Nützliches Wissen über Akkus

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  • Hier habe ich euch mal ein paar Hinweise zusammen getragen.

    Nützliches Wissen über Akkus
    und deren Pflege
    1 Generelles:
    Nie unter 0°C laden und lagern, optimal sind 10-30°C. Eine kalte Zelle ist nicht so stromaufnahmefähig wie eine warme. Wenn Sie die vollautomatische Ladestromberechnung
    benutzen, ist der Ladestrom saisonal unterschiedlich (Im Winter ist der Ladestrom geringer als im Sommer). Je niedriger der Innenwiderstand des Akkus ist, desto höher kann das Ladegerät den Ladestrom für den Akku einstellen.
    Für ein Ladegerät mit automatischer Stromberechnung
    zählt auch der Ladekabelwiderstand dazu! Daher:
    Große Querschnitte (auch für Empfängerkabel!) und kurze Länge verwenden!
    Nicht über Schalter oder Schalterkabel laden!
    Ein geeigneter Entladestrom zum genauen Ausmessen der Akkukapazität ist in der Regel Entladestrom = 1/10 C.
    2 Reflexladen:
    Ein gut nachweisbarer Effekt bei Ladeverfahren mit einem kurzen Entladeimpuls ist, daß die Akkus einige Grad bei Ladeende kühler bleiben. Dieses ist aber aus der Sicht eines Wettbewerbsteilnehmers ein unerwünschter Effekt, da die Zellenchemie erhöhte Temperaturen benötigt, um hohe Ströme abgeben zu können.
    Alle sonstigen Effekte, ob tatsächlich vorhanden oder nur nachgesagt (und auch unschädlich für die Zelle), sind bei richtiger Akkupflege ohne praktische Bedeutung!
    Mehr als volle Akkus gibt es nicht!

    3 Memory-/Gedächtniseffekt von Ni-Cd/Ni-MH Zellen:
    Bei öfter im voll- oder teilgeladenen Zustand gelagerten, oder aus dem halbleeren Zustand heraus aufgeladenen Zellen stellt sich nach einiger Zeit ein gewisser Effekt ein. Man meint, daß die Zelle sich daran erinnert, daß ihre volle Kapazität nicht benötigt wird, und stellt diese daher nicht mehr
    zur Verfügung (memory=Gedächtnis->sich erinnern).
    Zum Einen verändert sich die kristaline Struktur der Chemie im Inneren der Zelle. Die "volle Kapazität" kann bei den üblichen Entladeströmen nicht mehr entnommen werden, da die Zelle hochohmiger wird und die Zellenspannung bei Belastung zusammenbricht.
    Selbst wenn das Reflexladen diesen einen Effekt verhindern sollte, kommen Sie auf keinen Fall darum herum, Ihre Ni-Cd und Ni-MH* Zellen in leerem Zustand zu lagern:
    Zum Anderen haben Zellen nämlich eine Selbstentladung –und die ist unterschiedlich in jeder einzelnen Akkuzelle eines ganzen Akkupacks!
    Nach geraumer Zeit besteht ein ursprünglich voll geladener
    Akkupack aus Zellen mit den unterschiedlichsten Ladezuständen.
    Wenn Sie jetzt...
    a) ... diesen Pack
    volladen, wird die vollste Zelle überladen, wird heiß und geht kaputt, die leerste Zelle dagegen ist zum gleichen Zeitpunkt immer noch nicht voll.
    b) ...diesen Pack entladen, wird die leerste Zelle zuerst leer und polt dann um und macht vermutlich einen internen Kurzschluß. Die vollste Zelle ist immer noch nicht entladen.
    Auf diese Weise bekommen Sie Ihren teuersten Pack zu-verlässig kaputt - und da hilft Ihnen auch kein Reflexla-den, sondern nur eine Maßnahme: Ni-Cd und Ni-MH Zellen nach Gebrauch bis zur Entladeschlussspannung entladen und kurz vor Gebrauch wieder aufladen!Ladeschlußspannung:
    Spannung, ab der die Lade-( bzw. Kapazitäts-) grenze des Akkus erreicht ist. Der Ladevorgang geht von hohen Strömen in kleine Erhaltungsladungen (trickle charge) über. Weiteres Hochstromladen
    würde zur Überhitzung und schließlich der Zerstörung führen.
    Entladeschlußspannung:
    Spannung, ab der die Entladegrenze des Akkus erreicht ist. Die chemische Zusammensetzung
    des Akkus bestimmt die Größe dieser Spannung. Unterhalb dieser Spannung beginnt der Tiefentladungsbereich. Schädliche Umpolung einzelner Zellen im Pack sind hier möglich.
    Gedächtniseffekt/Memoryeffekt:
    Der echte Memoryeffekt ist bei der Nasa bei reproduzierten Lade-/Entladezyklen aufgetreten und konnte durch Überladen der Zellen rückgängig gemacht werden. Für die Modellbauer sind andere Effekte für das Nachlassen der Zellenkapazität verantwortlich. Behebung durch Formieren (s. u.),
    Verhinderung siehe Kapitel 4
    Formieren:
    Wechselweise, auch mehrfaches Entladen (langsam mit Auto-E bzw. einem Kombiprogramm) und
    Laden um die volle (Nenn-) Kapazität wiederherzustellen. Das Formieren bewirkt im Akkuinnern die Wandlung einer grobkristallinen Struktur (wenig Kapazität) in eine feinkristalline (viel Kapazität). Dieses Verfahren wird besonders nach langer Akkuliegezeit (z.B. nach dem Kauf bzw. mehrwöchiger Betriebspause) oder zur Tilgung des "Gedächtniseffektes" vorgenommen.
    Lademenge, Kapazität: siehe C und Ah bzw. mAh.
    C: Coulomb bzw. Capacity:
    Maßeinheit für die mögliche Ladungsmenge (Nennkapazität) eines Akkus in Ah oder mAh; im Zusammenhang mit Ladestromdaten dient diese Einheit als Angabe für den empfohlenen/vorgeschriebenen Ladestrom eines Akkus mit bestimmter Kapazität. Beispiel: Wenn der Lade- oder Entladestrom von einem 500mAh Akku 50mA ist, spricht man von einer Ladung oder Entladung mit einem zehntel C (C/10 oder 1/10 C).
    A, mA: Maßeinheit für den Lade- oder Entladestrom.
    1000 mA = 1 A (A=Ampere, mA=Milliampere)
    Nicht zu verwechseln mit:
    Ah, mAh: Maßeinheit für das "Fassungsvermögen" eines Akkus (Lade- oder Entladestrom in Ampere bzw. Milliampere mal Zeiteinheit, h = hora = Stunde). Wird ein Akku eine Stunde lang mit einem Strom von 2 A geladen, besitzt er eine Lademenge = eingeladene Kapazität von 2 Ah. Die gleiche Lademenge (2 Ah) hat der Akku, wenn er 4 Stunden lang mit 0,5 A geladen wird oder 15 Minuten (=1/4 h) mit 8 A geladen wird.

