Preisfindung: T4 Carthago Malibu, EZ 99, 333.100 km

So langsam rückt der Tag der Wahrheit näher … und ich muss nach fast 23 Jahren unseren VW T4 Carthago Malibu zum Verkauf anbieten. Wir sind Erstbesitzer. Ich will nicht lange rumschreiben, es fällt mir so schon schwer genug. Geht aber nicht anders. Noch ein Auto zu behalten, wäre Quatsch.

Ich habe schon so meine persönliche Preisvorstellung (steht unten), würde aber gerne ein paar Meinungen hören.

Hier ein paar nackte Daten und ein Auszug aus meinem vorbereiteten, mehrseitigen Exposé:

VW T4 Carthago Malibu 28

EZ 4/1999, 2.5 TDI, 75 KW, original 102 PS (Chip ca. 120 PS), grüne Plakette

km-Stand (am 17.2.2022) ca. 333.100, 100 % Urlaubs- u. Reisefahrzeug

TÜV/Gasprüfung 03/2023

1. Hand, unfallfrei

Farbe indienblau mit Optikpaket „silver shadow“, Stoffbezug inka, ABS/EDS, 2 Airbags, blaue Armaturenbrettbeleuchtung, Tempomat, Klimaanlage, Fahrerhaus Wärmeschutzverglasung grün, Zentralverriegelung mit 2 (!) Funkschlüsseln + 1 normaler Ersatzschlüssel, Armaturenbrett mit Wurzelholzoptik (Serienausstattung), elektr. + beheizbare Außenspiegel, Brandrup Top-Rail

Professioneller Umbau auf „Nasenhochdach“ durch Zillka-Mobile.de in 09/2004 (ca. 5.000 €).

Fiamma Fahrradträger, Fiamma Markise, 100 W Solar mit Batterie Computer, 220 V Wechselrichter Fraron 350 Watt Sinus, Anhängerkupplung, Linnepe TriGas Sensor, Sachs Stoßdämpfer, Lederlenkrad, neuer Edelstahlauspuff und neuer LMM im Sommer 2021 sind nur ein Bruchteil der langen Zubehörliste.

Zuletzt erledigte Service-Arbeiten:

Innenraumfilter 08/2021 332.000 km

Luftfilter 08/2021 332.000 km

Bremsflüssigkeit 03/2021 324.800 km

Ölwechsel m. Filter 03/2021 324.800 km

Zahnriemen, Wapu 08/2018 280.000 km

Dieselfilter 02/2018 269.136 km

Riemenscheibe 06/2016 237.750 km

TÜV/AU + Gasprüfung wieder fällig in 03/2023

Immer in Fachwerkstatt gewartet.

Zustand:

Innenraum sauber + relativ gepflegt mit normalen Nutzungsspuren, keine Flecken auf Sitzen und Polstern, längst nicht abgewohnt.

Außen mit ehrlich verdienter Patina wie den unvermeidbaren Steinschlägen an der Front, auch mit Kratzern oder kleinen Beulen hier und da, Lackschäden am Hochdach und den Stoßstangen. Diese werden dem ernsthaften Interessenten alle ausnahmslos aufgezeigt. Ganz klar, wer bei einem 23 Jahre alten Auto Rost sucht, wird auch sicher welchen finden. Momentan ist nichts Akutes bekannt. Rost gab es bisher in geringem Maß: Einstiegsleisten vorne, an den Türen, Trittstufen unter Türdichtungen, Frontscheibe oben, rechtes Seitenfenster hinten unten, Übergang Karosserie - Hochdach hinten links. Alles wurde immer sofort nach Entdecken behoben. Vielleicht nicht immer schön, aber effektiv.

An der Fahrerseite unten an der Tür und Einstiegsleiste gab es in 2001 einen Parkrempler mit einem Pfosten, dies wurde in Fachwerkstatt behoben.

Das Hochdach wurde im oberen Bereich und am Heck in Eigenleistung überarbeitet, da sich der Klarlack gelöst hat.

