Rost - Seitenwand zwischen B und C-Säule instandsetzen

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  • Mahlzeit!

    Ich beschäftige mich gerade mit der Rostbekämpfung an meinem Mobil und habe eine Frage bezüglich des Vorgehens an der fahrerseitigen Seitenwand zwischen B- und C-Säule.
    Wie man auf den Fotos schön sehen kann, ist das Blech teilweise schon offen. In die Seitenwand ist dem Vorbesitzer mal ein Motorradfahrer reingefahren. Ich denke die jetzigen Schäden zeugen von einer nicht-fachgerechten Insatndsetzung.
    Egal, aber so kann das jetzt nicht bleiben.
    Ich möchte nicht die komplette Seitenwand tauschen, sondern eher das betroffene Stück großflächig ausschneiden und dann ein neues Stück einschweißen (Seitenwand als Reparaturblech besorgt ~60€, ist schon da).
    Wäre folgende Vorgehensweise ratsam:
    1. betroffenes Stück rausschneiden
    2. Reparaturblech anpassen (Größe von Punkt 3 abhängig)
    3. Entweder auf Stoß oder überlappend schweißen <- was ist besser?
    4. von innen mit Owatrol den "Schweißbereich" versiegeln
    5. mit Brantho nitrofest versiegeln (innen und außen)
    6. innen: Karosseriedichtmasse drüber
    7. außen: Spachteln, schleifen und wieder mit Brantho 3in1 "lackieren"?

    Besonders Punkt 3 und die Abdichtung nach innen bereitet mir Sorgen. Was ist an dieser Stelle die korrekte Vorgehensweise (im Sinne von haltbar, nicht optisch)?
    Bekomme ich das alte Blech einfach raus? Wie ist es normalerweise befestigt, also an den anderen Bauteilen wie Schweller, Innenraumboden, die Falz ganz unten etc.?

    Viele Grüße
    Micha

  • Moin.

    Für mich sieht das nach abgeplatztem Spachtel aus. Stelle freilegen, Rost unter dem Spachtel beseitigen - eventuell muss man dort gar kein Blech austauschen, sondern nur entrosten, besser ausbeulen als jetzt, grundieren, spachteln, lackieren.

    Falls doch Blech ausgetauscht werden muss: Überlappend Schweißen ist einfacher, birgt aber immer die Gefahr von neuem Rost unter der Überlappung. Auf Stoß schweißen mit Schutzgas ist schon eine Kunst, die ich noch nicht beherrsche, aber hier bevorzugen würde. Da gibt's hier bestimmt viele mit mehr Schweißerfahrung.

    Grüße

    Lui

    Grüße

    Lui

  • Erstmal Freilegen das Ganze, dann lässt sich das weitere Vorgehen im Detail klären.
    Ein Reparaturblech benötigt es da nicht unbedingt. Owatrol braucht es da nicht, auf frischem Blech reicht m.M.n. eine reine nitrofest Grundierung o.ä. mit anschließender Behandlung mit Dichtmasse und erneuert Grundierung.
    Von außen würde ich eher Lack aus der Spraydose nehmen, das wird besser als das dickflüssige 3:1 Brantho. Alternativ das Brantho stark verdünnen. Entscheide, mit welchem Produkt du deiner Lackfarbe am nächsten kommst.

    Die Stelle kenne ich nur zu gut von meinem Cali. Blöde Ecke da unten, direkt am Übergang der Bleche -> KLICK
    Problematisch ist die Spannung im Blech, die du dir durch das Einschweißen eines neuen kleinen Blechstückes einhandelst. Da entsteht fast zwangsläufig eine Delle im Blech. Die Beulendocs kleben dann i.d.R ein langes Holz/Metallstück von Innen über die Delle. Ich habe einfach die Rückwand des Abwassertanks mit Gummi unterfüttert, bis die Delle verschwunden war.

  • Ich würde den neuen Blechflicken rundherum um die Blechdicke fälzen und dann von innen überlappend punktschweißen.

    Also von innen schweißen? Ich dachte man setzt in dem Fall das alte Blech ab und stanzt das neue Blech und schweißt dann so...?

    Erstmal Freilegen das Ganze, dann lässt sich das weitere Vorgehen im Detail klären.
    Ein Reparaturblech benötigt es da nicht unbedingt. Owatrol braucht es da nicht, auf frischem Blech reicht m.M.n. eine reine nitrofest Grundierung o.ä. mit anschließender Behandlung mit Dichtmasse und erneuert Grundierung.
    Von außen würde ich eher Lack aus der Spraydose nehmen, das wird besser als das dickflüssige 3:1 Brantho. Alternativ das Brantho stark verdünnen. Entscheide, mit welchem Produkt du deiner Lackfarbe am nächsten kommst.


