T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - auf der Suche nach Leistung. Gefunden!

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  • Moin,

    möchte hier nur etwas mein Leid los werden, da es offenbar meinen ACV erwischt hat und der Zahnriemen für den Nockenwellenantrieb übergesprungen ist.

    Folgende Situation: gestern noch eben schnell mit vollem Anhänger zur Müllkippe fahren wollen, vom Hof runter gefahren, 100m die Straße runter mit ca. 20 - 30 km/h, Gas weg und Schiebebetrieb, weil 90° Kurve kommt. Dann plötzlich ein Geräusch, als wäre der Gang nicht richtig eingelegt (krrrrr) und der Motor geht aus. Kann ja mal passieren dachte ich im Trott, abgewürgt oder whatever. Daher kurzer Neustartversuch aber ohne Erfolg. Lediglich ein Geräusch, als würde nur der Anlasser drehen. Nicht normal, also zurück nach Hause geschoben...

    Ich habe dann erst einmal die Zahnriemenabdeckung des ESP-Antriebs abgeschraubt und gesehen, dass der Zahnriemen im Bereich der Umlenkrolle keine Spannung mehr hatte. Schlabberte nur rum. OK, dachte ich, Spannrolle defekt oder locker, kein Riemenantrieb möglich, kein Diesel, kein Starten -> Fehler gefunden. Beide Rollen habe ich daraufhin ausgebaut und da sie im Grunde einen funktionsfähigen Eindruck machten, wieder eingebaut zum Testen. Zahnriemen ließ sich dann auch wieder spannen, daher ein neuer kurzer Startversuch, allerdings wieder ohne Erfolg. Offenbar also doch nicht die Ursache sondern eine Folge....(?)

    Heute dann mal den Wagen aufgebockt, Motorwanne abgeschraubt, Riemenabdeckung runter, gesehen, dass der Zahnriemen noch ganz ist und dann am Schwingungsdämpfer gedreht. Halbe Umdrehung ging gut, dann Blockade ;(

    Habe anschließend noch den Keilrippenriemen abgenommen und die angetriebenen Aggregate geprüft. Alles freigängig, nichts fest.

    Habe mir den Riemen dann noch einmal genauer angesehen. Sieht aus, als hätte er zu wenig Spannung. Mit etwas Kraft lässt er sich vom Nockwellenrad schieben. =O Die Abdeckung zeigt auch Riefen auf, was sicherlich so nicht sein sollte... Also doch Kolben gegen Ventil... <X

    Nun war der letzte Wechsel erst im Oktober 2020 bei Kilometerstand 340.000. Seit dem bin ich ca. 19.000 km gefahren. Ein bisschen mehr Lebensdauer hatte ich eigentlich erwartet. Auf der Rechnung der Werkstatt stehen Zahnriemensatz (270 € netto), Wasserpumpe (85 € netto), Keilrippenriemen (40 € netto) und als Arbeitsleistung Zahnriemenwechsel Motorsteuerung und Einspritzpumpe. Wir hatten damals ausgemacht, dass auch alle Rollen ersetzt werden, so dass ich davon ausgehe, dass der Zahnriemensatz auch die Spannrolle beinhaltete und nicht wieder die alte verbaut wurde. Evtl. ein Materialfehler beim Neuteil?

    Montag werde ich mal die Werksatt kontaktieren. Ich mache mir aber wenig Hoffnung, dass sie mich mit offenen Armen empfangen werden und einen Gewährleistungsfall daraus machen wollen. Oder war damit schon einmal jemand erfolgreich?

    Andererseits juckt es mir gerade ziemlich in den Fingern und ich würde den Motor gerne weiter "zerlegen" und Schadensanalyse betreiben. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm. Dann brauch ich aber wahrscheinlich auch gar nicht mehr bei der Werkstatt auflaufen und um Hilfe ersuchen. Für eine Instandsetzung in Eigenregie fehlt mir aber das Spezialwerkzeug und auch ein wenig der Mut...

    Deprimierte Grüße,

    Fabian

  • Der Kopf muss sowieso runter ... dann sieht man, ob die Kolben viel Energie vernichten mussten.

    Wenn nicht (geringe Drehzahl, Schubbetrieb) sind hoffentlich nur die Ventile beschädigt.

    Da würde ich aber nicht viel herum reparieren bei 350Tkm, sondern den kompletten Kopf tauschen - kostet um die 700€.

    Wenn man das noch nicht gemacht hat, ist es wahrscheinlich nicht trivial, aber auch nicht super-kompliziert - Spezialwekzeug wäre wohl nur ein kleiner Drehmo.

    Ob die Werkstatt sich nach 8 Monaten da angesprochen fühlt? ... ich glaube nicht.

    Aber vielleicht machen sie es ja und ihr teilt Euch die Kosten.

  • Gestern haben die gelben Engel den Wagen in die Werkstatt geschleppt.

