Hi,
ich würde sagen, dass beide Behauptungen bezüglich Balancing mit niedrigen/hohen Strömen zum Teil stimmen. Wenn der Balancer einen genügend hohen Strom unterstützt, kann man sich die Initialladung wahrscheinlich sparen. Das Balancing wird aber einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Behauptung, dass die Spannungen von balancierten Zellen nach mehrmaligen Laden/Entladen derart auseinanderlaufen und sie mit niedrigen Strömen nicht mehr balanciert werden können, ist falsch. Die Veränderung der Parameter durch Alterung ist einfach zu gering. Winston bietet sogar geschlossene 12V Blöcke mit vier Zelle ohne Balancing an. Die Zellen sind ident mit den Zellen, die man einzeln kaufen kann. Die Seriennummern sind aber fortlaufend. Die Betriebsparameter der Blöcke sind im Vergleich zu den Einzelzellen aber schonender. Ich habe aus diesen Blöcken meine Wohnraumbatterien mit BMS und neuem Gehäuse gebaut.
Ein BMS dient vorwiegend zum Schutz der Zellen, es ersetzt allerdings nicht einen geeigneten Laderegler mit entsprechender Ladekurve. Das Balancing kann nicht nur beim Laden (wenn hoher Ladestrom fließt), sondern auch in der Float-Phase durchgeführt werden. Dort kann es sogar effektiver sein, weil die Messung der Zellenspannung weniger durch den Spannungsabfall an den unterschiedlichen Innen- und Kontaktwiderständen beeinflusst wird.
Des Weiteren gibt es auch noch aktives Balancing, bei dem die Landung zwischen den Zellen verschoben wird. Diese Technik ist aber relativ komplex und lohnt sich nur, wenn die Schaltung einen hohen Wirkungsgrad erzielt.
LG Sigi