Linksverkehr

Es ist wieder mal Reisezeit und diesmal ist einiges im Reiseland invertiert zur bisherigen Erfahrung. Man schaut erst nach rechts und dann nach links und hält sich unterwegs schön links. Entspannend nach soviel "Rechtswahlen" in Europa.

Entspannend ist das Reiseziel auf jeden Fall. Start war am letzten WE. Es ging nach Hoek van Holland und von dort über Nacht auf die Insel. Bei endlosen Gewarte treffen wir unerschütterlich Teilnehmer vom Goodwood Festival, dann heute morgen endlich 2 Passkontrollen später frühstücken in Harwich. Wir werden freundlich von vielen Dogwalkern gegrüst. Der Ort ist netter als gedacht. Nach Rundgang ein Abstecher beim Redoubt obwohl noch ein Stück vor der Öffnung dürfen schon rein.

Nächster Stop ist der 1. National Trust Spot in Flatword. Unsere diesmal reguläre Membership bescert uns frein Eintritt. Neben einer alten Mühle besorgt der Trust für weitere Annehmlichkeiten, so dass der halbe Tag mit Spaziergängen und Kaffetrinken schnell vergeht. Abends beschließen wir noch weiter NO wärts zur Küste zu fahren

Wir bewegen uns in der seit 4.7. neu geordneten Welt weiter die Küste nach Norden. Es ist ein sonniger Küstentag und unser Schlafplatz ist auch Stopover für unzählige Hunde Spaziergänger. So bleibt der eine oder andere Schwatz aus der Schiebetür nicht aus Und Grisu freut sich über Kollegen.

Zum Mittag bewegen wir uns alle endlich gemeinsam nach Aldeburgh. Ein wenig Kunst am Kieselstrand ein wenig Fisch an der Waterfront. Entspanntes Gewusel und die englische Liebe zu allen 4 Beinern die Zeit geht langsamer.

So ist es wieder deutlich nach Mittag bis wir zum Kuchenziel des Tages nach Dunwich Heath, einer Heidelandschaft vom Trust verwaltet, aufbrechen.

Heute mal traditionelles englisches Wetter, zum Glück nur überwiegend feucht. Die Nacht haben wir in Southwold verbracht auf einen Parkplatz am Stadtrand beim Green.

Der Ort ist angenehm belebt, viele älter Paare ziehen an der Strandpromenade mit ihren bunten Hütten vorbei oder sitzen darin bei Tea und Crackers. Im Ort wacht ein Leuchtturm. Dieser dient auch zur Navigation zum dortigen Brauerei Pub. An der Pier wird lustig auf das Rauchverbot aufmerksam gemacht. Die auf den Quarzer blickenden eindringlichen Silouetten drehen sich im Minutentakt zu freundlichen Gesten ohn e Fuppenfreunf und das No Smoking Schild klappt weg.

So ist es wieder Mittag, eh wir wirklich loskommen, weiter nach Norden zur Horsey Windpump. Diese liegt im Feuchtgebiet der Broads.

Ja die Spezialitäten kommen schon noch - schön langsam essen steigert den Genuss - und je nach Präferenzen.

Heute ging es erstmal kulturell nach Blickling Estate. Ein Riesen Park und eine riesige Hütte, die stellenweise ein wenig düsterlich im innern wirkt. Dafür aber immerhin eine ewig lan ge Innen Galerie für sportliche Betätigung in der damaligen Zeit. Bis man da so sein Buch gefunden hatte...

Ob die Bewohner es in ihrem Leben geschafft haben alles in ihrem Besitz befindliche zu nutzen, heute sind die meisten wohl etwas nachhaltiger.

Für die Nacht ist jetzt nach dem bisherigen Freistehen mal Duschen angesagt. Der CP liegt an der Steilküste und wir haben den Logengipfel bezogen.

Na unbedingt, da habt ihr ja ein wenig Strecke vor euch. Denkt dran die Strassen sind von normal bis Single Track mit Hecken und Hohlwegen. Das Navi fährt meistens alles gnadenlos und weil es theoretisch ne Minute kürzer ist. Der Puls ist dazu meist invers.

Ein Strassenatlas zB vom AA ist zu empfehlen wie die Fahrt nach offizieller Beschilderung.

