Bergfahrt - Die richtige Fahrweise?

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  • In Norwegen gibt es sehr imposante Bergregionen. Trollstiegen, Kurvenfahrten und lange Tunnel (über 8km). Für einem aus dem flachen Land, eine echte Herausforderung. Mit der Motorbremse bin ich zuvor noch nie gefahren, hat sich aber bei der Abfahrt in den langen Tunnel als sehr effizient erwiesen. Ich habe immer 10 Liter auf 100km Benzin gebraucht. Ein Verbrauch wie auf dem flachen Land. Beim Hochfahren habe ich aber sicher die falsche Fahrweise! Die Kupplung fing schon an zu riechen. Ich habe mich nur zwischen dem ersten und zweiten Gang bewegt und die Kupplung wurde stark belastet. Wie sollte ich das Zusammenspiel zwischen Kupplung, Schaltvorgang und Bremse gestalten um das Material zu schonen.

    Die Kupplung muss jetzt sicher neu werden. Sollte ich bei der werksmäßigen Konfiguration bleiben oder kann da was optimiert werden (Qualität der Ersatzteile)?

  • Das mit der Kupplung ist relativ einfach ...

    Das Kupplungspedal ist nur zum Gangwechsel zu treten und zum Anfahren, ansonsten hat der Fuß irgendwo zu stehen, nicht aber auf dem Kupplungspedal.

    Die Motordrehzahl in dem Bereich halten, in dem der Motor das größte Drehmoment hat, also nicht untertourig und auch nicht am oberen Drehzahllimit;

    da hat die Kupplung zwar das höchste Moment zu übertragen, nutzt aber die Motorleistung optimal aus und minimiert den Kraftstoffverbrauch.

    Die Kupplung ist für diesen Zweck vorgesehen und es ist quasi ihr Job das zu erledigen.

    Wenn die Kupplung eingekuppelt, das Pedal also nicht gedrückt ist, dann hat die Kupplung nur kraftschlüssig zu arbeiten, macht also das wozu sie da ist;

    sie überträgt das vom Motor abgegebene Drehmoment und die Leistung 1:1 in das dahinter liegende Getriebe.

    Schleifen lassen, also beispielsweise durch Treten des Kupplungspedals eine höhere Motordrehzahl erzeugen als diese an das Getriebe weiter gereicht wird, beschädigt die Kupplung aufgrund der dadurch entstehenden Wärme.

    Sollte die Kupplung tatsächlich Gerüche von sich gegeben haben, dann mag sie verschlissen sein, was irgendwann zwischen 200 und 400tkm recht sicher der Fall sein wird.

    Die Kupplung ist, wie die Bremsen, ein Verschleißteil, das mit der Zeit abnutzt ... das ist nun mal so.

    CU, Axel

    ..

    Wenn ich Fehler sehe und nicht darüber spreche, heißt das, dass ich einverstanden bin – und das bin ich nicht

    Zitat: Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko - Bürgermeister von Київ/Kyjiw/Kiew (Ukraine) (* 17.07.1971)

    2 Mal editiert, zuletzt von axelb (7. Juli 2019 um 11:12)

  • Nach Möglichkeit so fahren, dass du wenig schalten musst. Nicht immer mit maximaler Geschwindigkeit den Berg hoch, sondern etwas ruhig angehen und dafür gleichmäßiger. Wenn vor dir einer fährt, dann muss man dem nicht ständig an der Heckstoßstange kleben. Lass die Anderen ziehen. Im seltesten Fall verfügt der Vordermann über gleiches Fahrzeug/Motorisierung/Beladung. Und wenn, bedeutet es noch lange nicht, dass er der bessere Fahrer ist. Wer hinter dir drängelt, soll überholen. Ich habe mich noch nie jagen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bulli500 (7. Juli 2019 um 11:49)

  • Interessant wäre auch, wieviel Ballast du mit dir rumschleppst ( Zuladung, Anhänger, Personen).

    Aufrüstung auf nächstgrößere Komponenten zieht meist eine ganze Reihe nötiger Veränderungen nach sich.

    Beim ACV zum Beispiel kann man ohne weiteres die größere Kupplung des AHY/AXG montieren, die paßt dann aber angeblich nicht in die Getriebeglocke. Tauschst du das Getriebe, mußt du auch die Antriebswellen tauschen.....