Dennoch:

Wer einen Neuwagen erwartet, der irrt! Der Campingbus ist von 1999, aber in dieser Variante ein extrem seltenes und auch immer in Schuss gehaltenes Exemplar seiner Art. In den Erhalt wurde immer wieder investiert und er steht noch gut da. Jederzeit reisefertig, kein „Wartungsstau“!

Wer den Carthago Malibu wirklich kennt, weiß um seine Vorteile. Wohnlichkeit, helle und freundliche Innenausstattung, für einen VW Bus gute Isolierung, im Wohnraum Seitz-Campingfenster mit Jalousien und Fliegengitter sind nur ein paar davon. Alle hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Er war uns auf jeden Fall immer ein treuer Reise-Begleiter und der eigentlich perfekte VW-Campingbus. Durch den Umbau auf Hochdach ist er absolut wetterfest, so dass er fast zum Vier-Jahreszeiten-Fahrzeug wird.

Der Verbrauch lag auf Reisen vollbeladen und bei vernünftiger Fahrweise bei rund 8,5-9 Liter Diesel im Durchschnitt.

Mitgeliefert werden als Zubehör:

2 gebrauchte Seitz-Schiebefenster für den Malibu (1x 800x480, 1x 1050x480), Ersatz-Rollos und –Jalousien, original Kat, original AGR-Ventil, 4 Stoßdämpfer Bilstein B6 (ca. 80.000 km gelaufen), Auffahrkeile, Radträger Fiamma Carry-Bike, Sitzbezüge vorne Apona, Carletta Duschomat, Tauchwasserpumpe, mehrere Liter Motoröl, Ölfilter, Dieselfilter, 2 Türgriffe vorne, 1 neuer Außenspiegel links (elektr., beheizbar, asphärisch) Fahrerseite, Schneeketten, „Bochumer Stopfen“ für einfachen Ölwechsel (unbenutzt, nicht montiert), 1 Zündanlassschalter als Notfallersatz, 2 Reparaturhandbücher u.a.

Das Gepäckrohr am Radträger sowie das Wasserrohr sind zurzeit demontiert, werden auf Wunsch mitgeliefert. Beides ist superpraktisch und obendrein ein Hingucker!

Im März wäre der jährliche Ölwechsel fällig. Denn lasse ich noch nicht machen, da von der Fahrleistung noch über 6.000 km damit gefahren werden können. Öl sowie Filter sind aber schon vorhanden und werden mitgegeben.

Bei der Preiseinstufung sind die vielen Zubehör- und Zusatzteile, die mitgeliefert werden, berücksichtigt. Sie haben einen Gebrauchtmarktwert von rund 1.500 € aufwärts.

Wenn die Käuferin/der Käufer Schraubererfahrungen mitbringt, wäre das toll. Denn es muss der Käuferin/dem Käufer bewusst sein, dass bei einem Bus dieses Alters immer etwas getan werden muss, um ihn zu erhalten. Dann wird er noch viele Jahre Freude bereiten.

Wenn jemand kommt, die/der mir sympathisch ist und die/der den Bus wirklich nutzen, aber auch erhalten und pflegen will, ist durchaus ein Verhandlungsspielraum gegeben.

So, jetzt bin ich eure Einschätzungen gespannt. Ich hoffe, ihr zerreißt mich und den Bus nicht.

Nun noch ein paar Fotos, ich habe natürlich noch viel mehr, das würde hier aber den Rahmen sprengen.

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Die Schweller sind nicht schwarz übertüncht. Die habe ich vor Jahren schon mit Brantho geschützt, was sich durchaus bewährt hat.

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Tja, ihr könnt mir glauben, dass es mir nicht leicht fällt.

Jetzt wiederhole ich einfach, was ich eben schon einem Foren-Kollegen per PN geschrieben habe ...

Nunja, wir haben uns im September ziemlich spontan einen gebrauchten MB Sprinter 316 CDI von CS Reisemobile, Modell "Cosmo", gekauft. Auf so einen haben wir schon seit rund 7 Jahren ein Auge geworfen. Und diesmal war es einfach ein Angebot, bei dem wir - trotz der verrückten Marktlage - nicht Nein sagen konnten. Bilder findet ihr bei Instagram (soweit ich weiß, auch ohne Registrierung/Link in der Signatur).

