230V und Sicherungen im Klimakasten

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    Hi,

    nachdem jetzt die ersten zwei Wochen Camping dieses Jahr um sind, habe ich beschlossen, dass es mal Zeit wird, die waghalsige "Stromkabel in die Tür quetschen"-Methode ad acta zu legen und eine ordentliche 230V-Verteilung in den MV einzubauen. Viel hängt bei uns nicht dran: Kühlbox, ggf. CTEK-Ladegerät, morgens der Wasserkocher.

    Die Seiten von X_FISH zu dem Thema sind mir bekannt. Insofern ist das Grundprinzip klar: CEE-Stecker in die NSL-Attrappe, Sicherungskasten mit 2 Sicherungen + FI irgendwo hin, dann weiterverteilene. Geforderte Kabeltypen etc. sind ja auch bestens dokumentiert.

    Was mir an der Lösung von X_FISH nicht so gut gefällt, ist dass die Verteilung vorne an den Sitzen geschieht, also auch der Sicherungskasten sich dort befindet. Erstens nimmt es da eine Menge Platz weg. Andererseits ist der Aufwand beim Einbau ja schon erheblich, weil für das Verlegen des Kabels nach vorne alle Verkleidungen links raus müssen. Und ich hab gerade so wenig Zeit zum Basteln...

    Der User Hamme hat an verschiedenen Stellen erwähnt, dass er den Sicherungskasten im Klimakasten der Climatronic verbaut hat. Das finde ich sehr schick, weil man sich zunächst den langen Weg nach vorne spart. Genug Platz sollte dort auch vorhanden sein. Fragen:

    1. Wie genau sollte der Sicherungskasten dort montiert werden? Ich habe diverse Löcher im Blech gesehen, die man nutzen könnte. Hat jemand ggf. Fotos vom fertig eingebauten Sicherungskasten?

    2. Viel interessanter ist die Frage, wie geht es von dort weiter? Vorne im Bereich Mäusetreppe wären die Steckdosen natürlich ideal platziert, aber da ist wieder die Sache mit dem Verlegen... Ich könnte mich auch zunächst mit Wurfverkabelung anfreunden, also eine einzelne Steckdose ebenfalls im Klimakasten, und dann eine Dreifachdose mit langem Kabel unter der ausgezogenen Rückbank nach vorne zur Kühlbox. Wie habt ihr das gelöst?

    Ich werde Hamme gleich mal per PN auf diesen Thread hinweisen, aber vielleicht gibt es ja noch mehr Leute, die das so gelöst haben und etwas dazu sagen können.


    Danke schonmal!

    Torben

    Hallo,

    habe gerade erst vorletztes WE ein 230V Bordnetz, analog zu X_FISHs Anleitung eingebaut.
    Ich habe jedoch auch die Sicherungen unter dem Fahrersitz verbaut. Dazu habe ich den Träger für die Sicherungsautomaten dierekt von innen, links vorn, in der Sitzkonsole verschraubt. Das spart gegenüber den klobigen Sicherungskästen eine Menge Platz.

    Eine Steckdose, für die Kühlbox, habe ich direkt in der rückwärtigen Verkleidung des Fahrersitzes, neben dem 12V Anschluss der VW-Kühlbox, verbaut. Die andere 230V Dose ersetzt die 12V Dose in der Verkleidung des linken Radhauses im Fonds.

    Die gesammte Installation hat nur ca. einen halben Tag gedauert, inklusive der Ärgerei mit den Verkleidungen X(

    Gruß,
    Sebastian

    Ich hab die Sicherungen und einen Fi Schalter in die Linke Seite gebaut (Wagenheber Kiste).
    Das Kabel habe ich mit einem Zugdraht Stückchen für Stückchen nach vorne gezogen.
    Beispielsweise Lautsprecher raus, von da den Zugdraht nach hinten durchfummeln und bis dahin das Kabel durchziehen - dann durch das Loch wo der Tisch unten angeschraubt ist, von da weiter zur a-Säule und von da unter den Sitz.
    Ist zwar auch ne Fummelei, aber die Verkleidung kann drann bleiben.

    Stand by your Van...

    Zwar nicht im Klimakasten aber hinten links im Staufach. Bilder und Beschreibung findest du in meiner Signatur.

