Kaputtes Schaltgestänge: Notreparatur mit Flaschenkorken (Syncro, AXL, DRH, 2002)

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  • Vorgestern, auf der Rückreise aus dem Urlaub aber freundlicherweise erst ca. 250 m vor zuhause, hat mein Schaltgestänge aufgegeben: Schalthebel ohne jede Führung. es ließen sich nur noch der 3. und 4. Gang und zum Glück auch der Rückwärtsgang einlegen. Hätte mich das ca. 200 km früher erwischt, wäre es ziemlich problematisch geworden: In stockendem Verkehr bei deutlich über 30 Grad auf der A5 mit Wohnwagen nur den dritten und vierten Gang zur Verfügung zu haben, und zugleich auch noch mit Überhitzungsproblemen zu kämpfen (anderes Thema), da hätte ich aufgegeben und den ADAC gerufen.

    Heute habe ich mir ein genaueres Bild vom Defekt gemacht und eine Notreparatur vorgenommen, damit ich den Bus nutzen kann, bis die Ersatzteile da sind und ich sie eingebaut habe. Das werde ich auf jeden Fall machen, indem ich das Schaltgestänge von unten ausbaue, denn von oben kommt man da bei meinem Modell kaum dran. Zu viele Schläuche und Kabel. Das war heute schon ein schmerzhaftes Gemurkse, bis ich meine Notlösung platziert hatte.
    Die will ich hier mal vorstellen.

    Bild 1 zeigt die Lagerkugel, die sich zerlegt hat und den ihr zugedachten Platz im Lagerbock verlassen hatte.

    Bild 2 zeigt im Lagerbock, in dem diese Kugel eigentlich sitzen soll, den Weinflaschenkorken (ein Kunststoffkorken den ich der Länge nach mit einem 10 mm Bohrer durchbohrt habe) , den ich provisorisch eingesetzt habe, um der damit die Wählstange (siehe: https://t4-wiki.de/wiki/Schaltbetätigung ) die Schaltbetätigung am Getriebe wieder bewegt (und nicht nur darin rauf und runterwackelt) ein provisorisches Widerlager zu geben. Funktioniert. Wenn ich's nicht wüsste, würde ich vom Schaltgefühl kaum einen Unterschied merken. Wird vielleicht nicht sehr lange funktionieren, aber im Moment geht es und wenn der rausrutscht, kriegt man ihn auch relativ einfach wieder rein.

    Und jetzt noch ein bisschen was OffTopic:
    Bild 3 und 4 zeigen warum ich immer noch dazu stehe, mir so ein 16 Jahre Ich-will-deine-ganze-Aufmerksamkeit-und-zwar-möglichst-immer-Gefährt zugelegt zu haben: Da wären wir mit Wohnwagen ohne Allrad vermutlich nicht hingekommen (oder nicht wieder weg). Die spanischen Pyrenäen sind eine klare Empfehlung. Wunderschöne Landschaft, jede Menge Möglichkeiten wild zu stehen, schöne Dirt-Roads auf die Berge hoch. Man sieht dort sehr viele T4s ( die meisten mit spanischen oder französischen Kennzeichen). Bulli-Land.

  • Nette Notlösung!
    Und da bin ich voll Deiner Meinung:

    Die spanischen Pyrenäen sind eine klare Empfehlung. Wunderschöne Landschaft, jede Menge Möglichkeiten wild zu stehen, schöne Dirt-Roads auf die Berge hoch. Man sieht dort sehr viele T4s ( die meisten mit spanischen oder französischen Kennzeichen). Bulli-Land.