Wir haben den T4 erst mal behalten, weil wir sicher sein wollten, dass der "Neue" auch in Ordnung ist für uns. Nun waren wir mittlerweile 5 Wochen damit unterwegs, haben schon 6.000 km draufgespult - und wollen den Sprinter behalten.

Wir haben sogar überlegt, den T4 zusätzlich zu behalten, wirtschaftlich wäre es zum Glück kein Problem. Aber letztendlich wäre es Quatsch! Ich habe noch ein 1987er Golf Cabrio, ebenfalls Erstbesitz, das bin ich letztes Jahr keinen Meter gefahren. So würde der T4 auch enden. Und ihr könnt mir glauben, es fällt mir unendlich schwer, den T4 herzugeben. Aber der Verstand muss hier entscheiden.

Jetzt schaun wir mal, wie der Verkauf ausgeht. Eilig habe ich es nicht. Der Bus steht seit November in einer Halle, wo er auch noch ein paar Monate bleiben kann zur Not.

Weitere Bilder vom Bus innen gibt es in der Signatur bei flickr. Die sind zwar schon etwas älter, aber er sieht heute noch genauso aus.

Na ihr macht mir ja Mut ... im positiven Sinne. Danke!

Auch wenn die Trennung dadurch nicht leichter wird.

Ich persönlich kenne halt auch die Steinschläge an der Front und die ganzen Gebrauchsspuren rundherum. Darum habe ich ihn etwas niedriger angesetzt. Die blaue Lackierung ist nicht die Widerstandsfähigste. Aber das ist nur Optik. Ich wollte auch schon mal die Front lackieren lassen, da hat man mir aber von abgeraten, so schlimm sei es noch nicht.

Ansonsten ist er nach bestem Wissen und Gewissen fit. "Mein" Freundlicher (der selber T4 fährt und auch nicht verstehen kann, dass wir uns von trennen wollen), sagt immer, "das sei eins der wenigen Autos in der Kundschaft ohne Wartungsstau".

Vielen Dank auch euch beiden, Fubar , Holger mit CE !

Die emotionale Bindung zu unserm Malibu ist - vor allem bei mir - ganz ehrlich schon sehr groß. Zumal ich auch mein Leben lang nur VW gefahren bin. Aber wie Holger schreibt, es ist der Lauf der Dinge.

Wir hatten zwar wenig Zeit zu überlegen, ob wir den Sprinter letzten September kaufen. Aber wir hatten zum Glück Zeit, uns in Ruhe zu entscheiden, ob er bleibt. Hätte uns das Mobil nach den ersten Touren nicht zugesagt, hätten wir ihn dieses Frühjahr wieder verkauft. Und mit Sicherheit mit gutem Gewinn.

Nach der Besichtigung bin ich damals nach Hause gefahren und habe mir gedacht: "Gutes Auto ... aber ich brauch's nicht. In meinem Bussi bin ich glücklich und fühl mich wohl." Letztendlich haben das überaus gute Angebot, die für uns passende Ausstattung des Sprinter und das geringe wirtschaftliche Risiko den Ausschlag für den Kauf gegeben.

Wir haben uns immer wohl gefühlt in unserm Bus. Genauso wie ihr sehr wahrscheinlich in euren. Ja, fast 23 Jahre sind eine lange Zeit, mit vielen Erinnerungen.

Und sind wir mal ehrlich: An den Coolness-Faktor eines VW Bus wird auch ein bequemer Sprinter NIE herankommen! Ich ertappe mich bei jeder Fahrt, wie ich den VW Bussen, gerade den älteren, hinterherschaue ...

... aber wenn ich dann abends für meine nicht mehr ganz so jungen Knochen mehr Platz habe und gemütlich das recht geräumige, eigene Bad nutzen kann, ist es jetzt auch schön. Nur anders.