Moin Miteinander,
Nun ist ja häufig die rede von defekten Ölpumpen, die im AES ihren Dienst tun. Bei der Pumpe handelt es sich um eine vom Motor über die Zwischenwelle und einen weitere Antriebswelle betriebene Zahnradpumpe. Je höher die Drehzahl des Motors, desto mehr Öl wird gepumpt.
Eine Häufung des Defektes, der sich anhand zu hoher Öldrücke äußert (größer 7 bar nach VW Reperaturanleitung), tritt nach ca. 150 tKm auf. Da die Ölpumpe des AES ersatzlos entfallen ist, muss man wenn man Ersatz sucht in die USA ausweichen, da in Deutschland keine mehr zu finden sind. Eine Drittanbieter gibt es zurzeit auch nicht.
Nun zum Problem. Viele Sagen, dass ein erhöhter Öldruck grundsätzlich ja kein Problem für einen Motor ist, eher zu wenig. Ganz klar, zu wenig Öldruck ist der Tot aller Gleitlager im Motor, vermutlich ein ziemlich schneller. Zu viel Druck kann aber auch nicht gut sein. Insbesondere, wenn man mit dem anliegenden Druck seine Hydros aufpumpt, sodass diese die Ventile nicht mehr vernünftig schließen lassen. Das hört man am klötern des Motors in der Kaltlaufphase, wenn der Druck gerne mal 10 bar bei 2000 U/min überschreitet. Oder die Kette wird mit den Öldruckbeaufschlagten Spannern ziemlich unter Last genommen, sodass diese sich auch längt, bzw. die Spannschienen durch den erhöhten Anpressdruck schneller verschleißen. letzteres wird oft verneint, da die Spanner eine Reduzierungsbohrung aufweisen. Nach Bernoulli führt das im verengten Spalt zu einem Druckverlust. Dahinter öffnet sich aber die Reduzierung wieder, sodass das Öl wieder mit vollem Druck in den Spannerinneraum eintritt und voll auf den Kolben drückt. Die Druckreduizierng wirkt meiner Meinung nur während des Füllens und einer starken Strömung in und aus dem Spanner. Da dies nicht gegeben ist, weil der Spanner nach vorn kaum Öl verliert, ist die Reduzierungsbohrungstheorie meiner Meinung nach hinfällig.
Woher kommt nun der hohe Druck. Er tritt entweder bei sehr hohen Drehzahlen und warmen Öl auf, oder bei niedrigen Drehzahlen und kaltem aber hoch viskosem Öl. Das Problem ist nicht die Förderleistung der Pumpe, die ist in der Regel immer gut, da selbst die 200tKm alte Pumpe, die ich zerlegt habe noch weit innerhalb des zulässigen Spiels des Zahnradpaars lag.
Mein frisch überholter AES hatte eine alte Pumpe mit allen Problemen die damit einher gehen.Dank Öldruckanzeige weis ich, dass mit frischem Öl und Temperaturen unter 12°C der Öldruck locker 8 bar hält oder auch überschreitet. Sobald das Öl auf Betriebstemperatur ist, ist das Ganze wieder hinfällig, da die niedrigere Viskosität den Druck auf das Vorgeschriebene Soll sinken lässt. Altes Öl und niedrige Temperaturen sowie mehr Drehzahl eskalieren das Problem.
Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, gebrauchte aber nutzbare Gegenstände aufgrund kleiner Macken wegzuschmeißen. Als Ingenieur kommt hinzu, dass man den Respekt vor mechanischen Bauteilen ziemlich schnell verliert und alles auseinandernimmt, um eventuelle Fehler zu korrigieren. Stets getreu dem Motto: der Wissens- und Erfahrungszuwachs ist oft proportional zum Wert des zerstörten Gerätes
Hier nun meine Dokumentation zur Demontage und Reparatur einer alten Pumpe, die mir freundlicherweise vom Schneemann, der seine gegen eine neue getauscht hat, mir zur Verfügung gestellt hat.