Beiträge von jorei67

Bitte bei Problemen mit dem Forum das Endgerät und Version angeben!

    Moin,

    zuerst wäre schön, wenn Du in Deinem Profil wenigstens Baujahr Deines T4's angeben könntest.

    Starte doch mal die Selbstdiagnose vom E153 (https://www.t4-wiki.de/wiki/Bedienung…pingausstattung) bzw. https://westfaliat4.info/WestfaliaT4Cen…ctronicUnit.pdf) und berichte dann weiteres.

    Zuerst habe ich bei Deinem Problem an den Shunt N162 gedacht...aber das würde nur die Anzeige der Batterie-Spannung betreffen.

    Daher vermute ich (grob geschätzt) ein Problem mit der Spannungsversorgung. Ich habe leider keinen Stromaufplan, daher meine Frage an alle, hängen E153 und Schwanenhalsleuchte wirklich am gleichen Stromkreis? Ich hätte gedacht, dass E153 würde über die Starter-Batterie versorgt und die Leuchte über die Blei-Gel-Akkus???

    Edit:

    Trennrelais J7 sorgt dafür, dass E153 und Leuchte über die die Zweitbatterien im Camping-Mode betrieben werden. Spannung der Zweitbatterie(n) ok? Ladegerät defekt?

    Grüße, Jörg

    Hierzu mein Senf für Frankreich:

    • ich habe einen T4 mit H-Zulassung und fahre seit Jahren über Paris und Bourdeaux an den Atlantik
    • ich bin Embedded--Programmierer im Hardware-Umfeld, mein Arbeitgeber entwickelt u.a. Komponenten für die Verkehrssicherheit
    • in franz. Umweltzonen (Crit'Air) kann / wird schon jetzt über Kennzeichen-Erfassung (ANPR, LPR) per Kamera und Abgleich mit der Datenbank automatisiert der Bußgeldbescheid erstellt. Den bekommt dann auch der Tesla-Fahrer, der sich nicht registriert hat - viel Spaß beim Schriftverkehr!
    • Frankreich scheint für uns chaotisch zu sein, weil viel föderaler - doch sie glänzen durch Pragmatismus und haben uns im Bereich Digitalisierung eh längst abgehängt. In Deutschland haben wir mehrjährige Zulassungen für solche Systeme (z.B. Datenschutz)...Frankreich fragt an, ob wir nicht per KI mittels Make/Model/Year das Fahrzeug qualifizieren und dann einen Verstoß ohne Abfrage der Datenbank generieren können
    • auch die Franzosen lieben ihre Oldtimer, daher ist ein im franz. Fahrzeug-Schein mit "Sammlerstatus" (mind. 30 Jahre alt) eingetragenes Auto von dem Crit'Air-Aufkleber befreit

    Sommer 2022 habe ich an einem Stop-Schild beim Rechts-Abbiegen als Radfahrer nicht angehalten, also nicht den Fuß auf die Straße gesetzt. Hinter mir die Polizei, die den Vorfall aufgenommen hat. Nach dem Urlaub kam dann dann die automatisierte Rechnung per Post, 135€ wenn ich schnell überweisen würde - was ich dann auch gemacht habe.

    Sorry to say - ich habe keinen Plan, wie und wo man Einspruch mit einem H-Kennzeichen bei Verstoß Umweltzone einlegen könnte - das sieht das System wohl nicht vor, aber auch nicht für den deutschen Tesla-Fahrer...

    Wenn ich am Campingplatz den Landstrom anschließe, haut es dort die Sicherung raus und das war´s.

    Schon mal gut, dass die Sicherung fliegt!

    Existieren die Probleme auch bei Laden per Landstrom an der Steckdose bei Dir zu Hause?

    Dein Wechselrichter (geiles Teil) stellt Dir direkt nach Landstrom-Verbindung sehr schnell sehr viel Leistung zur Verfügung.

    Ich vermute, dass die Sicherungsautomaten auf dem Camping damit überfordert sind. Deine Zweit-Batterie fordert direkt einen Lade-Strom > 10A. Dein Wechselrichter stellt diesen Strom zur Verfügung, das ist aber quasi für den Campingplatz ein Kurzschluss und daher fliegt die Sicherung.

