T4 AAC, 2.0 Benziner, Bj. 1992 - Leerlaufdrehzahl bleibt hängen

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!

    Liebe Bullifahrer,

    leider macht mein T4 (Benzin, AAC, Baujahr 11/1992) mal wieder Ärger.


    Problembeschreibung:

    Er springt warm und kalt super an, zieht problemlos durch und erreicht auch mühelos seine Höchstgeschwindigkeit.

    Leider ist es aber so, dass wenn er warm gefahren ist ( ca. ab 80 Grad) die Leerlaufdrehzahl permanent erhöht ist. Laut VCDS liegt die Drehzahl dann bei ca. 1500 Umdrehungen.

    Ich kann durch schleifen lassen der Kupplung die Drehzahl wieder auf die normalen 800 Umdrehungen "runterdrücken". Dann hält er die Drehzahl.

    Fahre ich weiter und halte wieder an bleibt die Drehzahl wieder konstant bei 1500 Umdrehungen hängen.

    Fehlerspeicher in VCDS leer.


    Ich weiß, es gibt viele viele Threads zu dem Thema, aber so gut wie keiner beschreibt die Lösung.


    Was bisher gemacht wurde:

    - Druckregelventil Krubelgehäusentlüftung erneuert (siffte etwas)


    - Falschlufttest vorsichtig mit Bremsenreiniger gemacht - keine Leckagen festgestellt/ kein Zischen feststellbar / keine Drehzahländerung


    - Kühlwassertemperatursensor erneuert


    - Drosselklappenpoti erneuert


    - Drosselklappe im eingebauten Zustand gereinigt, Anlernen geht allerdings mit VCDS nicht, da keine Labeldatei vorhanden ist.


    - Gasbowdenzug geprüft (leichtgängig, ca. 2 Jahre alt)


    - Motorsteuergerät mit Unterdrucksensor regenerieren lassen (Endera)


    - Unterdruckschläuche vollständig erneuert


    - Benzindruckregler neu


    - Leerlaufregelventil gereinigt (brummt und vibriert) Abziehen des Steckers bei erhöhter Drehzahl führt zum Absenken der Drehzahl auf 800 Umdrehungen. Fahre ich ohne Stecker weiter und halte wieder an, ist die Drehzahl auch wieder erhöht. Meine aber, dass er dann nach 5 bis 10 Sekunden sporadisch auf normale Leerlaufdrehzahl absenkt.


    - Lambdasonde erneuert


    - Massepunkte gereinigt


    - Kaltstartventil erneuert


    - Thermostat erneuert (Heizung funktionierte so lala.. und Temperaturanzeige im Instrumentenbrett ging nur bis zum ersten Strich, jetzt wieder normale Funktion)


    Zündung hab ich erstmal außen vor gelassen, weil er ruckelfrei läuft.


    Im Endeffekt bin ich bardis Liste durchgegangen.


    Einen Leerlaufsteller an der Drosselklappe hat mein Bulli noch nicht


    Leider besteht der Fehler noch immer, allerdings nur wenn er warm ist.


    Die Messwertblöcke in VCDS sind unauffällig (Ansauglufttemperatur im warmen Zustand 30 Grad / ausgesteckt - 40 Grad, Kühlmitteltemperatur steigt gleichmäßig an, Drosselklappenwinkel steigt gleichmäßig und ohne Sprünge an und schließt auch wieder ordnungsgemäß).


    Ich bin mittlerweile echt am Verzweifeln...

    Bin für jede Hilfe dankbar! :)


    LG Hauptstadt-Schwalbe

    Moin hänge mich mal ran, da dieses Problem immer mal wieder hochkommt.

    Es gibt die Empfehlung eine "Grundeinstellung" des Motors vorzunehmen und dabei die Zündung korrekt einzustellen. Leider gibt es fast niemanden der das noch hinbekommt.

    Es gibt im Netz Berichte, dass es mit dem geänderten Nockenwellenrad 023109111D ,welches nicht immer verbaut wurde, in Kombination mit der geänderten 20 Zahn Wasserpumpe zusammenhängen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von EisernerYuppi (28. Oktober 2025 um 11:10)

    anlernen des Drosselklappenpotis brauch es nach meiner Meinung nicht. Ist ein einfaches Poti das dem MSG mit dessen Widerstandswerte unmittelbar die Stellung der Klappe angibt.

    idR reicht Zündung ein und 3 sek warten, bis das MSG alle Messwerte der Geber durch hat.


    hängende Drehzahl sollte die primäre Ursache bei Regelproblemen vom MSG ausgehend liegen.

