Motor drehen zum Wechseln der Lagerschalen notwendig? - AMV

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  • Moin,

    ich komm ja aus der Diesel-Ecke und kenne mich mit den Benzinern nicht so aus. Daher:
    Mein Chef fährt einen 2003er Caravelle mit AMV 2,8l V6 mit Gasanlage. Der Bus hat wohl sein Öl verloren und die Dame des Hauses scheint eine unbekannte (höchstwahrscheinlich geringe) Menge an Km mit wenig/ohne Öl gefahren zu sein. Sein Schrauber hat nun Metallspäne in der Ölwanne entdeckt und festgestellt, dass die Lagerschalen an der Kurbelwelle neu müssen. Weitere Schäden kann er nicht finden, aber auch nicht ausschließen. Den Kopf will er nicht öffnen, da dann wohl angeblich plan geschliffen werden muss - für 1200EUR.
    Nun zur Frage: Der Schrauber will zum wechseln der Lagerschalen den Motor ausbauen um ihn auf den Kopf zu drehen. Ist das wirklich notwendig?

    Danke und Grüße, Chris

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    Soo, ick lähje uff - Christian

  • Geht auch so, ist aber ein elendes Gefummel, besonders die Anlaufscheiben/Axiallager. Mit Fett "festkleben" hat sich da immer gut bewährt. ;)

  • Die Kurbelwelle wird auch hinüber sein. Genau diesen Fall hatte ich einmal in der Familie, 6 Zylinder gefahren mit zu wenig Öl, anderen Motor besorgt und eingebaut < dann festgestellt das der Motor keine Kompression hat, also ausbauen und return to sender. Original 6 Zylinder lag nun da auf der Bank, aufgemacht und Lagerschalen alle gewechselt, sah alles gut aus......aber aber, wir haben den Wagen an einen guten Bekannten verkauft, 72 jähriger Rentner, ihn auf den Schaden aufmerksam gemacht und er sagt , er fährt immer piano.......okay, 32.000 Km ist er in drei Jahren piano gefahren und null problemo, dann hat er den Wagen verkauft an einen junge Hitzkopf :kewl: und der hat gleich Volles Rooäää gegeben :drive: , nach dem Motto, :patsch: der muss kaputt zu machen gehn und er ging kaputt. :iek: :shake:
    :high5:

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


    ..Unus pro omnibus, omnes pro uno 8o En la duda, ten la lengua muda

    Einmal editiert, zuletzt von Multi-Fanfare (2. Dezember 2016 um 00:06)

  • Moin,

    theoretisch kann man das im eingebauten Zustand machen, kommt ganz auf den Schaden und die Risikobereitschaft an.

    Wenn es "nur" ein Pleuellager ist, kann man das relativ schnell und einfach erledigen ohne den Motor auszubauen. Man muss natuerlich die Kurbelwelle auf Schaeden untersuchen und auch das Pleuel. Das geht aber bei einem einzelnden Zylinder ohne grossen Aufwand.

    Wenn es ein Hauptlager ist, dann muesseen eigentlich alle Lager geloest werden um die Lagerschalen des betreffenden Zylinders zu untersuchen. Wenn dann allerdings beim zusammenbauen irgendetwas zwischen eines der Lager und die Kurbelwelle gelangt ist schnell schluss mit froehlich fahren.

    Die Oelpumpe sollte natuerlich auch zerlegt und ueberpruefft werden.
    Hinzu kommt dann noch der Fall wenn Spaene am Filter vorbei in den Oelkreislauf des Motors gelangt sind. Wenn die sich u.U. in den Nockenwellenverstellern oder Steuerkettenspanner festsetzten, gibt es auch ueber kurz oder lang noch ganz andere Probleme.

    Ich wuerde erst mal schauen welches Lager (Pleuel oder Haupt) es ist und die Kurbelwelle auf Schaeden untersuchen.
    Dann kann man, je nach Laufleistung und wie lange man den T4 noch fahren will, abwegen ob man nicht gleich den ganzen Motor ueberholen laesst, bevore ein noch groesserer Schaden entsteht.
    Die Kurbelwelle kann auch neu geschliffen und mit Untermasslagern wieder verbaut werden.

    AMV fahren ist leider nicht ganz billig und wenn man da nicht selbst dran schrauben kann, kann es ganz schnell ganz teuer werden.

    Gruss

    Einmal editiert, zuletzt von Svengoolie (2. Dezember 2016 um 05:00)

  • Ich würde an der Stelle auch kein Risiko eingehen und den ganzen Motor raus schmeißen.
    Einmal Späne, (fast) immer Späne.

    Ich würde mir einen neuen gebrauchten Motor kaufen und den Fit machen und einbauen.

    Sharan und Golf und Konsorten passen, nach Anpassung an T4, auch und sind für ca. 600 Euro zu haben.
    Wäre für mich auf Dauer die Sorglosere Variante und man quält sich nicht mit der Kurbelwellenlagergasse ab.
    Die im eingebauten Zustand zu wechseln halte ich für nicht praktikabel.
    Pleuellager gehen weitesgehend Problemlos. Hab ich vor zwei Wochen auch erst erledigt.

  • Vielen Dank für die vielen fundierten Antworten.

    Chef lässt den Motor jetzt raus nehmen und komplett überholen. Er will den Bus noch mindestens 5 Jahre fahren und nimmt daher die Kosten auf sich.

    Viele Grüße, Chris

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    Soo, ick lähje uff - Christian

  • Ich find die Aussage mit Kopf runter und teuer schon etwas daneben. Wenn er den Motor drehen will , hat er ihn auch ausgebaut. Wo ist dann das Problem den Kopf abzubauen. Dauert ne Stunde mehr. Planen ist auch nicht so teuer. Kette macht man eh mit. Ist dann ein Aufwasch, da diese wegen der ausgebauten KW schon halb runter ist. Oder will der das ganze Auto auf den Kopf stellen?

  • Na ich habe zu diesem Schrauber und dessen Methoden und Preisen auch meine eigene Meinung und fand die 1200 für das planen sehr heftig.
    Aber Kritik wird da nicht so recht zugelassen. Man kennt sich schon eeewig... Mein Firmenwagen wurde auch immer zu dem gebracht. Das konnte ich schon ändern.
    Für die Lagerschalen wollte er jetzt für Material (ca. 250) inkl. Arbeit (Motor raus/rein etc.) um die 1000 haben.

    Nun baut er den Motor aus und wieder ein... Die Überholung wird wohl woanders gemacht.

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    Soo, ick lähje uff - Christian

    Einmal editiert, zuletzt von CtB (2. Dezember 2016 um 22:26)