Syncro Cali - Vorderachse & Ölverlust

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  • Hallo

    Wir haben von bekannten einen komplett abgelockten Syncro Cali bekommen. Momentan bin ich dran das Teil reif für den TÜV/ die MFK zu machen. Bei der letzen Kontrolle durch unsere bekannten war er u.A. wegen Fahrwerksmängeln durchgefallen.

    Jetzt bin ich dabei das neu zu machen - und habe mich vom Rad her in Richtung Getriebeflansch vorgearbeitet. Die Teile sind jetzt auch schon zerlegt. Hier meine 3 Fragen:

    1. Kann ich Antriebswellen, Lagerhäuser, etc. zum entrosten mehrere Tage in Deox einlegen ohne, dass ich Probleme mit Spiel bekommen? Also gereift Deox auch gesunden Stahl an? Farbe löst es ja nach mehrer Tagen...

    2. Wie macht ihr da unten Lackaufbau auf rostfreien sowie rostigen Teilen: Oxiblock + Bantho 3 in 1?

    3. Lohnt es an der Stelle gleich den kompletten Aggregatträger runter zu nehmen - muss der Tank dafür wirklich runter?

    Gleichzeitig hatte ich recht viel Schmiermittel im Motorraum. Ein Teil war Fett was aus der brüchigen getriebeseitigen Antreibswellenmanschette ausgetreten war - der Rest roch wie Motoröl. Ich habe aber nicht sehen können wo das herkam - von oben ist alles trocken und unten tropft es... Habt ihr ??

    Vielen Dank sämtliche Hinweise.

  • Landboard 15. Juni 2019 um 01:58

    Hat den Titel des Themas von „Syncro Cali - Vorderachse & verlust“ zu „Syncro Cali - Vorderachse & Ölverlust“ geändert.
  • Bei den Radlagergehäusen würde ich erstmal versuchen, die M6 Schrauben vom Bremsblech lose zu meißeln. Dann würde ich das untere Traggelenk abschrauben und alles an Dreck und Rost mit einer Drahtbürste und mit Hammer und Meißel entfernen. Aus technischer Sicht kann das Gehäuse dann so mit neuem Radlger wieder eingebaut werden.

    Wenn man Entrosten will, würde ich Sandstrahlen empfehlen. Mit etwas Geschick bleibt bei der ganzen Aktion sogar der ABS Sensor heil.
    Ob Deox zu empfehlen ist, kann ich nicht sagen. Ich würde auf jeden Fall den blättrigen Rost vorher so gut es geht entfernen.

    Danach kann man Brantho Nitrofest, EP-Grundierung, Chassis-Lack, Por15 oder ähnliches draufstreichen.

    Um den Achsträger rauszubekommen, muss der Tank raus. Den bekommt man aber relativ schnell von unten ab.

    Den Aggregateträger würde ich wohl auch eher aus kosmetischen Gründen entrosten und neu Beschichten. Auch hier würde ich Sandstrahlen empfehlen.

    Eigentlich reicht konservieren mit Mike Sanders aus.

    Es sieht so aus, als wenn die Vakuumpumpe undicht ist.

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    Mein AAB Turbo

    Einmal editiert, zuletzt von maciek (19. Juni 2019 um 09:51)

  • Vielen Dank für die Tips.

    Die unteren Traggelenke werde ich morgen angreifen. Ich hoffe mal ich bekomme die Alu Lager da raus....

    Zum entrosten habe ich mich nun, aus Bequemlichkeit und Kostengründen, für Elektrolyse entschlossen. In meiner Box hätte ich da sicher 2 Säcke Korund gebraucht um mich durch den Blätterteig zu ballern. Naja eine ABS Sensorhalterschraube muss ich noch aussbohren - ansonsten hat das gut geklappt. Das Gelenk abgeschraub und noch mal 24h ins E-bad und das sollte wieder passen.

