Habe das Thema jetzt nur überflogen - nicht alles gelesen.
Da ich mir solche Gedanken auch schon mal gemacht habe, hier noch meine damaligen Überlegungen dazu - vielleicht ist noch ne neue Überlegung dabei:
Ich habe ein festes Hochdach (Höhe insgesamt etwa 2,50m).
Bisher ist mir eingefallen:
1) Navi, in dem ich die Fahrzeughöhe hinterlegen kann.
2) Eine Kamera in Fahrtrichtung hinten am Hochdach, anzuschließen wie die Rückfahrkamera; die Systeme können ja meist mehrere Kameras.
3) „Antennen“, die vorn am Dach befestigt werden; habe ich mal bei einem LKW auf einer Fähre gesehen.
Die Überlegungen hatte ich schon beim Multibully 1.0 angestellt. Der hatte ja immer das 30 cm hohe Hubdachzelt auf dem Flachdach - und manchmal zusätzlich das Kanu oben drauf. Jetzt beim Multibully 2.0 bin ich im leeren Zustand genau bei 248 cm - mit Kanu bei 280 cm und mit Kanu und Dachbox (unter dem Kanu) bei 310 cm.
Die Variante 1 (Navi) hilft nur bedingt und eigentlich gar nicht. Sie hilft ggf bei der Planung der Route und in besonderen Gegenden verhindert sie, dass man ggf weite Umwege fahren muss weil plötzlich nach vielen KN Passfahrt eine Unterführung / Tunnel kommt, der zu niedrig ist. Beim konkreten "auf eine Unterführung / Baustellengerüst oder Parkhauseinfahrt" zufahren hilft sie gar nicht. Und auch in dem anderen Fall nicht immer und nicht zuverlässig. Einige Hindernisse sind nicht erfasst. Einige Hindernisse sind ggf falsch erfasst und einige Hindernisse verändern im Laufe der Zeit ihre Durchfahrtshöhe.
Fazit für mich: untauglich (außer für die gobe Planung).
Die Variante 3 (Antenne) hatte ich ne zeitlang beim Multibull 1.0 und zur Zeit immer noch beim Multibull 2.0. Bei beiden hatte ich in der vorderen Dachhälfte eine kleine Funkantenne. Dieser Dachbereich lag beim Multibull 1.0 nur minimal unter und ca 30 cm vor der Höhe des Hubdachzeltes, jetzt beim Multibully 2.0 liegt der vordere Dachbereich ca 20 cm tiefer und ca 70 cm vor der höchsten Dachstelle (sofern das Kanu nicht auf dem Dach ist). Dadurch wäre diese Antenne die erste Stelle gewesen, die an einer zu niedrigen Decke / Durchfahrt anschlägt.
Fazit für mich: Sie hilft also in der Tat - aber nur bei extrem langsamer und vorsichtiger Fahrt auf das Hindernis zu. Wenn man also eh das Hindernis als kritische Durchfahrtshöhe schon erkannt hat. Da kann diese Antenne helfen, aber wirklich brauchen tut man das nicht. Man kann auch ganz langsam davorfahren, den Kopf aus dem Fenster strecken oder aussteigen und nachsehen.
Die Variante 2 (Kamera auf dem Dach hinten mit Blick nach vorne). Da ich sehr oft alleine unterwegs bin, habe ich mir das auch sehr lange überlegt. Das Problem ist die Verzerrung des Kameraobjektives sobald eine Blicklinie nicht mittig im Kamerabild liegt. Dann ist es sehr schwierig auf einem Kamerabild einzuschätzen ob - z.B. die Brückenunterkante - auf die man zufährt auf das Dach trifft oder darüber weggleitet. Eine tieferliegende Kamera hilft dabei fast gar nicht - und eine Kamera die genau gerade nach vorne schaut, wäre immer der höchste, herausragende Punkt auf dem Dach und würde nicht nur ein leichtes Opfer von Ästen oder Brückenunterkanten, sondern auch die Durchfahrtshöhe dadurch sogar noch verringern. Ich habe mir auch überlegt, ob man das Problem der Verzerrung der gerade Sichtlinie dadurch umgehen kann, dass man die Kamera hinten montiert und vorne auf dem Dach im Sichtfeld der Kamera so was wie ein Visier. (Ähnlich einem Visir bei einem Gewehr) - über das man also das Hindernis über das Kamerabild anpeilen kann und wenn das Hindernis beim näherkommen höher als das Visier bleibt, kann man drunter durchfahren, wenn das Hindernis beim näherkommen im Visier tiefer wandert, dann wird man dagegen stoßen.
Fazit für mich: Diese Lösung ist auch nicht zuverlässig, weil sie nur dann funktioniert, wenn der Fahrweg genau parallel auf das Hindernis zuführt. Sollte der Fahrweg aber abfallen oder ansteigen auf dem Weg auf das Hindernis zu (oder gar einen ansteigenden oder absteigenden Bogen besachreibt) dann versagt diese Methode auch.
Meine Lösung bis heute: einen Aufkleber auf dem Armaturenbrett mit den drei möglichen Höhen und wenn beim Fahren aufmerksam sein.
Wenn ich nichts auf dem Dach geladen habe, dann funktioniert inzwischen mein Gefühl für die Fahrzeughöhe sehr gut.
Wenn ich mit Dachlast losfahre, dann mache ich mir das beim Einsteigen immer noch mal ganz bewusst und fahre bei beschränkter Durchfahrtshöhe halt vorsichtig ran. Nofalls steige ich aus oder lasse einen Beifahrer nachsehen.
Auf Schilder die an offiziellen Hindernissen stehen (Brücken, Durchfahrten, öffentliche Parkplatzeinfahrten) usw kann man sich gut orientieren. Diese stimmen eigentlich immer in der Art, dass man mit einer Fahrzeughöhe von 250 cm auch durchfahren kann wo die Durchfahrt ab 2,5 Meter verboten ist. Auf privaten Grundstücken (z.B. Tiefgaragen und Parkhäusern und Supermarktparkplätzen) da habe ich festgestellt, dass man den Höhenbeschränkungsschildern (sofern überhaupt vorhanden) nicht immer glauben kann. Da verlasse ich mich dann lieber auf mein Gefühl und bin im Zweifelsfall entsprechend vorsichtig. Ich habe es z.B. schon mehrfach erlebt, dass ein Parkhaus das an der Einfahrt die Höhenbeschränkung 2,5 Meter stehen hat, diese Höhe z.B. nur im Erdgeschoss hat oder dass Parkhäuser die mit 2 Meter angegeben sind, an einige Stellen (Unterzüge z.B.) durchaus auch niedriger sein können.
Einen Dachschaden habe ich bisher zum Glück noch nie verursacht (also am Fahrzeug meine ich ...)
Gruß, Jörg