Vorstellung und SpeedBuster Tuning Box

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!
  • Moin erstmal!
    Ich bin der H.-C. (Abkürzung für Hans-Christian) und lese hier schon länger mit. Jetzt habe ich mich endlich mal hier angemeldet.
    Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Land Rover 4-Zylinder und 5-Zylinder Dieseln die hauptsächlich im Motorsport eingesetzt werden. Daher ist mir das Thema Dieseltuning nicht ganz fremd.
    Ich habe einen langen, fensterlosen T4 Transporter mit ACV Motor von 2003 mit 150.00km aus erster Hand. Was da alles umgebaut ist, dazu schreibe ich ein anderes Mal mehr.
    Ich hätte da eine Frage: Ich bin auf die SpeedBuster Tuning Box gestoßen. Auf ihrer Website behaupten die Buben, die Box würde das Mengensignal für die ESP errechnen. Stimmt das wirklich?
    Ich kenne zum Beispiel Boxen von der Firma PSI die wir früher in Rennautos eingesetzt haben. Die haben wirklich einen Prozessor drin, greifen die Originalsignale der Sensoren ab und verlängern die Einspritzdauer entsprechend. Gibt in einem Td5 richtig abgestimmt ca. 170 straßentaugliche und 200 Renntaugliche PS mit 400Nm. Die Dinger haben intern Jumper drin mit denen man verschiedene Kurven abrufen kann. Funktioniert ganz gut, wobei bei einem echten Chiptuning mit richtigem Kennfeld haltbare 240PS und 500Nm drin sind.
    Kann mir hier jemand was zur Funktionsweise der SpeedBuster Box sagen?

    Schönen Gruß, H.-C.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Jetzt habe ich Einiges über die verschiedensten Boxen herausgefunden. Im Wesentlichen werden immer das eine oder andere Eingangssignal zum ECU verfälscht um mehr Diesel einzuspritzen. Den Ladedruck beeinflusst keine einzige dieser Boxen. Wie auch, wenn nur in die Pumpenleitung eingeschliffen wird.

    Da ein Diesel aber nur mit mehr Sprit UND mehr Luft auch mehr Leistung produziert, ist das technisch alles totaler Schrott. Mehr Verbrauch, Ruß und höhere Abgastemperatur sind die Folge, damit scheidet dieses "Tuning" komplett aus.

    Mein Bus hat jetzt erstmal ein Abgasthermometer, Ladedruckanzeige und Ölthermometer bekommen. Nach Feststellung des ist-Zustandes geht es dann weiter: Große Düsen vom AHY, Wasserintercooler, Mitteltopf raus, AGR weg und vernünftige Ansaugung. Wenn dann die Software angepasst ist, schauen wir mal was passiert. Wie gesagt, der Land Rover geht damit direkt über 200PS, mal sehen wie der ACV Motor darauf reagiert. Soll keine Rakete werden, aber auf der Landstraße ab und an mal überholen können ist schon ganz gut.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Dann erhöhe einfach mal die Dieselmenge ohne weitere Maßnahmen nur durch Verlängern des Einspritzzeitraumes. Was macht dann die Abgastemperatur?

    Und ja, es kommt auch etwas mehr Leistung dabei raus, ist aber näher and der Rußgrenze bzw. darüber.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

    2 Mal editiert, zuletzt von Warp4 (8. Januar 2019 um 08:24)

  • kleine Knobelaufgabe: Erhöhen der Einspritzmenge erhöht beim TDI auch die Luftmenge. Warum?

    ...aber nur, wenn der Soll-Ladedruck noch nicht erreicht ist....

    10.1999 - 09.2007 AAB Kombi Bj. ´92 LR
    08.2009 - 04.2013 ACV Kasten Bj. ´97
    02.2015 - dato AXG Multivan "Last Edition"
    07.2017 - dato AXL Multivan (Syncro)

  • Noch eine Knobelaufgabe:

    erhöhen der Einspritzmenge erhöht beim Diesel die Leistung auch ohne Anpassung der Luftmenge (bis zu einem gewissen Punkt natürlich). Warum?

