Überlegungen zu LiFePo4 Akkus und deren Ladung

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  • Hallo zusammen,

    ich habe vor kurzem meine 80Ah Blei Säure Zweitbatterie gegen 60Ah LifePo4 getauscht. Mit der Leistung bin ich top zufrieden, kein Vergleich zu der Bleibatterie! Insbesondere die Entladekurve ist ein Segen, endlich über 12,5 Volt bis kurz vor Kapazitätsende, das freut auch insbesondere die Kühlbox :D

    Nun zum eigentlichen Thema, ich spielte mit dem Gedanken, mein Trennrelais gegen ein B2B Ladegerät zu tauschen. Nachdem ich nun durch die Zeit den Lade- und Entladebetrieb ein Paar Mal beobachtet habe, kann ich folgendes berichten:

    - Wenn die Akkus leer sind, werden für wenige Minuten nach Motorstart knapp 60 A gezogen (Trennrelais kann 80A und die Verkabelung ist in 16qmm ausgeführt, sollte daher kein Problem sein und meine LiMa kann 180A)

    - Der Akku wird mit der Lichtmaschine in 2,5h bis auf schätzungsweise 90% geladen. Wenn der Ladestrom auf nahezu null ist, kann ich ca. 54 Ah aus dem Akku entnehmen, bis er an der Endspannung angekommen ist und somit wieder geladen werden muss

    Nun mache ich mir ernsthaft Gedanken, ob ich überhaupt einen B2B Lader verbauen soll:

    - Mir reichen die ca. 55Ah die ich entnehmen kann problemlos aus

    - Die Lebensdauer des Akkus sollte doch sogar besser sein, wenn er nicht immer bis "Oberkante Unterlippe" geladen wird, oder?

    - Die Lader sind nicht gerade billig

    Um das Laden unter 0 Grad mache ich mir keine Sorgen, das BMS hat dafür eine Schutzschaltung.

    Was meint ihr? Wie habt ihr es gemacht? Ein wenig Input hilft mir sicher bei meiner Entscheidung ;)

    Dann lasst mal hören ^^

    Wer nicht im Stand heizt, der mit dem Kraftstoff geizt! 8o

    Bus: T4 Caravelle LR Bj. 08/00, 2.5TDI ACV (mit Leistungssteigerung auf ca. 130 PS), Climatronic, D3WZ als SH, China Luftstandheizung :D

    Die anderen :saint: :

    Audi A4 B7 Cabriolet 2.0 TDI S-Line Bj. 2007 (Alltag)

    Passat 3B 1.8 20V 125 PS Trendline Bj.98 (von der vorgesetzten Dienststelle)

    Passat 32B GT 2.2 5 Zyl. 115 PS Bj. 87 (Oldtimer aus meinem Geburtsjahr)

    Golf 2 2.0 16V 175 PS Bj. 89 (Spaßmobil & Erstes Auto)

  • Da weder deine Lima noch dein Trennrelais noch deine Verkabelung ein Problem mit dem recht hohen Ladestrom der LiFePo haben, würde ich sagen du brauchst keinen begrenzendes B2B Ladegerät. Das würde nur Sinn machen wenn du den hohen Ladestrom damit begrenzen wolltest um die Batterie und die anderen Komponenten etwas zu schonen.

    Gruß, Jörg

  • Halt Moment. So unproblematisch wie hier dargestellt ist das doch gar nicht, oder hab ich was falsch verstanden?

    1. Wenn die Batterie 60A zieht über 16mm2 Kabel sollte gemäß Kabelrechner das Kabel nicht über 2m lang sein. Ist das der Fall und eine Sicherung verbaut? Dann super :)

    2. Dass das bei euch auskommt liegt doch daran, dass die Kapazitäten eurer Akkus das Potential der Technologie nicht ausreizen UND eure Limas offenbar genug Reserven haben. Ein leerer 200Ah Akku würde sich auch 1C, also 200A Ladestrom genehmigen, sofern das nicht durch das BMS unterbunden werden kann. Die Kombi aus starker Lima + kleinem Lifepo dürfte aber ungewöhnlicher sein/werden als Limastrom kleiner als 1C des Akkus.

    Aufgrund dieser Überlegungen fahre ich aktuell ohne Ladung über Lima, bis ich auf einen B2B gespart habe. Vielleicht lass ich das aber auch so wie es ist.

  • Ich bin gerade mit ner anderen Firma dran einen LiFePo Lader auf die Bedürfnisse im Bulli abzustimmen... wenn alles klappt soll es ein Komplettpaket mit Halteblech und allem geben.