Als ersten Stop unbedingt in Dungeness stoppen. Ist eine interessante Kieselwüste und es fährt die legendäre Minieisenbahn glaube in 1÷3 Grösse im Regelbetrieb mit Mini Dampfloks. Unbedingt mal mitfahren.

Heute war der nächste Adelskasten Fellbrigg dran, der aber nur den Park geöffnet hatte. Da ab Mittags auch echtes englisches Normalwetter herrscht, blieb es bei einer Rundtour über die Ländereien. Neben vielen Zweibeinigen gab es auch viele Vierbeinige Kollegen. Das Gras wächst und schmeckt so bestimmt gut.

Grisu stört das Wetter nicht und er schließt viele temporäre Freundschaften. An jeder Ecke ist ein Hund und immer sehr willkommen.

Auf der Weiterfahrt nach Westen bietet Sheringham noch einen netten Museumsbahnhof mit erstaunlich viel Betrieb. Von dort sind es jetzt noch 50mi bis zur Übernachtung bei Kings Lynn.

Nach ruhiger Nacht an der Mündung des Great Ouse ging es heute herauszufinden warum der Apfel herunter fällt und Mond nicht. Damit hat sich sehr intensiv Isaac Newton vor einigen Hundert Jahren auf seinem Hof beschäftigt. Neben der Mechanik hat er auch die Wellennatur des Lichts untersucht.

Heute kann man verschiedene Experimente dazu am Originalort durchführen aber auch durch seine Wohngemächer stapfen und Abschnitte seines Friseurbesuchs bewundern. Ein interessanter Ort.

Ein wenig nordwärts liegt das kleine Wochendanwesen Belton Estate. Auf einigen Ha grast Dammwild vor den Rabatten. Der Parkplatz bietet heute Platz für Hunderte, damals hatte man mehr privaten Raum. Den Tag zu spazieren fällt nicht schwer.

Für den Abend geht es an einen kleinen Kanal.

Nach ruhiger Nacht am Kanal geht's heute etwas westwärts um Nottingham herum. Das Tagesziel ist diesmal das "Tiny House" Kedleston Hall. Es wurde zur Repräsentation gebaut und mit allerlei Kunst gefüllt. Dazu ein wenig Aussengelände und fertig ist der Landsitz.

Die Engländer wie immer Wetter erprobt nehmen tea and cake outside seated. Wir bewegen lieber den Bauch statt ihn zu füllen.

Schwups gegen 17:30 schließt das Gelände und alle fahren brav nach Hause. Für uns heißt das einen Parkplatz für die Nacht zu finden. In der Nähe ist ein Stausee und ums Eck der nächste Landsitz vom Trust.

Heute ist Tunnel Tag. In Calke Abbey wurde extra für die Versorgung eine Unterquerung der Zufahrt für eine Pferdebahn getunnelt.

Für die Dienstboten zur Verdeckung wurden weitere Tunnel als Zugang zum Walled Garden angelegt. Im Haus selber waren Galerien von Signalglocken installiert für die einzelnen Räume oder zur Aktivierung der Subdienstboten. Alles lief schön unauffällig bis den Besitzern in den 80 er des letzten Jahrtausend dann endgültig die Kohle ausging. Die Immobilie war unverkäuflich und landete so beim Trust. Heute halten viele Freiwillige, alt und jung, den Laden am laufen und das Anwesen ist am WE sehr gut besucht - wir waren ja auch mal da.

Gestern war an unserem Nachtparkplatz am Peak Junction das I-Net nur choppy, so dass es nicht für einen Bericht gereicht hat. Wir sind mittlerweile im Peak District. Davor waren wir in Hartwick bei schönstem Sonnenschein. Zum Abend hat das zu Dauerregen über die ganze Nacht gedreht. Dadurch waren wir heute morgen früh abfahrbereit, als kurz nach Beginn der Parkuhrzeit die Kontrolle vorfuhr. Es ist hier echt schwierig geworden legale Parkplätze über Nacht zu finden. Die Schilder mit No overnight Parking nehmen zu oder die Tore werden abends verriegelt.

Ein gelungeneres Design als der ID Buzz fuhr übrigens als Rentnerunterstützung in der Estate herum.