Bremsleistung lässt nach 3x bremsen stark nach

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  • Guten Morgen liebe T4 Fahrer!

    Bei dem Problemkind handelt es sich um einen T4 Caravelle BJ 2003 mit 270Tsnd und 111kw

    Ich bin zur Zeit in Kenia als Buschmechsniker unterwegs doch die Nachricht die mich gestern erreicht hat hat mich dann doch sehr nachdenklich gestimmt. Der Text meiner Mutti die zur Zeit mit dem T4 unterwegs ist:

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    Operation am offenen Herzen - sozusagen!

    Bin Bretten den Berg runter und dann aufgefahren. Keine Bremsspuren! (Die Werkstatt) hat den Hauptbremszylinder getauscht. Ist jetzt leider nicht viel besser. (Die Werkstatt) meint, das wäre normal, dass die Bremsleistung nach ca. 3x kurz drücken stark nachlässt. Den Berg runter hab ich vielleicht 2 oder 3x gedrückt. Als die Vollbremsung dran war gabs nicht mehr die volle Leistung. Das Thema war mir neu. Die Vakuumpumpe kommt mit dem Unterdruck nicht nach. Sei aber konstruktionsbedingt.

    Für mich hört sich das ja nach einer sehr notgedrungen Ausrede an. Erst das falsche Teil auf Verdacht getauscht und dann kommt es aufgrund des anscheinend behobenen Problems zum Unfall. Oder ist an der Geschichte was dran? Der "Berg" ist keine 200m lang und meine Mutter fährt schon seit über 10 Jahren mit dem Bus. Ich letztes Jahr mehrere Monate täglich diese Strecke. Komischer Zufall wie ich finde.

    Ich will hier jetzt nicht über die Werkstatt herziehen sondern lediglich wissen ob es tatsächlich ne Konstruktionsbedingte Schwäche gibt oder ob es "normal" ist.

    Liebe Grüße aus dem sonnigen Afrika

  • Es ist richtig, dass die Bremsunterstützung bei mehrmaligem Drücken des Pedals nachlässt - das ist konstruktionsbedingt.

    Ein konstruktionsbedingter Fehler ist es allerdings nicht! ... es ist ein Benutzungsfehler: seit Einführung des ABS soll man kein Intervallbremsen mehr machen, sondern konstant bremsen. Tut ma es dennoch - was manchmal, aber nur manchmal die bessere Lösung wäre - muss man eben wissen, worauf man sich einlässt.

    Ob der Effekt in diesem Fall noch "normal" oder schon "zu viel" war, kann man natürlich schwer einschätzen.

    Dass die Werkstatt zuerst den HBZ gewechselt hat, könnte durchaus mit der Problembeschreibung zu tun gehabt haben: der Bus bremst nicht mehr richtig.

    Was ja eben auch nicht stimmt: bei nachlassender Bremsunterstützung oder fehlendem Unterdruck bremst der Bus genauso wie vorher, nur reicht die Beinkraft nicht, um die fehlende Unterdruckunterstützung zu kompensieren.

  • Wird das Bremspedal denn bei Betätigung „hart“? Es genügt z.B. wenn einer der Unterdruckschläuche nicht gesteckt oder undicht ist, damit die Vakuumpumpe nicht nachkommt. Sonst mal auf einen Bremsenprüfstand fahren.

  • Kann ich bestätigen, kleiner riss in den strohhalmdicken Unterdruckschläuchen reicht um den Unterdruck nach 2-3 Intervallbremsungen zu verlieren. Das Pedal verliert dann fast den ganzen Weg und wird hart.

    Mein Test nach Reparatur ist auch 5 - 10 mal muss sich die Bremse mit einer Erholzeit von unter 1 Sekunde ohne diese Symptome im Leerlauf treten lassen.

    Gruss

    Sockenzottel

  • Ich würde als erstes alle Unterdruckschläuche erneuern lassen, auch die dicke Leitung von der Vakuumpumpe zum Bremskraftverstärker. Kann aber auch an einer schwächelnden Unterdruckpumpe liegen. Bei mir wars dann leider trotzdem der Bremskraftverstärker welcher defekt war.