    Bei abhängen des Leerlaufreglers wird dem Motor die Luftzufuhr und Gemisch Menge reduziert.

    Gemishc selbst wird dann fetter.

    Im längeren Motorlauf versucht dann das MSG hier nachzuregeln was uU die Erhöhung der Grunddrehzahl verursachen könnte.


    Eine andere Option für veränderte Grunddrehzahl wären defekte Dichtungen beim Krümmer oder Ansaugbrücke.

    Die sind auch nicht diagnosefähig, MSG hat da weder was im Fehlerspeicher hinterlegt noch dürfte das klar plausibel in den Messwertblöcken auftauchen.

    Hey ihr beiden,


    vielen Dank für eure Antworten!

    Mit dem Anlernen des Potis hab ich im Internet gelesen. Aber wenn das auch ohne geht, umso besser. :)

    Wenn ich das richtig verstehe, wird das Gemisch bei abgeklemmter Leerlaufstabilisierung also fetter und das MSG versucht dies durch mehr Luft auszugleichen?

    Das Problem besteht auch ausschließlich wenn der Motor warm ist. Kalt läuft er völlig normal und stabil bei 800 Umdrehungen.

    Was arbeitet denn bei warmem Motor anders als bei kaltem?

    Bezüglich möglicherweise defekter Dichtungen... würde da ein Falschlufttest von außen was bringen?


    LG Schulle

    Einmal editiert, zuletzt von schulle2212 (28. Oktober 2025 um 12:05)

    Zitat von schulle2212

    Wenn ich das richtig verstehe, wird das Gemisch bei abgeklemmter Leerlaufstabilisierung also fetter und das MSG versucht dies durch mehr Luft auszugleichen?

    nach meinem bisherigen Verständnis ja.

    Zitat von schulle2212

    Bezüglich möglicherweise defekter Dichtungen... würde da ein Falschlufttest von außen was bringen?

    Versuch kann nicht schaden, bevor man alles auf Verdacht abbaut .. sind ja oft viel rostige Schrauben dabei und die Arbeit ist nicht immer schnell und einfach.


    Landauer hat bestimmt auch noch Ideen zum Thema hängende Drehzahl

    Vielen Dank für den Input :)

    Hab gerade mal ein bisschen im Bereich der Ansaugbrücke gesprüht. War aber unauffällig...

    Motor war jetzt allerdings kalt. Aber Leerlauf bliebt stabil und gleichmäßig.

    Probiere nachher noch mal nen Ersatztemperaturfühler (025 906 041 A).

    Ist eher ne Verzweifelungstat, aber der hätte natürlich Einfluss auf die MSG Regelung wenn warm. Der ist jetzt ca. Ein knappes Jahr drin. In VCDS waren die Werte auch plausibel.

    Mir fällt gerade noch was ein. Hab ja ne VCDS Vollversion. Dort kann ich allerdings nicht die Drosselklappe anlernen, weil die Labeldatei fehlt. Auch sonst kann ich keine Anpassungen vornehmen. Liegt das evtl. einfach am Alter des Wagens?

    Bei nem Golf 4 aus '98 funktionierte alles.

    Einmal editiert, zuletzt von schulle2212 (28. Oktober 2025 um 12:27)

    Zitat von schulle2212

    Mir fällt gerade noch was ein. Hab ja ne VCDS Vollversion. Dort kann ich allerdings nicht die Drosselklappe anlernen, weil die Labeldatei fehlt. Auch sonst kann ich keine Anpassungen vornehmen. Liegt das evtl. einfach am Alter des Wagens?

    Bei nem Golf 4 aus '98 funktionierte alles.

    zur Software habe ich wenig Kenntnisse. Hier hat Landauer mehr Infos


    Allerdings hatte ich bei meinem damals das Drosselklappenpoti einfach gewechselt und ohne irgendeine Software den Motor problemlos gestartet.

    Daher auch meine unterstellte Annahme, dass das MSG beim wechseln des 3 Pol Poti gar nicht angelernt werden muss .. das Poti lässt sich mechanisch auch nur in exakt der gleichen Position montieren und kann nicht nachjustiert werden.

    Dann hol dir doch die Labeldatei. Grundeinstellungen bedeutet IMHO, dass das MSG davon ausgeht, das alles in Ordnung ist und es sich anhand der dann reinkommenden Sensorwerte kalibriert.

