Aus der Praxis kann ich nur entfernt für T4 verwertbares beitragen, aber ein paar grundsätzliche Infos können ja nicht schaden.
Meine Anwendung ist ein 3 Liter 6-Zylinder mit Vergasern ohne Kaltstarteinrichtung, dieser braucht bei niedrigen Temperaturen reichlich Orgelei, bis er stabil anbleibt. Das klappt einwandfrei mit einer 11 (!) Ah LiFePo bis hinunter zu Temperaturen um den Nullpunkt. "Vorheizen" mit Licht an oder so musste ich nie, allerdings lass ich eh die Benzinpumpe ein paar Sekunden (geschätzt 3) laufen, um die Schwimmerkammern zu fluten, das kann ja für schon dieses "Anwärmen" gereicht haben.
Vorteil der LiFePo4 ist doch, dass sie leichter sind und tiefer entladen werden können, aber sie sind auch für ihre Sensibilität auf Temperaturen bekannt und weniger für Spitzenströme.
Sorry, LiFePo können eben nicht tiefer entladen werden, sie gehen bei unter 10 V ein, während Blei-Säure auch 5 V noch überleben können. Auch das mit den Spitzenströmen sollte man relativieren: Im extremen Kurzzeitbereich mag das stimmen, aber schon wenn es über mehrere Sekunden geht, ist eine LiFePo vorn, auch kann sie höhere Ladeströme verarbeiten als Blei/Säure Batterien.
Für die praktische Anwendung ist der Hauptvorteil aber die Gewichtsersparnis (10-20 kg sind drin). Bei meinem gewichtserleichterten gottlosen Eisen ist der Preis pro kg Ersparnis hier ein Schnäppchen im Vergleich dazu, was z. B. GFK oder gar CFK Leichtbauteile kosten. Bei einem "normalen" T4 dürfte das aber kaum Sinn machen, am ehesten noch bei an der Zuladungsgrenze operierenden WoMos,.
Anders sieht es bei der Lebensdauer aus, wobei die natürlich stark von Einsatzbedingungen abhängt: Die erste LifePo hielt im vorgenannten Fahrzeug tatsächlich geschätzt doppelt so lang wie die früher verwendeten konventionellen Batterien, und die hatte noch keinen Tiefentladeschutz, weswegen sie einmal durch meine Ungeduld vermutlich zu weit leergeorgelt wurde. Die nachfolgende und andere in den Motorrädern der Familie halten gefühlt "ewig" im Vergleich zu den Blei-Säure, die man durchaus als Verschleißteile ansehen musste.
Ich denke, man kann konservativ eine LiFePo mit halbem Ah-Wert ggü. einer Blei-Säure einsetzen (mache gehen auf 1/3) und die 2-3 fache Lebensdauer annehmen (wenn ein Tiefentladeschutz im BMS ist). Ob es sich dann "lohnt", ist Ermessenssache.