Der Praxistest: Gestern habe ich mal schnell meine Kocher gegeneinander antreten lassen.
Spiritus vs. Gas, los gehts!
Getestet wurden: ENO-Gaskocher, Origo 3000 und ein Tragia.
Versuchsaufbau: Temperatur in unmittelbarer Umgebung der Kochstelle 26,3°C
Es wird versucht, jeweils 1l normales Leitungswasser zum kochen zu bringen. Da dies ja ein Praxistest war, habe ich einfach mal auf thermische Wissenschaft verzichtet und die Temperatur des Leitungswassers nicht geprüft. Sinn und Zweck ist es ja, die Unterschiede sowie Vor-und Nachteile der Systeme herauszufinden. Da ich davon ausgehe, das sich die Leitungswassertemperatur innerhalb von 1h nicht großartig geändert hat, sind die Werte somit vergleichbar. Es wurde derselbe teekessel verwendet, den ich zwischen den Tests abkühlen lassen habe.
1) Eno-Gaskocher
Edelstahl Gaskocher, 2-flammig. Ein Starkbrenner und ein Hilfsbrenner. Laut Hersteller bei Nennwärmeleistung von 2,0kw und 1,75kw an den Brennern. Allerdings ist der Herd nicht an einer 50mb Anlage angeschlossen, sondern an einer 30mb Anlage, mit blauen Camping-Gas Flaschen von je 2,8kg.
Auf dem Starkbrenner braucht mein Kessel genau 7 Minuten und 26 Sekunden, um 1l Wasser richtig schön zum kochen zu bringen.
2) Origo 3000
Mein schicker neuer Buskocher. Befüllt mit handelsüblichen Klax-Brennspiritus (geprüfte Premium Qualität, geruchsneutral 94%). Der Origo benötigte genau 9 Minuten und 6 Sekunden, bis mein Teewasser richtig schön am blubbern war, also etwas länger als der ENO.
3) Tragia "Open Spirit Stove"
Lag noch als Ersatzkocher im Bus, musste sich dem Vergleich auch stellen. Laut bedienungsanleitung kocht 1l Wasser nach 10-15 Minuten. vermutlich laufen die Uhren in Schweden anders als in der Schweiz, nach ca. 44 Minuten konnte man das Ergebnis als leicht siedend bezeichnen, mehr Spiritus hatte ich nicht eingefüllt. Test nicht bestanden.
Fazit: Eigentlich habe ich die Kocher vergleichen wollen, weil ich den ENO eigentlich auch noch gegen einen Origo 3000 austauschen wollte. Werde ich vermutlich auch mal in Angriff nehmen.
Der Eno hat seine Vorteile in der guten Bedienbarkeit und der höheren Kochleistung. Wer schnell für einen großen Trupp verhungerter Waldarbeiter kochen muss, ist mit Gas sicher am besten bedient.
Der Origo ist super. Als druckloser Spirituskocher besteht keine Explosionsgefahr. In der Anschaffung nicht billig, aber günstiger als eine Gasanlage. Da der Kocher nicht fest montiert sein muss, lässt er sich auch draussen betreiben und die Fläche um den Kocher herum lässt sich leicht reinigen und sauberhalten. Spiritus gibt es überall, Gas war bei mir immer dann leer, wenn es keinen Ersatz gab (Skandinavien).
Der Tragia ist etwas für echte Fetischisten: Mehr als 'ne Tütensuppe lässt sich damit nicht zaubern. Es sei denn man setzt Mittags die Kartoffeln auf, damit nach Einbruch der Dunkelheit gegessen werden kann.
Bleibt trotzdem im Bus, eignet sich gut als Fonduebrenner. Also optimal als Vorspiel am Strand
Zu den laufenden Kosten kann ich noch nichts sagen. Beim Origo müssen die Brenntöpfe mal gewechselt werden, die kosten ca. 15 € / Stück. Dürfte günstiger als die mit einer Gasprüfung verbundenen Kosten sein. Ob nun Gas (2,8kg Flasche 18,90 €) oder Spiritus (1,50€ / l) auf Dauer der günstigere Brennstoff sind - mich interessiert es nicht. Ich habe mich jetzt für Spiritus entschieden, weil ich damit unabhängiger bin....
Gruß von der Ostsee,
TdiKi