören zwar zur Elektroinnung, betreuen aber einen völlig eigenständigen Bereich, den die Elektriker oft nur rudimentär abdecken können.
Das ist (nach nunmehr über 15 Jahren) aber immer noch nicht allen Architekten und Bauleitern bekannt, was regelmäßig zu mangelhaften Ausrüstungen in Neubauten führt.
Auch die Hausverwaltungen haben das noch nicht wirklich zur Kenntnis genommen ... die gemeine Bevölkerung erst recht nicht.
Es kommt immer wieder vor, dass der Informationstechniker mit dem Handy- oder PC-Laden an der Ecke verwechselt wird ... schade eigentlich.

Kontaktiere mal den Vormieter wenn möglich, evtl wurde die Dose abgebaut und zugespachtelt