Ein paar Englanderfahrungen

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  • Kleiner England Reisebericht

    Letztes langes Wochenende waren wir (Eltern und 2 Söhne) mal kurz drüben in England um an einer Städtpartnerschaftsaktion teilzunehmen.

    Letztes Jahr fuhren wir Bus, aber in einem Reisebus. War auch bequem, aber mit 4 Personen wollte ich diesesmal, auch weil es schneller war, mit dem eigenen T4 rüber.

    Ging Donnerstag um 5.20 Uhr los. Über Köln und Aachen Richtung Dünkirchen. Hatte schon Angst, was dort zu erleben, ist immerhin auf den Tag 70 Jahre her, dass die englischen Armee dort einige Probleme hatte. Hat man aber nichts von gemerkt. Geplant war eine Strecke von rund 520km auf dem Kontinent.

    Nunja, den ACU auf deutschen Autobahn immer schön so bei 140-150 gehalten um Zeit zusparen. Kurzer Stau in Belgien (teilweise haben die mächtige Schlaglöcher, war froh, den Abschnitt im Schritttempo passieren zu können). Kurz noch mal schnell direkt an der Autobahn LPG getankt für 55ct. (freu) :D. – Das war ein akzeptabler Preis!

    Wir hatten die 14.00 Uhr Fähren von Dünkirchen nach Dover gebucht. Schon im Februar, hin und zurück für 76,00 €. Hätte ich ab Mai gebucht, hätte es nur 52€ gekostet… :wall:

    Wir kamen und 11.40 an der Fähre an und hatten das Glück, noch auf die 12.00 Uhr zukommen. Checkin war für die 14.00, hat die Verlademenschen aber nicht gestört. :nixpeil:

    In Dover angekommen, stieg mein Stresslevel doch etwas an. 22 Jahre immer richtig gefahren und nun verkehrt herum….

    Im Land der millionen Kameras habe ich mich erstmal an einen Einheimischen gehangen, Wohnmobil, wo der durchpasst, sollte es für mich keine Probleme geben.

    Auf den ersten Metern gefühlte 2 Duzend Round-Abouts. (Kreisverkehre). Waren vielleicht aber nur 4 oder 5.

    Mittlerweile kenne ich den Trick: Will man weiter rum, einfach (die meisten Kreisel haben mindestens 2 Einfahrtsspuren) den rechten Fahrstreifen nehmen. Will man schnell wieder heraus, links halten. Das war das ganze Geheimnis. Man wechselt einfach im Kreisel nach außen, lässt sich also raustragen.

    Meiner Frau hatte ich einfach gesagt, sie solle laut schreien, wenn ich was falsch machen würde. Es blieb relativ ruhig. 8)

    Auf der Autobahn (Motorway) geht es recht gemütlich zu. 70 Meile=113km und fast alle halten sich daran. Wenn man hier schon Einschusslöcher in der Heckklappe hat, bleibt der Engländer noch gelassen…war ein angenehmes Reisen, wenn auch recht laaaannngggsam.

    Sehr wenige T4 gesehen, fast alle Trapos oder „einfache“ Caravelle. Multivans sind mir keine aufgefallen aber einige Wohnmobile, sogar einer mit Linkslenkung.

    Irgendwann überholte ich einen kleinen Eriba-WW mit grüner langer Caravelle vorn dran, ich sah schon ein paar VW-Aufkleber hinten dran und ärgerte mich, unseren Forumsaufkleber vom Edersee vergessen zuhaben.
    Die Frau fuhr und er saß als Beifahrer daneben. Als ich davor einscherte, sah ich wie er auf unseren Bus zeigte, daraufhin macht ich einmal kurz die Warnblinkanlage als Gruß an, was freundlich mit der Lichthupe quittiert wurde. Nette T4fahrer gibt es also auch dort.

    Irgendwann, 480km nach Belgien war mein Gas alle. Ich versuchte Gas zu bekommen. LPG-Tanken zu finden ist kein Problem, aber: Die kennen dort keine Adapter! Es wird das holländische Bajonettsystem verwendet. Adapter leihen an den Tankstellen wie in Holland geht nicht. Selbst ein VW-Händler wusste nicht weiter, kam erst nach Minuten darauf, dass der Wagen nicht ab Werk (was schwätz ich eigentlich) umgerüstet war. Bester Vorschlag eines Autoteileladens war, ich solle meine Tankzuleitung austauschen. Ich war baff und fuhr auf Benzin. Bei den Gaspreisen dort (0,88Pfund=1,10€- das ist doppelt soviel wie in Belgien an der Autobahn) konnte ich es verschmerzen, zumal Benzin dort so teuer ist wie bei uns.


    Nach der Erlangung der Erkenntnis, warum Engländer gern deutsches Bier trinken, (ich habe ihres probiert) ging es auch schon wieder zurück. Unsere Jungs hatten hinter der 2 Sitzreihe geschlafen, sehr praktisch so ein Bussi.

