Hallo zusammen,
hier einen kleinen Erfahrungsbericht zu meinem VW T4 Multivan 2.0 Benziner 84PS AAC Baujahr 1995, MJ 96. aktuell 215 000 km welcher schon seit 17 Jahren zu unserer Familie gehört.
Nachdem mein VW Bus mit den üblichen Macken angefangen hat (ruckeln, erhöhter Leerlauf, sägender Motorlauf, erhöhter Kraftstoffverbrauch) habe ich das Motorsteuergerät ausgelesen aber es waren zu Beginn keine Fehler eingetragen.
Im Laufe der folgenden Monate hat dann für mich eine Zeit begonnen, bei der ich vieles am Auto geprüft und ersetzt habe. Dazu muss ich anmerken, dass die oben genannten Fehler nicht immer aufgetreten sind, was eine Fehlersuche nicht einfacher gemacht hat. Teilweise lief das Auto über Wochen wieder einwandfrei.
Ich habe dann mit einfachen Prüfungen/Arbeiten begonnen, ein Teil nach dem anderen auszuschließen.
Unterdruckschläuche ersetzt, auch den im MSG
Motorsteuergerät in Grundeinstellung gebracht
Drosselklappe gereinigt
Drosselklappenpoti in Grundeinstellung
Drosselklappenpoti ersetzt
Leerlaufregelventil gereinigt
Zündung eingestellt, Zündkerzen, Finger, Kappe ersetzt
Kraftstoffdruck gemessen
Kraftstoffdruckregler ersetzt
Relais 30 ausgebaut (Spannungsversorgung MSG), geöffnet und die Lötpunkte nachgearbeitet.
Saugrohrdrucksensor G71 im MSG ersetzt
Kühlmitteltemperaturgeber G62 ersetzt
Lambdasonde ersetzt
Stecker und Kontakte gereinigt
Masseverbindungen gereinigt
Undichtigkeiten im Ansaugtrakt gesucht
Dann kamen irgendwann sporadische Fehlerspeichereinträge im MSG zum Vorschein.
Mal Drosselklappenpoti G69, mal Saugrohrdrucksensor G71, mal Ansauglufttemperaturgeber G42, usw, manchmal nur ein Fehler manchmal eine Kombination aus mehreren Fehlern und die Fehlersymptome wie Sägen, erhöhter Leerlauf, Motor geht an der Ampel aus, Ruckeln haben fast täglich zugenommen.
Ich kam zum Ergebnis, dass der Fehler jetzt eigentlich nur noch im Kabelbaum liegen kann.
Neuen Kabelbaum gesucht und nicht gefunden
Einen gebrauchten wollte ich nicht. Der wäre ja mindestens genauso alt gewesen.
Neue von VW gab‘s nicht mehr und der hätte zuletzt knapp 1000€ gekostet, was ich auch gerne dafür bezahlt hätte.
Also habe ich mir einen neuen Kabelbaum auf Basis des alten, ausgebauten selbst angefertigt. (Hatte ähnliches vor Jahren auch mal beruflich gemacht)
Den neuen Kabelbaum habe ich in meinen Bus eingebaut und siehe da, alle Fehler sind behoben.
Der Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen, kein ruckeln, kein stottern, kein sägen und einen schönen Leerlauf.
Auch der Kraftstoffverbrauch hat sich wieder normalisiert.
Das ist nun ein Jahr her !! und die Fehler sind nicht wieder aufgetaucht
Deshalb ein echter Erfahrungsbericht
Die Kabel welche ich verwendet habe entsprechen den original Kabelfarben und somit auch den dazugehörigen Stromlaufplänen, was zukünftige Fehlersuche einfacher macht.
Sie sind vom Typ FLRY und entsprechen den VW Vorgaben.
Die Kabel zur Lambdasonde bestehen aus Temperaturresistenten Silikonleitungen.
Die Leitungen liegen, so wie im Original, in neuem Bougierrohr welches im unteren Bogen zwischen Karosserie und Motor die 4 obligatorischen Ablauflöcher hat.
Am Drosselklappenpotentiometer sind vergoldete Crimps angeschlagen.
Alle Crimps im Außenbereich sind mit Seal (Dichtungen) versehen.
Wo möglich und erhältlich habe ich neue Steckergehäuse verwendet
Das war alles ein wenig Arbeit, welche sich aber aus heutiger Zeit absolut gelohnt hat.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen,
am ausgebauten Kabelbaum konnte ich brüchige Isolierungen entdecken, auch bei den Kabeln welche zu den Sensoren führen.
Meinen angefertigten Kabelbaum habe ich an Weihnachten 2021 eingebaut und in den Wochen davor war das Wetter häufig feucht und nass.
Im Nachhinein ist es für mich schlüssig, dass mit zunehmend schlechteren Wetter und den porösen Isolierungen der Kabel die Fehler immer mehr zugenommen haben.
Es ist toll, dass es dieses Forum mit so vielen Informationen gibt welche und immer wieder weiterhelfen.
Hoffe euch hat der Beitrag gefallen
Guten Start in die Woche
Grüße
Tom