Poliermaschine gekauft-ausprobiert-Ergebnis unbefriedigend. Gründe?

Je nach Lackzustand und Tiefe der Kratzer benötigst Du unterschiedliche Körnung der Polituren und unterschiedlich abrasieve Polierpads. Ob Mezerna oder andere hochwertige Produkte da für Dich das Optimum darstellen musst Du für Dich herausfinden. Aber grundsätzliche Tipps und Antworten auf alle Deine Fragen findest Du hier : Autopflegeforum.eu

Also, nachdem ich weiß, wie mühsam das Einlesen in Fahrzeugpflegeforen ist, versuche ich es dir ein wenig leichter zu machen

Erstmal Hut ab vor deiner Leistung, ganze Fahrzeuge mit der Big Foot Mini (ab jetzt BFM) zu machen zeugt schon von Ausdauer!
Die BFM ist ein Profigerät zum einen und zum anderen für engere bzw kleinere Stellen konzipiert, nicht um Fläche zu machen. Bei mir ist sie eine Ergänzung zu den anderen Maschinen und als Hauptmaschine würde ich sie nicht in Erwägung ziehen.
Die BFM wird von mir gewerblich für Stege (A-Säule, Einstiege und ähnliches) und Engstellen (unter Spoilern, Glanzlackierte Blenden auf Türen etc) verwendet. Für größere Flächen wie Motorhauben, Dach, Türen verwende ich, wenn nicht die Rotationsmaschine im Einsatz ist, eine größere Exzentermaschine mit mehr Hub, mehr Kraft und einem größeren Stützteller/Polierpad.

Welche Polierpads hast du benutzt? Von Rupes gibt es für die BFM vier verschiedene Originalpads und einen riesigen Zubehörmarkt.

Ich kenne die Sonax Polituren nicht mit denen du gearbeitet hast, nehme aber mal an, dass das handelsübliche Aftermarket-Produkte, die es überall zu kaufen gibt, waren
Diese sind leide, für eine Defektkorrektur eher ungeeignet, wenn es Sonax sein soll, such dir die Profiline von Sonax raus, da sind ein paar ganz brauchbare Polituren, auch eine extra für Exzenter, dabei.

Zum Auto, Audi und VW haben eine eher hohe Lackhärte, somit ist eine Entfernung von Kratzern erheblich schwieriger als bei weichen Lacken von diversen anderen Herstellern.
Da muss deine Maschine, das Pad und die Politur schon gut übereinstimmen, dass da wirklich was vorwärts geht! leider muss ich dich da enttäuschen, da wirst du sehr viel Geduld mit der BFM brauchen um dein gewünschtes Ergebnis zu erreichen

Ich möchte dir da jetzt keine Tips geben, die du nicht umsetzen kannst bzw die für dich, mit den angegebenen Mitteln, nicht erreichbar sind...
Alle kennen Hologramme, die gerade auf dunklen Lacken, die mit einer Rotationspoliermaschine poliert wurden, so schön in der Sonne funkeln wie auf der Visa-Karte
Selbiges schaffst du auch in klein und feiner mit der BFM, hoher Drehzahl und dem falschen Pad, nennt sich in der feineren Version "Haze" und ist genauso lästig wie die großen Holo-Geschwister
Vielleicht kannst du dir bei einem Freund eine größere Exzenter ausleihen um die großen Flächen mal in einen akzeptablen Bereich zu bringen.

Wenn wirklich viele und stärkere Kratzer im Lack sind würde ich empfehlen:
- Exzenterpoliermaschine mit 8 bis 15mm Hub (sind gerade so in dieser Abstufung aktuell) 21mm Hub finde ich für ungeübte Hände etwas zu ruppig bzw gibts dann meistens Probleme mit Rundungen etc, also gleich wieder aus dem Gedächtnis streichen
- hochwertiges Microfaserpolierpad, die von Meguiars sind ganz gut und haben genug Cut bei wenig Hitzeentwicklung für den ersten Durchgang
- gute Politur, die auch auf Exzenter ordentlich funktioniert, ich bin da ein Fan von Menzerna-Polituren, die von Sonax kenne ich nicht aus eigener Erfahrung kann ich also nur weitersagen aber soll nicht schlecht sein
- hochwertiges Pad für einen zweiten (dritten, vierten) Gang und
- gute Microfasertücher zum abnehmen der Politurreste

Nun noch zum Glanzgrad:
man kann mit den modernen Exzentermaschinen schon viel rausholen, leider schafft nur eine geübte Hand mit der Rotationspoliermaschine wirklich fiesen Hochglanz, da scheitert die Exzenter einfach an der fehlenden "Drehzahl am Punkt", soll heißen, dass die Drehzahl durch die Exzenterbewegung eben nicht an einem Punkt auftrifft sondern halt orbital herumeiert und genau das fehlt für das letzte bisschen.
Ich fahre liebend gerne mit der Rota durch bis ins Finish, bringt den besten Glanz aber das ist hier nicht das Thema
Du kannst dir abhelfen, indem du nach der Politur (was ich sowieso empfehlen würde) ein gutes Wachs aufträgst und damit noch den Wet-look also den Tiefenglanz simulierst. Allerdings rate ich auch hier wieder von diversen ATU-Silikonbomben ala Sonax Hartwachs oder ähnlichem ab! Diese Produkte haben leider viele Silikone als Inhaltsstoffe, glänzt zwar ganz nett ist aber nach dem zweiten Regenguss schon abgewaschen, investier lieber in ein hochwertigeres Wachs, man kommt mit so einer Dose Ewigkeiten aus

Ach und einen "Nicht-kaufen-Empfehlung" bekommst aus meiner Erfahrung heraus auch noch, lass die 3M Polituren im Regal, die haben leider den Anschluss verpasst und holen jetzt nur sehr mühsam wieder auf, von der ehemaligen Marktführerschaft ist nicht mehr viel zu sehen, ebenso Meguiars Endverbraucherprodukte, auch da eher gutes Marketing hoher Preis und keine gute Standzeit (komischerweise hat 3M Meguiars gekauft, müsste dann ja jetzt 4M heißen

So, genug getipst zu später Stunde, wenn noch Fragen offen sind, kannst mich gerne antickern, ich bemühe mich zeitnah zu antworten

LG, Tobias

Meine Erfahrungen zwecks Kratzerentfernung sind mit Rotationsmaschienen am besten. Hitzeentwicklung und die gefahr von Polierkratzern stellen ein gewisses Risiko dar. Man muss schon sauber arbeiten und ruhig mal die Fläche anfassen zwischendurch. Eine Schleifpolitur ist genau wie ein Stück Schleifpapier auch mal aufgebraucht und arbeitet nichtmehr effizient. Ruhig öfter kleine Mengen nehmen.
Exzenter nutze ich nur (wenn überhaupt) für Anti-Hologramm_Finish.
Unser Meister Damls in der Ausbildung war mal so "klug" und hat und für Schleifpaste nen Polierexzenter (Rupes, Pneumatisch) gegeben. Da kannste leiber mit dem trockenen Ärmel ein Paar mal drüber gehen, das schafft mehr

Im großen und Ganzen gibt der Beitrgag von hubraumstattspoiler einen guten Überblick. Danke dir dafür