    ....weil der Dieselmotor, im Gegensatz zum Benziner, mit teils erheblichem Luftüberschuss arbeitet....

    10.1999 - 09.2007 AAB Kombi Bj. ´92 LR
    08.2009 - 04.2013 ACV Kasten Bj. ´97
    02.2015 - dato AXG Multivan "Last Edition"
    07.2017 - dato AXL Multivan (Syncro)

  • ....weil der Dieselmotor, im Gegensatz zum Benziner, mit teils erheblichem Luftüberschuss arbeitet....

    ......und dann macht ja eine Erhöhung der Einspritzmenge plötzlich Sinn......

    :hurra::hurra::hurra::hurra::hurra::hurra::hurra::hurra:

    T4 LR - aus Freude am mitnehmen

    T4 Caravelle AHY + Box LR mit 2 Schiebetüren -> hier die Geschichte meines T4 "Red Beast"

    T4 Caravelle ACV LR mit 2 Schiebetüren -> 2. Bus The Great Blue Greek

    T4 MV 1 AHY _> Schlachtbus

    Meine bisherigen Busse:

    T2 Bj. 72 mit Umbau auf 1,7 Liter Doppelversager mit 68 PS = Saufmobil
    T4 Allstar Bj. 95 mit ABL = Supersparsam
    T4 Topstar TDI ACV Bj. 98 = Superschön
    T4 Caravelle kurz ACV mit 2 Schiebetüren = Extrem Praktisch

    T4 MV II AXG als ex. 2. Bus "Silversurfer"

  • Bei deinem T4 würde ich auch lieber eine echte Softwareanpassung machen lassen. Die Tuningboxen sind eher für die alten MSA12/15 Steuergeräte, die sich nicht so einfach beschreiben lassen. Diese Boxen dafür kann man sich aber auch selbst bauen mit einem Widerstand einem Poti und zwei Dioden. Wenn man die Box nur so weit aufdreht, dass der Motor bei Volllast nur leicht nebelt und im Stand nicht ruckelt, läuft das schon ordentlich. Dabei kommen dann meist irgendwas um die 130 PS raus. Durch die Aktion wird das Drehmoment im gesamten Drehzahlbereich höher. Dem Ladedruck kann man zusätzlich noch mit einem Dampfrad beikommen. Am meisten wird man aber durch das ZMS begrenzt. Das lässt sich einen individuell angepassten Datensatz natürlich besser anpassen.

    Natürlich hat man längere Einspritzzeiten, sogar bei beiden Varianten . Bleibt man aber im Bereich 130-140 PS gibt es aber Erfahrungsgemäß keine Probleme. Einzig bei Dauervolllast z.B. auf der Autobahn sollte man etwas die Temperaturen im Blick behalten.

    Größere Düsen kann man einbauen, muss man aber nicht unbedingt. Es müssen also nicht unbedingt die AHY Düsen sein. Die Düsen vom AXG würden auch reichen.

    Ein WLLK ist nicht nötig. Ein bekannter hatte in seinen AXG Transporter mit ACV LLK einfach einen SPA Lüfter dahinter gesetzt. Der Wagen hat mit Stage 1 Lader 230 PS geschafft.

    Die AGR weg zu bauen ist schonmal eine gute Idee. Guck dir auch gleich mal die Ansaugbrücke und die Einlasskanäle an! Die sind oftmals ziemlich versottet.

    Statt den Mittelschalldämpfer rauszunehmen, würde ich mich lieber um eine größere Abgasanlage bemühen. 60mm reichen da schon völlig aus. Zum selber bauen kann man LT-Rohre verwenden. Ohne Mittelschalldämpfer dröhnen die T4 unheimlich und nerven bei längeren Fahrten.

  • Die Ansaugbrücke sah nicht so schlimm aus wie befürchtet. Nur öliger Schlonz drin aber nicht "zugewachsen" Das AGR sah echt gruselig aus.

