nach Zahnriemenwechsel erhöhte Leerlaufdrehzahl bei warmem Motor (ACU (Benziner) 81 kw EZ 1995)

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  • Moin!

    Habe bei meiner Suche in der Bardi-Liste den Hinweis gefunden, daß zu hohes Standgas nach einem Zahnriemenwechsel an einer zu frühen Zündzeitpunkteinstellung liegen könne... Da mein technisches Verständnis leider noch extrem rudimentär ist, ist mir nicht klar, warum das nur bei warmem Motor auftreten sollte... solange er kalt ist, geht die Drehzahl im Leerlauf brav auf ca. 800 runter... wenn er dann warm wird, bleibt sie bei ca. 2000 hängen. Gebe ich kurz Gas, sackt sie meist schrittweise ab, aber nicht immer...

    Wie erklärt sich das? Oder hat jemand eine Idee, was es sonst sein könnte? Ich habe hier im Forum leider kein Fallbeispiel mit derselben Symptomatik beim Benziner gefunden... Fahre am So zu einem Freund zum Auslesen... wonach könnte/n er/wir gucken?

    Vielen Dank schonmal & viele Grüße!
    Linda

  • ...da bin ich wieder, ähnlich ratlos wie zuvor. Das Auslesen hat natürlich nichts ergeben...

    Beim Blick in den Motorraum haben wir eine lose und eine fehlende Schelle entdeckt. Leider haben das Festziehen bzw. Ersetzen keinen merkbaren Effekt gehabt (außer, daß der Dicke jetzt wieder flotter ist ;) ). Die Hoffnung war, daß durch die Hitze bei warmem Motor das Schlauchmaterial weicher wird und dadurch an den undichten Stellen Luft gezogen wird -> nicht genug Unterdruck als Grund für die erhöhte Drehzahl... (falls ich das richtig verstanden & behalten habe).

    Dann haben wir noch den Innenwiderstand am Leerlaufstabilisierungsventil (N71) gemessen, um das als Fehlerquelle auszuschließen: der lag mit 5 Ohm voll im Soll (2-10 Ohm)...

    Hat jemand von Euch eine Idee, warum die erhöhte Leerlaufdrehzahl nur temperaturabhängig auftritt und wo da der Fehler liegen könnte?

  • Moin,
    habt ihr auch den Zündzeitpunkt kontrolliert??? Bei unserem AAF hatten wir das gleiche Fehlerbild und da war es die verstellte Zündung.
    Warum und Wieso ist bis heute ein Rätsel.....

    Gruß vom Andy :thumbup:

  • Hm, nein, noch nicht... Aber dann steht das jetzt wohl auf der Agenda!

    Ich verstehe leider nicht, wieso der bei kaltem Motor anders sein soll als bei warmem. Da fehlt mir wohl noch Einiges (!) an technischem Verständnis.

    Danke Dir für den Hinweis!

  • Aktueller Stand: Leerlaufregler gereinigt (kein dauerhafter Effekt), Unterdruckschläuche ausgewechselt (bis auf den, der durch die Spritzwand geht) -> auch kein Effekt...

    Hat jemand von Euch noch eine Idee, was man im Ausschlußverfahren sinnvoll machen könnte? Oder ist vielleicht einfach der Leerlaufregler hin?

  • Leerlaufregler getauscht (weil der Werkstattmann sagte, das sei bei meinem Modell die Ursache und der sei halt irgendwann fällig... ich könne mich daran gewöhnen oder ihn ersetzen, wenn es irgendwann zu nervig wird.)-> kein Effekt.


    Wenn man lange genug fährt, verschwindet die Symptomatik wieder und der Leerlau liegt bei ca. 800 rpm. Wir suchen weiter...

  • Hallo,

    ich glaube Dein Problem kennen viele ACU und AAF Fahrer...ich übrigens auch. Da gibts hier irgendwo einen ewig langen Fred dazu. Evt. ist das Drosselklappenpoti mal austauschreif.
    Danach unbedingt Grundeinstellung machen.