    Schau mal hier (ja, Du hast so ein geiles Teil) : PowerControl – Arbeiten mit begrenzter Generatorleistung, eingeschränktem Land- oder Netzstrom -> dein Wechselrichter

    Zitat
    Mit dem Fernbedienungspaneel Multi Control kann der maximal zu entnehmende Netz- bzw. Generatorstrom eingestellt werden.
    Der MultiPlus nimmt dann Rücksicht auf weitere angeschlossene Wechselstromverbraucher und nutzt zum Laden nur den Strom,
    der noch „übrig“ ist. So wird verhindert, dass der Generator- oder der Landstromanschluss überlastet wird.

    Wenn Dein System an der Haus-Steckdose funktioniert, dann brauchst Du das: Control-Panel

    Grüße, Jörg

    Nach dem Urlaub

    Ich mute mal wieder das Mikro und schalte die Kamera im Meeting aus, denn mein Handy bimmelt - meine Holde meldet sich.

    Sie: „Habe gerade den Bus abgeholt, und Horst auf die Wange geküsst“

    Ich: „erzähl!“

    Die Holde: „Tank ist wieder okay, Horst hatte diesen abgebaut. Laut Horst war der wohl sehr leicht, weil praktisch leer. Dann hat er die die Belüftung frei gemacht, den Tank mit Pressluft ausgedrückt und einen neuen Tankgeber verbaut. Und endlich, die Tankanzeige funktioniert jetzt. Horst hat das Kombi-Instrument nachgelötet – waren schon die Vorbesitzer dran, so wie die Lötstellen ausgesehen haben sollen.“

    Samstag, erster Urlaub-Tag

    Gestern sind wir von Hildesheim nach Ettlingen (bei Karlsruhe) gerollt. Die Kasseler-Berge haben wir umfahren, in dem wir die B27 genommen haben. Ein schöne Alternative, finden wir – zumal die A7 nur noch eine einzige Baustelle ist. Mit Freunden Abends im Vogel-Biergarten versackt.

    Aus diesem Grunde döse ich im Vormittag als Beifahrer so vor mich hin. Die Holde tankt zwischenzeitlich, ich nutze die Gelegenheit für eine Aspirin.

    Die Frau, auch etwas neben der Spur...nun, Schweigen im Walde – auch mal schön. Und der Motor schnurrt wie Nachbars Katze, und das auch im Stand. Die Sonne ist sehr hell, draußen sind gefühlte 40 Grad und mir brummt der Schädel.

    Meine Holde: „Super, der neue Motor braucht nur 5l auf 100km“

    Ich: „No Chance!“

    Sie zeigt mir Ihr Handy, ich sehe die Rechnung von Google-Pay, dividiere im Kopf den Wert durch dem Diesel-Preis/Liter und komme auf Ihr Ergebnis - was ist denn jetzt schon wieder los?

    Kurz vor der französischen Grenze machen wir Pause. Die Holde verschwindet in den Sanitärbereich, und ich öffne zum Tanken den Tankdeckel, bzw. versuche es. Zuerst denke ich, dass das Schloss eine Macke hat, dann kann ich mit etwas Kraft den Tankdeckel raus ziehen. Dieser Vorgang wird von einem lauten Zischen begleitet. Knapp 10 Liter Diesel kann ich mit sehr viel Geduld dem Bus eintrichtern, hierbei gluckert es und es scheint, als würde jemand rülpsen. Ich bin jetzt echt verwirrt. Egal, ich kontrolliere den Öl-Stand und das Kühlwasser – alles paletti. Zurück auf die Bahn.

    Die Holde hat recht, wie immer, ich sage: „Süße, für 200km haben wir nur 10l gebraucht“

    So langsam lichtet sich der Nebel in meinem Kopf und ich grübel über das Zischen vor dem Tanken, woher kommt dieser Unterdruck? Die revidierte ESP - was ist denn jetzt schon wieder los?

    Ich: „Sag mal – hat es bei Dir auch so gezischt vor dem Tanken“

    Holde: „Oh ja, habe mich gefreut, dass jetzt alles schön dicht ist, haben die Jungs fein gemacht“

    Die Tankanzeige (wenn diese denn mal geht) zeigt jetzt nach dem Voll-Tanken knapp nur einen Strich an.

    Dieser Bus ist so kreativ...