    4 Nickel-Cadmium-Akkus (Ni-Cd):
    Nennspannung: 1,2 V / Zelle.
    Wahl des Schnell-Ladestroms (bei manueller Vorgabe):
    Ladestrom = 2 C (C = Akku-Nennkapazität)
    Maximaler Dauer-Entladestrom:
    Je nach Zellentyp sind Ströme von 10 C bis 30 C möglich.
    Pflege Ni-Cd Akkus:
    Diese müssen, um den "Gedächtniseffekt"
    zu verhindern und die volle Kapazität zu erhalten, nach Gebrauch bis zur Entladeschlußspannung entladen werden (Auto-E benutzen). Durch die zum Patent angemeldete automatische Ladestromberechnung werden Ihre Ni-Cd Akkus optimal beim Laden geschont. Der reduzierte Ladestrom gegen Ladeende sorgt für vollständige Füllung bei nur geringem Temperaturanstieg.
    Die Automatik ist nicht bei Ni-MH Akkus anwendbar!
    Zum Löschen eines Gedächtniseffekts ist das vollständige Entladen jeder Zelle (einzeln!) über einen ca. 68 Ohm-Widerstand gängige Praxis bei Modellautofahrern. Der Akku wird gewollt "ent-formiert". Jedoch kann es hier zu Frühabschaltungen der Abschaltautomatik beim darauffolgenden Laden kommen. Für Empfängerakkus sind Spezialtypen wie z. B. Sanyo N-350- AAC (es kommt auf das C an!) gut geeignet.
    Warnung: Bei geringer Zellenzahl (1-6) und geringen Ladeströmen
    (unter 2 C) gibt es bei vollen Akkus nur eine geringe Spannungsspitze (Peak). Die Abschaltautomatik hat es dann besonders schwer, bei vollen Akkus zuverlässig abzuschalten.
    5 Nickel-Metallhydrid-Akkus (Ni-MH):
    Nennspannung: 1,2 V / Zelle.
    Wahl des Schnell-Ladestroms (Keine Automatik!!!):
    Ladestromeinstellung typisch 1 C (d. h. Feststrom von 1 A bei 1100mAh Akkus oder 3 A bei 3 Ah Zellen einstellen!). Bei modernen, hochstromfähigen Ni-MH Zellen bestimmter Hersteller kann der Ladestrom bis 1,6 C erhöht werden (Panasonic 3000: 3,5 - 4A, Powers 3000: 3 A, Saft 3000: 3
    A (nicht im Sender!), Sanyo 3000: 4 - 5A).
    Maximaler Dauer-Entladestrom:
    Je nach Zellentyp sind Ströme von 5 C bis 15 C möglich.
    Typisch für Sanyo Twicell und RC3000H Zellen:
    Diese können nach unseren Erfahrungen ähnlich behandelt werden wie Ni-Cd Zellen, d. h. sie dürfen auch leer gelagert werden (Auto-E Programm benutzen!). Außerdem kann bei Frühabschaltungen die Abschaltempfindlichkeit des Ladegerätes auf "normal" (wie bei den Ni-Cd Zellen) eingestellt werden.
    Hohe Strombelastbarkeit und Spannungslage.
    Typisch für Panasonic P3000NIMH Zellen:
    Diese Zellen sollten nie ganz leer gelagert werden, d. h.Auto-E Programm benutzen! Für längere Lagerung (mehr als 1 Woche) nach dem Entladen ca. 10% der Zellenkapazität wieder einladen.
    Wichtig ist, daß diese Zellen etwa alle 4 Wochen einen Lade-/Entladezyklus bekommen. Sonst werden die Zellen müde und müssen durch viele Lade-/Entladezyklen wieder aufgepäppelt werden. Vor Gebrauch sollten Sie nochmalsein- oder mehrere Lade-Entlade-Lade-Zyklen durchführen,
    um die Zellenchemie aufzufrischen.Hohe Kapazität und Spannungslage.
    Typisch für Powers / GP GT3000R Zellen:
    Besonders hohe Kapazität, gute Spannungslage. (Weitere Eigenschaften noch nicht ausführlich ermittelt)