    Wieviel Km hat die verbaute Kupplung den runter? Vieleicht ist sie auch nur am Ende, und eine neue macht dann keine Probleme, wie von axelb ja schon beschrieben

  • Wenn die Kupplung mal gerochen hat bei sehr hoher und ungewöhnlicher Belastung, muss sie nicht kaputt sein. Einfach beobachten, wie sie sich macht.

    Ansonsten wurde alles gesagt. Ordentlich Abstand halten hilft meist, nicht unnötig beschleunigen und Bremsen zu müssen.

    Viele Grüße vom roadrunner (aka riese)

    Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch - Erich Kästner

  • . . wie schon beschrieben: lieber im1. oder 2. langsam hochzuckeln, evt., wenn vorne frei, rechts blinken um zu zeigen: kannst mich gefahrlos überholen.

    Übrigens: Wenn nicht anders beschildert gilt immer Berg- vor Talfahrt.

    mfG Uwe

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    Und viele Grüße aus dem Calenberger Land

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  • Ich hatte das Gefühl, dass ich die Kupplung zu lange habe schleifen lassen und den Schaltvorgang nicht schnell genug durchgeführt habe. Mit dem zweiten um die Kurve hab ich mir nicht getraut, hatte das Gefühl ich würge den Motor ab. Mit dem Verkehr am Geiranger und an den Fotostellen war es ein totales Rödeln am Berg, da hatte ich nacheinander zwei steile Bergauffahrten und eine Abfahrt . Motorbremse hat bei den kurzen Kehren und unterschiedlichen Gefällen kaum was gebracht. Ich dachte ich bringe die Bremsscheiben zum Glühen. Da muss ich bestimmt mal belüftete Bremsscheiben einbauen lassen. Bringt das eigentlich was für solche Situationen?

    Die Kupplung hat dann bis heute die 1500km später wieder gut funktioniert. Die Kupplung hat jetzt über 230t km runter.

    4 Mal editiert, zuletzt von GoWeg (7. Juli 2019 um 15:50)

  • Hi,

    Die richtige Fahrweise bergab lautete früher®: bergab maximal den größten Gang, mit dem das Fahrzeug den Berg hoch kommt.

    Das ist heute leider nur noch bedingt anwendbar, da moderne Fahrzeuge (da zähle ich den T4 auch dazu, wenn man vom 1x Diesel Mal absieht) über wesentlich mehr Motorleistung verfügen als zu den Zeiten als diese Fahrempfehlung galt.

    Ich würde es heute eher so formulieren: bergab einen Gang kleiner wählen als bergauf nötig wäre, damit sollte es möglich sein den Motor in einem Drehzahlbereich zu halten, in dem die Motorbremswirkung ausreichend ist um ohne glühende Bremsscheiben im Tal anzukommen.

    Als LKW-Fahrer konnte ich mit zuletzt beschriebener Fahrweise einen komplett beladenen 40Tonner immer sicher ins Tal bringen, Kollegen die meinten sie müssen unbedingt bergab Meter machen, traf ich oft im Tal wieder, sie allerdings standen neben rauchenden Bremsen während ich freundlich grüßend mit lauwarmen Bremsen in Richtung Ziel rollte.

    Grüße und DAnk

    Klaue nicht...
    ..... der Staat hasst Konkurrenz!!!

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    Denn Ihr werdet feststellen, dass wer Bus fährt, mehr fährt, denn die Fahrt im Bus ist mehr wert. (Triplewanker am 16.09.2016)

    :thumbup: Bulli Days: 2014 #265; 2015 #059; 2016 #062; :thumbup:

  • . . .wenn Du bergab ständig bremsen mußt, hast Du mindestens einen Gang zu hoch eingelegt!

    Andere Bremsanlage/Scheiben einbauen ist nicht so die Lösung.

    Es ist eher die richtige Einschätzung deines Autos, der Technik und seiner Möglichkeiten, die Du beachten solltest.

    mfG Uwe

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  • es mag zwar nicht notwendig sein in unseren modernen Autos, aber ich hatte mir angewöhnt, beim Runterschalten bergab Zwischengas zu geben.