    Ich: „Süße, wir sind vollgetankt, also mit 80 Litern losgefahren“

    Holde: Und?“

    Ich: „Nach 500km haben wir 25l getankt, dann nach weiteren 200km etwas 10l“

    Holde: „Und?“

    Ich: „Tankanzeige sagt, es sind weniger als 20 Liter im Tank“

    Holde: „also 5 Liter auf 100km, hatten wir doch schon – und vergiss die blöde Tankanzeige!“

    Ich: „Ich glaube, jetzt ist der Tank kaputt – es fehlt Raum für 35 oder mehr Liter“

    Holde: „Dann tanken wir eben nach 300km“

    Nach 300km – und es wurde auch mal Zeit für eine Pause – tanken wir mitten in der französischen Pampa an einem Supermarkt. Wir tanken nun zusammen, Holde öffnet den Tankdeckel, schließt auf und zieht mit Kraft den Deckel – zisch – und hat den Deckel in der Hand. Wir trichtern dem Bus exakt 8 Liter ein. Ab jetzt werden wir mit offenem Tank fahren und die Holde übernimmt das Steuer.

    Holde: „Süßer, Tankanzeige zeigt jetzt genau einen Strich an“

    Ich: „Vergiss die, die ist kaputt“

    Holde: „Wann müssen wir denn wieder tanken?“

    Ich: „Ab jetzt würde ich sagen, spätestens nach 200km“

    Ja...wir haben alle 200km getankt, neue Supermärkte und Cafes kennengelernt...

    Ankunft am frühen Abend nach knapp 900km in Brive-La-Gaillarde.

    Der weitere Urlaub und Rückfahrt

    Am Sonntag dann Ankunft auf dem Camping, dieses Jahr hat uns in den drei Wochen der Regen begleitet – aber, es gab auch einige sonnige Tage. Über die einsamen und traumhaften Sandstrände, die geballte Kraft des Atlantik‘s, die Pinienwälder und deren Geruch, das einfache Leben auf dem Camping – das alles ist ein anderes Thema.

    Die Holde hat dann irgendwann mit Hilfe unserer holländischen Freunde ein kleines Loch in den Tankdeckel gebohrt, denn ohne Tankdeckel zu fahren ist auch nicht okay – hallo Greta!

    Zwischenzeitlich hatten wir über das Internet einen 25l-Ersatzkanister für die Rückfahrt bestellt. Wir haben damit jeden zweiten Stop an der Tanke vermieden, aber immer noch alle 200km nachtanken können. Den Tank leer zu fahren, um die Reichweite zu ermitteln, haben wir uns nicht getraut. Ihr wisst ja...dieser Bus ist kreativ.

    Wochenende, noch 5 Tage bis zum Urlaub

    Wir müssen Kilometer schruppen – also ab ins Münsterland, nach Emsdetten, da wohnt Mutti. Gibt nirgendwo ein besseres Essen! Wir besuchen zusammen mit Mutti Enschede und Münster, genießen das Grillen mit Verwandten und treffen alte Freunde in der Lieblings-Kneipe. 700 km sind wir mit dem neuen Motor, dem neuen Getriebe und der neuen Kupplung sanft gefahren.

    Erkenntnis 1: Im Leerlauf schüttelt es den Bus zu heftig, ansonsten schnurrt der Motor sehr schön geschmeidig auf der Bahn

    Erkenntnis 2: die Holde hat wie immer recht

    Erkenntnis 3: Tank- und Temperatur-Anzeige im KI fallen sehr häufig aus

    Erkenntnis 4: Diesel-Verbrauch ist wie gewohnt bei ca. 10l/100 km

    Sonntag Abend nach Rückreise den Öl-Stand das vierte Mal kontrolliert – alles gut. Kein Verlust von irgendwelchen Flüssigkeiten am Wochenende festgestellt. Der Motor ist trocken, freu!

    Montag, noch vier Tage bis zur Abfahrt

    In der Werkstatt bestätigen auch Wim und Horst, dass keine Flüssigkeiten austreten. Ich moniere den unruhigen Lauf des Motors im Stand. Daraufhin löst Horst die Motorlager und startet den Motor kurz. Dann macht er den Motor wieder aus und zieht die Schrauben wieder fest.

    Horst ganz trocken: „Jetzt hat er sich gesetzt“.

    Ich fahre zurück zur Arbeit – im Stand schwingt das Hula-Girl heftig, und ich spüre meine Plomben – HORST, setzen, Note 6!

