kurbelwellenlager... schwein gehabt!!

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  • Wieso unterschiedlich? Die bekommen doch alle gleich viel?


    "Bekommen" schon, aber nicht "haben".

    Ich muss allerdings dazu sagen, dass die oben angegebenen Werte die Anzugsmomente für die Pleuel waren :pinch:. Die Werkstatt hatte das verwechselt. Die Anzugsmomente für die Kurbelwellen-Lagerschrauben sind alle gleich bei 65Nm.

    Die Ölpumpen-Kreuzschlitzschrauben wurden auch geprüft, und sind alle noch drin.

    Das klingt, als hätte die Werkstatt die KW-Lagerschrauben weitergedreht... Wenn dem so ist, dann alle raus und neu... die dürfen nicht weitergedreht werden. Wir hatten auch mal einen Spezialisten in der Firma, der bei warmem Motor die Zylinderkopfschrauben nachgezogen hat


    M.W. haben die das bestehende Drehmoment mit dem Drehmomentschlüssel geprüft, geht ja nicht anders als zumindest ein klein wenig weiterdrehen.
    http://scsconcept.de/weiterziehmome…tgezogen-wurde/
    http://www.deprag.com/schraubtechnik…sverfahren.html

    Der Motor war garantiert eiskalt, da das Steuergerät seit ein paar Tagen ausgebaut ist.

    Was nun?

    4 Mal editiert, zuletzt von Kurt.M (16. Mai 2017 um 11:47)

  • Hm... naja... optimal ist das ganze nicht... Wie gesagt: Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, müsstest du die Schrauben komplett tauschen.

    Von "einfach beim 2. Zylinder solange festziehen, bis 60Nm erreicht sind" würde ich tunlichst abraten. Die Schrauben vom 2. gehören m.E. in jedem Fall getauscht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ab Werk weniger fest angezogen wurden. Sie müssen sich also plastisch verformt oder gelockert haben. In beiden Fällen sind sie zu tauschen.

    Nun ist es aufgrund von einigen Motorschäden bekannt, dass die Schrauben sowieso schon grenzwertig sind... Dafür haben Leute unbewusst ihr Leben riskiert und im Normalfall eine FETTE Ölspur gezogen... Also meine klare Empfehlung: ALLE TAUSCHEN! am besten auf die ARP-Bolzen...

    ...so Long...Mundi

    Drosseln sind Vögel. Sie in Fahrzeuge einzubauen ist Tierquälerei!

    Leistung entscheidet darüber, wie schnell ein Fahrzeug wird; Drehmoment entscheidet darüber, wie schnell ein Fahrzeug schnell wird...

    Mein Bus braucht:

  • Von "einfach beim 2. Zylinder solange festziehen, bis 60Nm erreicht sind" würde ich tunlichst abraten. Die Schrauben vom 2. gehören m.E. in jedem Fall getauscht.


    Achtung, wie gesagt waren das die Schrauben vom 2. Pleuel, die ein niedrigeres Drehmoment hatten. Die von der Kurbelwelle waren alle korrekt mit 65Nm.

    Nur sind die Schrauben vom Pleuel m.W. Dehnschrauben, und die dürfen anscheinend gar nicht weitergedreht werden, auch nicht zum Überprüfen. D. h., zumindest die Pleuelschrauben müssten ersetzt werden!

    Kann das noch jemand bestätigen, oder kann man das idealerweise irgendwo nachlesen?

  • Wäre meine Meinung. Das ist aber rein aus dem Bauch. Vielleicht meldet sich hier noch jemand, der von Maschinenbau etwas versteht.

    Zum Thema Werkstatt: meine Frau hat sich mal kurz nach einem Reifenwechsel von mir einen Platten vor einer Werkstatt geholt. Kommentar vom gelernten Schrauber: "oh die Radschrauben sind aber lose". Die waren perfekt mit Drehmoment angezogen. Nix Werkstattafffe nehmen Schlagschrauber und knallen stundenlang drauf los. Spannenderweise geht das weltweit gut.