    Da der ganze Bus schon mit 3in1 gerollt ist, sollte das kein Problem sein :D
    Das Reparaturblech ist schon da, so kann ich mir, auch wenn es Flickwerk ist, die einzelnen Teile passend ausschneiden.

    Die Stelle kenne ich nur zu gut von meinem Cali. Blöde Ecke da unten, direkt am Übergang der Bleche -> KLICK
    Problematisch ist die Spannung im Blech, die du dir durch das Einschweißen eines neuen kleinen Blechstückes einhandelst. Da entsteht fast zwangsläufig eine Delle im Blech. Die Beulendocs kleben dann i.d.R ein langes Holz/Metallstück von Innen über die Delle. Ich habe einfach die Rückwand des Abwassertanks mit Gummi unterfüttert, bis die Delle verschwunden war.


    Eine Delle stört mich eher weniger, ich will nur nicht, dass es da weiter gammelt.

    Dann werde ich mich wohl mal ans freilegen machen müssen... :S

  • Freilegen, dann gucken und planen. An der Stelle kann man wunderbar ein selbst im Schraubstock gekantetes Blech auf Stoß einschweißen.

    "Haltbarkeit vor Optik" ist wohl auch Dein Motto, da geht das wunderbar ohne Spachtel und anderen Firlefanz. Habe ich bei mir fast überall so gemacht. Ich mag den Used-Look sogar mehr als Hochglanz-Oberflächen :D

    Stell mal ein Bild von der blanken Stelle ein und besorg schonmal ein wenig Blech ;)

  • Hallo,
    da bleib ich mal dran.
    Hatte das gleiche Problem bei meinem Bus (scheinbar bleiben die Busse an der Stelle regelmäßig hängen :D). Bei mir hat der Verkäufer freundlicherweiße etwas Malerweiß für die Optik drübergeschmiert. Der Schaden allein wäre mir egal gewesen, aber dieses weiß fand ich grauenhaft. Habe dann auch alles abgeschliffen und leider ein winziges Loch (10mmx1mm) entdeckt... Habe es dann mit Rostumwandler und Rostversiegelung behandelt und wieder geschlossen.Wie lange es hält... Das wird sich zeigen. Aber beim nächsten mal wird es auch gscheit gemacht.

  • Baue die Verkleidung innen aus und sehe nach wie weit das innen rostet und schon durchgerostet ist, es bringt nix von aussen wieder zuzutünchen wenn innen wie verrückt rostet. Von innen kannst du auch sehen wie tief die Beule und dementsprechend , wie dick der Spachtel ist. Dann kannst Du entscheiden was gemacht werden muss und was man machen kann, damit es nicht zu teuer wird. Das ist ja die utere Ecke, die steht ja ziemlich stabil da, da kann man noch gut was ausbeulen und evtl . verzinnen

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


    ..Unus pro omnibus, omnes pro uno 8o En la duda, ten la lengua muda

  • Das Ausbauen der Verkleidung kann er sich sparen. Das Loch sieht man im Innenraum nicht. Habe auch alles abgebaut, jedoch von Innen nichts gesehen (auch nicht nachdem ich einen dünnen Draht durchgeführt habe).
    Wenn er außen alles abgekratzt hat, kann er das Übel schon besser beurteilen. Bei meinem Bus hat man vorher sogar weniger als bei JimPanse gesehen.
    Grüße,
    Flo von JF2301

  • Wenn letztendlich in der Fläche gestückelt werden soll, empfehle ich Einkleben.
    Die Vorbereitung ist im Prinzip die gleiche wie beim Punktschweißen (zurechtschneiden, Absetzen).
    Letztendlich hat man aber nicht die Problematik mit dem Verzug, der Korrosion und der späteren Rissbildung.

    Eine Seitenwand haben wir so noch nicht repariert. Allerdings hat mein Bruder bereits 2 Schiebedachöffnungen so verschlossen.
    Inwieweit sich das auf diese Seitenwand anwenden lässt, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

    Hier hat jemand an der T4-Seitenwand umhergeklebt

    ___________________________________________
    Mein AAB Turbo

    Einmal editiert, zuletzt von maciek (13. Juni 2018 um 17:12)

  • ich habe einen Teileinsatz in die Seitenwand geschweisst.
    Meine war böse verspachtelt und hatte auch ein Loch.

    findest du im Link in meiner Signatur.
    Genaue Seitenzahl musst schaun. EDIT: Seite 5


    empfehle dir aber erst mal alles sauber zu machen.
    Vllt lässt sich was ausbeulen bzw mit dem Zocker wieder rausziehen...
    ist einfacher/schneller/billiger und problemloser ;) (wenn kein Loch drin ist)

    Grüße

  • Also die Verkleidung hätte ich schon raus (beim Hochdacheinbau). Da hat man nichts gesehen.
    Das Problem ist, dass auch teilweise Stücke in oder unterhalb der letzten Sicke in der Seitenwand betroffen sind. Da kann man von innen nicht hinschauen, da ist der Innenraumboden im Weg.
    Ich werde mich am Wochenende mal dran machen und dann weiter berichten.