    Dienstag

    Nach der Arbeit die zwei neuen Gel-Akkus eingebaut. Ein fieser Job...die Dinger sind sooo schwer und wehren sich gegen den Ein- und Ausbau. Man kann die Teile nur mit den Fingerkuppen greifen für den Einbau – eine echte Quälerei.

    gelis.jpg

    Mittwoch, noch zwei Tage bis zur Abfahrt

    Den Bus hat diesmal meine Holde morgens zur Werkstatt gefahren, es stand ja nur kurz TÜV und Montage des Unterfahrschutzes an.

    Der Bus hat die Plakette nicht bekommen – Ursache hierfür, die Bremswerte auf der Hinterachse sind zu gering – die festsitzende Trommelbremse lässt grüßen.

    Donnerstag

    Wim hatte sich im Laufe des Tages mit positiven News gemeldet – TÜV ist gemacht und Holde hat eben den Wagen abgeholt. Hierfür mussten nur die Beläge der Trommel-Bremsen erneuert werden. Also rauf auf's Rad und zur Werkstatt - kurzen Plausch halten, dafür unterbreche ich gerne meinen Job.

    Wim: „Schönen Urlaub Euch beiden, ich muss mich jetzt um Horst kümmern“

    Ich: „Oh Gott, hoffentlich ist nicht‘s passiert?“

    Wim stöhnt: „Horst sitzt seit zwei Stunden in einem Auto von einem Kunden und macht rein gar nix – er atmet, mehr nicht“

    Ich: „Oh Gott, Schlaganfall!“

    Wim: „Nee, Deine Holde!“

    Erst im frühen Abend komme in nach Hause, und ein frisch geputzter Bus steht vor der Garage am Landstrom. Meine Holde war heute richtig fleißig, hat alles für den Urlaub erledigt, selbst unsere Räder sind schon auf dem Träger.

    Aus dem alten Becker-Cascade dudelt Reggae aus der Garage. Ich schau nochmal kurz im Bus nach, ob auch wirklich alle wichtigen Sachen eingepackt sind – perfekt, es fehlt nichts. Ich öffne die Kühlbox und klaue mir ein Bier, plop, und setze mich in den Eingang der Schiebetür. Kurze Zeit später gesellt sich die Frau mit einem Rose hinzu.

    Ich: „Ach Süße – Danke! Auch vollgetankt?“

    Meine Liebe: „Ja Süßer, vollgetankt, Kühlwasser hat jetzt ausreichend Frostschutz, Wischwasser ist gefüllt, neuer Ölfilter, neues Öl, neue Öl-Ablauf-Schraube, Ölstand vom Getriebe wurde kontrolliert, ein Paar neue Scheibenwischer, Schaltgestänge gefettet und neu eingestellt, Standgas-Problem ist beseitigt, Bus ausgesaugt und gewaschen. Horst war ganz schön am schwitzen“.

    HORST, sorry! ...und weiter!

    Mittwoch, zwei Tage nach dem Abschleppen

    Handy klingelt, die Werkstatt: „Magst Du mal vorbeikommen?“ Ich lass die Arbeit ruhen, springe auf das Rad und stehe ein paar Minuten später keuchend in der Werkstatt.

    Horst, ein KFZti der alten Schule, der bald in Rente geht und jahrelang in einer renommierten VW-Vertrags-Werkstatt gearbeitet hat – nun, besagter Horst macht ein sehr ernste Gesicht, als er mich sieht. Förmlich begrüßt er mich mit einem festen Handschlag, „Es tut mir aufrichtig leid, Du redest am besten mit dem Werkstattleiter“. Ich geh zum Büro.

    Wim sitzt am Rechner, ich trete ein und sage „Moin, Oberschwester Horst sagt, ich soll mit dem Chef-Arzt reden – so schlimm?“.

    Wim sagt nur: „Dein Motor ist kaputt – Nockenwelle gebrochen – komm mit“ - Zylinderkopf ist ab und ich sehe die gebrochene Welle.

    Wim: „Weißte noch...der Schwingungsdämpfer...damals...vielleicht daher...“ -> hier geht's zum SD

    Wim berät mich...Austauschmotor, Getriebe-Revision, neue Kupplung. Motor und Getriebe werden extern gemacht werden, die Kupplung ist kein Problem. Wim holt für Motor und Getriebe die Angebote rein und wird mich per Email einbinden.