    Eine Frage hätte ich zum Dampfrad: Wir fahren das seit zig Jahren erfolgreich in den Dieseln die wir in der Cross Country Rallye WM einsetzen. Allerdings bei rein mechanisch geregelten Wastegate Ladern. An welcher Stelle setzt man denn da beim T4 an? Wenn ich der Druckdose auf dem Wastegate mittels Dampfrad den Steuerdruck klaue, regelt das N75 Ventil automatisch nach. Wenn ich über den Regelbereich hinausgehe, geht das Steuergerät wegen der soll/ist Druckdifferenz in den Notlauf. Beim Discovery Td5 hilft aus diesem Grund nur entweder ein Widerstand in der Leitung des MAP Sensors. Was aber ungeschickt ist weil das Steuergerät dann wegen der Fehlinformation über den Ladedruck untenrum nicht vernünftig anfettet. Die Folge ist ein Turboloch das groß ist wie ein Hochhaus. Oder man fasst das Kennfeld an, dann funktioniert es wie es soll. Mit verwertbarer Leistung ab 1250 U/min trotz starren Laders.

    VTG Lader haben sich nicht bewährt, die sind am laufenden Meter auseinandergeflogen.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

    Einmal editiert, zuletzt von Warp4 (9. Januar 2019 um 08:40)

  • Die nächste Frage die sich mir stellt, ist: Warum soll ein Wasserintercooler beim T4 nichts bringen? Der Serien LLK beim ACV ist weder besonders groß, noch gut angeströmt. In allen Rallyeautos die ich kenne sind möglichst riesige Ladeluftkühler mitten im Fahrtwind verbaut. (vom Prinzip her wie beim 111kW T4) Und da wo das aus Platz-oder Verrohrungsgründen nicht sinnvoll zu machen ist, weicht man auf wassergekühlte Intercooler aus. Machen das alle vergebens, oder nur weil es schick ist? Unsere Motoren sind zum Beispiel thermisch nicht anders in den Griff zu bekommen. Zumindest wenn man Leistungssteigerungen jenseits der 15%-20% realisieren möchte.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

    Einmal editiert, zuletzt von Warp4 (9. Januar 2019 um 09:07)

  • An welcher Stelle setzt man denn da beim T4 an?

    Du hast n ACV von 2003. Da is das nur "Elektronisch" hinzubekommen. Die ersten ACV die noch den Ladedrucksensor im MSG hatten, waren da einfacher zu Handhaben. In die Leitung zum MSG das "Dampfrad". Dass dies nur mit einer LDA sinnig is, muss ich nicht extra betonen?


    Warum soll ein Wasserintercooler beim T4 nichts bringen?

    Wer sagt denn, er bringt nix. Der Aufwand is eben immens.

    Bei Dir is ein Umbau auf AHY/AXG LLK doch kein Thema.

    111er LLK im ACV LV

  • Den Aufwand finde ich einigermaßen überschaubar. Mag aber daran liegen, daß wir in der Firma sonst Rallyeautos bauen, da relativiert sich dann der Zeitaufwand. An Werkzeug und Maschinen ist so ziemlich alles vorhanden was zum Prototypenbau gebraucht wird. Die ganze Leitungsverlegung wird dadurch schon stark vereinfacht. Da ich einen Transporter mit kurzer Schnauze habe, ist nicht so richtig viel Platz da vorne.

    Ich fahre immer nur so schnell wie es geht, nie schneller

  • Das is natürlich ne andere Basis.

    Und eben wegen des Problems des KV zum MV schrieb ich das ja.

    Zu deiner Frage zu den allgemein "Speedbuster Boxen".

    Es gibt ein Hersteller, welcher auch ne Ladedruckabhängige Mengenanpassung macht (Menge, nicht Druck).

    Dazu hat dessen Box ein eingebauten MAP Sensor und muss an den Ladedruck angeschlossen werden.