    Vielen Dank für die zahlreichen Tips!

    OCTOBUS: 1000 Dank! Genau die Bilder habe ich gesucht!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von JimPanse (14. Juni 2018 um 07:19)

  • Heute hatte ich kurz Zeit mal die CSD Scheibe anzusetzen ;(
    Die ganze Seite ist so dick gespachtelt, da hat meine Zeit heute nicht gereicht alles zu entfernen.
    Ich habe mal versucht herauszufinden, wo die Grenze des Spachtels ist (habe ich noch nicht gefunden).
    Allerdings werde ich ums schweißen nicht drumherum kommen, denn das ein oder andere Loch hat sich aufgetan.
    Auch unter der Schwellerfalz habe ich ein reingebratenes Blech gefunden.

    Wie ist die Seitenwand am Längsträger unten befestigt? Ist das da punktverschweißt? Die Schweißpunkte habe ich nicht ausfindig machen können.

    OCTOBUS: Bei dir sieht es so aus, als ob unten am Schweller Schweißpunkte waren (ich habe das mal in deinem Bild markiert). Stimmt das?

  • ach herje, bei dem Ausmaß sollte man sich der Ursache annehmen. Es scheint mir nicht so, als wäre lediglich das von außen durch den Spachtel eindringende Wasser dafür verantwortlich.
    Hast du ein Schiebefenster dort verbaut? Wie ist die Situation im Innenraum?

  • Die Ursache ist ein schlecht reparierter Unfallschaden. Die Seitenwand innen ist trocken, Schiebefenster ist auch dicht.
    Die Stellen in Bild zwei waren "Probebohrungen" um zu sehen, wie weit sich der Spachtel erstreckt. Die große Stelle im ersten Bild war wohl schon lange offen und hat gut "gezogen"...

  • So, lange nichts passiert, aber gestern war es soweit.
    Im Folgenden erstmal Bilder aus dem Innenraum vor meiner Reparatur.

    20180624_122213.jpg 20180624_122229.jpg 20180624_122233.jpg 20180624_122244.jpg

    Wie man sieht, wurde der damalige Seitenschaden rausgezogen und dann innen nur notdürftig geflickt. Da auch an der Unterseite der Seitenwand der Rost durchkam, habe ich kurzerhand alles aufgeflext.

    20180624_151412.jpg 20180624_151415.jpg 20180624_151418.jpg 20180624_151420.jpg

    Hier sieht man schön, wie die übereinandergebratenen Bleche rosten. Der Innenschweller sieht hingegen noch ganz gut aus.

  • Nachdem ich die Seitenwand entfernt hatte, habe ich auch vom Innenraumboden das verbogene Stück ausgeschnitten, um dann später wieder einen sauberen Abschluss zu haben.
    Reperaturblech angepasst und reingebraten :D

    20180624_155308.jpg 20180624_155313.jpg 20180624_185741.jpg 20180624_185746.jpg

    Das Entfernen der Dämmatten ist übrigens ne richtige Drecksarbeit :thumbdown: Genau wie das Durchtrennen der Schweißpunkte an der Schwellerfalz und die KSD....... ;(

    Dann das Außenblech zugeschnitten, innen abgekantet, gelocht und auch rein damit.

    20180624_200052.jpg 20180624_213601.jpg 20180624_221610.jpg

    Leider ist mir rechts unten an der alten Seitenwand zuviel Material "verlustigt" gegangen, sodass da im Moment noch ein kleines Loch ist.
    Zum Abschluss dann gleich die Naht und das blanke Blech mit nitrofest versiegelt. Jetzt muss noch gespachtelt werden und danach von innen mit KSD abdichten.

    2 Mal editiert, zuletzt von JimPanse (25. Juni 2018 um 12:49)

  • Das sieht schon sehr gut aus.

    Mach blos keine Dicht oder Spachtelmasse oder normalen Filler auf das blanke Blech.
    Ich habe mit EP-Spachtel und EP-Filler auf blanken Blech gute Erfahrung gemacht.
    Nitrofest wird wahrscheinlich auch gehen.
    Wichtig ist jedenfalls, das alle blanken Stellen, auch die Schweißnähte erstmal ordentlich Grundierung bekommen, bevor etwas anderes raufkommt.

    Wenn du es so gemacht hast, dann will ich nichts gesagt haben.