    6 Blei-Akkus (Pb):
    Nennspannung:
    2,0 V / Zelle.
    Wahl des Schnell-Ladestroms (Vorgabe bei Akku 2):
    Ladestrom = 1 C oder kleiner (C = Akku-Nennkapazität).
    Maximaler Dauer-Entladestrom:
    In der Regel sind 0,2 C, kurzzeitig bis 1 C üblich.
    Pflege:
    Pb-Akkus müssen, um die volle Kapazität zu erhalten, im Gegensatz zu Ni-Cd Akkus sofort nach Gebrauch wieder vollgeladen werden. Die Nennkapazität (d.h. Ladedauer) kann sich sehr schnell durch falsche Pflege (Überladungen, viele 100% Entladungen und besonders Tiefentladungen) reduzieren. Beachten Sie die Betriebshinweise zu ihren Akkus.
    Typisch:
    Bleiakkus verhalten sich grundsätzlich anders als die Ni-Cd Sinterzellenakkus, die als Antriebsquelle in Flugmodellen, Automodellen oder z. B. Hydro-Booten benutzt werden. Im Bezug zur Kapazität sind Bleiakkus nur mit relativ geringen Strömen belastbar, wenn die volle Kapazität
    entnommen werden soll und / oder die Spannung nicht so weit zusammenbrechen soll. Verwendung als Glühkerzenakku oder Antriebsquelle in vorbildähnlichen Verdränger-Schiffen. Geringe Selbstentladung.
    7 Lithium-Mangan-Oxid-Akkus (Li-MnO):
    Nennspannung:
    3,0 V / Zelle.
    Wahl des Schnell-Ladestroms:
    Je nach Zellentyp empfehlen wir Ströme bis zu 0,35 C.
    Maximaler Dauer-Entladestrom:
    Wir empfehlen Ströme bis zu 1,5 C.
    Pflege: Zellen vollgeladen lagern.
    Typisch: Wegen der begrenzten Hochstromfähigkeit und den Lade- und Lagerbedingungen empfehlen wir diese Zellentype im Besonderen als Empfängerakku (2 Zellen erforderlich),
    nicht aber als Slowflyer-Antriebsakku, da die nutzbaren Zyklen stark vom Strom und der genutzten Kapazität abhängen. Sehr gutes Gewichts-/Energieverhältnis.
    Hinweise: Vorzugsweise alle Zellen einzeln bzw. als Parallelschaltung laden.
    Es wird ein modifiziertes Bleiakku-Ladeprogramm benutzt.
    Dieser Zellentyp ist im Besonderen als "Tadiran" Zelle bekannt.
    8 Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion):
    Nennspannung:
    3,7 V / Zelle.
    Wahl des Schnell-Ladestroms:
    Ladestrom = 1 C oder kleiner (C = Akku-Nennkapazität).
    Maximaler Dauer-Entladestrom:
    Je nach Zellentyp Ströme bis zu 4 C Dauerstrom.
    Pflege:
    Zellen entladen lagern (Auto-E Programm benutzen), bei voller Lagerung kann ein dauerhaftes Nachlassen der Kapazität erfolgen.
    Typisch:
    Sie werden sehr gern zur Versorgung von Segel-winden (2 Zellen) eingesetzt. Als Antriebsbatterie (2-3 Zellen) wegen der begrenzten Hochstromfähigkeit nur in Slowflyern geeignet und beliebt. Sehr gutes Gewichts-/Energieverhältnis. Da sie ähnliches Verhalten wie Bleiakkus haben, wird ein modifiziertes Bleiakku-Ladeprogramm benutzt.


    Viel Spaß mit den Info`s und wenn ihr noch ne Frage habt
    schickt mir ne Mail

    Gruß Henry

    MFG

    Henry

    Mein Auto ist alt genug, um selbst zu entscheiden - das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihm unterwegs zu sein.