    Viele Grüße - Flo

  • LÖte mal dein Kraftstoffrelais nach oder mach ein neues rein. Möglicherweise bekommt er zu wenig Strom vom Relais, dann zieht er den Strom von der Zigarre und das verändert den leerlauf. Solange die Zigarre summt bei Zündung an ist die heil, aber man sollte si mal mit WD40 innen spülen, damit sie nicht klemmt, das könnte nämlich auch sein, das sie warm klemmt wegen der Rückstände darin.
    Zahnriemen erneuert, mit oder ohne Wasserpumpe und wenn mit welcher WP, mit alter mit 18 Z oder neuer mit 20 Zähnen. Wenn die 20er neu gekommen ist hast du bestimmt auch das Nockenwellenrad mit erneuert, ansonsten stimmen deine Steuerzeiten nicht mehr und auch die Zündung nicht

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


    ..Unus pro omnibus, omnes pro uno 8o En la duda, ten la lengua muda

    Einmal editiert, zuletzt von Multi-Fanfare (11. August 2016 um 16:57)

  • Hey Flo, danke für den Tipp! Schauen wir nochmal...

    @ Multi-Fanfare: Zigarre ist mehrfach mi WD40 gespült -> kein Effekt... WP weiß ich leider nicht. Habe ich gar nicht nach gefragt, aber ich vermute, die wurde auch erneuert... und ich vermute auch, daß danach alles wieder eingestellt wurde. Aber ich werde nochmal nachhaken. Ist leider eine rechnungsfreie Werkstatt & daher für mich so nicht nachvollziehbar...


  • "Zahnriemen erneuert, mit oder ohne Wasserpumpe und wenn mit welcher WP, mit alter mit 18 Z oder neuer mit 20 Zähnen. Wenn die 20er neu gekommen ist hast du bestimmt auch das Nockenwellenrad mit erneuert, ansonsten stimmen deine Steuerzeiten nicht mehr und auch die Zündung nicht"

    was hat die zähneanzahl der wapu mit der steuerzeit zu tun????? ?( ?( ?( verändert sich nur die drehzahl der wapu......

  • Nein, wenn eine WP mit 18 Z ausbaust und eine WP mit 20 Z einbaust, dann verändern sich die Steuerzeiten, dafür ist dann ein anderes Nockenwellenrad da, welches diese Steuerzeiten wieder richtig stellt

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


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  • Hey Flo, danke für den Tipp! Schauen wir nochmal...

    @ Multi-Fanfare: Zigarre ist mehrfach mi WD40 gespült -> kein Effekt... WP weiß ich leider nicht. Habe ich gar nicht nach gefragt, aber ich vermute, die wurde auch erneuert... und ich vermute auch, daß danach alles wieder eingestellt wurde. Aber ich werde nochmal nachhaken. Ist leider eine rechnungsfreie Werkstatt & daher für mich so nicht nachvollziehbar...

    für den Fall das eine WP mit 20 Z eingebaut wurde und vorher noch die mit 18 Z drin war, dadurch ändern sich die Steuerzeiten......wer die Teile bei VW kauft bekommt das mitgeteilt, Aber wenn eine freie Werkstatt das nicht weis und baut die 20er einfach ein ohne das NWR zu erneuern, dann löppt der Motor hinterher wie Sack Nüsse
    wenn vorher schon eine 20er WP drin war, kann und sollte es sein, dass das NWR schon erneuert wurde :thumbup:
    Beim Diesel nicht notwendig, weil dort das NWR verstellbar ist
    Für alle Benzin 5 Zylindermotoren Wasserpumpe mit Dichtung 074 121 005 N mitverwenden 023 109 111 D Nockenwellenrad

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


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    3 Mal editiert, zuletzt von Multi-Fanfare (11. August 2016 um 21:50)

  • Danke! :)

    War heute in der Werkstatt & die Wasserpumpe wurde mit ausgewechselt. Er sagte, er hat auf jeden Fall das wieder (neu) eingebaut, was vorher auch drin war. Der Zündzeitpunkt wurde hinterher überprüft & eingestellt.

