01P-Automatik schaltet extrem hart von 3. in 4.

Moin,

die 01P-Automatik in meinem 2,5l ACV T4 schaltet mit einem Knall und Ruck, dass man meint, das Getriebe fliegt raus, vom 3. in den 4. Gang. Teilweise bremst es dabei auch ab. Vom 1. in den 2. ist ein leichter Schaltruck zu spüren. 2. auf 3. ist seidenweich. Wir haben bereits das Getriebeöl samt Filter getauscht und auf einen Tipp den Reparatursatz für das Modulationsventil N91 (Hülse und Schieber) eingebaut. Keine Besserung

Beim Auslesen des Getriebesteuergeräts wird folgender Fehler angezeigt:

Address 02: Auto Trans Labels: 01P-927-733.LBL
Controller: 01P 927 733 AK
Component: AG4 Getriebe 01P 4086
Coding: 00000
Shop #: WSC 00000
VCID: 7C8B77F37FF3
1 Fault Found:
01192 - Torque Converter Lock-Up Clutch
04-10 - Mechanical Malfunction - Intermittent

Das Motorsteuergerät spuckt auch einen Fehler aus:

Address 01: Engine Labels: 074-906-021-ACV.LBL
Controller: 074 906 021 A
Component: 2,5l R5 EDC G00AG 1909
Coding: 00001
Shop #: WSC 02744
VCID: 0E6F2D3B594F
1 Fault Found:
65535 - Internal Control Module Memory Error
37-10 - Faulty - Intermittent

Ist es doch der Wandler? Das würde das Ende für den Bus bedeuten, rentiert sich nicht
Habt ihr noch Ideen?

Dankeschön und Grüße,
merlin077

Ich hatte ihn schon kurz überflogen... mein Beileid! Was mir gerade in den Sinn kommt: der Bus hat irgendwo ein komisches Masseproblem. Weiterhin habe ich den linken Türkabelbaum geflickt und seitdem hat er das mit der kaputten Automatik. Da wird doch nicht irgendwo eine Masse fehlen?

lG merlin077

Nachdem die dämliche Ölwannendichtung endlich wieder einigermaßen dicht war (sind wir zu dämlich dazu oder ist das eine Fehlkonstruktion? Drei mal Wanne runter, Dichtung säubern, Dichtung wieder drauf..) hatten wir gestern eine Probefahrt gemacht und der Torque Converter-Fehler ist bisher nicht mehr im Fehlerspeicher abgelegt. Wobei wir gleich, nachdem der heftige Ruck im 4. zu spüren war umgedreht sind und in Fahrstufe 3 wieder heim sind.

Vielleicht mal das Auto vorne so hochbocken und den ohne Last in den 4. hochschalten lassen...

Habe über Nacht auch mal die Batterie abgeklemmt gehabt, mal sehen. Ich habe VCDS-Lite und ein Interface. Gibt es Messwerte die bestimmte Dinge ausschließen könnten wie z.B. Schlupf Wandlerkupplung im Fahrbetrieb?

lG merlin077
Edit: kann eigentlich was passieren, wenn der so extrem ruckt von 3. auf 4.? Mir wird jedes Mal himmelangst dabei und ich warte nur darauf, dass das Getriebe sich in dichtem weißem Rauch auflöst

Hi,

das AG4 Getriebe reduziert beim Schalten den Öldruck. Dazu wird über ein PWM Signal ein sogenanntes Modulationsventil angesteuert. Wird das Getriebe sehr warm oder ist stark verschmutzt dann kann es passieren das das Modulationsventil hakt und nicht sanft den Öldruck steuert sondern ruckartig. Im Notlauf wird auf die Öldruckabsenkung verzichtet und das Getriebe schaltet "hart".

Im ersten Schritt kannst Du versuchen das Getriebe spülen zu lassen um Verschmutzungen zu entfernen. Sollte dann die WÜK immer noch rutschen wäre der nächste Schritt den Wandler zu tauschen weil die WÜK verschleißt. Einen abgenutzten Kupplungsbelag kann man nicht wieder aufbringen.

Einige Getriebeinstandsetzer raten davon ab das Getriebeöl zu wechseln wenn es über 100TKm nicht gewechselt wurde. Der Grund ist das Kupplungsmaterial im Öl ist und die Kupplungen im Getriebe noch arbeiten obwohl sie abgenutzt sind. Füllt man dann neues Öl ein rutschen die Kupplungen und der Instandsetzer hat ein Problem obwohl er nichts dafür kann. Sollte also das Öl in Deinem Getriebe mehr als 100TKm auf dem Buckel haben kann es sein das es nach dem Spülen schlechter arbeitet als vorher.