    Letztendlich ein Blick in den Personalplan – gemeinsam beschließen wir sehr schweren Herzens, ein Urlaubsverbot für Oberschwester Horst auszusprechen.

    Zwei Wochen später

    Der leere Motorraum

    leerer-motorraum.jpg

    Hier nun der Austauschmotor sowie das revidierte Getriebe (inkl. neuer Kupplung):

    austauschmotor.jpg getriebe.jpg


    Freitag, Ende Juli – noch 7 Tage bis zum Urlaub

    Während eines Teams-Meetings klingelt das Handy im Vormittag, ich schalte Kamera und Mikro aus.

    Wim: „Dein Auto ist fertigt, du kannst es abholen“. Ich sag nur: „ich spurte“

    Mit dem Rad zur Werkstatt gerast – keuchend stehe ich in Wim‘s Büro.

    Er überreicht mir Schlüssel und Schein.

    Ich: „Und?“

    Wim: „Und was?“

    Ich: „Einfach fahren? Neuer Motor – muss ich was beachten?“ Ich weiß selbst, dass man einen revidierten Motor quasi vorsichtig einfahren sollte. Finde daher diese Art der Schlüsselübergabe nicht passend – menno, in Wolfsburg bei VW bekommt man doch auch einen Blumenstrauch!

    Ich merke, dass Wim im Stress-Modus ist. Wim: „Sorry – also Ihr fahrt über das Wochenende möglichst viele Kilometer, und der Unterfahrschutz ist noch nicht montiert. Komm am Montag rein, wir schauen dann, ob irgendwelche Flüssigkeiten austreten. Am Mittwoch habe ich den TÜV-Prüfer hier für Euch bestellt.“

    Wim ruft nach Horst, und Horst gibt die Anweisung „Möglichst nicht über 3000 Upm für die nächsten 1500 km“

    Ich denk nur, HORST. Der Bus hat keinen Drehzahlmesser, also frage ich: „wie immer bei 20 km/h in den zweiten Gang, bei 40 km/h in den dritten, bei 50 km/h in den vierten und ab 60 km/h in den fünften und nicht schneller als 110 km/h – okay?“

    Horst: „Kannst Du so machen – 130 km/h waren es gestern auf der Probefahrt, Autobahn, kein Problem. Und den Choke am Anfang ziehen!“

    Wieso den Choke im Sommer benutzen...ich bin etwas verwirrt, aber speicher das im Hinterkopf ab. Also mit dem Fahrrad an der Hand zum Bus und das Rad auf dem Träger verstaut.

    Der epische Moment, der neue Motor:

    Zündung an – die Vorglühleuchte leuchtet gelb – geht aus – !!! Ignition !!!– Anlasser (geht wohl als nächstes kaputt) verrichtet seinen Job – der Motor startet, etwas anders als gewohnt, aber der neue Motor läuft – mir klappern nun die Zähne und das Hawaii-Girl auf dem Dash-Board wackelt richtig geil mit der Hüfte – das schüttelt ja ganz schön im Leerlauf – etwas mehr Gas – nun läuft er schön rund. Okay, ich ziehe den Choke – macht es aber auch nicht wirklich besser im Stand.

    Gurten, Handbremse gelöst (war mit Schmackes angezogen), Rückwärtsgang rein und Gas. Der Bus geht hinten hoch und vorne runter, und ich komme nicht vom Fleck – ich vermute, dass eine der Trommelbremsen fest sitzt. Abwechselnd versuche ich, mit Vorwärts- und Rückwärts-Fahren diese zu lösen – keine Chance. Hinten links, da blockiert das Rad.

    Dieser Bus ist so kreativ...HORST!!!

    Horst löst das Problem mit einigen echt heftigen Hammerschlägen auf die Bremstrommel. Notiz erstellt, im Urlaub nicht die Handbremse benutzen – aber die benutze ich aus just solchen Erfahrungen nur selten bei alten Autos.

    2-ter Technischer Reisebericht T4 California AAB, Bj. 1992

    Moin && viel Spaß bei der Lektüre - leider etwas verspätet, sorry dafür.