    Also :D
    Ich habe über die gefakte Nebelschlußleuchte einen CEE-STECKER (nicht die Buchse, wichtig!) an einer Gummischlauchleitung durch die Leitungsdurchführung nach innen in den Klimakasten verlegt. Dort habe ich eine Verteilerdose (fliegend) installiert. Alle Leitung im Innenraum sind zusätzlich noch mit einer grauen Panzerleitung gegen Durchreiben geschützt. Die Einspeisung geht erstmal durch den FI und die zwei gekoppelten Sicherungen. Wichtig: Beide Leitungen, also Phase und Neutral müssen jeweils auf einen Sicherungsautomaten und diese dann mechanisch gekoppelt werden. Dann auf den FI und zurück zur verteilerdose.
    Auf den Bildern sieht man die Installation der Automaten im Deckel des Klimakastens. Der Ausschnitt ist von oben ca. 20 cm und von hinten ca. 23,5 cm, je nach Toleranz der Abdeckung. Die Abdeckung wurde oben noch mit zwei Streifen Klettband zusätzlich befestigt. Das original "Gestifte" allein hält die nun etwas schwerere Abdeckung bei hoppeliger Fahrt nicht mehr so gut.
    Als Halterung von Automaten und FI habe ich einen normalen Sicherungsautomatenhalter aus dem Bumarkt genommen und etwas "gefleddert", da man ja nach hinten nicht soviel Platz hat. Vorne den Rahmen gekontert und das Dingens hält. Auf der Nahaufnahme der Sicherungsautomaten sieht man sehr schön die zwei gekoppelten Automaten. Ich habe dazu die vorhandenen Bohrungen in den "Nippeln" erweitert und einen 2,5² Kupferdraht durchgesteckt. Zusätzlich ist das Ganze nach hinten noch durch Isolierband geschützt (Für alle Fälle, der :devil: ist ein Eichhörnchen, sagt man ja!).
    Von der Verteilerdose geht hinter der rechten Innenverkleidung eine Leitung zu einer Steckdose im Bereich des rechten hinteren Radkastens (Bild). An der Steckdose ist noch eine Kontroll-Leuchte gekoppelt, die mir "Saft drin" anzeigt :D
    Das war ein Gefrickel, die Gummischlauchleitung mit dem Panzermantel da durchzukriegen!!! Mußte dazu alles abbauen (Extra Super-Lach-Story hier klicken!).
    Von der Bettplatte hinten muß man dann ein kleines stückchen aussägen, damit man von oben die Automaten und den FI bedienen kann. Dazu muß man dann nur noch die Matratze ein kleines bisschen eindrücken und man kommt super von oben ran.
    Was ich noch vorhabe?
    In der Konsole Fahrersitz ein CTEK-Ladegerät verbauen und in diesem Bereich eine zweite 230V-Steckdose! Dazu werde ich nicht den umständlichen Weg durch die Innenverkleidung nehmen (noch die Schnauze voll vom letzten Mal :D ) sondern den direkten Weg unter dem Bus. Dazu führe ich eine Leitung vom Verteilerkasten wieder Richtung NSL und führe diese unter dem Bus nach vorne (natürlich ordentlich befestigen). Dann such' ich mir (zusammen mit meinem Kfz-Meister-Fachmann für T4-Kumpel) eine geeignete Stelle und bohr von unten ein Loch, wo ich die Leitung dann nach oben durchführe.
    So, das war's in aller Kürze :D Wenn noch Fragen sind, her damit.

    Ach ja: Als Leitung habe ich wie gesagt eine Gummischlauchleitung mit 1,5², feinadrig genommen. Es versteht sich von selbst, dass die Enden mittels Aderendhülsen verklemmt werden, bevor sie irgendwo verschraubt werden. Und das Ganze natürlich aus der Verteilerdose heraus mittels Schutzleiter (bei mir 2,5²) an einen Massepunkt im Bereich des Klimakastens führen.

    Viel Spaß beim Basteln! :thumbup:

    Danke für die vielen Antworten, und insbesondere an Hamme für die ausführliche Beschreibung.

    Ich merke schon, wenn ich es "richtig" will, also mit Steckdosen an einigermaßen zugänglichen Orten, dann werde ich um das Verlegen nach vorne nicht herum kommen.

    Aber vielleicht erstmal mit einer Lite-Lösung starten?

    - FI/LS-Schalter (z.B. den von Reimo: http://www.reimo.com/de/82055-fehlerstromschutz_schalter/) und eine Steckdose auf Platte montieren.