    Mal nur in die Runde gefragt: bei wie vielen ist das Thema LiFePo4 aktuell?

    Wem ists noch zu teuer?

    Ich habe jetzt 100Ah LiFePo unterm Sitz verbaut... schon echt genial wenn man hinten keinen extra Platz für Batterien verschwenden muss. Immerhin hat man damit entnehmbare Kapazität vergleichbar mit 180Ah Säure.

    Aber mir fehlt eben auch noch der Booster sowie eine vernünftige Befestigung (aktuell mit kleinem Spanngurt =O X/ ).

  • Wenn ich das richtig verstehe, ist es relativ unproblematisch, die Zweitbatterie (unterm Fahrersitz oder beim WoMo auch woanders) durch eine LiFePo4 zu ersetzen und "einfach so" anzuklemmen.

    Ist das so richtig verstanden worden?

    Sicherlich gibt es aufgrund der unterschiedlichen Ladeendspannungen Optimierungsmöglichkeiten, aber grundsätzlich funktioniert das.

    Ein Problem wird aber sein, dass unbeheizte LiFePo4s bei Frost keine Energie bereit stellen, also zunächst aufgewärmt werden müssen.

    OK ... damit ist auf jeden Fall zu rechnen.

    Dem Floh-BZ sei gesagt, dass er mich mit auf die Interessenliste setzen möge.

    ..

    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.

    Zitat: Jean-Jaques Rousseau - Schriftsteller und Philosoph (*28.06.1712 †02.07.1778 )

    Einmal editiert, zuletzt von axelb (21. Oktober 2022 um 10:03)

  • Ich bin gerade mit ner anderen Firma dran einen LiFePo Lader auf die Bedürfnisse im Bulli abzustimmen... wenn alles klappt soll es ein Komplettpaket mit Halteblech und allem geben.

    Mal nur in die Runde gefragt: bei wie vielen ist das Thema LiFePo4 aktuell?

    Wem ists noch zu teuer?

    Ich habe jetzt 100Ah LiFePo unterm Sitz verbaut... schon echt genial wenn man hinten keinen extra Platz für Batterien verschwenden muss. Immerhin hat man damit entnehmbare Kapazität vergleichbar mit 180Ah Säure.

    Aber mir fehlt eben auch noch der Booster sowie eine vernünftige Befestigung (aktuell mit kleinem Spanngurt =O X/ ).

    Derzeit kriegt man die LiFePo4 ja teilweise schon für knapp 400€, wenn man da die Gewichts- und Zyklenvorteile bedenkt, sowie die höhere Kapazität, denke ich das das Thema immer aktueller wird und noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat. Noch habe ich ne AGM drin, die nächste wird aber definitiv eine LiFePo4 und ich denke das geht einigen anderen auch noch so.

    Von daher melde ich auch erstmal Interesse an :)

    Grüße aus <hier aktuellen Ort einfügen> !

    Jan:drive:


    1259706_5.png ~

  • Nun mache ich mir ernsthaft Gedanken, ob ich überhaupt einen B2B Lader verbauen soll:

    Das funktioniert in Deinem Fahrzeug recht gut weil der ACV eine relativ große Lichtmaschine hat und Deine Zusatzbatterie nicht übermäßig groß ist. Voraussetzung ist eine entsprechende Verkabelung und Absicherung die ja in Deinem Auto vorhanden ist.

    Wenn ich so einen Akku in meinen 97er Multivan einbaue wird er vermutlich abbrennen, die Verkabelung mit 4 Quadrat ohne Absicherung zwischen Starterbatterie und Zusatzbatterie sind keine guten Voraussetzungen für einen Betrieb ohne B2B Lader.

  • Ein Problem wird aber sein, dass unbeheizte LiFePo4s bei Frost keine Energie bereit stellen, also zunächst aufgewärmt werden müssen.

    Das hast du falsch verstanden.

    abgeben können die LiFePo4.

    Nur aufnehmen dürfen Sie nicht.

    Ah ja ... die geben also auch ab, wenn unter 0°C ist ... OK ...

    nur geladen werden dürfen die dann nicht, was ja auch das Batterie-Management-System wirksam verhindert, oder?

    ..

    Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.

    Zitat: Jean-Jaques Rousseau - Schriftsteller und Philosoph (*28.06.1712 †02.07.1778 )

  • Grummelgrufti die LiFePo4 haben tatsächlich bei Minusgraden Probleme, dafür gibts dann die LiFePo4Y mit Yttrium, denen sind so minus 14 Grad noch piepegal.