    Ziel des Sommerurlaubes soll mal wieder der lauschige Camping-Bauernhof in Lit-et-Mixe werden. Das Dörfchen liegt an der franz. Atlantik-Küste, fast genau zwischen der Düne von Arcachon und Biarritz. Die Entfernung ist mit 3500 km (Hin- und Rückfahrt) wie immer eine Herausforderung für unseren Bus - nun ja, der ist halt kreativ. Stellplatz auf dem Camping wurde schon im Frühjahr für den Zeitraum 01.08 bis 22.08 reserviert.

    An einem Wochenende, Mitte Juni 2021

    Meine Holde: „Auf dem Parkplatz bei der Arbeit – da war heute ein großer Fleck. Irgendwas verliert der Bus.“

    Also Abends Pappe unter den Bus gelegt und am nächsten Tag nachgeschaut. Yep, man sieht etwas...dann den Bus angemacht und ein paar Minuten laufen lassen – Unterfahrschutz demontiert, oha, Diesel tropft aus der Einspritzpumpe (ESP). Die ESP wurde dann von unserer Werkstatt ausgebaut, von Bosch revidiert und wieder eingebaut. Wir freuen uns, dass wir dieses Malheur vor dem Urlaub erkannt haben - think positive.

    Sonntag, Anfang Juli

    Wir befinden uns noch vor der Abreise, es ist Anfang Juli. Konkret, es ist Sonntag Abend, Tatort-Zeit und ich lümmel alleine auf dem Sofa – auch mal schön. Kurz vor Ende geht die Haustür auf und herein kommen zwei schnatternde Frauen. Meine Holde und ihre beste Freundin sitzen jetzt auf dem Sofa und berichten von ihrem MTB Abenteuer im Harz. Die beiden waren auf ein verlängertes Wochenende mit dem Bus unterwegs.

    Meine Holde: „Du Schatz, was ja blöde ist...die Tankanzeige zeigt manchmal nix an...da weiß man ja gar nicht, wann man tanken muss“

    Die Freundin: „Die Probleme hatte unser alter Golf auch.“

    Nun gut, ich mach mir noch ein Bier auf und google im T4-Wiki, während die Mädels weiter schnattern. KI ausbauen sollte nun mal wirklich kein Problem sein. Nach-Löten der vielleicht gebrochenen Lötstellen und vielleicht den Festspannungsregler ersetzen – Peanuts – das macht mein Lieblings-Kollege in der Pause. Obwohl...wann hat Oliver noch mal Urlaub??? Mit einer kaputten Tankanzeige kann ich leben, die Temperaturanzeige sollte funktionieren. Plan, morgen Abend wird das KI ausgebaut.

    Nun kommt die Freundin meiner Holden so richtig in Fahrt.

    Freundin: „Außerdem bläut Euer Bus richtig heftig und dann ist da noch dieses komische Klackern, kommt wohl vom Motor“

    Ich: „Klackern? Bläuen?“

    Also raus zum Bus (die MTB‘s mussten eh noch vom Heckträger runter) und den Motor gestartet...klack, klack, klack...wegen der Dunkelheit sehe ich nix Blaues, aber diesen alten Schiffsdiesel darf man ruhig riechen – scheint okay zu sein, bis auf das besagtes Klackern.

    Plan-Änderung für morgen früh, denn jetzt packe ich mein eigens Rad auf den Träger. Also morgen den Bus bei den KFZtis abgeben. Kann dann gleich auch den bestellten Türkontaktgeber für den Audi TT abholen., dann weiter mit dem Rad zur Arbeit.

    Ok...Wein auf Bier, das rat ich Dir - die Mädels schnattern und alles ist gut!

    Montag, Anfang Juli

    Mit einem leichten Ziehen im Hinterkopf nehme ich früh morgens den Weg zur Werkstatt auf. Etwas Berufsverkehr, nicht viel los auf den Straßen Hildesheims – zur Werkstatt beträgt die Entfernung so gefühlte 10 km.

    Das Klackern irritiert mich jetzt wirklich, aber ich bleibe gelassen – denn ich fahre ja zur Werkstatt, so etwas wird nicht ignoriert, nein. Wenn man so ein Klackern nicht ernst nimmt, dann kann das böse Folgen haben – aber das mache ich ja nicht, bin ja nicht blöd.

    Bislang ging es die ganze Zeit auch fast immer nur bergab, nicht steil, aber dafür konstant mit leichtem Gefälle, aber viele rote Ampeln zwingen immer wieder zum Halt.