    Auf der Rücktour, wir waren ein paar Tage in Tamworth, nähe Birmingham, gewesen fuhren wir diesmal östlich London vorbei. Irgendwann sagten die Anzeigen, das ein Tunnel gesperrt wäre. Nun ja was soll es, wird uns nicht betreffen. – DOCH! Irgendwann waren nur noch sehr wenige Fahrzeuge mit uns unterwegs und der besagte Tunnel wurde uns voraus angekündigt. So fuhren wir ab und folgten der Umleitung.
    London ist schön, bunt, sehr kulturell. Ich weiß es nun, denn ich durfte durch London durch. Die Umleitung ließ mich im Stich, meinem Navi konnte nicht verdeutschen, wo dieser gesperrte Tunnel war…

    An den Straßenrand setzen und heulen war keine Lösung, also als weiter. Irgendwann konnte ich mal kurz anhalten und die Lage sondieren. Mir war klar, wir mussten über die Themse, also die nächste Brücke angepeilt. Wir haben uns das doch sehr gefreut, als wir über die berühmte Towerbrigde fuhren. Danach ging es per Navi weiter.
    Gebucht hatten wir die 12.00 Uhr Fähre ab Dover, waren aber erst wegen des Umwegs gegen 11.50 Uhr am Hafen. Wie gern hätte ich den Bus die letzen 50 km fliegen lassen…
    Die Fähre war also weg, so hingen wir 2 Stunden im Hafen rum. Die deutschen müssen dort sehr frech sein. Der Hinweis auf die Abfahrt eines Schiffes erfolgte in englisch und französisch, der Hinweis nur die markierten Fußweg zu benutzen aber auch noch zusätzlich in deutsch. Warum nur?

    Rasch noch mal in Belgien wieder auf Gas geschaltet und schön gemütlich zurück gefahren.
    Dann noch mal kurz vor Aachen in Holland getank. 69,9. Mist, wäre in D billiger gewesen, war mir aber auch egal.

    Ab Köln hat es die letzen 1,5 Stunden geschüttet, aber von dort hätten wir im Notfall noch fast laufen können.

    Zusammengerechnet waren wir ohne Fähre 1800 km unterwegs und ich muss sagen, der T4 hat sich auf dieser Strecke super gemacht. Den leichten Geschwindigkeitsnachteil den der T4 mittlerweile in Deutschland auf der Autobahn zu anderen PKW hat, spürt man im Ausland nicht, dafür konnten wir viel mehr sehen, dank der guten Sitzposition im Bus. Ich würde die Tour gleich noch mal machen, allerdings klebe ich mir dann einen Zettel mit Meilen Umrechnung irgendwohin. War nervig immer aufs Navi zu schauen.

    Resümee:
    -2 Kinder können bequem im Bus hinten schlafen
    –LPG-Adapter für England unbedingt vorher besorgen
    -Das mit der Fähre wird sehr locker gesehen. Die AGBs können aber schon Angst machen
    -Linksverkehr geht auch schnell OK.
    -ES HAT SICH GELOHNT

    Übrigens: Am Montag habe ich als erstes diesen Bajonettadapter gekauft. Das passiert mir nicht wieder und ich der den Engländern das nächste mal zeigen, wie man tankt! ;-))
    Und: Ich will einen Reliant Robin haben, die sind sooo süß. :D

    Michael im Sommer 2010 (darf man bei dem Wetter eigentlich von Sommer reden?)

    Ich bilde mir ein, gute Autos zu kennen: Golf II, W124S und T4. Die Geschichte hat immer recht behalten! Nur Qualität setzt sich auf Dauer durch!

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (SI) (10. Juni 2010 um 19:14)

  • Schöner Bericht! Wir waren 2008 in GB; unter anderem mit einem Gasfahrer 8) Ich kann Dir sagen, das selbst, wenn Du einen Adapter gehabt hättest, Du dort nicht glücklich geworden wärest. Der Druck an den Gastankstellen lässt wohl sehr zu Wünschen übrig und somit der Tank nicht voll wird. :O

    Gruss Thomas

  • Zitat

    Original von truempie
    Der Druck an den Gastankstellen lässt wohl sehr zu Wünschen übrig und somit der Tank nicht voll wird. :O

    ähnliches kann ich aus irland berichten - "wo ist eigentlich urs ?" - "gas tanken" - "ach so, wollen wir solange frühstücken bis er fertig ist ?" :D

  • @ truempie: ach ja, der Gasfahrer im Plastikboot mit Mädchenmotor und Mädchengetriebe! Aber sonst war der sehr nett! :D

  • Zitat

    Original von king
    @ truempie: ach ja, der Gasfahrer im Plastikboot mit Mädchenmotor und Mädchengetriebe! Aber sonst war der sehr nett! :D


    ...jetzt haste Dich aber gerade noch retten können, lederhosentragender Schietbüddel:P


    Michael (SI)
    Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor;) . Und das Gastanken in GB ist wirklic teilweise abenteuerlich (5-8 bar...)! Freue mich schon auf den September und die Tour zum Vanfest!:)

  • Zitat

    Original von bifuel


    ...jetzt haste Dich aber gerade noch retten können, lederhosentragender Schietbüddel:P


    Michael (SI)
    Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor;) . Und das Gastanken in GB ist wirklic teilweise abenteuerlich (5-8 bar...)! Freue mich schon auf den September und die Tour zum Vanfest!:)


    Christian! Wieso hab ich gewußt, daß Du Dich jetzt melden wirst? :D

  • Zitat

    Original von king

    Christian! Wieso hab ich gewußt, daß Du Dich jetzt melden wirst? :D


    ...weiß ich auch nicht?(

    War was?:D

  • Mh, wir haben vor zwei JAhren in England ziemlich unangenehme Erfahrungen mit dem dortigen LPG machen müssen:
    Kurz vor London noch getankt, und irgendwie war das Gas nicht so richtig knusper, jedenfalls ist der Karren ständig ausgegangen.
    Nachdem wir den Tank leerge, mh, rüttelt hatten und wieder continental Gas tanken konnten, war das ruckeln weg.
    Ob da Murphy am Zug war, oder es zufällig war, vermag ich nicht zu sagen.
    Das Tank-Druckproblem hatten wir komischer weise aber nicht?!