Friedrichsstadt und die holprigen Nordseestraßen...

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  • ...habe ich im 5. Anlauf dann doch noch dieses Jahr in Angriff nehmen können. Wenn auch nur halbwegs!


    Kapitel 1 - 4 Fehlversuche waren wohl nötig...

    ...um es bis an die Nordsee zu schaffen. Schon von Anfang an stand

    ein Besuch Friedrichstadts für mich auf der Wunschliste des Jahres.

    Grund: Ich bin dort entweder nur durchgefahren, wenn ich von der

    Nordsee kam, oder habe nur für wenige Minuten Halt gemacht ohne die

    Stadt mit ihren hölländischen Bauten zu besichtigen. Dies musste ich

    einfach nachholen.


    So versuchte ich die läppischen 70 km bis nach Friedrichsstadt in

    Angriff zu nehmen, doch entweder streikte die Gesundheit, oder ich

    brach die Fahrt aufgrund der Hitze (30 Grad) ab oder das Wetter wurde

    schlechter, obwohl gut angesagt oder mein Chef rief mich kurzerhand zur

    Arbeit obwohl anders besprochen, aber absagen ist dann natürlich nicht

    drin, also Reise verschieben und gut.


    Irgendwann vor einer Woche war ich dann aber dermaßen genervt davon,

    dass ich die "Reise" gestrichen habe. Doch dann änderte sich das

    Wetter, meine Termine waren erledigt und eigentlich stand nichts mehr

    im Wege.

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  • Kapitel 2 - Friedrichstadt war so........naaaaaja!

    Ich bepackte am 30. September meinen Bus. Das Fahrrad musste undbedingt

    mit an Bord, ebenso Reisetasche und Kühlbox.Schnell das Navi

    programmiert obwohl ich die Grundrichtung eigentlich kenne und ab ging

    es nach Friedrichstadt. Mein Ziel war der dortige Friedhof, denn hier

    wollte ich parken und von dort aus aufs Fahrrad umsteigen.


    Gesagt, getan. Rauf aufs Fahrrad, Rucksack über die Schulter geworfen uuuuuuund...... PLATSCH!

    Rucksackgurt gerissen!!!

    Nunja, er hat gute zwei Jahre treue Dienste geleistet, mein kleiner,

    roter Reiserucksack. Wie es sich für echte Markenqualität (8,99

    Euronen) aus nem Restpostenladen gehört hat er nun den Geist

    aufgegeben. Blöderweise im falschen Moment, aber egal.


    Schnell den Gurt provisorisch zusammengebunden. Nun saß der Rucksack

    schief, aber immerhin hielt das auf der gesamten Tour, die eigentlich

    von Mittwoch bis Sonntag gehen sollte. Mittwoch Friedrichsstadt,

    Donnerstag Husum, Freitag nach Schleswig zum Wohnmobiltreffen.

    Natürlich kam es wieder anders als gedacht, aber dazu später mehr...


    Ich fuhr mit dem Rad los und landete an der ersten Kreuzung in

    Friedrichstadt vor einem Durchfahrt Verboten Schild und einer

    Absperrung. Ich bog am und fuhr durch eine Baustelle, was auch nicht so

    korrekt war, aber egal. Ich fuhr weiter und kam letztenendes an einer

    Brücke an. Dort gab es einen Anleger, eine Tretbootvermietung und einen

    idyllischen Blick aufs Wasser.


    Was es hier auch gab - Privatparkplätze. Ich betone dies, weil mir die

    Parkplätze gefallen haben. Wäre ich hier geblieben und wären das

    öffentliche Plätze gewesen, dann hätte ich hier bestimmt mein Lager

    aufgeschlagen für diese Nacht.


    Hätte, wäre, wenn und aber - es war nicht so. Ich radelte weiter und

    mir fielen keine besonderen Häuser auf. Etwas enttäuscht kam ich

    endlich am Graben an und schoss ein paar Fotos. Hier sah ich schon mal

    ein klein wenig das, was ich sehen wollte.


    Und nein, ich meine nicht die Ratte auf dem nachfolgenden Foto ^^.


