Moin,
möchte hier nur etwas mein Leid los werden, da es offenbar meinen ACV erwischt hat und der Zahnriemen für den Nockenwellenantrieb übergesprungen ist.
Folgende Situation: gestern noch eben schnell mit vollem Anhänger zur Müllkippe fahren wollen, vom Hof runter gefahren, 100m die Straße runter mit ca. 20 - 30 km/h, Gas weg und Schiebebetrieb, weil 90° Kurve kommt. Dann plötzlich ein Geräusch, als wäre der Gang nicht richtig eingelegt (krrrrr) und der Motor geht aus. Kann ja mal passieren dachte ich im Trott, abgewürgt oder whatever. Daher kurzer Neustartversuch aber ohne Erfolg. Lediglich ein Geräusch, als würde nur der Anlasser drehen. Nicht normal, also zurück nach Hause geschoben...
Ich habe dann erst einmal die Zahnriemenabdeckung des ESP-Antriebs abgeschraubt und gesehen, dass der Zahnriemen im Bereich der Umlenkrolle keine Spannung mehr hatte. Schlabberte nur rum. OK, dachte ich, Spannrolle defekt oder locker, kein Riemenantrieb möglich, kein Diesel, kein Starten -> Fehler gefunden. Beide Rollen habe ich daraufhin ausgebaut und da sie im Grunde einen funktionsfähigen Eindruck machten, wieder eingebaut zum Testen. Zahnriemen ließ sich dann auch wieder spannen, daher ein neuer kurzer Startversuch, allerdings wieder ohne Erfolg. Offenbar also doch nicht die Ursache sondern eine Folge....(?)
Heute dann mal den Wagen aufgebockt, Motorwanne abgeschraubt, Riemenabdeckung runter, gesehen, dass der Zahnriemen noch ganz ist und dann am Schwingungsdämpfer gedreht. Halbe Umdrehung ging gut, dann Blockade
Habe anschließend noch den Keilrippenriemen abgenommen und die angetriebenen Aggregate geprüft. Alles freigängig, nichts fest.
Habe mir den Riemen dann noch einmal genauer angesehen. Sieht aus, als hätte er zu wenig Spannung. Mit etwas Kraft lässt er sich vom Nockwellenrad schieben. Die Abdeckung zeigt auch Riefen auf, was sicherlich so nicht sein sollte... Also doch Kolben gegen Ventil...
Nun war der letzte Wechsel erst im Oktober 2020 bei Kilometerstand 340.000. Seit dem bin ich ca. 19.000 km gefahren. Ein bisschen mehr Lebensdauer hatte ich eigentlich erwartet. Auf der Rechnung der Werkstatt stehen Zahnriemensatz (270 € netto), Wasserpumpe (85 € netto), Keilrippenriemen (40 € netto) und als Arbeitsleistung Zahnriemenwechsel Motorsteuerung und Einspritzpumpe. Wir hatten damals ausgemacht, dass auch alle Rollen ersetzt werden, so dass ich davon ausgehe, dass der Zahnriemensatz auch die Spannrolle beinhaltete und nicht wieder die alte verbaut wurde. Evtl. ein Materialfehler beim Neuteil?
Montag werde ich mal die Werksatt kontaktieren. Ich mache mir aber wenig Hoffnung, dass sie mich mit offenen Armen empfangen werden und einen Gewährleistungsfall daraus machen wollen. Oder war damit schon einmal jemand erfolgreich?
Andererseits juckt es mir gerade ziemlich in den Fingern und ich würde den Motor gerne weiter "zerlegen" und Schadensanalyse betreiben. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. Dann brauch ich aber wahrscheinlich auch gar nicht mehr bei der Werkstatt auflaufen und um Hilfe ersuchen. Für eine Instandsetzung in Eigenregie fehlt mir aber das Spezialwerkzeug und auch ein wenig der Mut...
Deprimierte Grüße,
Fabian