    - Diese Platte im Klimakasten montieren - wie gesagt, ich hab da ein paar Löcher in einer Blechstrebe gesehen, die sich super anbieten würden.

    - Vor Ort dann einfach Deckel vom Klimakasten auf, Mehrfachsteckdose rein, Deckel wieder zu. Der Deckel hat ja unten eine Aussparung zum Anheben, da kann man das Kabel durchführen.

    Spricht technisch irgendetwas dagegen, das erstmal so anzugehen?

    In einem zweiten Schritt kann man dann ja noch ein Kabel nach vorne Legen, durch die Stoßstange usw.

    Nur frage ich mich dann, wie die Etappen aussehen sollen. Ich möchte auf keinen Fall eine Steckdose im hinteren Radkasten haben. (Wo genau liegt die denn bei dir? Ich glaube, du hast das entsprechende Bild vergessen anzuhängen.) Wenn überhaupt dann vorne im Bereich der Sitzkonsolen. Aber wie kann dann eine Minimallösung aussehen, ohne schon das Kabel nach vorne ziehen zu müssen?

    So, ich hole den Thread dann mal wieder aus der Versenkung. Hatte zwischendurch mit anderen Widrigkeiten zu kämpfen, insbesondere einem defekten Lenkgetriebe. Aber jetzt will ich das Thema endlich angehen, denn die Urlaubszeit naht.

    Ich habe mir gestern bei Reimo in Bochum den bekannten Sicherungs/FI-Kombi-Kasten gekauft (siehe Bild 1). Interessant ist, dass die mittlerweile auf einen anderen Hersteller umgestiegen sind, von Moeller auf Eaton. Oder Eaton hat Moeller übernommen oder so. Jedenfalls hat sich dadurch die Bauform des Schalters auf 2 TLE verringert. Das Gehäuse ist weiterhin ein breites für 3-4 TLE, man könnte aber jetzt ohne weiteres auch ein kleineres Gehäuse mit nur 2 TLE nehmen. Andererseits lässt sich das größere Gehäuse sicher auch nutzen, um die Klemmen für die Unterverteilung aufzunehmen.

    Beim Herausgehen aus dem Laden sprach mich übrigens ein anderer Kunde an und meinte, dass es den Schalter im Baumarkt sehr viel günstiger gibt. Auch als Kombi mit FI und zwei Sicherungen für Phase und Nulleiter. Das muss ein anderer Baumarkt gewesen sein als die unzähligen, in denen ich gesucht hatte. Aber vielleicht ist der Tipp ja nützlich für jemanden, der das hier später nachbauen möchte.

    Die spannende Frage war nun: Passt das Ganze in den Klimakasten? Und lieber Hamme, da muss ich dich leider enttäuschen - es passt! (siehe Bild 2) Man muss die Klimaleitungen einen Millimeter weit nach vorne ziehen, um an ihnen vorbei zu kommen, aber es geht. Ist das Kästchen erstmal dran vorbei, dann ist dahinter massig Platz. Mit einem noch kleineren Gehäuse würde es natürlich umso besser gehen.

    Ich werde nun schauen, dass ich noch eine dünne Multiplexplatte bekomme, auf der ich den Kasten sowie eine Steckdose montiere. Die Platte selber kann dann an der Strebe des Blechs befestigt werden, die da freundlicherweise direkt verläuft und auch mit einigen Löchern ausgestattet ist. Und bis zur NSL-Atrappe sind es dann kaum noch 50cm Kabelweg. Ideal!

    Auf dem Campingplatz wird dann eine Dreifachdose in die Steckdose gesteckt und das Kabel durch den Schlitz/Griff der Verkleidung nach außen geführt und nach vorne gelegt. Fertig ist die Light-Lösung.

    Als Erweiterung kann man dann später eine Steckdose in die Verkleidung des Radkastens an der Schiebetür legen so wie von Hamme gezeigt. Und natürlich auch ein Kabel bis ganz nach vorne zu den Sitzkonsolen. Ich befürchte aber, für die Aktion habe ich vor dem Urlaub keine Zeit mehr.

    Es geht langsam weiter.

    Am Wochenende hab ich mit Schwiegerpapa zusammen ein kleines dünnes Brett zurechtgeschnitten, auf das rechts der Verteilerkasten montiert wird. Links steht ein ca. 2cm breiter Streifen über, dort sind die Löcher, mit denen das ganze Brett dann am Fahrzeug befestigt werden soll so wie oben in Bild 2 gezeigt. Kasten und Brett passen so gerade unter den Klimaleitungen her, wenn man sie vorsichtig etwas vorbiegt.

