[gelöst] ESP Fehler Spritzbeginnregelung 17656 - P1248 Regeldifferenz 35-10 sporadisch

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  • Nachdem mich dieser Fehler halb in den Wahnsinn getrieben hat, möchte ich der Allgemeinheit die Lösung nicht vorenthalten, gerade weil die Lösung etwas so banales war, auf dass ich echt nicht gekommen wäre. Vielleicht hilft es ja jemanden.

    Zur Vorgeschichte:
    Auf der Rückfahrt unseres Urlaubs, kurz hinter Polen fing unser 2.5er ACV an ein massiv vergrößertes Turboloch zu bekommen. Er zog relativ normal bis ca. 2000 u/min, dann ging fast garnichts mehr trotz Vollgas. Und sobald er über 2600 u/min gekommen ist, zog er wieder ganz normal durch.
    Manchmal half es kurz zurück zu schalten, damit man mal auf die richtige Drehzahl kommt, und dann lief es auch in dem kritischen Bereich anständig. Macht aber definitiv keinen Spaß so zu fahren.

    Im weiteren Verlauf der nächsten Tage ist mir aufgefallen, dass der Motor nicht immer "rund" läuft. Er hörte sich manchmal richtig rau an, besonders in den niederen Umdrehungen. Hier half manchmal auch kurz vom Gas und wieder drauf, dann war alles wieder gut.

    Die Fehlersuche:
    als erstes den Fehlerspeicher ausgelesen: ESP Fehler Spritzbeginnregelung 17656 - P1248 Regeldifferenz 35-10 sporadisch

    Als mögliche Ursachen dafür werden folgende angegeben:

    • Spannungsprobleme
    • Kraftstoffdruck fehlerhaft
    • System zieht Luft
    • Nadelhubsgeber defekt
    • Förderbeginn nicht i.O.
    • ESP defekt
    • el. Spritzversteller defekt
    • Steuergerät defekt

    Den Förderbeginn habe ich dann gleich noch ausgelesen, stand bei 51 also alles Prima.

    Ich habe dann mal angefangen mit den Sachen die ich noch rumliegen hatte oder die sowieso als Wartung angesehen werden können. Getauscht wurden:

    • Luftmassenmesser - Effekt war spürbar, zieht jetzt gleichmäßiger unten rum
    • alle Unter- und Überdruckschläuche, die waren echt übel und hatten es nötig
    • Dieselfilter und Knackfrosch
    • Tankgeber - hatte einen Riss im Kunststoff, wollte ich eh tauschen

    Geprüft habe ich zudem das N108 und dessen Verkabelung. Der Widerstandswert von dem Ding war in Ordnung, der Kabelbaum sah wirklich gut aus. Auch durch wackeln und rütteln am Kabelbaum änderte sich der Wert nicht. Ich habe das Ding mit der Stellglieddiagnose getestet, es war gut zu hören wie es arbeitet.
    Ich habe das System auf Luft geprüft, aber es war alles in Ordnung. Keine Luftblasen in der Rücklaufleitung und er sprang auch sofort bei der ersten Umdrehung an.
    Das AGR habe ich mir angesehen, ist recht sauber und das Ventil arbeitet korrekt.
    Der Nadelhubgeber verhielt sich beim Durchmessen sehr korrekt und unauffällig.

    Das alles hat keine Änderung gebracht, es wurde sogar schlimmer. zum Schluss lief er fast nur noch sehr rau und wollte auch in den unteren Bereichen nicht mehr richtig ziehen. Ich habe dann nochmal den Förderbeginn ausgelesen, und jetzt stand der bei 255 :iek:
    Darauf hin habe ich die Zahnriemen und Spann- sowie Umlenkrollen geprüft, alles in bester Ordnung, mittlerweile war ich schon anständig verzweifelt.

    Der Förderbeginn war total verstellt, zumindest behauptete das MSG dies. Aber er lief dafür zu gut und vor allem er sprang zu perfekt an. Also konnte es eigentlich nur ein Messfehler sein, und das hat mich auf die Spur gebracht. Ich habe mir den Nadelhubgeber nochmal angesehen, und dabei mehr zufällig etwas entdeckt.

    IMAG1227.jpg IMAG1228.jpg

    Die Leckölleitung war undicht. Und zwar direkt da, wo der Rücklauf aus der 5. Düse geht, also am Nadelhubgeber. Nachdem ich das Stück abgeschnitten habe und die Leitung wieder dicht war, ging der Förderbeginn sofort wieder auf seine 51 und das ursprüngliche Problem war komplett verschwunden. :aehhh::kratz::rock:

    Ich kann mir das nur so erklären: durch die undichte Stelle hat die 5. Düse Luft gezogen und der Nadelhubgeber hat dadurch falsche Messwerte produziert, konnte den Einspritzbeginn nicht mehr ermitteln und es kam zur Regeldifferenz und Notlauf. Allerdings war dadurch, dass es an der 5. Düse im Vorlauf war, keine Luft im Rücklauf zu sehen, auch das Startverhalten war einwandfrei. Die Leitungen werde ich jetzt am Wochenende komplett ersetzen, dann sollte Ruhe sein.

    So im Nachhinein fiel mir auch wieder ein, dass meiner Freundin im Urlaub leichter Dieselgeruch im Fahrzeug aufgefallen war, das wahr wohl ein Indiz für die Leckölleitung. Habe ich aber nicht ernst genommen bzw. vergessen, Asche auf mein Haupt.

    Fazit: Bei diesem Fehler oder bei merkwürdigem Förderbeginn, ruhig mal nach den Leckölleitungen schauen.

  • Das ist die Rücklaufleitung. Da kann keine Luft in den Vorlauf dieser Düse kommen.
    So ganz passt die Erklärung nicht. Ich könnte mir vielleicht noch ein elektrisches Problem des Gebers vorstellen, wenn die Düse von oben durch Diesel geflutet wird....
    Aber prinzipiell gute Fehlersuche, das muss man erstmal finden. Beim freundlichen wäre das sicher teuer geworden.

  • Naja, irgendwie muss es den Nadelhubgeber beeinflusst haben, soviel ist sicher. Luft war jedoch wie schon beschrieben keine in der Leitung zu sehen und er ist auch morgens sofort angesprungen, aber irgendwas hat den Hubgeber definitiv gestört. Elektrisch arbeitet der Geber glaube ich nicht so wirklich, das ist wohl ein Magnetfeld was ausgewertet wird. Aber wie und was genau, das übersteigt meine Kenntnisse. Vielleicht kann hier jemand ja noch zur Lösung beitragen, würde mich schon sehr interessieren was da genau passiert ist.

    Zitat von T4Wiki

    Es handelt sich um einen induktiven Geber, bei dem ein durch einen temperaturunabhängigen Konstantstrom erzeugtes Magnetfeld durch die Bewegung der Düsennadel gestört wird. Diese Magnetfeldstörung induziert eine Signalspannung, aus deren Form (Spannungsspitze) das Öffnen der Einspritzdüse (ESD) ermittelt werden kann.

  • Exakt den gleichen Fehler hatte ein 97er ACV, ABER ohne Fehlerspeicher-Eintrag.

    Er lief unrund im Leerlauf und selbstredend stank er nach Diesel wie sau.

    Also habe wir die Leitungen getauscht und alles is schick...