Wassereintritt Colorado

Hallo besammen, nachdem mich hier viele so engagiert zu meinem Wasserproblem beraten habe (zuletzt: Riss im Alkoven), will ich hier noch kurz zurückmelden, wie ich den Schaden repariert habe.
Auch wenn es schon eine Zeit zurückliegt.

1. (Teilweises) Entfernen der grauen Randleiste
Ich habe die gelbe Kederleiste mit reichlich Silikonöl eingesprüht und sie ließ sich dann erstaunlich unkompliziert (mit leichten Hammerschlägen von der Heckseite) nach vorne herausschieben.
Die Info, dass man die Leiste besser ziehen soll, weil sie sich beim Schieben verdickt, hat sich bei mir nicht bestätigt. Wahrscheinlich ist sie bei mir durchs Alter schon recht unflexibel.
Viel problematischer ist das Heraushebeln der grauen Randleiste. Trotz Zusammendrücken braucht man Gewalt und ich hatte Sorge, dass mir da was bricht. Am besten geht es noch, wenn man sie abwechselnd stückweise oben aus dem Profil hebelt und dann am entsprechenden Stück unten. Ich habe es aber nur so weit wie unbedingt nötig gemacht.

2.Aufschleifen des Risses
... mit einem Proxxon Bohrschleifer. Den Bereich um die Niete habe ich dann auch noch weggefräst, habe aber kein Foto gemacht. Die Niete habe ich aus dem darunterliegenden Aluprofil ausgebohrt.

3. Reparatur mit Epoxidharz
Es ging, ohne von innen etwas unterzulegen. Das Loch war, scheint es, klein genug. Ich habe West-System-Harz genommen. Ein Kreuzgelege und 2 Glasfasermatten danach mit Epoxid-Microballs aufgefüllt.
Nach dem Austrocknen kam noch Top-Coat mit der passenden RAL-Farbe darauf. Dann Schleifen-schleifen-schleifen... Das habe ich insgesamt 2x gemacht, weil ich beim ersten Mal an einer Stelle den Top-Coat durchgeschliffen habe. Ich habe wohl das Epoxyd zu dick aufgetragen.
Ich war überrascht, dass der Farbton einigermaßen passt (professionell ist es natürlich nicht).
Ich musste dann noch das Loch für die Niete ins GFk bohren, und habe erstaunlicherweise die Stelle richtig erwischt (musste ja das Loch im Aluprofil treffen). Vor dem Einpressen der Niete habe ich noch Dekalin druntergeschmonzt.

MarioM:
... ist ja schon passiert und im Nachhinein keine Hexerei. Siehe oben. Trotzdem danke für die Anteilnahme

... und hier noch eine andere Stelle, die ich erst problematischer fand.

1. Ein Riss in der Profilierung des Alkovenfensters.
( Nobbe le fou: das GFK links und Rechts des Risses war beweglich, wie bei einem Riss im Boden eines Plastikeimers).
Ich dachte daher, dass das GFK längs des Risses durchgerissen sei.
Das wollte ich so unsichtbar wie möglich machen, also von innen. Ich habe die Innenverkleidung herausgenommen (die Seite hatte ich noch nicht).
Und: Kein Riss zu sehen und aller schön trocken: Ich hatte nicht realisiert, dass das GFK in dieser Höhe schon Sandwich-GFK ist. Der Riss war also nur in der äußeren GFK-Schicht.

2. aufdremeln
Positive Überaschung: Der Riss war nur im Top-Coat. Zwischen GFK und Top-Coat waren Lufteinschlüsse, wegen denen das Top-Coat "freischwebend" sich selbst halten musste. Klar, dass das reißt!
Also ein Fertigungsfehler von Anfang an. Soweit ich weiß, werden GFK-Schalen von außen nach innen laminiert. Man pinselt erst das Coating in die Rohform, danach werden Matten mit Epoxid reingelegt. Da hat der Lehrling wohl nicht aufgepasst, dass die Matten überall auflagen.

3. Reparatur
Ich habe dann die Löcher mit Glasfaserstreifen und Epoxid aufgefüllt. Danach wieder Top-Coat darauf und schleifen. Speziell oben wo das Top-Coat immer wieder herunterlief, war es am Ende nicht dick genug. Deswegen ist es dort nicht ganz glatt, aber für meinen Geschmack ist es gut genug. Ich habe mir wieder unnötige Arbeit gemacht, weil ich die graue Folie nicht gleich entfernt habe. Die zu Entfernen (insbesondere den Kleber) war ein erheblicher Teil der Arbeit. Am Ende habe ich Pinselreiniger genommen, damit ging es ganz gut. Das ist ja ein recht agressives Lösungsmittel. Man muss aufpassen, dass es einem nicht über die Profilleiste läuft. Die verfärbt sich dann nämlich.

~eichhofener