    RE Lack: Ich wollte mal 2K EP ausprobieren wie oben erwähnt- bin mir aber unsicher wie Steinschlagempfindlich das ist und wie rostfrei das drunter sein muss. Hast du da Erfahrungen?

    Der Tip mit der VaPu ist super - genau dir richtige Ecke. Muss mir das mal mit mehr Platz anschauen. Dir Pumpe wirkt an sich wie neu, kein Schruabenrost etc. Unterdruckschlauch habe ich wie im Wiki beschrieben kontrolliert - ist komplett ölfrei. Vlt ist das beim Wechsel nicht richtig angeschraubt worden.


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  • wollte mal 2K EP ausprobieren

    2K-EP ist eine gute Basis, auch an den schlagsensiblen Stellen.

    Das Zeug bleibt üblicherweise ausreichend elastisch und man kann es in mehreren Schichten auch dickflüssig verarbeiten.

    Elektrolyseentrostung :kratz: ob das die richtige Methode ist ...

    Ich wüsste jetzt nicht wie ich einen Seitenschweller in ein Elektrolysebad bringen soll.

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

  • Wenn du das Ding ins Elekrolysebad legst, ist vielleicht POR15 die richtige Beschichtung danach.

    Das Zeug macht sich gerade bei Achsteilen ganz gut und wird genauso Vorbereitet, wie du es jetzt machen willst.

  • Ich wüsste jetzt nicht wie ich einen Seitenschweller in ein Elektrolysebad bringen soll.

    Dann komm ich mal mit der Flex vorbei da lösen wir das zusammen... ....bei mir geht schon der Querlenker nicht vollständig in das Becken rein. :saint: Ist aber wirklich sehr gut geworden. Anbei die Bilder der letzten Ladung. Für Teile mit 340k KM echt zufrieden.

    Wenn du das Ding ins Elekrolysebad legst, ist vielleicht POR15 die richtige Beschichtung danach.

    Das Zeug macht sich gerade bei Achsteilen ganz gut und wird genauso Vorbereitet, wie du es jetzt machen willst.

    Ich habe mir beim KSD mal die Anleitung durchgelsen und der Gedanke mit der Phosorsäure (PeloxRE, etc) als Zwischenschritt kam mir auch schon - verhindert super den Flugrost. Ich muss halt warten bis alle Teilig fertig sind und alles in einem Durchgang lackieren. Die Kleinteile werde ich versuchen vorher noch zu verzinken.

    Für die Vorderachse wird es jetzt das EP, habe ich schon da - geht jetzt einfach schneller. Hinden probiere ich dann mal das POR15

    UNADJUSTEDNONRAW_thumb_24c7.jpg

  • Landboard

    Kannst du mal was zu deinem Entrosten schreiben?

    Wie gut funktioniert es? Wie lange dauert es? Was muss man beachten? Werden Rostporen auch vollständig entrostet? Gibt es an guten Stellen einen signifikanten Materialabtrag?

    Danke und viel Grüße

  • Landboard

    Kannst du mal was zu deinem Entrosten schreiben?

    Wie gut funktioniert es? Wie lange dauert es? Was muss man beachten? Werden Rostporen auch vollständig entrostet? Gibt es an guten Stellen einen signifikanten Materialabtrag?

    Danke und viel Grüße

    Elektrolytisches Entrosten ist reach einfach - man braucht etwas Waschsoda, einen Bottich mit Wasser, ein Opferblech (Hauptsache schön gross) und ein beliebiges Autobatterienladegerät - grösser ist besser. Ich selbst habe noch ein altes, regelbares Labornetzgerät was bist 30V und 10A hoch geht - bei 30V in 8A beginnt aber mein Draht zu glühen - also Vorsicht.