    Quelle: eigene Erfahrung. Aus Preisgründen fahren wir aber nur zwei 40a LiFePo4 spahieren, zweimal valence RT unterm Fahrersitz. Werden über B2B-Lader und/oder Solar geladen (200W auf Dach) und waren bislang nur einmal wirklich leer als der Bus wochenlang in ner Garage stand und die Kühlbox noch lief :D

    Ansonsten total unauffällig, nervig ist nur dass unser Batteriecomputer von Bürstner mit denen nicht klarkommt, da er nur in 50A-Schritten die Batteriekapazität einstellen kann. Haben den auf 100A eingestellt, aber der misst viel Mist, und bei 70% angezeigtem Rest ist teilweise schon Schicht. Vermute aber auch noch ein Masseproblem, das wird im Winter angegangen.

    Batterien, B2B-Lader, Solar-Laderegler, Mess-Shunt, Sicherungen passt alles unter den Fahrersitz.

  • Ein Problem wird aber sein, dass unbeheizte LiFePo4s bei Frost keine Energie bereit stellen, also zunächst aufgewärmt werden müssen.

    Irrtum (falls ich mich nicht irre) - Energie bereitstellen kann die Batterie bei Frost - sie kann dann nur nicht - oder nur sehr langsam - geladen werden.

    Konkret hängt das vom BMS ab - das kann die Ladung bei Frost auch komplett unterbinden.

    Edit: sehe gerade ich habe den Tab zu lange offen gehabt - das wurde schon geklärt. :rain:

    Gruß, Jörg

  • äh, ja, mit dem BMS hast Du aber auch Recht. Das ist bei den Valence auch recht aggressiv, sorgt aber dafür, dass sie eben auch lange halten.

    Ein wichtiger Punkt ist noch die maximale Abgabeleistung. Bei den 40Ah Valence sind das z. B. 40A dauerhaft, bzw. 80A kurzfristig. Mehr geht nicht.

    Sollte man auch beim Kauf drauf achten, sonst kotzt z. B. ein Inverter mit angeschlossener Induktionsplatte.

  • klares Jain.

    Es gibt selbstbauten, die n separates Relais für Ladung und Entladung haben.

    Die meisten Fertig Kauflösungen haben aber nur eines für beides.

    Das heißt, bei Abschaltung ist alles was da dran hängt auch stromlos.

    Das ist... unglücklich.

    kleine Randnotiz zu Kauflösungen: Die Ultimatron die ich vertreibe können seperat für Ladung/Entladung sperren.

    Kann man auch manuell über die App machen (also bspw. "nur" das entladen sperren).

    Da diese was Preis/Leistung nicht ganz schlecht sind und ich da einen deutschsprachigen Ansprechpartner/Garantiepartner habe werde ich dafür auch eine Umrüstlösung für den T4 anbieten. Die BT-App ist auch tip top.

    Die Batterien können ja seit geraumer Zeit bereits bei mir bezogen werden. Wobei beim T4 hauptsächlich die Batterien bis 100Ah in Frage kommen.

    Aktuell waren alle Kunden sehr zufrieden.

    Es grüßt der Floh

    http://www.greenbulli.de - Syncro-Umbau + Rumänien 2014 - Albanien 2015 - Alpen 2016 - Albanien 2016 - Westalpen 2017 - Albanien 2018

    Syncro-Zubehör: http://www.g-part.de

    Einmal editiert, zuletzt von Floh-BZ (21. Oktober 2022 um 14:41)

  • Ich baue seit einiger Zeit LiFePo4 Akkus selber. Habe im Bus 230AH, fürs Womo kommt ne 320AH in den Einsatz. Habe schon weitere 280er gebaut. Passen natürlich nicht untern Sitz.

    Für untern Sitz habe ich allerdings bisher noch nichts konstruiert. Ist in Planung.

    Die Dinger funktionieren prima.

    Ladebooster ist allerdings Pflicht, nicht zwingend aufgrund der Spannung, sondern damit die Lifepo4 nicht zu hohe Ströme zieht.

    Die sind nämlich durch ihren geringen Innenwiderstand durchaus in der Lage 100A und mehr an Ladestrom aufzunehmen (begrenzt wird das nur durch das BMS)

    Die Zellen lassen sich unter 0°C immer entladen. Nur Laden mögen die Zellen nicht, daher stellt ein gutes BMS dann auch ab.