Hallo in die Runde,
dies ist mein erster Beitrag hier und in einem Forum überhaupt...
Bin Mathias, 47, aus Gelsenkirchen und seit 5 Jahren stiller Mitleser hier. Muss mich unbedingt mal vorstellen, wird demnächst passieren, deshalb hier nur kurz:
Hab nen '99ger Kombi mit 2,5TDI "AJT" - der Handwerker-TDI mit 172000km, z.Zt. leider abgemeldet wg. Umbau zum Wohnmobil. Stricke im Moment an Doppelclimatronic, Nachrüstung von ABS und Airbags und an einer "automotiv aussehenden" Lösung für DoppelDIN bei normalem Instrumententräger.
Bin kein Kfz-ler, habe aber schon mit Vattern immer geschraubt, auch mit nem Kumpel ne Hobbywerkstatt gehabt. Kurz - kein Freak, der nur für Autos lebt, kein Hobbytuner, aber Autodidakt, der sich Schweissen und Lackieren beigebracht hat, auch schon mal nen Getriebe neu gelagert hat und auch Diagnosesoftware besitzt.
So, genug OT, mein Bus läuft, aber der Wagen meiner Frau ist ein 2005er Golf-Plus-für-Arme (SEAT Altea) TDI. Hat den berüchtigten BKD (MKB) an Bord, der erste 2,0 TDI mit 16V-Zylinderkopf und EU4 (grüne Plakette) ohne Filter. Dem unglaublichen Vorteil, auf die geballte Hochtechnologie eines geregelten Partikelfiltersystems verzichten zu können, stehen leider auch ein paar Schwächen gegenüber, vor allem litten die frühen Modelle mehr oder weniger alle an Haarrissen im Zylinderkopf (auch unser bei rd.90000km).
Wie hat sich das geäußert?
Der Kaltstart verlief schleppend trotz guter Batterie, dann hat der Bock geräuchert, als wenn ein Leopard 2 seine Vernebelungseinrichtung angeworfen hätte, nach einigen Sekunden mischte sich mehr und mehr hellblauer Qualm unter den weissen.
Erst tippte ich auf Glühkerzen, aber es war Frühsommer und ausserdem war der Fehlerspeicher leer (sind dort PWM-geregelt und diagnosefähig), also OK.
Klar war aber, daß reichlich unverbrannter Diesel ausgeworfen wurde, stank bestialisch.
Wenn man losfuhr, wurde der Spuk schnell weniger, und schon nach nem Kilometer war kaum noch was zu sehen. Wasserstand im Ausgleichsbehälter veränderte sich auch kaum wahrnehmbar.
Ließ ich die Karre aber ohne Last im Leerlauf laufen, dauerte es gefühlt ewig, bis der Rauch sich legte, hab ich auch kaum gewagt - irgendein Nachbar hätte mich wahrscheinlich gesteinigt...
Eventuell könnte Wasser im Brennraum sein.
Was spricht dafür?
ESP, Steuergerät, ESD, usw... wurde alles mehrfach getauscht - verändert hat sich nix. Fehler kann im Motorumbau liegen (Elektrik), aber wie Ihr schon gesagt habt, sooo kompliziert wird der Motorkabelbaum ja nun wirklich nicht an die ZE angeschlossen.
Oder: Alle möglichen getauschten Teile hatten zufällig eine Macke, die immer dasselbe Schadensbild zeigten...Wenn das dem TE pasiert ist, sollte er schnell mal nen Lottoschein ausfüllen...Wahrscheinlicher: Der Hund liegt in einem Bauteil, welches noch nicht getauscht wurde. Bleiben im Grunde Kabelbaum und Motor selber.
Keine elektrischen Fehler, MSG regelt - nachvollziehbar, daß der TE nicht dran glaubt - und Schrauben kann er wohl, scheint mir...
Bleibt also der Motor selbst.
Kaltstart rumpelig, klar, Kaltstarteinspritzmenge (wat en Wort) auf Standardwert, reicht aber kaum, den Motor zu drehen, weil Verbrennungsenergie (Wärme) gebraucht wird, um das wasser zu verdampfen. MSG regelt nach auf hohe mg/H-Werte, um die Leerlaufdrehzahl zu halten. Motor läuft rund, aber Einspritzmenge sehr hoch. Brennraum aber weiterhin viel zu kalt, bleibt kalt, bis das Wasser komplett verdampft ist. Folge: Zu kalt verbrannter Diesel räuchert weiß, langsam erwärmen sich Bereiche des Brennraumes, Diesel verbrennt bei höherer Temp., aber immer noch zu kalt (glaub' so 250-400 Grad), Folge: haut hellblau raus. MSG schiebt Sprit nach wie blöd, Leerlaufdrehzahl bleibt gleich, der Rest wird dazu gebraucht, Wasser in einen höheren Aggregatzustand zu überführen. Ist wie beim Kartoffel kochen. Der Herd bullert die kW's nur so durch, aber die Wassertemp. bleibt bei 100 Grad, die Energie wird für's Verdampfen gebraucht, erst wenn alles weg ist, steigt die Temp. und auch die der Ehefrau, wenn sie die schwarzen Kartoffelreste im Topf sieht...
Was spricht dagegen?
Irgendwann müsste das Wasser weg sein und der Motor mehr oder weniger normal laufen. Aber: Hab ich nicht gewagt, im Leerlauf so lange zu warten, die TDI's werden ja ohne Last nur sehr sehr langsam warm, und wenn man den Bock nicht ganz einsam in der Walachei oder mit sehr dickem Fell anwirft, kommen einem 2 Minuten schon sehr lang vor, und der TE sagt ja auch, noch nicht lage angehabt bisher. Könnt von daher also doch sein...
Der TE hat nacheinander Einspritzleitungen gelöst, ohne Veränderung. Naja, Kolben und Ventile bewegen sich auch im totgelegten Brennraum, kommt die Feuchtigkeit eben in den angewärmten Abgaskrümmer. Nach dem Kaltstart sind auch intakte Brennräume teilweise noch so kalt, daß auch bei Direkteinspritzern unverbrannter Kraftstoff in den Auspuff kommt (wenn auch weniger) - entsteht der Qualm halt da, weil Krümmer wg. Feuchtigkeit zu kalt...
Alles vielleicht sehr weit hergeholt, aber in diese Richtung hat noch keiner gedacht, und ich würdś auch nicht, hätten wir mit unserer Karre nicht quasi dieselben Symptome gehabt.
Vielleicht einfach mal über Nacht das Kühlsystem abdrücken, ums auszuschliessen.
So, viel Text, aber vielleicht nützt's ja was, und sei es nur, um noch mehr auszuschliessen.
So, und jetzt könnt' Ihr über mich herfallen... 
Mathias
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