    Und dann rieche ich es, und ich sehe es. Ich sehe es leicht bläulich im Rückspiegel, und dann wird es von zart-blau zu blau, dann zu dunkelblau. Och nee...Montage sind eh nicht so mein Ding – das Klackern dominiert jetzt auch akustisch alles – ich verkneife mir ab jetzt den Blick in den Rückspiegel – Greta kommt mir in den Sinn.

    Jetzt warte ich an der roten Ampel zur B6 am Klinikum, der von mir gefürchtete zweispurige Berliner-Kreisel ist noch einen gefühlten Kilometer entfernt. Fenster ist unten, um das Klackern besser kennenzulernen - um es den KFZtis genau beschreiben zu können (was für eine blöde Idee), mir tränen die Augen vom Rauch.

    Ich bin jetzt ein Bengalo auf vier Rädern. Die Straße ist zweispurig, der neben mir stehende Kollege winkt hektisch, die Kollegen im Gegenverkehr benutzen die Lichthupe. Ja was denn?! Sorry Greta, ich weiß ja, von wegen Klima - bin gerade echt überfordert.

    „Gelassen bleiben“ denk ich mir, bin es aber nicht...daher mein Notfall-Plan an dieser roten Ampel: nächste Seitenstraße raus, spätestens bei der Waschanlage runter – bloß nicht in den Kreisel rein, bloß nicht!

    Ampel wird grün, der Verkehr nimmt die Fahrt auf, erster Gang rein und Gas...es macht nur „Kalong“, dann Stille, der Motor ist ausgegangen.

    Ich starte den Motor neu...ein schwer beschreibbares Geräusch...als würde ein Mixer in einem Blecheimer mit Schrauben laufen – auf einen zweiten Versuch verzichte ich.

    Stattdessen steige ich aus, ziehe resigniert aber dafür routiniert die Warnweste über und nette Menschen mit Masken helfen schnell, den Bus von der Kreuzung zu schieben – ADAC kontaktiert, und der T4 wird nach nur 30 Minuten zur Werkstatt geschleppt, ein neuer Rekord!

    Ich zum ADAC-Abschlepper: „Wow, das ging jetzt aber fix“

    ADAC-Abschlepper: „Sie kommen mir bekannt vor. Egal, wenig los, immer noch Corona…“

    Auf dem Parkplatz der Werkstatt mache ich noch ein letztes Mal die Zündung an, der Kilometer-Zähler zeigt 266 TKM an. Das KI sagt, der Tank sei fast voll und die Wasser-Temperatur ist im untersten Bereich (ätsch @Freundin von meiner Holden). Die Versorger-Batterien melden 11,1 Volt (nicht gut, weil sollten voll geladen sein, 13 Volt). Ich begutachte den leichten Rost am Scheiben-Rahmen. Frage mich selbst, wann ich letztes Mal die Diesel-Standheizung in Betrieb hatte (vor Jahren…). Sehe die gebrochene Verkleidung der A-Säule rechts, ein klebriges Ding, deren Weichmacher das Zeitliche gesegnet haben. Das tanzende Hawaii-Girl auf dem Dashboard verliert ihren Rock – überall sind ihre blöden feinen Fäden – hat aber zum Glück einen Schlüpfer drunter an.

    Das Rad vom Träger geholt und zur Arbeit gefahren.

    Am besagten Montag-Vormittag kam ich dann in meinem Büro so langsam runter. Ich bin ja nicht nah am Wasser gebaut, aber irgendwann konnte ich ein paar Tränen nicht zurückhalten und habe mich daher hinter den Monitoren sehr klein gemacht (völlig unnötig, weil viele Kollegen noch im Homeoffice arbeiten). Zwei Minuten später dann tief Luft geholt...woohsa.

    Episch im Nachhinein: einen kapitalen Motorschaden live erlebt – muss man aber nicht unbedingt haben.

    Meine Holde am Abend: „Ach, das kriegen die Jungs schon hin.“

    Ich: „Ja klar, aber...vielleicht brauchen wir einen neuen Motor“

    Holde: „Wo liegt das Problem?“

    Ich: „In der Zeit? In den Kosten? Nach Frankreich mit einem Motor, den die Jungs gerade eingebaut haben? Damit über die Kasseler-Berge, die Hügel in der Auvergne...das Flanschdings, das fast verlorene Vorderrad...Hallo, erinner dich doch mal!“

    Holde: „hm“

    Ich: „hm“

    Hier lesen....