    Allerdings hatte er eine neue Idee, die er nochmal recherchieren wollte: meinte sich zu erinnern, daß bei manchen Modellen mal ein Leerlauffüllungsregler (hoffentlich richtig gemerkt...) verbaut wurde, der ein separates Mini-Steuergerät außerhalb des Motorraums hatte & das könne ja vielleicht hin sein... Schon mal jemand davon gehört?

    Wenn nicht, ist erstmal das Relais fällig... :)

  • Der Leerlauffüllungsregler ist beim T4 die sogenannte Zigarre, der Leerlaufregler. Benzin-Ottomotoren brauchen ein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Verhältnis, um überhaupt zu funktionieren . Um die Motordrehzahl und die Leistung zu variieren, kann nicht einfach weniger Kraftstoff zugegeben werden, sondern die gesamte Gemischmenge muss angepasst werden. Deshalb wird die Frischluftmenge durch die Drosselklappe eingestellt und davon abhängig eine bestimmte Kraftstoffmenge zugegeben. Da die Drosselklappe im Leerlauf den Rohrquerschnitt ganz verschließt, würde der Motor mangels Luft zur Verbrennung absterben. Im Laufe der Jahre kamen verschiedenste Systeme zum Einsatz, um die nötige Luftmenge für den Leerlauf im Motor bereitzustellen. Mit dem Aufkommen vollelektronischer Einspritzanlagen wurde die Luftmenge für den Leerlauf durch einen Stellmotor (sog. Leerlaufregler, Leerlauffüllungsregler oder Leerlaufregelventil) bereitgestellt, der aktiv und jederzeit die Leerlaufdrehzahl anheben und absenken kann. Moderne Fahrzeuge mit elektronischen Drosselklappen kommen oft ohne zusätzlichen Leerlaufregler aus, die Drosselklappe wird dabei vom Steuergerät auch aktiv für die Leerlaufregulierung angesteuert.

    Der Leerlauf-Füllungsregler hat bei der Benzineinspritzung die Aufgabe, je nach Signal des Steuergeräts einen Bypass-Luftkanal um die Drosselklappe herum mehr oder weniger zu öffnen und damit den Leerlauf zu steuern. Er wurde elektronisch innerhalb einer 1/100 Sekunde prozentual so lange eingeschaltet, wie die Bypassleitung geöffnet sein sollte. Der träge Anker oder Hubmagnet in der "Zigarre" konnte so schnell den Befehlen nicht folgen und stellte sich genau auf den prozentualen Wert ein. Die Leitung konnte also vom Steuergerät beliebig weit geöffnet oder geschlossen werden. Allerdings waren die Zeiten der Leerlaufeinstellung mit dem Schraubendreher endgültig vorbei. Am Drosselklappenstutzen sitzt auch ein Unterdruckschlauch, welcher zum Kraftstoffdruckventil geht und dieses steuert. Dieser Schlauch ist manchmal undicht weil er durchgescheuert ist oder an den Enden nicht richtig fest sitzt, dann kann der Motor hier Nebenluft ziehen und diese verändert auch unkontrolliert den Leerlauf.

    :thumbup: wusste der Moteur denn das es früher nur WP mit 18 Z gab und es heute bei VW nur noch welche mit 20 Z gibt, aber im Zubehör immer noch welche mit 18 Z gibt und das die beiden unterschiedliche Nockenwellenräder brauchen. Dann stimmen die Steuerzeiten des Motor nicht mehr und die Zündeinstellung haut auch nicht hin weil keiner ausser VW weis um wieviel Grad die Abweichung durch die neue WP ist, bei den neuen Nockenwellenräder hat VW nur die Mitnehmerkerbe etwas versetzt :thumbup:

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


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    4 Mal editiert, zuletzt von Multi-Fanfare (14. August 2016 um 03:48)

  • Ah, danke für die ausführliche Erklärung! :) Vielleicht sollte ich die Kompetenz meiner Werkstatt doch mal infrage stellen... bisher hatte ich einen guten Eindruck. Und die wurden mir auch von einem passionierten T4-Fahrer mit technischen Grundkenntnissen (also mehr als ich ;-)...) empfohlen... Daher hab' ich das nie angezweifelt. Aber wenn er von einem Leerlauffüllungsregler spricht & definitiv nicht die "Zigarre" meint, dann ist's vielleicht doch nicht so weit her mit dem KnowHow...

