Da möchte ich widersprechen.
Für alle anderen Fälle (mobile Kleingeräte mit Kunststoffgehäuse) ist der Schutzleiter völlig ausreichend.
Viele denken, das ist das gleiche wie wenn man ein Elektrogerät im Garten im Pavillion nutzt - da baut man vorher ja auch keine zusätzliche Sicherung und FI-Schalter ein.
Es gibt aber einen (überlebens-) wichtigen Unterschied !
Man befindet sich im Bus in einem geschlossenen Metallkäfig. Das ist das gleiche wie wenn man in einem Metalltank eine Elektroinstallation in Betrieb nimmt (was es durchaus gibt!) Doch bestehen hier erhöhte Anforderungen an die elektrische Sicherheit. Es darf niemals passieren (!) dass der umgebende Metalltank (oder die Buss-Karosse) durch einen oder mehrere Fehler unter Spannung steht. Das wäre beim Betreten und Verlassen dieses Raumes und beim nutzen von schutzgeerdeten Geräten in diesem Raumes absolut tötlich.
Und im bewegten Bus (auch im ruhenden Campingbetrieb) ist die Installation erhöhten Gefahren durch Quetschung der Kabel (z.B. in den Türen, aber auch durch Campingmöbel) ausgesetzt. Daher sind die "normalen" Sicherheitsmaßnahmen außerhalb des umbauten Metallraumes nicht ausreichend.
Aus diesem Grund funktionieren die gängigen Elektrobehelfsbasteleien a la "Kabel durch die Schiebetür legen und Mehrfachstecker dran" zwar problemlos. Sie werden aber in dem Moment zu einer tödlichen Gefahr, in der ein einziger elektrischer Fehler auftritt (Kabel durchgescheuert oder Leitung abgebrochen und Kontakt zum Metall).
Man sieht leider immer wieder solche Kabel durch die Tür - Geschichten. Die meisten überleben das zum Glück auch (da gerade kein Fehler an den genutzten Geräten passiert) - aber es ist mehr als grob fahrlässig.
Es ist etwa so als ob man an einer selten befahrenen Straße immer mit geschlossenen Augen und Ohren bei ROT über die Fußgängerampel geht - und daraus dass man noch lebt schließt, dass es ungefährlich ist.
Korrekt würde man eine solche Durchführung herstellen, indem man an dem Blech und an der Karosserie eine stabile (ich denke Gewinde M6 solle ausreichen) Möglichkeit schafft, beides leitend zu verbinden und an dem Blech den Schutzleiter der CEE-Steckdose auf diesen Massepunkt führt. Von diesem Massepunkt dann über die beiden Gewindestäbe eine Verbindung mit mindestens 4 mm² Querschnitt zur Karosserie herstellen. Die Verbindung darf nicht gesteckt sein - sonst könnte der Stecker rausrutschen. Um völlig normkonform zu sein, müsste man den Widerstand zwischen Schutzleiter und Karosserie nach jedem herstellen der Verbindung zur Kontrolle messen. (Ich will jetzt nicht sagen, dass ich es so mache - das wäre nur das absolut korrekte Vorgehen).
edit: diese Erdung des Blechs kann man sich sparen, wenn man das Blech wirklich nur zur Durchführung des Kabels nutzt (also am Blech keine Unterbrechung bzw Klemmstelle des Kabels hat) und dann innen erst den CEE-Stecker inkl. der Schutzvorrichtungen an der Karosse befestigt. Wenn man das richtige Kabel (schwere Gummischlauchleitung) und eine gesicherte und geprüfte Kabeldurchführung nutzt, sollte (da bin ich nicht ganz sicher) das sogar zulässig sein. Elektrisch sicher ist es dann auf jeden Fall.
Gruß, Jörg