    Pause…wir sitzen jetzt an den Rechnern

    Ich: „Überholter Austauschmotor ~2500 €. Da der Motor eh raus muss, könnten wir noch das Getriebe revidieren lassen, Kupplung dann auch neu. Zudem, TÜV ist auch noch fällig diesen Monat – wer weiß, was da noch kommt. Aber besser, die finden was. Allemal, die Lohnkosten...zwei neue Gel-Batterien wären auch sinnvoll, aber die kann ich einbauen“

    Meine Holde: „Kombi-Instrument nicht vergessen!“

    Ich: „Preis also...vergleichbar mit Hurtigrouten in die Arktis“

    Holde: „Mit Außenkabine, allen Ausflügen und Rotwein-Flatrate?“

    Ich: „Nein – Grundpreis Innenkabine und ab und zu mal ein Glas beim Essen, so Pi x Daumen“

    Pause…Pause...

    Meine Holde: „wie süß, schau mal hier, ein Eriba Puck für 7500 €“

    Ich: „Ein Wohnwagen? Aber womit ziehen wir den? Dann brauchen wir auch noch ein zusätzliches Auto“

    Holde: „Wieso? AHK am TT nachrüsten“

    Ich: „Nein, nicht erlaubt bei unserem TT“

    Pause…Pause...Pause…Plop, Holde hat einen Rose entkorkt (trocken und gut gekühlt).

    Sie: „Erstens will ich an unseren Strand, zweitens liebe ich unseren alten Bus, drittens bekommt er im nächsten Frühjahr hoffentlich die H-Zulassung, viertens habe wir schon soviel repariert, fünftens ist der Markt völlig überteuert...Null-Zins und Camping-Wahn“

    Ich: „Die H-Zulassung wird kein Problem wegen Austauschmotor“

    Meine Holde: „Dann auf, Süßer!“

    nun eine sehr kurze Pause…

    Ich: „bin fast pleite...unser rotes Auto“

    Holde: „also verkaufen“

    Ich: „den Bus?“

    Holde: „den Elfer!“

    das-rote-ding.jpg

    Sie sagt es, einfach so, nimmt keine Rücksicht auf Verluste. Mit dem Messer in der Brust kann ich nur noch röcheln: „egal, passt schon“...die Story geht weiter!

    2014 habe ich den Thread eingestellt, ein taumelnder Schwingungs-Däpfer (SD) und Frage nach Ersatz im Forum.

    Ignoriert auf keinen Fall, wie der Vorbesitzer meines T4's, dieses Problem (bei Kauf lag damals ein frischer Keilriemen im Handschuhfach - "man kann ja nie wissen", O-Ton Verkäufer).

    2014: 235 tkm -> SD ersetzt (alle Riemen neu, WaPu etc.)

    2021: 265 tkm -> kapitaler Motorschaden, Bruch der Nockenwelle (Juni/Juli)

    Sehr ärgerlich, ich habe den Schiffsdiesel durch einen überholten Motor austauschen müssen - und das bei < 300 tkm. Schmälert die Urlaubs-Kasse merklich :(

    Ich kann nicht beweisen, dass die Nockenwelle durch die taumelnde Scheibe Schaden erlitten hat. Eine andere Erklärung habe ich (für mich) nicht.

    Anyway, Urlaub war gut :)

    Hey Mattis,

    wenn Ihr noch nichts gebucht habt, dann sehe ich schwarz für Euch.

    Seit über 10 Jahren fahre ich auf meinen Camping-Bauernhof in's schöne Landes ("never change a running system"). Reserviert wird im Winter. Letzte Woche zum ersten Mal die Anfrage vom Camping, ob ich auch wirklich kommen würde...

    Ich kenne mittlerweile viele Pensionäre, die Ihren Sommer in der Gegend verbringen. Gemeinsamer Tenor, ganz Frankreich hat der Camping-Virus erfasst.

    Gestern Abend wollte ich noch für Freunde hier buchen: http://www.camping-cap.com/de/ - heute alles ausgebucht.

    Ich wünsch Euch viel Glück

    Jörg