    T4 9-Sitzer, AAC, EVV, BJ 2001, 280tkm, kein Schnickschnack

    Würde ich gerne, aber bislang hab ich vergeblich nach der rivhtigen Labeldatei gesucht.

    Hatte auch schon versucht ein Steuergeräteabbild zu erstellen, aber bin jetzt auch kein VCDS Experte... komme da nicht wirklich weiter.


    LG Schulle

    Das ist ein knackiges Problem 😕!

    Zunächst: Drosselklappe anlernen brauchst du nicht und geht auch nicht. Du hast ja keinen Automatik, oder?!

    Im VCDS sollte bei Leerlaufanschlag 5-30 und bei Vollgas min. 100 angezeigt werden.

    Wenn dem so ist, sollte die Drosselklappe korrekt eingestellt sein. Läuft sie denn sauber in den Schliessdämpfer?

    Was mich wirklich irritiert, ist, dass er mit schleifender Kupplung runtergedrückt werden kann und dann, wenn die Kupplung wieder komplett getreten wird, die Drehzahl hält 🤔.

    Im Grunde reguliert der Leerlaufsteller (Leerlaufstabilisierung) nur die Luftzufuhr im Leerlauf. Wird die Zigarre abgeklemmt, ist sie zu, es kommt weniger Luft, nur noch die, die durch die geschlossene Drosselklappe und die Einstellschraube geht. Folge: MSG reduziert die Einspritzmenge und die Drehzahl fällt oder der Motor geht aus.

    Wenn die Leerlaufdrehzahl zu hoch ist, kann eigentlich nur zu viel Luft da sein und das MSG spritzt entsprechend ein.

    Demnach müsste die Zigarre in einer bestimmten Position hängen bleiben oder das MSG liefert einen zu höhnen Regelstrom. Der sollte eigentlich um die 420 mA liegen.

    Immer vorausgesetzt, die Drosselklappe bleibt nicht hängen.

    Wenn es nun mein Auto wäre, würde ich zunächst den Steuerstrom zum Leerlaufregelventil (Zigarre) prüfen. Dann eine Grundeinstellung versuchen, mit Zündung und Leerlauf einstellen. Wenn das nicht funktioniert, würde ich eine andere Zigarre ausprobieren, mit erneuter Grundeinstellung.

    Zitat von Landauer

    Was mich wirklich irritiert, ist, dass er mit schleifender Kupplung runtergedrückt werden kann und dann, wenn die Kupplung wieder komplett getreten wird, die Drehzahl hält 🤔.

    das Problem hatte ich bei dem verkehrt herum montiertem Leerlaufregler (Zigarre) genau gleich.

    Da war ja dann der Fehler, dass der Unterdruck den Schieber im Regler zu gezogen hat und somit zu wenig Luft in die Brücke kam.

    Allerdings gehe ich davon aus, dass im Falle des TE der wie üblich korrekt montiert ist.

    Ja, knackiges Problem trifft es. :)

    Genau, ist ein Schalter.

    Lt. VCDS ist die Drosselklappe im Leerlauf bei 23 bis 24 und bei Vollgas bei Umdrehungen die 100. Demzufolge dürfte die Drosselklappe ordentlich arbeiten. Winkel öffnet mit betätigen des Gaspedals sauber und gleichmäßig.

    Drosselklappe ist übrigens gereinigt und sauber.

    Den Schließdämpfer habe ich ebenfalls sauber gemacht. Er dämpft m.E. vernünftig und erfüllt seine Aufgabe.


    Die Zigarre habe ich bereits mehrfach gegen Neutrile aus dem Zubehör getauscht. Gereinigt hab aber vorsorglich trotzdem noch mal.

    Den Ansteuerstrom werde ich aber noch mal messen.

    Werde ich auch noch malbschauen, ob die Drosselklappe ordentlich schließt und wie die Werte bei erhöhter Drehzahl sind.

    Würde denken es ist noch die erste. Bin mittlerweile bei 186000 km lt. Tacho.

    Die Zigarre habe ich glaub ich richtig eingebaut. Also links der Luftschlauch und rechts der Stecker. Und die natürlich die Verbindung mit neuem Gummi in den Motor.

    Ich hab das mit der Grundeinstellung noch nicht verstanden. Was umfasst die genau, bzw. wie würdet ihr da genau vorgehen?

    LG schulle

    P.S. Vielen Dank für eure Unterstützung! :)

    Kann gerne auch mal ein Foto vom Motorraum einstellen.