    Ich schon mein Fahrrad am Graben entlang und ging am Museum vorbei. Ja,

    doch, dieses Haus gefiel mir. Leider hatte ich Gegenlicht, so dass das

    Foto blass wirkt. Für mich war es das beste Haus in Friedrichstadt

    obwohl ich noch nicht aufm dem Markt war.


    Der Markplatz selbst war oookay, aber mich riss die Stadt wirklich

    nicht vom Hocker. Ich wollte hier unbedingt mal hin, aber ich muss

    sagen, ich war zwar nicht enttäuscht, aber ich hatte mir deutlich mehr

    vorgestellt. Vielleicht lag es einfach an meiner momentanen

    Grundstimmung, keine Ahnung. Ich schoss dieses Foto und radelte noch

    durch weitere Straßen bis ich schließlich wieder am Auto war, mein Rad

    verstaute, die Klamotten wechselte und weiter fuhr...

  • Kapitel 3 - kurzer Halt in Tönning!

    Ich war hier schon einmal im Hafen, doch damals hat es geregnet. Heute

    strahlte die Sonne und ich hielt noch einmal kurz an um ein paar Fotos

    zu schießen. Dann ging die Fahrt aber direkt weiter Richtung SPO,

    obwohl ich so recht gar nicht wusste, was ich dort soll, aber es war

    noch so früh am Nachmittag und ich wollte noch nicht nach Husum.

  • Kapitel 4 - Logos, ein Geldautomat, Weitblick und Geografic Norway Klamotten...

    ...blieben bei mir hängen vom Besuch in SPO. Ich hatte keinen Bock mit

    dem Rad zu fahren, also parkte ich direkt in der Menschenmenge, wo

    viele Leute sind und ich die Hoffnung hatte, das das Rad nicht vom Auto

    geklaut wird.


    Ich lief zu Fuß durch SPO Bad und stolperte natürlich wieder durch den

    Norwegerladen mit seinen geilen Daunenjacken. Haaaaaach jaaaaaa!

    Irgendwann muss ich hier mal mit Geld in den Taschen hin. Mit VIEL VIEL

    GELD :D Mit mehr als letztes Jahr, als ich hier eine

    einfache, rote gekauft hatte. Für eine echte Norway Jacke hat es bisher

    nicht gereicht, aber DATT WIRD!!!!!! ^^


    Okay, zurück zum Thema.


    Ich lief durch SPO in Richtung Gosch und es wurde immer voller und

    voller. Menschen über Menschen strömten durch die Gassen. Ich verlor so

    langsam die Lust und schoss noch schnell zwei Foto vom Goschladen, den

    ich einfach nur genial finde, da hier rein marketingtechnisch alles,

    wirklich alles passt!


    Man kann hier sogar Geld tanken, falls die Fischbrötchen zu teuer sind *gggg*


    Natürlich bietet die Plattform vor der Mole auch einen guten Ausblick,

    den ich im Foto festhalten wollte. Dann zog es mich aber zurück zum

    Wagen und ich fuhr nach Husum um dort den Tag zu beenden.

  • Kapitel 5 - miese Laune und dann ein Sonnenuntergang!

    Stimmung!!! Stimmung!!!! Stimmung!!!!!!

    Wo ist meine gute Laune nur hin?! Ich fuhr nach Husum und war nicht gut

    drauf. Irgendwie empfand ich heute wohl gar keinen Spaß und diese

    Einsicht machte es dann noch schlimmer.

    Ich parkte meinen Wagen dieses mal auf dem Rasen, der am Rand nicht

    nass war. Letztes Jahr stand ich ja noch auf der Stelle an der Brücke,

    wo alle direkt vorbeifuhren und liefen. Hier war es etwas besser, auch

    wenn mir die Sicht auf das Reetdachanwesen im Hintergrund durch hohe

    Büsche versperrt war.

    Ich richtete mich also ein und machte es mir im Bus bequem. Freude kam aber nicht auf, immer noch nicht.


    Dann wurde es langsam Zeit auf den Deich zu gehen. Es kamen auch immer

    mehr Spaziergänger und Autofahrer, die den Sonnenuntergang sehen

    wollten. Also rauf auf den Deich und Fotos schießen.