Gruß Frank

Zitat von Grummelgrufti

Das ist doch sehr unwahrscheinlich. Schadet trotzdem nicht, da mal nachzusehen. Außerdem, wenn der Komposter voll ist, läuft das Wasser über den Stopfen in das Getriesteuergerät.
Meine Kontakte waren schon grün...

Nachsehen werde ich auf jeden Fall, schadet ja nicht. Als damals das ABS nicht mehr ging habe ich den Stecker vom Steuergerät abgesteckt. Dabei kamen mir die Hälfte der Pins entgegen, der Rest war dunkelgrün korrodiert. Unlötbar, Schrott
Das einzige was mich halt wundert ist der zeitliche Zusammenhang. Kabelbaum geflickt und seitdem besteht das Problem.

Zitat von B.Rude

Hi,

das AG4 Getriebe reduziert beim Schalten den Öldruck. Dazu wird über ein PWM Signal ein sogenanntes Modulationsventil angesteuert. Wird das Getriebe sehr warm oder ist stark verschmutzt dann kann es passieren das das Modulationsventil hakt und nicht sanft den Öldruck steuert sondern ruckartig. Im Notlauf wird auf die Öldruckabsenkung verzichtet und das Getriebe schaltet "hart".

Im ersten Schritt kannst Du versuchen das Getriebe spülen zu lassen um Verschmutzungen zu entfernen. Sollte dann die WÜK immer noch rutschen wäre der nächste Schritt den Wandler zu tauschen weil die WÜK verschleißt. Einen abgenutzten Kupplungsbelag kann man nicht wieder aufbringen.

Einige Getriebeinstandsetzer raten davon ab das Getriebeöl zu wechseln wenn es über 100TKm nicht gewechselt wurde. Der Grund ist das Kupplungsmaterial im Öl ist und die Kupplungen im Getriebe noch arbeiten obwohl sie abgenutzt sind. Füllt man dann neues Öl ein rutschen die Kupplungen und der Instandsetzer hat ein Problem obwohl er nichts dafür kann. Sollte also das Öl in Deinem Getriebe mehr als 100TKm auf dem Buckel haben kann es sein das es nach dem Spülen schlechter arbeitet als vorher.

Gruß Frank

Hi Frank,

wir haben bereits den Reparatursatz (die Hülse und den Schieber) für das Modulationsventil N91 eingebaut. Was ich natürlich nicht weiß, ob eines der Ventile selbst hinüber ist. Kann man die irgendwie testen? Fehler wird ja keiner abgelegt und das Getriebe geht auch nicht in den Notlauf (dann würden ja alle Wahlhebelstellungen im Cockpit hinterlegt sein, oder? So kenn ichs von meinem Audi A6 C4 zumindest).

lG merlin077

Hi,

N91 steuert die WÜK, Daneben gibt es noch ein weiteres Modulationsventil: N93 was den Öldruck steuert. Um zu sehen ob es das ist müsstest Du Dir den Öldruck anzeigen lassen und beobachten ob der beim harten Schalten zu gering ist bzw. nicht abgesenkt wird beim Schalten. Da es dafür keinen Sensor im Getriebe gibt, gibt es auch keine Fehlermeldung wenn es da hakelt. Meine Automatik hat in der Regel hart geschaltet wenn das Öl über 110°C ging, dann hatte ich auch den WÜK Fehler und ich vermute das der Schaltschiberkasten hakelt wenn er zu warm wird.

Bei meinem Automatiksteuergerät wurde der WÜK Fehler erst abgelegt nachdem ich es umcodiert hatte, vorher war kein Fehler zu finden. Bei diesem Fehler kommt es zum Notlauf (WÜK wird bis zum Neustart nicht mehr geschlossen) ohne das das Display invertiert.

Gruß Frank

Was versteht ihr unter hartem schalten? Dass es ein wenig ruckt, würde mich noch gar nicht stören. Aber so wie der in den 4. schaltet könnte das gefühlsmäßig auch ein mittelschwerer Verkehrsunfall sein. Als Beifahrer mit Laptop auf den Knien habe ich mich im Sitz festgekrallt und auf das blockieren der Vorderräder und den damit einhergehenden Überschlag gewartet... Wäre es theoretisch möglich, in der Fahrstufe "3" zumindest Landstraße zu fahren? Wahrscheinlich eher ungut, wegen der Getriebeöltemperatur?

lG merlin077

Hi,

Zitat

Was versteht ihr unter hartem schalten?

ein harter Ruck und kein sanfter Drezahlübergang.

Gruß Frank

Jetzt haben wir die Ölwanne endlich dicht. Aufgebockt und mal Gas gegeben, ruckt jetzt in jedem Gang, besonders vom 3. auf den 4.
Irgendwie schwindet die Motivation, in den Kackeimer mehr Zeit und Geld zu investieren. Weder Umbau auf Schalter noch Austauschgetriebe rentieren sich wohl (und sind mit 2.500 EUR zu stemmen)

lG merlin