    Den ganzen Krempel ins Wassser, Den Pluspol ans Opferblech (Klemmen etc nicht ins Wasser sonst rosten sie weg), den Minuspol an das rostige Teil (welches vollständig im Wasser sein sollte) und dann wir gewartet. Wenn kleine Blasen am rostigen Teil auftauchen ist alles richtig. Wie lange der Spass dauert hängt davon ob, wie gross das Opferblech, das zu entrostendes Teil und wie Leistungsstark das Ladegerät ist. Ich machen mindestens 24h und dann schaue ich mal. In der Regel sieht man dann schon den ganzen Rost am Opferblech und das Bauteil hat sich schwarz eingefärbt. Wenn du lange genug wartest ist das Blech irgendwann aufgelöst. Dann alles gründlich abspülen und das schwarz Ionenzeug runter schleifen - was eine ganz gute Sauerei ist. Danach am besten zwangstrocknen mit Heissluftfön oder Infrarot Lampe um Flugrost zu vermeiden.

    Das schöne am ganzen ist, das nur der Rost abgetragen wird, und im Gegensatz zu Säuren (Phosphor, Salzsäure) bleibt der gesunde Stahl heil. Dafür muss man Geduld mitbringen. Ähnlich wie beim verzinken hat man eher ein kleinen Materialaufbau - deswegen wird der Prozess auch gerne von Werkzeugrestaurateuren genutzt.

    Für mehr Infos in Englisch kann ich den Kanal von Geoffrey Croker empfehlen - witzig und informativ:

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    Das war nur mein Aufbau - am besten einfach mal ausprobieren - macht ja Spaß mit der braunen Pampe.

    Im Anhang mal das Opferblech und die fertigen Teile.

  • Sehr cool...

    Kann man sich zu der Aussage hinreißen lassen, dass es besser als sandstrahlen ist? Nur viel langsamer...

    Muss die schwarze Oxidschicht vor dem Lackieren entfernt werden?

    Kann mir jemand noch erklären, warum gesundes Material nicht angegriffen wird?

    Vielen Dank!

  • Rost entsteht immer da, wo zuwenig neg. Elektronen sind. Durch die elektrische Spannung sind an dem Plus-Kontakt (Anode) zu wenig Elektronen. Dadurch werden Metallionen aus dem Material herausgelöst. Die verbinden sich mit den neg. geldenen Anionen. Es entstehen Rost und Salze. Die negativ geladene Seite (Kathode) ist durch den Überschuss an Elektronen geschützt.

    An der Kathode werden positv geladene Kationen angezogen und verbinden sich mit dem vorhandenen Rost. Es entsteht eine dunkle Salzschicht.

    So oder ähnlich habe ich es in Erinnerung.

    ___________________________________________
    Mein AAB Turbo

    3 Mal editiert, zuletzt von maciek (25. Juni 2019 um 12:29)

  • Landboard

    Hast du noch Infos was beim Lackaufbau bezüglich der schwarzen Eisenoxidschicht zu beachten ist?

    Danke!

    Ich würde das so gut es geht runter schleifen. So hell wie beim Strahlen bekommst du die Teile aber nicht.

    Vlt. noch ein Kommentar zum Thema “besser als Sandstrahlen”: Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Gerade bei Achsteilen bietet sich sandstrahlen eigentlich an, da hier geringer Materialabtrag kein problem darstellet.

    Mit Blick auf das Lackieren haben Strahlverfahren weiterhin den Vorteil, dass du diese schöne raue Oberfläche bekommst. Da haftet jeder Farbe bombastisch.

    Maciek hat hier eigentlich den besten Fall - Motorradtank - schon erwähnt. EBad bietet sich immer an, wenn das Blech eher dünn und schwer zugänglich sind. Für mich stellt es eine günstige alternative für Entrostungsbäder jeder Art da. (Prelox RE, Deox, etc.).

    Bei mir muss eigentlich nur noch angebaut werden.

    maciek: ich habe gesehen dass du deinen Bus eigentlich Kernsaniert hast. Bei mir müssen die Schweller komplett gemacht werden. Kannst du mir eine Empfehlung für ein Schweissgerät geben? Habe das bis jetzt nur an Opa’s Gartentor E-hand geschweisst, lerne aber schnell. :D