    Zuerst entdeckte ich im Schattenbereich Handwerker auf der Walz...

    Dann schoss ich gleich noch ein Foto vom Auto...


    Und letztendlich den Sonnenuntergang...


    Fröstelnd ging es zurück ins Auto. Am Nachmittag habe ich noch geschwitzt, nun wurde es schattig und a...kalt!

    Im Bus bereitete ich eine weitere Tasse Tee zu, genoss die letzten Ausblicke aufs Feld und ging irgendwann schlafen...

  • Kapitel 6 - Alle Wege führen nach Bredstedt!

    Der nächste Morgen begann kalt, richtig kalt. 3 Grad und Nebel sorgten

    dafür, dass ich alles gaaaanz ruhig angehen lies. Ich hatte ja auch

    meinen Zeitplan im Hinterkopf. Es war schließlich erst Donnerstag und

    mein Aufenthalt an der Nordsee würde heute Enden und ich würde schon am

    Nachmittag Richtung Schleswig fahren. Eigentlich einen Tag zu früh,

    aber nun ja...


    So dauerte an diesem Morgen alles etwas länger. Ich blieb faul unter

    der wärmenden Schlafsackdecke liegen und schaute mich im Bus um. Ich

    atmete frische Nordseeluft und meine Laune war besser, VIEL BESSER!!!!


    So bereitete ich das Frühstück gut gelaunt zu. Es gab frischen Kaffee

    direkt am Nordseedeich bei herrlichen 4 Grad Außentemperatur. Mir

    gingen blöde Sachen durch den Kopf wie zum Beispiel Norway Downjackets

    *ggg* aber ich war guter Stimmung und das zählt!


    Schließlich startete ich die Tagestour an der Nordsee entlang. Mein

    Ziel war der Parkplatz zur Hamburger Hallig. Eigentlich nicht weit

    entfernt, doch es dauerte dennoch eine ganze Weile bis ich dort ankam. Kommt davon wenn man ohne Navi fährt ^^.


    Man kann an der Nordsee eigentlich nicht viel falsch machen, dennoch

    habe ich es geschafft mich kurz zu verfahren. Nun ja, es ist aber auch

    verwirrend. Da fährt man eine kleine Landstraße entlang und es geht

    rechts nach Bredstedt. Ooookay.


    5 Minuten später kommt man wieder an eine Kreuzung und rechts geht es nach Bredstedt. Ähm ja...


    Weiter geradeaus, kann ja nicht falsch sein, links ist der Deich. Eigentlich bin ich auf richtigem Kurs.


    Mein Bus und ich erreichten die nächste Kreuzung!

    Es ging rechts nach, Überraschung, Bredstedt...

    Es ging links nach, äääääääähm, Bredstedt!!!! 8| ?( 8|


    "Hüüüürens... leck mich doch en de Täsch!!!" fluchte ich

    lautstark durch meinen roten Hochdachbus (jaaaa ja, ich weiß, ich schau

    zu viel De Jeissens) und ich entschied mich dafür nach links abzubiegen

    um meiner Grundrichtung treu zu bleiben und immer am Deich entlang zu

    fahren. Das musste einfach richtig sein!


    Es kam die nächste Kreuzung.

    Rechts - Bredstedt

    Geradeaus - Hamburger Hallig

    Alles kloar. Ich war auf Kurs!!!


    Ich erreichte den Parkplatz und mir fiel beim Aussteigen der Wind auf.

    Er war frisch und wieso war er überhaupt vorhanden, wenn doch die

    Vorhersage mal tatsächliche Windstille sagte für diesen Ort? Nun ja,

    was solls. Windstille an der Nordsee gibt es eben nicht, war ja klar.

    Hätte man wissen können.


    Sei es drum, ich bin natürlich doch gefahren! Ich hab mein Rad abgebaut

    und es ging los. 5 Km hin bei straffem Gegenwind.... uiiii!


    Ich erreichte erst die Vogelstation vom Naturschutzbund und dann irgendwann die Hamburger Hallig. GESCHAFFT!!!! SCHACKA!

    Okay, sooooo bedeutend war dies nun auch nicht, 5 km Flachland mit dem Rad zu fahren, ich gebs ja zu ^^.