    Einmal editiert, zuletzt von schulle2212 (28. Oktober 2025 um 21:30)

    Zitat von schulle2212

    Ich hab das mit der Grundeinstellung noch nicht verstanden. Was umfasst die genau, bzw. wie würdet ihr da genau vorgehen?

    Die Grundeinstellung ist kein Hexenwerk. Sie erzeugt quasi eine „Null-Linie“ für das MSG. Das MSG regelt in diesem Modus nichts mehr, keine Zündung, kein Lambda, es wartet, bis der Modus verlassen wird und hat ab dem Zeitpunkt eine Referenz.

    Eingestellt wird in der Grundeinstellung der Zündzeitpunkt und die Leerlaufdrehzahl sowie die Gemischzusammensetzung. Das Einspritzkennfeld wird als Ganzes angehoben oder abgesenkt.

    Wie kommt man dahin? Man lässt den Motor warmlaufen (ca. 85 °C Motortemperstur). Dann wird im VCDS der Button „Grundeinstellung“ gedrückt oder der blaue Stecker am G62 gezogen. Nun regelt das MSG nicht mehr. Elektrische Verbraucher und Klimaanlage müssen aus und der Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung abgezogen sein. Er darf nur Frischluft ziehen. Man stellt nun bei ca. 2500 1/min den Zündzeitpunkt auf 6° vor OT und dreht an der Einstellschraube der Drosselklappe und an der Schraube am CO-Poti bis die Leerlaufdrehzahl 800 1/min und der Co-Gehalt vor Kat 0,7 % beträgt.

    Dann beendet man die Grundeinstellung per VCDS oder durch Aufstecken des blauen Steckers. Der Kühlerlüfter darf aber dabei nicht laufen. Nun hat das MSG die Werte für Zündung und Einspritzung als Referenz und regelt von da aus.

    Ah verstehe... weiß nicht ob ich mir das zutraue... aber ich schau mal, was in der Grundeinstellung für Werte vorhanden sind. Vielleicht erkenne ich da ja schon Abweichungen.

    Viele Dank für die Erklärungen!

    So... bin noch mal kurz am Bulli gewesen.

    Laut VCDS schwankt die Drehzahl jetzt plötzlich permanent zwischen 850 und 924 Umdrehungen. Auch warm. Scheint wieder das typische "Leerlaufsägen" zu sein. Irgendwas scheint da permanent auf und ab zu regeln. Deutet das dann nicht auf den Map-Sensor hin?

    Wenn ich warm beschleunige, bleibt er dann nach wie vor bei 1500 Umdrehungen hängen. Regelt dann aber teilweise nach 10 bis 20 Sekunden selber auf Leerlauf runter. Mit der schleifenden Kupplung kriege ich ihn nach wie vor auf die normalen Drehzahl runter gedrückt. Die hält er dann auch bis ich wieder Gas gebe.

    Leider konnte ich den Ansteuerwert.vom Leerlaufregler nicht messen. Mein Messgerät ist defekt. Ich besorg mir aber noch schnell ein neues.

    Wenn ich in die Grundeinstellungen mit VCDS wechsle, kann ich dann keine Messwertblöcke mehr auslesen...

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    Glaube er wechselt dann wieder ins "normale" Programm und läuft nicht mehr in den Grundeinstellungen.

    Werte bei hängender Drehzahl...

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    Werte bei ca. 2500 Umdrehungen lt. VCDS. (= Wahrscheinlich keine Grundeinstellung)

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    Habe morgen mehr Zeit. Da will ich dann noch mal die Grundeinstellungen über den abgezogenen Stecker vom Temperatursensor einleiten und über VCDS die Messwertblöcke auslesen.

    Außerdem habe ich noch mal geprüft, ob die Drosselklappe hängen bleibt. Das ist definitiv nicht der Fall. Öffnet und schließt gleichmäßig. Ist auch nach wie vor sauber.

    Hatte auch noch mal den Fehlerspeicher ausgelesen. Und jetzt ist ein Fehler vom Drosselklappenpoti abgelegt. Könnte sein, dass ich den selber beim Abziehen des Steckers verursacht habe.

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    Habe dann vorsorglich noch mal ein neues Drosselklappenpoti eingebaut. Symptome sind jedoch unverändert.


    Hier noch das versprochene Bild vom Motorraum:

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    Morgen geht es dann weiter. :)

    LG schulle