Moin zusammen,
nachdem ich bereits seit Jahren hier herumlese und wertvolle Infos erhielt, möchte ich euch heute kurz ich meine Variante für die Bereitsstellung von Warmwasser im California Exclusive vorstellen. Vielleicht inspiriert das ja den einen oder anderen, sich ebenfalls warmes Wasser in den CE zu holen...
Die wesentlichen Details: Elgena Nautic Compact M (genau so mit dem Modell ME mit eingebautem Heizelement möglich), 6 Liter Tankinhalt, Wassererwärmung über Kühlwasserkreislauf vom Motor bzw. elektrisch mit 12V/200W, Montageort: unterflur, Steuerung per WLAN-Thermostat-Modul, Wassertemperatur zunächst über Mischventil (Truma, Elgena), später evtl. über ein Thermostatmischventil.
Kurze Beschreibung der Komponenten und der Installation: Den Boiler habe ich aus seiner Isolierung befreit, um Platz zu gewinnen. Damit die Anschlüsse, das Sicherheits- und das Ablassventil nicht den Witterungsbedingungen unter dem T4 ausgesetzt sind, habe ich den Boiler mit einer 10mm-Armaflexmatte beklebt und danach in ein Wickelfalzrohr 220mm mit zwei Deckeln geschoben. Das Rohr ist lang genug, um die Anschlüsse und Ventile einzuschließen. Mit 3 Borddurchführungen habe ich die Kühlwasserschläuche (1x links und 1x rechts) und die Wasserzuleitungen (Warm und Kalt) inkl. Kabel für Thermosensor und Anschluss für Heizelement(e)durch einen Deckel. Unten am Deckel habe ich noch eine Schraubkappe aus dem Sanitärbereich montiert, um so das Ablassventil bedienen zu können.
Boiler in Wickelfalzrohr.jpg
Den so entstandenen Zylinder habe ich unterflur oberhalb des Abgasrohres von der Standheizung montiert (passt auf den Zentimeter dort hinein). Die Wasserschläuche und die Kabel habe ich in einem 50er-Warmluftflexrohr zu einer weiteren Borddurchführung unter der Kühlbox ins Businnere verlegt. Von dort gehen die Schläuche bis zum Wassertank hinter die Öffnung in der Sanitärwand über dem WC.
Die Kabel für die Heizungen: Ich habe nur die Boilerversion "M" ohne Heizelement erworben und habe zwei flache 100-Watt-Silikon-Heizelemente direkt auf den Boiler geklebt. Ursprünglich wollte ich nur eines als Frostschutz verwenden, habe dann aber festgestellt, dass diese das Wasser relativ zügig erwärmem können. Jedes Heizelement wird über ein Relais gesteuert. Die Ansteuerung erfolgt über ein WLAN-Thermostatmodul, wobei ich über einen kleinen Schalter eines der Heizelemente abschalten kann. Die Silikon-Heizelemente und der WLAN-Thermostat stammen von Aliexpress und funktionieren wie gewünscht. Ach ja: Die Heizelemente verfügen ab Werk noch über einen Thermoschalter, welcher die Heizung bei 80°C abschaltet. Ich verfüge über LiFePo4-Akkus mit 210AH. Mit dem originalen 140Ah-AGM-Akku würde ich das wohl nicht so machen.
Schon ohne die Motorabwärme (konnte die Schläuche nicht rechtzeitig zum Urlaub installieren) war das ein echter Komfortgewinn. Während der Fahrt einfach mit LiMa-Strom aufheizen und am Ziel warmes Wasser haben
Aufheizen mit Motorwärme: Jeder CE verfügt über einen Wärmetauscher für die hintere Heizung. Von dort habe ich zwei Kühlwasserschläuche bis zu dem Boiler verlegt. An einem habe ich noch eine Kühlmittelpumpe integiert. Diese wird über zwei Thermoschalter und D+ folgendermaßem gesteuert: Sie geht an, wenn a) die Kühlmitteltemperatur (Motor) größer 60°C, b) das Wasser im Boiler weniger als 90°C hat und c) ein D+-Signal vorliegt = der Motor läuft. Dies habe ich mit zwei Thermoschaltern und zwei Relais gelöst. Die Relais befinden sich hinter dem Luftschacht unter dem Klapptisch und die Kabel führe ich mit einem Marinestecker durch den Luftkanal der Standheizung wasserdicht bis unter den Wagen.
Bereits ohne die Pumpe wurde das Wasser auf kurzen Strecken um die 20km von bummelig 20°C auf rund 48°C erwärmt. Ich konnte feststellen, dass ich alle halbe Stunde 1°C an Wassertemperatur verliere. Somit habe ich in 12 Stunden einen Verlust von 24°C. Wenn das Wasser abends am Zielort 80 bis 90°C hat, hat man sogar morgens noch etwas davon. Ich gehe davon aus, dass ich das mit Armaflex noch ein wenig verbessern kann, da die Stirnseiten noch von aussen beklebt werden können. Bis jetzt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Ich hoffe, ihr könnt euch das in etwa vorstellen. Da die Möglichkeiten mit solchen Manövern im CE arg begrenzt sind, mag dies als mögliche Alternative zu dem kleinen Elgena KBA3 mit 3 Litern Volumen über dem Wassertank herhalten.