    Leider gab der Himmel nicht viel her. Die Sonne schien nicht und ich

    hatte keine guten Farben, aber dennoch habe ich natürlich geknipst. Die

    Fotos gibts später auf Flickr zu sehen, hier nur mal eben ein weiteres

    zur Einstimmung.


    Ich fuhr mit dem Rad zurück. Hatte nun natürlich Rückenwind, aber viel

    einfacher wurde es nicht. Mit Butterbeinen kam ich am Auto an,

    verpackte alles, wechselte die Klamotten und startete durch in Richtung

    Norden. Bis Dagebühl wollte ich noch fahren um dann über Land Richtung

    Schleswig zu cruisen. Unterwegs machte ich immer mal wieder Halt um zu
    fotografieren. Ergebnisse gibts auf Flickr zu sehen!

  • Kapitel 7 - Bargum, was für ein netter Ort!

    Dagebül erreichte ich recht zügig. Hier schoss ich schnell ein paar

    Fotos und da ich den Busstreifen nicht lang blockieren wollte, ging es

    direkt weiter. Schleswig ins Navi einprogrammiert und los...


    Ich fuhr über enge Landstraßen, die jedoch besser waren als die

    holprige Straße hinterm Deich. Irgendwan fuhr ich durch den Ort Bargum

    und musste einfach anhalten. Hier fand ich es wirklich nett. Ich wäre

    gern übernacht geblieben, aber einen Schlafplatz habe ich nicht

    gefunden. Auch nicht außenherum, auch nicht am Friedhof. Nix. Null. Es

    gab nur Haltemöglichkeiten auf der Hauptstraße und Sackgassen in denen

    man nur auf Privatgrundstücken (Vorgärten) hätte stehen können, aber

    das mach ich natürlich nicht!


    Zwei Sachen sind mir in Bargum aufgefallen. 1. Die tollen Reetdachhäuser...


    2. Die tollen Reetdachhäuser mit Hochdachtauglichen Garagen (!!!!!).

    Ich hab nicht nachgemessen, aber meine Schätzungen ergeben - da würde

    doch mein 2,50 hoher Bus reinpassen...

  • Kapitel 8 - Schleswig und das Reiseende

    Wie dem auch sei. Ich fuhr weiter und kam irgendwann in Schleswig, auf

    der Freiheit an. Hier findet das Wohnmobiltreffen statt, hier hat man

    einen tollen Blick aufs Wasser und hier sollte ich ein paar Bekannte

    Gesichter wiedertreffen. Passt!


    Ich hatte mich gerade eingerichtet da wurde ich von einigen fremden

    Wohnmobilen, na ich will nicht sagen belagert, aber schon leicht in die

    Zange genommen ^^. Der Spaßfaktor nahm ab, trotz toller

    Aussicht.


    Dann klingelte das Telefon............


    Ende vom Lied: Eine Stunde später war ich in Eckernförde da ich am

    nächsten Tag einen wichtigen Termin wahrnehmen musste. Aber das passte

    zur Tour. Zur schlechten Laune am ersten Tag und zu den vielen Anläufen

    und Abbrüchen!


    Mir gefällt dieser Reisebericht nicht, aber er hat das aufgezeigt, was

    wirklich vorgefallen ist. Ein schlechtes Reisejahr geht zu Ende. Viel

    gewollt, nix erreicht. Aber so ist das halt...

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  • Schicke Fotos Marko, hast echt ein Talent für Augenblicke und Fotos.

    Gruß Kalli

    Definition von Lernen. "Das Verändern von Verhaltensweisen aufgrund von Erfahrung". Ich habe gelernt und fahre T4

    Fahrzeuge:

    T4 (siehe Avatar)
    Ducato L4H2

    Audi A4 Cabrio

    Grüße vom Tor zum Norden

    (Nordherde)
    2023 geplant: Stover Strand und eventuell Edersee

  • Hallo Bröömkopp!

    Auch ich erfreue mich an Deinen Reisen! Immer wieder ein Vergnügen, daran teilzuhaben! Der Bulli macht echt Sinn für Dich und bringt Dich quer durch´s Land!

    Bitte weiter mit vielen Bildern!

    Günter