    Heute dann im Laufe des Tages zunächst die Bestätigung der Werkstatt: Spannrolle defekt, Zahnriemen übergesprungen, Motor fest. Daraufhin noch einmal das Go für die Kopfdemontage gegeben und kurze Zeit später ein ernüchterndes Video erhalten: die Nockenwelle ist zweifach(!) gebrochen. Mal sehen was noch zu Tage tritt, wenn morgen der Zylinderkopf runter ist... ;(

    (sorry für die kleinen Fotos, wurden aus dem Video extrahiert)

    Traurige Grüße

    Fabian

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  • Habe schon an verschiedenen Stellen gelesen, dass bei einem gerissenen/übergesprungenen Zahnriemen die vom Kolben beschleunigten Ventile/Hydros die NW zerstören können. Hätte da ja eigentlich eher die Kolben als schwächstes Glied gesehen. Lässt sich so etwas zweifelsfrei festellen? Ist eher eine "Henne-Ei"-Problem, oder?

  • ist aber auf dem Foto genau der Nocken, der rausgebrochen ist. Kann natürlich dennoch ein Ventilschlag an dem benachbarten Nocken gewesen sein, da die NW scheinbar nur einen Bruch hat.

    Tut mir leid für dich :( .


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von thommi (26. Juli 2022 um 21:19)

  • N'Abend liebe Anteilnehmende,

    hier gibt es leider noch nicht viel Neues zu berichten. Ich habe gestern den Schaden mal besichtigt. Der Zylinderkopf war noch nicht runter, soll wohl morgen passieren. Die Spannrolle des Zahnriemens ist entgegen der ersten Aussage der Werkstatt offenbar noch intakt. Sie weist keinerlei Beschädigung auf und lässt sich per Hand spannen. Scheidet als Ursache für den Nockenwellenschaden dann wohl (leider) aus.

    Ein guter Freund von mir, seines Zeichens TÜV-Gutachter, hat sich heute mal bei einigen Werkstätten umgehört, bei denen er zu tun hatte. Drei Meistern war das Schadensbild der gebrochenen Nockenwelle gut bekannt. Aber keiner hatte eine belastbare Erklärung für die Ursache... :schulterzuck:

  • Es gibt verschieden Pumpen und es gibt - dazu passend - verschiedene Stössel.

    Angeblich zerstört der falsche (zu lange) Stössel die Pumpe innerhalb von Minuten.

    Ich habe allerdings schon eine Weile den Verdacht, dass es auch eine Art "schleichende" Zerstörung gibt.

    Ob diese dann am falschen Stössel, an Toleranzproblemen oder an Streuungen der Federspannung liegt, ist weitestgehend unklar.

    Klar scheint allerdings:

    - Schäden wie Deiner treten oftmals eine Weile nach Pumpenwechsel auf (also eben nicht erst nach 10 Jaghren, sondern sehr viel eher) und

    - das Schadensbild deutet eindeutig auf eine übermäßige Querbelastung am Pumpennocken hin

  • Klingt plausibel... wenn ich morgen der Werkstatt einen Besuch abstatte, werde ich mir den Stößel noch einmal genauer ansehen. Vielleicht gibt es Auffälligkeiten.

    Damals beim Einbau der Pumpe und des Stößels hatte ich noch hin und her überlegt, ob ich den originalen wiederverwende oder den neuen einbaue. Die Maße waren identisch, wobei ich nicht auf den Hundertstel Millimeter genau gemessen habe. Wie groß sollen denn die Längenunterschiede sein?

    Die Pumpe ist von Pierburg und der Stößel von Hans Pries. Beides bei MotoIntegrator gekauft.

  • Hat ein wenig länger gedauert, aber nun gibt es neue Infos von der Werkstatt. Die Kolben haben glücklicherweise nichts abbekommen und sehen gut aus. Ebenso die Zylinder.

    Der Zylinderkopf wurde zur Prüfung/Instandsetzung zu einem ortsansässigen Motorenbauer gebracht, der sich gestern mit der Diagnose "irreparabel" bei der Werkstatt zurückgemeldet hat. Nun gibt es also einen "neuen" komplett überholten Kopf, was prinzipiell auch meine favorisierte Lösung gewesen wäre.

    So hoffe ich, dass die Kiste nächste Woche wieder auf der Straße rollt. Alles nicht gerade kostengünstig, aber für das Geld bekommt man auch keinen neuen Bus...

    Gruß,

    Fabian

  • Morinisti 15. August 2022 um 17:01

    Hat den Titel des Themas von „T4 ACV - Zahnriemen Nockenwelle übergesprungen - weitere Vorgehensweise?“ zu „T4 ACV - Nockenwelle gebrochen - Ursache unbekannt - Reparatur läuft“ geändert.
  • Urlaubs- und coronabedingt ging es erst heute weiter mit der Instandsetzung. In der Werkstatt wurde noch einmal die Ölwanne abgenommen und ein Blick auf Pleuel und Kurbelwelle geworfen. Soweit wohl unauffällig. Da nun aber schon einmal alles frei liegt, werden noch die Pleuellagerschalen (deutliche Laufspuren) und Kolbenringe erneuert.

    Der neue Zylinderkopf steht schon bereit.

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