Moin,
im Rahmen meiner Analyse von Steuergeräten für Eberspächer Standheizungen und Zuheizer gab es beim Auslesen mittels KD2000 und Edith immer wieder Stolpersteine, die ich mittlerweile beheben konnte.
1. Für Edith und KD2000 benötigt man eine alte Windows Version bzw. man musste das Programm im Kompatibilitätsmodus laufen lassen, was bei mir teilweise zu Problemen mit dem Interfacekabeln führte
2. Auslesen geht nur unter Windows, keine Linux oder MAC Lösung vorhanden (ich bevorzuge Linux)
3. Beim Auslesen konnten manchmal keine Fehler ausgelesen werden, was daran lag, dass das betroffenen Steuergerät keine Diagnosedaten lieferte. Dies konnte man erst durch anschließen eines Oszis erkennen. Die Diagnoseuhr sagt hier nur AF:00, was den Schein erzeugt, dass keine Fehler vorliegen.
Meine Lösung:
Mithilfe eines preisgünstigen Logic Analyzers die Diagnoseschnittstelle beobachten und das Signal speichern. Später dann aus dem Datenstrom die Fehlercodes herauslesen.
Das klingt komplizierter, als es eigentlich ist. Bei mir funktioniert die Lösung bereits.
Benötigtes Material:
Compuer
Logic Analyzer 8-Kanal für etwa 10€ zB https://www.amazon.de/Analyzer-RUIZH…1zcF9hdGY&psc=1
je einen Widerstand in 1 kOhm, 22 kOhm sowie 12 kOhm (10kOhm, 220kOhm und 12kOhm für Zuheizer erste Generation) und etwas Lochrasterplatine für den Diagnoseadapter
das kostenlose Programm PulseView von Sigrok (sigrok.org)
das Adpaterkabel für das Auslesen des Zuheizers https://t4-wiki.de/wiki/Zuheizer_(Fehlersuche)
etwas Litze und einen Lötkolben
Einschränkung:
Funktioniert nur bei Standheizungen und Zuheizern, die das Eberspächer Protokoll sprechen, also nicht z.B. per VCDS ausgelesen werden können.
Schritt 1: Adapterkabel für das Auslesen des Zuheizers anfertigen oder organisieren
Schritt 2: Interface anfertigen (siehe Schaltplan) und mit dem Logic Analyzer sowie dem Adapterkabel aus Schritt 1 verbinden (siehe Übersicht)
Schritt 3: Logic Analyzer mit dem PC verbinden und PulseView ausführen (unter Linux als Admin ausführen, da sonst der Analyzer nicht gefunden wird)
Schritt 4: PulseView konfigurieren
- Interface einstellen (Bild IAnalyzer_Device.png) -> hier deinen Analyzer auswählen
- Sampling Rate auf 20k und Sampling Time auf 100k einstellen -> bedeutet 20.000Messungen pro Sekunde und absolut 100.000 Messungen -> 5Sekunden Aufzeichnung (Bild Settings.png)
- alle nicht benbötigten Kanäle löschen
- Protokolldecoder "UART" hinzufügen (Bild Decoder.png)
- Protokolldecoder "UART" konfigurieren (Bild Konfiguration.png)
- RX Schnittstelle auf den Kanal einstellen, wo die Diagnose angeschlossen ist
- Baud Rate auf "1200"
- Data bits auf "7"
- Bit order auf "lsb-first"
- Data format auf "dec"
Schritt 5: Zuheizer starten und Messung starten, indem oben links auf starten gedrückt wird
Schritt 6: Fehler auslesen
Man bekommt nun einen wiederkehrenden Datenstrom. Dieser beginnt mit der Zahl 85 nach einer längeren HIGH Phase (Bild Data_Stream.png).
Dies ist Position 1. Nun kann man die einzelnen Positionen abzählen und findet an Position 11 den aktuellen Fehler (AF)
An Position 12 steht die Anzahl der gespeicherten Fehler (FC). In diesem Datenstrom sind das 3 Fehler, die dann auf den Positionen 13 bis 15 (F1 bis F3) zu finden sind.
Als Beispiel hier auch noch der Datenstrom einer D3L (Bild D3L.png). Die Luftstandheizungen sind nicht ganz so gesprächig. Hier steht der aktuelle Fehler an Position 6, die Fehleranzahl auf Position 7 und die Fehler dann von 9 bis 13 (je nachdem wieviele Fehler hinterlegt sind). Zum Reizen muss die Diagnoseleitung für 3 Sekunden auf Masse gelegt werden.
Hier noch ein Protokoll von einem anderen Zuheizer D3WZ mit 5 Fehlern im Speicher (Bild D3WZ_5F.png)
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