  • Ich hab irgendwo zu dem ganzen Thema auch mal was gelesen, dass beim gleichen Motorblock in größeren Motorisierungen (für größere Nutzfahrzeuge wie Crafter/LT) andere Bolzen mit anderer Anzugsvorschrift verbaut wurden. Mir wäre sympathischer, die zu verwenden als irgendwelches sündteure Hightech-Raumfahrt-Snakeoil von selbsternannten Tunern.

    Mist, letzte Woche hätte ich den geeigneten Ansprechpartner fragen können....

  • Ok also ich hör gerade von der Werkstatt, dass die Pleuel-Schrauben nur gemessen worden sind (stufenweise so lang mit dem Drehmomentschlüssel geknackt, bis die Schraube sich minimal gerührt hat) -- aber nicht weiter angezogen worden sind. Insbesondere sind die Schrauben am Pleuel Nr. 2 nicht von 52Nm auf 60Nm angezogen worden, wie weiter oben vermutet.

    Handlungsvorschlag also nun folgendermaßen: Pleuelschrauben alle in Ruhe lassen, und Kurbelwellen-Lagerschrauben gegen Arp-Bolzen tauschen, wie von Julian Kruck: hier hervorragend beschrieben.

    Genehmigt?

    Einmal editiert, zuletzt von Kurt.M (16. Mai 2017 um 18:06)

  • Wie gesagt, alle gemessenen Schrauben haben sich beim jeweils ermittelten Drehmoment naturgemäß angefangen zu drehen. Offizielles Anzugsdrehmoment für die Pleuelschrauben ist 30Nm + 90°bei der Montage, da diese im Gegensatz zu den Kurbelwellen-Lagerschrauben Dehnschrauben sind.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kurt.M (16. Mai 2017 um 18:12)

  • Handlungsvorschlag also nun folgendermaßen: Pleuelschrauben alle in Ruhe lassen, und Kurbelwellen-Lagerschrauben gegen Arp-Bolzen tauschen, wie von Julian Kruck hier hervorragend beschrieben.

    Genehmigt?

    Dankeschön für das Lob :)

    seit mehreren tausend Kilometern bei beiden Motoren kein Problem. Zwischenzeitlich auch öfter unfreiwillig eine Sichtprüfung durchgeführt ;)

    zu deiner Thematik:
    Grundsätzlich ist das ganze sehr theoretisch. Wenn die wirklich vorsichtig gearbeitet haben, sehe ich da keinen akuten Handlungsbedarf. Da gibts eine große Disparität zwischen Theorie und Praxis. Die vor allem im Maschinenbau/Mechanik sehr ausgeprägt ist. Bestes Beispiel ist das Reifendrehmoment.

    Würde nur die Kurbellagerschrauben tauschen und den Rest unberührt lassen.

  • OK super danke :)

    PS: Und die Kurbelwellen-Lagerschrauben kann man wirklich alle wechseln, auch die Richtung Getriebe, ohne dass man was kaputt machen oder das Getriebe abschrauben muss?

    Einmal editiert, zuletzt von Kurt.M (16. Mai 2017 um 18:52)

  • OK super danke :)

    PS: Und die Kurbelwellen-Lagerschrauben kann man wirklich alle wechseln, auch die Richtung Getriebe, ohne dass man was kaputt machen oder das Getriebe abschrauben muss?

    definitiv. Das Problem ist das Herausbringen. Das Festschrauben ist kein Problem, da die 12er Nuss (zumindest bei den ARP-Bolzen) sowieso kleiner ist.
    Beim Herausdrehen kann man leider keinen Gabelschlüssel ansetzen, deswegen muss eine Nuss oder ein Ring-Schlüssel ran. Und die gehen ganz knapp nicht auf die Nuss. Ich habe dann wirklich minimal etwas weggedremmelt, soweit bis die Nuss draufgeht. DIe Dichtfläche wird minimal verjüngt, das macht an der Stelle aber wirklich nichts aus. Eine sonstige Funktion kann ich nicht feststellen. Das Plastik ist Teil des Radialwellendichtrings.

    Jan.Flessau hat das ganze auch schon gemacht,