  • Erstmal danke für die Antworten echt Top hier:thumbup:

    Was ich ganz vergessen hatte warum der Bus überhaupt in der Werkstatt war:

    Das Handbremasymbol hat geleuchtet und 3x gepiept. Ich meine auch das Abs hat dann manchmal gesponnen. Alles immer nur für ein paar Sekunden. Nachdem es 2/3 mal aufgetreten ist innerhalb einer Woche ging der Bus dann in die Werkstatt. Da wurde dann der Hauptbremszylinder getauscht. Meine Mutter konnte nach der Reperatur aber keine Besserung feststellen. Was auch immer das heißen mag. Sie ist auf dem Rückweg dann eben jemand hinten aufgefahren weil die Bremsleistung stark nachgelassen hat. Ob irgendwas geblinkt oder gepiept hat hat sie mir natürlich nicht mitgeteilt.

    Soviel weiß ich aus Telefonaten und Nachrichten meiner Mutter. Mehr kann ich nicht sagen da ich das Problem selbst nie "erlebt" habe!

    Das ist klar dass die fehlende Druckunterstützung nicht ausgeglichen werden kann vorallem nicht von meiner Mutter. Aber gut zu wissen dass die Bremswirkung nach mehrmaligem kurzen betätigen so stark nachlässt.

    Ob das Pedal hart wird oder nicht kann ich nicht sagen. Bin zurzeit eben zu weit weg um irgendwas zu testen. Ich werde meinen Vater aber mal auf die Unterdruckschläuche ansetzen.

    Mehr Infos kann ich leider nicht geben. Macht warscheinlich auch wenig Sinn zu spekulieren oder den Fehler mehr einzugrenzen. Mir ging es hauptsächlich darum zu erfahren ob die Werkstatt totalen Stuss erzählt. Dem war ja nicht so.

    Ich werde aber berichten sobald ich etwas neues höre oder dann spätestens in 2 Monaten wenn ich den Bus wieder vor mir habe.

    LG

  • Motor aus, pumpen bis hart, drauftreten, Motor starten.

    2-3sek sackt das Bremspedal runter, dann ist die volle Bremsleistung da.

    Selbst wenn das System Normaldruck hat sollte sich bei einer Bremsung in kurzer Zeit Unterdruck und damit Bremsunterstützung aufbauen.

    Das System darf wegen 2-3x pumpen nicht versagen!

    Kleiner Test: Motor an, Pedal wird weich.

    Fuß vom Pedal, Motor aus, 5sek warten, pumpen bis es hart wird und merken wie schnell es hart wurde.

    Dann gleiches Spiel, aber nach Motor aus 1min warten. Ist das Pedal bein ersten reinsteigen schon hart? Wenn ja ist die Unterdruckleitung undicht.

    Der Unterdruck wird bei einem dichten System über mehrere Tage gehalten.

    Ich bilde mir ein das Pedal war beim auswintern nach 4 Monaten noch weich.


    Noch ein weiterer Ansatz wenn ich ABS lese: Gebrochener ABS Ring.

    Der Riss führt zu einer Fehlfunkrion vom ABS, es glaubt das Rad steht und öffnet die Bremse.

    Bei mir wars oft kurz vor dem Stillstand, dass plötzlich das ABS dazwischengefunkt hat ohne ersichtlichen Grund.

  • ... ich würde sagen Unterdruckpumpe verschlissen.

    Hatte so was auch schon mal und wir haben genau so rumgedoktort.

    Erst Unterdrucksystem bis auf die Verbinding Vakuumpumpe und Bremskraftverstärker abgesteckt und dicht gemacht, dann Bremskraftverstärker erneuert, dann Hauptbremszylinder, dann BKR, und zum Schluß blieb eigentlich nur noch die Vakuumpumpe übrig.

    Die gewechselt und seit dem alles wieder i.o.

    MfG der Kay

  • Das System darf wegen 2-3x pumpen nicht versagen!

    Ich Bremse manchmal auch n Paar mal kurz hintereinander. Wenns auch nur ist um den schlafenden oder Trinkenden Beifahrer damit zu nerven.:sleep:

    Kann ja gut sein dass die Leistung da nachlässt aber so stark dass es sogar zu einem Unfall kommt? Naja wie gesagt spekulieren bringt hier jetzt tatsächlich nichts.

    Aber eine Neuigkeit gibt es. Die Saugleistung der Vakuumpumpe war wohl in Ordnung. Schläuche wurden überprüft aber nicht getauscht. Danach wollte die Werkstatt aber nochmal schauen. Waren sich dann doch nicht mehr so sicher:nixpeil:

    Zu wenig Informationen.

    Richtig. Mehr kann ich aber auch nicht geben. Alles andere sind nur Spekulationen.

    Aber vielen Dank für die vielen Informationen und Tipps. Mein Vater soll als nächstes mal schauen ob das System den Druck hält. Dann wüsste man schon mal n bisschen mehr.

    Liebe Grüße