    Aber ich höre lieber auf Werbung zu machen, siehe Auswirkungen auf Island :whistling::D

    Gruß, RalphCC

  • RalphCC: Schweigen wir also von den schönen Dingen und sprechen über die Kümmernisse und Mühen des Buslebens:

    Denn leider ist das Problem mit der Schaltung nicht das einzige, was mich busmäßig beschäftigt. Er hat diesmal die Hitze nicht gut vertragen (anders als im letzten Sommer in Albanien) und hat recht oft die 'mir-fehlt-Kühlwasser-Lampe' angemacht. Im Kühlwasserausgleichsbehälter hatte sich dann die Kühlflüssigkeit zurückgezogen wie das Meer vor einem Tsunami, und wenn ich dann vorsichtig den Deckel abgeschraubt habe, sprudelte es ordentlich aus der Überlauf-Öffnung. Ich habe so oft - bei laufenden Motor und immer schön langsam - Wasser nachgekippt, dass kaum noch Frostschutz im Kühlwasser ist. Ich studiere noch die Empfehlungen in den verschiedenen Threads, die es dazu gibt, und hoffe jetzt mal, dass es nicht die Zylinderkopfdichtung ist. Morgen werde ich jedenfalls versuchen den CO2-Test zu bekommen. Aber eigentlich glaube ich, dass die ZKD ok ist. Insbesondere, weil bei schnellerer Fahrt die rote Warnlampe ausblieb. Da war die Fahrtwindkühlung ausreichend. Die Lüftermotoren sind ok. Ich werde den F18 Schalter, das Thermostat und den Deckel vom Ausgleichsbehälter wechseln und hoffe, dass er dann auch bei Stop&Go auf einer heißen Autobahn wieder thermisch stabil bleibt.

    Tja und dann lärmt ein Radlager. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Fubar: Danke. Bilder wird es bestimmt weiter geben. Demnächst werde ich noch meine Vorschläge für den Kalender 2019 hochladen.


    Die technischen 'issues' werde ich jetzt auch entschieden angehen. Da wäre nämlich noch die Sache mit dem Ölverlust; Er verliert ca. 0,5 l auf 1000 km (Wohnwagen und Heckklappe vom Bus waren nach der Fahrt vollflächig mit Öl besprenkelt) . Kurbelwellensimmering, Ölpumpendichtung, und die Ölkühlerdichtung will ich wechseln und dabei auch gleich noch den Zahnriemen, die Wasserpumpe/Spannrollen neu machen (obwohl die eigentlich erst in 70tsd km wieder fällig wären). Das mache ich nicht alleine. Nachdem mein letzter Unterstützer mich hängen ließ (ein VW-Mechaniker, der auch 'freiberuflich' arbeitet), habe ich da jetzt einen osteuropäischen Mechaniker aufgetan. Am liebsten wäre mir allerdings, es könnte mir jemand aus dem Forum helfen, natürlich gegen angemessene Bezahlung. Da wäre die Gefahr geringer, dass der Schlagschrauber an Stellen zum Einsatz kommt, wo er nicht hingehört, die Drehmomente beachtet werden etc. Wer könnte mir helfen?

  • Hi,

    Zitat

    Schweigen wir also von den schönen Dingen

    zu spät ... als ich neulich beruflich von Barcelona aus in die Pyrenäen zu einem Kunden gefahren bin hat es "pling" gemacht .... :whistling: und es war klar das ich da auch mal so hin muss ....

    Gruß Frank

  • Beim letzten Große-Kugel-FoPA konnte ich den 1.,2. und 5. Gang noch geradeso reinwürgen.
    Der R-Gang ging fast gar nicht rein.
    Die Schaltkugel ließ sich auch sehr besch... wechseln.
    Bei einem 1x habe ich die schonmal mit der Hand raufgedrückt.
    Irgendwann fiel mir der Unterschied auf:
    -beim 1x - war die Kugel von Vaico
    -beim AXG - war die Kugel vom VW - sau stramm - ließ sich erst nach Aufbohren montieren (und hält immernoch nach einem Jahr)
    Warum die Kugel von VW so stramm ist, ist mir ein Rätsel. Die Vaico-Kugel hält auch jahrelang.

  • nansen2:

    Bei deinem Hitzeproblem vermute ich einen Atmenden (also dicker werdenden) Kühlerschlauch. Wenn der Druck durch die Temperatur steigt, gibt (wahrscheinlich einer der beiden die zum Kühler gehen) nach,und dadurch sinkt der Wasserstand dann ab. Normal wenn er abkühlt, am Nächsten Tag, sollte es wieder passen

    beste grüße aus der Holledau Michel

    Münchener Bulli Stammtisch

    Meine Umbaustory zum Grünen Bären hier
    Der Trend geht zum 2. BUS :D 95er ABL Trapo
    Der Trend geht zum 3. BUS 91er AAB Pritsche

  • maciek:
    Braucht er nicht, er hat keinen wärmeregler mehr. Der Schaltet nur noch warm/kalt mit einer Klappe im Heizkasten.
    Der wärmetauscher ist immer warm.

