Zweimassenschwungrad

Als ich mich am WE auf den Weg zum Sommertreffen gemacht habe, beschlich mich so bei manchem KM das Gefühl: Irgendwas stimmt mit deiner Kraftübertragung nicht. Mein erster Verdacht war die Kupplung bzw. genauer das Ausrücklager. Dieses war aber nun schon vor ca. 60tkm gewechselt worden und dürfte eigentlich nicht kaputt sein.

Kurze Fehlerbeschreibung: es rupfte ab und an beim Lastwechsel, der Einkuppelvorgang schien manchmal zeitverzögert zu passieren. Im Leerlauf fing der Wagen dann ab und an schlagende Geräusche aus dem Motorraum zu produzieren.

Nungut dachte ich, der Kugler kommt auch nach Winnigstedt, soll der mal seine Fühler ausstrecken und Ursachenforschung betreiben. Es war seine erste Fahrt in einem VR6 und so schlecht wie er immer meinte, fand er das Motörchen dann doch nicht. Während er den Sechsender ein wenig durchs Harzvorland führte, waren die Symptome natürlich nicht direkt erkennbar, allerdings am nächsten Tag als der Wagen im Leerlauf ein wenig lief und ich mit Günni meinen Zündversteller fehlerfrei anschließen wollte.

Seine spontane Diagnose: Das Zweimassenschwungrad ist hin.
Noch sind die Geräusche selten und zaghaft, werden aber sicherlich schlimmer und lauter werden. Somit steht bei mir in naher Zukunft ein Wechsel dieses Bauteils an. Sprich: Getriebe raus und wechseln.

Leider ist Feiertag und ich habe keine Quelle wo ich mal so den ungefähren Preis für das Bauteil erfahren kann. Weiß da zufällig jemand die Teilenummer und einen groben Richtpreis für das Rad? Ist das evtl. sogar baugleich mit dem Zweimassenschwungrad vom ACV (gleiche Getriebübersetzung haben sie ja)?

Gruß
Michael

Gibt es die Möglichekit irgendwo mehr als 75% Rabatt zu bekommen?

Ich will das nicht.

Ich werde die nächsten Tage mal ein wenig nachforschen, vielleicht muss ich ja nicht die vollen 750 Euro berappen.

Ein netter User hat mir noch die Info zukommen lassen, dass laut VW mit Stand von 02/06 Das Schwungrad incl. Kupplung 633 ohne MwSt. kostet. Ist immerhin schon 13 Euro günstiger - und das bei VW ;).

Immerhin hast du mir schon sehr damit weitergeholfen die Fehlerursache zu lokalisieren. Nur bin ich zwar noch ein wenig panischer als sonst, muss mir aber nicht soviele Gedanken darüber machen, was sonst noch alles kaputt sein könnte.

Gruß
Michael

Hehe. Geht doch. Arbeitsstunden dürfen die eigentlich nicht so ohne weiteres draufhauen - bzw. zahlen musst du sie nicht. Es gibt Zeitvorgaben für jeden Arbeitsablauf, der darf abgerechnet werden. Mehr eigentlich nicht, oder?

Ich hätte das ZMS im freien Teilehandel vom Hersteller Lucas für 462 Euro Brutto bekommen. Ist ja nun Gott sei Dank nicht mehr notwendig. Erstmal fahre ich ein gebrauchtes Schwungrad durch die Gegend und wenn dann in 160tkm die Kupplung wieder Feierabend macht, kommt direkt ein neues mit drauf.

Gruß
Michael

So, Bussi gleitet wieder über die Straße.

Am Wochenende habe ich auf Grund des fehlenden Motorhalters einfach mal das Aggregat samt Getriebe aus dem Vorderwagen gerissen und das defekte Schwungrad ausgewechselt. Bei der Gelegenheit ein kurzer Blick auf die Kupplung: kein nennenswerter Verschleiß nach ca. 60tkm zu erkennen.

Stunden müsste ich mal zusammen rechnen. Wenn sich die eine oder andere Schraube nicht hartnäckig gegen das Lösen gewehrt hätte, wäre es garantiert deutlich weniger Aufwand gewesen.

Hilfsmittel: Hubwagen, ein paar Holzklötze zum Abstützen, zwei Böcke für unters Auto und noch ein paar kleinere Spezialwerkzeuge, ein Etzold, Balken und Stützen um Motor aufzuhängen.

Technisch schwierig war die Aktion nicht, aber an einigen Stellen doch sehr anstrengend. Der Hubwagen stand nicht die ganze Zeit zur Verfügung und musste zwischendurch immer mal wieder zurück gebracht werden. *ächz*

Geholfen hat mir ein wenig der Ed und kurzzeitig mal seine Fru und der Nachbar (zum Motor reinfahren). Das meiste habe ich alleine gemacht.

Beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall versuchen den Motor im Fahrzeug zu lassen. Nu weiß ich ja, wo welche Schrauben sitzen und was zu beachten ist. Vielleicht steht dann ja auch eine Bühne zur Verfügung, das macht sicherlich einiges leichter.

Unterm Strich habe ich auf jeden Fall einiges an Geld gespart. Das ZMS war ein Gebrauchtteil von Masterplan, die schmerzenden Muskeln und der Rücken sind meiner.

Hoffenlich hält der Wagen jetzt erstmal wieder ne Weile.

Gruß
Michael

Jau, die Diesel haben das auch - jedenfalls die richtigen Diesel (TDI und so ) Da geht das auch ganz gerne mal kaputt. Kann man beim Kupplungswechsel durchaus drüber nachdenken, das direkt mitmachen zu lassen. Der Teilepreis tritt gegenüber dem Arbeitsaufwand jedenfalls deutlich in den Hintergrund.

Bis vor kurzem wusste ich auch noch nicht was es ist, habe mir das aber erklären lassen. Hoffenltich gebe ich es korrekt wieder:

Das Zweimassenschwungrad besteht auch zwei Metallplatten die auf einem Gummilager zusammengepresst sind. Dadurch soll der Lauf des Fahrzeuges ruhiger werden, da zum Beispiel beim Lastwechsel die Kraft die recht spontan auf die Kurbelwelle auf dem Weg zu den Antriebswellen abgefedert wird. Das Gummilager zwischen den beiden Platten altert natürlich und kann sich irgendwann auflösen. Die Geräusche zum Schluss waren schon beängstigend. Mir traten jedesmal die Tränen in die Augen, wenn ich meinem Bus ein paar KM "zumuten" musste.

Gruß
Michael

Bei der enormen Kraftentfaltung des VR6 rupft es somit z.B. nicht so heftig an den Antriebswellen und am Getriebe. Das Fahrzeug fährt wesentlich weicher und noch komfortabler.

Einen schönen Text gibt es hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zweimassenschwungrad

Nett ist dieser Satz:

Zitat

Das Zweimassenschwungrad ist aus folgenden Gründen vorzugsweise in Dieselmotoren oder sportlichen Motoren verbaut:

Da ich keinen Dieselmotor habe, muss ich wohl einen sportlichen Motor haben.

Da verstehst du was völlig falsch Chief: da steht Diesel ODER Sportlich. Scheint sich also auszuschließen.