    Es mag esotersich sein, aber ich bilde mir ein, es schone die Kupplung wenn die motorseitige Drehzahl schon vor dem Einkuppeln der antriebsseitigen entspricht.

    (Vielleicht ist das auch Schwachsinn, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren)

    Und bei der Bergauffahrt versuche ich immer kurz vor der Spitzkehre im richtigen Gang zu sein, dass ich mit ausreichend hoher Drehzahl durch die Kurve kommem. Der ist in den Alpen bei meinem T4 meist der Zweite, mit Beifahrern in der 2. resp. 3. Reihe ist der richtige Gang in der Regel eins kleiner.

    Am Berg schalte ich aber in der Regel deutlich häufiger als in der Norddeutschen Teifebene.


    ... Und Tante Edit sagt: Bei der Bergfahrt sollte die Bremse erst recht nicht glühen. Wenn dann eher bei der Talfahrt :evil::weg:

    Die frühe Katze fängt den Vogel! :mampf:

    Einmal editiert, zuletzt von Ypluess (8. Juli 2019 um 08:11)

  • Motorbremse hat bei den kurzen Kehren und unterschiedlichen Gefällen kaum was gebracht. Ich dachte ich bringe die Bremsscheiben zum Glühen.

    Wie steil soll denn das sein, wenn man im 1. Gang noch bremsen muss und die Scheiben zum Glühen bringt :nixpeil:

    Oder, man steht auf dem Kupplungspedal gleichzeitig 8o

    Die frühe Katze fängt den Vogel! :mampf:

  • Zu Beginn von dem Thread dachte ich, ich bin mal wieder provokant und empfehle eine Fahrstunde in einer Fahrschule. Inzwischen denke ich, so verkehrt wäre das gar nicht. Aber bitte bei einer anderen als die, die du damals besucht hast. Denn eigentlich lernt man das alles in der Ausbildung.

  • Bei mir, also auch vor 36 Jahren, galt die Regel : wer auf einem Automatik Fahrzeug Prüfung macht, darf hinterher auch nur Automatik fahren. Ich ergänze um die Regel, wer im Flachland Führerschein macht, darf auch nicht in die Berge. Wäre doch logisch, oder?

  • Mir wurde das mit der Motorbremse auch erst bei Führerscheinklasse 2 erklärt. So lange ist das nun auch wieder nicht her, Meiner gehört zu den letzten, die ausgestellt wurden. danach wurde dann CE daraus.

    Am Fahrschulgolf mit Motorbremskraft bergab:nono:hat keiner was gesagt.

    Aber die steile Abfahrt im ersten Gang würde mich schon interessieren, wo man die findet.Hier im Umkreis ist bei 25% Schluß, Über den Rhein, den Odenwald rauf kenn ich noch ein Sträßchen mit 30%, die sind aber nicht lang genug, um eine Standardbremse zu überfordern

  • Ich hatte auch nie ein Einweisung zur Bergfahrt hier in der Tiefebene bei meiner Fahrschule. Natürlich mal eine Anfahr an der Ampel mit der Handbremse - da meine ich die Bergfahrt zB am Trollstiegen oder Geiranger. Ich bin fast 3000km in Norwegen gefahren und war über diese Berg- und Talfahrt sehr überrascht. Die Straßen waren zu 80% wirklich super in Schuss. Aber die Serpentinen mit Gegenverkehr sind schon echt eine Herausforderung und nicht mit der Hochalmstraße in Austria zu vergleichen. Am Berg Einspurig mit Ausweichbuchten und Busse von vorn und hinten. Da hast du richtig Druck! Auf der Straße Bremsspuren ohne Ende und das auch quer über die Fahrbahn. Die Norweger versuchen schon baulich zu helfen, aber die Verkehrsdichte auf diesen Straßen sind zu den Stoßzeiten unglaublich. und ich war in der Vorsaison da!!! Da müsste dort Blockabfertigung her! Ich möchte wieder nach Norwegen und meine Fahrweise anpassen, damit mein Fahrzeug nicht abraucht und ich es in Norwegen verschrotten muss, weil kein Schutzbrief meinen Bus nach Deutschland bringt.