    Das ist ab dem MJ 99 grunsätzlich so.

    Davor bei denen mit Klima/Automatik
    Vor MJ 95 haben alle ein Absperrventil drin

    beste grüße aus der Holledau Michel

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    Einmal editiert, zuletzt von Haumoaster (2. August 2018 um 14:25)

  • Ich habe gerade mit der VW-Werkstatt wegen eines CO2-Test gesprochen. Der sei ausschließlich bei Benzinern möglich, bei Dieseln nicht.
    Ansonsten ein sehr angenehmes und informatives Gespräch und: Ich darf ihn und die Ersatzkugel fürs Schaltgestänge, die ich bereits bestellt habe, vorbeibringen und sie drücken mir die wieder drauf. :hurra: Wäre kein großer Aufwand, sagt einer der älteren Mechaniker, die sich mit T4s noch gut auskennen. Wahrscheinlich hat er schlanke Finger, nicht so Wurschtfinger wie ich ;( .

  • Das hat ja nun auch niemand behauptet: Die Aussage war, dass ein CO2-Test am Kühlflüssigkeitsausgleichsgefäß zum Nachweis eines Schadens der ZKD beim T4 nur bei Benzinern möglich wäre. Wenn mir das der Werkstattleiter einer großen VW-Niederlassung sagt, sehe ich erst mal keinen Grund, daran zu zweifeln (obwohl mir das auch komisch vorkam).

  • Ich versuche es vielleicht nochmal bei einer anderen Werkstatt. Dass der Test einfach zu machen ist, hat übrigens auch niemand bezweifelt, aber - so wurde mir das gesagt - geht nur bei Benziner. Vielleicht weil konstruktionsbedingt beim Diesel auch bei kaputter ZKD kein oder zu wenig CO2 ins Kühlwasser gelangt, um es nachzuweisen.

    Ich bin gerade noch mal mit dem Bus gefahren, um zu sehen ob er heiß wird und ob der Lüfter anspringt. Er ist nicht heißer als 92 Grad geworden (über die OBD-Schnittstelle ermittelt). Da müssten die Lüfter laut Wiki in Stufe 2 laufen (https://www.t4-wiki.de/wiki/Schalter_F18_(Thermoschalter_für_Lüfter)) , was sie nicht getan haben. Für mich sieht das so aus, als ob der F18 Schalter hin ist. Den habe ich bereits bestellt. Vielleicht ist es ja wirklich hauptsächlich der Schalter vielleicht noch in Verbindung mit Schläuchen, die sich ausdehnen. Ich werde berichten.

  • nansen2: bei 90 oder 92 grad darf kein Lüfter laufen, das ist ja gerade mal Betriebstemperatur... soweit ich weiß, irgendwo um 100grad, und die Stufe 2 bei etwa 110grad.

    Nicht zu verwechseln mit den Tropenteilen, die haben ganz andere Temperaturen (niedriger)

    beste grüße aus der Holledau Michel

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  • Haumoaster: Dann steht im Wiki über diesen Schalter F18 was falsches:

    "Es handelt sich um einen in einem Gehäuse zusammengefassten 2-fach-Schalter, wobei die beiden Schalter unterschiedliche Schalttemperaturen haben. Diese sind:

    • Stufe 1:
      • Ein: 84 - 89°C
      • Aus: 76 - 83°C
    • Stufe 2:
      • Ein: 90 - 95°C
      • Aus: 82 - 89


    "


    parlow: Letztlich kriegt man es ja immer irgendwie hin, und so wird es auch diesmal wieder sein. Danke aber für den Link. Vielleicht hole ich mir so ein CO2-Test-Set, aber im Moment sieht es mir wirklich nicht danach aus, dass die ZKD was abbekommen hat.