  • Ah, danke für die ausführliche Erklärung! :) Vielleicht sollte ich die Kompetenz meiner Werkstatt doch mal infrage stellen... bisher hatte ich einen guten Eindruck. Und die wurden mir auch von einem passionierten T4-Fahrer mit technischen Grundkenntnissen (also mehr als ich ;-)...) empfohlen... Daher hab' ich das nie angezweifelt. Aber wenn er von einem Leerlauffüllungsregler spricht & definitiv nicht die "Zigarre" meint, dann ist's vielleicht doch nicht so weit her mit dem KnowHow...

    meiner macht das auch hin und wieder, aber nicht so hoch... habe schon alles mögliche geprüft,
    aber der Zündzeitpunkt der ist noch nicht geprüft worden, bzw. ich habe es mit der Prüflampe nicht sehen können... :weissnix:

    Gruß ONCLEBENZ

  • Na, onclebenz, dann sollte eine/r von uns den wohl mal checken... nachher ist's tatsächlich das Problem & man kann sich alles Weitere sparen. Mal schauen, wer schneller ist! ;) Ich versuche mal, mir anzulesen, wie das geht...

  • Hi

    das mit dem gelegentlichem erhöhten Leerlauf ist ein bekanntes Problem nach einem nicht Fachgerechten Zahnriemenwechsel am ACU (ggf. auch andere Motoren gleicher Bauart )

    Das mit der Wasserpumpe und dem Nockenwellenrad wurde ja schon erklärt . Eine 20 Zähne Pumpe sollte verbaut werden und und für ca. 30 € das andere Nockenwellenrad von VW.
    Das alte möchte nicht so gern von der Nockenwelle , da muss etwas Zeit für eingeplant werden.

    Wenn der Riemenwechsel vollzogen ist kann man auch durch nachstellen der Zündung einen ordentlichen Lauf herstellen trotz falschem Nockenwellenrad .

    Am besten mit VCDS oder einer Ähnlichen fähigen Software beim Motorlauf auf auf Grundstellung stellen .
    Zündung auf 8° vOT stellen (zur Not den Schwingungsdämpfer anblitzen dort gibt es auch eine OT Marke. Das Nockenwellenrad hat auch eine OT Markeirung ,aber bei falschem Nockenwellenrad
    doof und auch sonst hat man dort einen schlechten Blickwinkel ) dafür benötigt man auch eine entsprechende Pistole.
    Das Schwungrad ist die Empfehlung. (Bei meinem Bus Quasi keine Chance durch Verdampfer und Leitungsführung der Wasserheizung)
    Drehzahl auf ca. 2000 U/min erhöhen , die 8° sollten dann noch passen , ggf. nachjustieren .

    Grundstellung beenden , der Zündpunkt wird zwischen 6 und 9° schwanken , Drehzahl erhöhen , bei 2000 U/min ca. 20° vOT (soweit ich das im Kopfe hab)

    Bei Bussen vor 96 wird für einen OBD2 Stecker ein 2x2 Adapter benötigt . (Oder etwas geschickte Bastelei) Die letzten ACU im T4 dürften Ende 96 ausgeliefert worden sein.

    Gruß
    Urs

    edit : Mache Steuergeräte liefern einen Zündwinkel in den Messwertblöcken , dieser ist nicht dafür geeignet die Zündung einzustellen !

    Einmal editiert, zuletzt von Urs137 (15. August 2016 um 11:40)