    In dem Seitenblech ist eine Vestrebung mit passenden Löchern, an denen man dieses Brett nun befestigen kann. Das Problem ist hier aber der Platz zum Arbeiten: Ich kriege von vorne zwar Schrauben durchgesteckt, komme aber weder mit der Hand noch mit irgendeinem Werkzeug ordentlich an die Rückseite, um die Kontermuttern zu befestigen.

    Die Tendenz geht jetzt dahin, das Brett mit drei stabilen Kabelbindern an der Verstrebung zu befestigen. Hättet ihr da Bedenken? Ist immerhin der 230V-Sicherungskasten. Aber losrütteln wird er sich kaum.

    Für die erste Steckdose habe ich im Klimakasten übrigens einen netten Ort entdeckt: rechts oben, zum Fahrzeugheck hin, oberhalb der Öffnung zur Heckleuchte. Da gibt es eine ebene Fläche der Verkleidung, auf die genau eine Feuchtraumsteckdose passt. Verschraubt wird von der Rückseite aus.

    Blindnietmuttern, coole Idee! Ich mess nachher mal das Loch aus, was da wohl für eine reinpassen könnte. Da ich nicht davon ausgehe, dass unsere Baumärkte so etwas führen, werde ich die wohl über VW beziehen müssen.

    Habe zum Beispiel diese hier gefunden: N 902 631 04 (wird normalerweise beim Heckscheibenwischermotor verbaut). Da steht als Größenangabe: "M6x0,7-3". M6 ist klar, aber was meint das "0,7-3"? Bezieht sich das auf die Größe des Bohrlochs? Also zwischen 6,7mm und 9mm?

    So, endlich war ein bisschen Zeit zum Basteln, und ich kann Vollzug melden. Anbei ein paar Fotos vom fertigen Zustand.

    Vorab: Ich habe für die Befestigung des Sicherungskastens bzw. seiner Platte doch die Kabelbinder-Methode gewählt. Zum einen, weil die Blindnietmuttern auf Anhieb nicht aufzutreiben waren. Zum zweiten wäre da sehr wenig Platz zum Schrauben gewesen. Die Kabelbinder (zwei vertikal, einer horizontal) halten aber bombenfest.

    Bild 1: Natürlich noch nicht der fertige Zustand, sondern ein Blick in das Verteilerkästchen vor der Montage. Da zunächst nur eine Steckdose versorgt werden soll, alles recht übersichtlich. Von unten kommt das Kabel aus Richtung NSL an, links daneben habe ich ein kleines Loch für den Schutzleiter (PE) gebohrt, links geht das Kabel zur Steckdose ab. Der grüne PE-Verteiler ist aus dem Baumarkt. Das andere Ende des Schutzleiters ist mit einem Kabelschuh an dem Massepunkt in der Nähe der Rückleuchte angebracht. Das Stromkabel nach draußen habe ich durch die große Gummitülle des Rückleuchten-Kabelbaums geführt, dort war noch genug Platz für eine weitere Durchführung.

    Bild 2: Fertig montierter Kasten auf Platte. Das Durchziehen der Kabelbinder war etwas frickelig aber machbar.

    Bild 3: Position der Steckdose in der rückwärtigen Verkleidung. Sie ist mit vier Schrauben M3x30 befestigt, die von außen durchgesteckt und innen im Steckdosengehäuse mit Muttern gekontert wurden. Das war der schwierigste Teil der Arbeit, denn da ist wirklich kaum Platz zum Arbeiten. Ich hatte mir zwischenzeitlich aus einem dieser kleinen "Supermagnete" ein Werkzeug gebaut, um die Muttern auf den Schrauben platzieren zu können....

    Bild 4: Dreifach-Steckose eingesteckt, Deckel wieder zu, Zugentlastung am Bettgestell. Die Dreifachdose passt während der Fahrt in die Lücke zwischen Gestell und Verkleidung. Auf dem CP wird sie dann einfach unter der ausgezogenen Sitzbank entlang nach vorne geführt.

    Es folgt jetzt noch eine Endabnahme durch einen befreundeten Elektroingenieur. Ab Donnerstag dann der Praxistest in Frankreich.