Es geht weiter: TDI Zahnriemen, linke Umlenkrolle Zeiger gebrochen, KEIN Schaden - mehr Glück als Verstand - aber warum?

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  • Oh oh, ich war schon so lange nicht mehr hier, ich weiß garnicht wozu die Tags sein sollen. Und wie das Alles hier aussieht...

    Also: Kurze Ansage, die die mich kennen, wissen, dass ich meinen 2WD fast überall rein, aber manchmal nicht wieder raus fahre. Der Bus hat schon ganz Europa gesehen - äußere Hybriden im Westen, die Grenze zu Belarus im Osten, Norwegen, Schweden und Finnland im Norden, und nicht zuletzt das Donau-Delta am Schwarzen Meer im Süden und Alles dazwischen. Mehrfach.

    TÜV hab' ich vor kurzem nicht gekriegt wegen eines Loches im Fahrer-Sitzpolster. Sonst (bis auf AU wegen zu ausgelutschter Düsen, ging dann aber doch) Nichts! Den TÜV gab's dann, nachdem ich einen Lappen in's Polsterloch und Panzertape darübergeklebt habe. Kein Scheiß, um unseren neuen Vizekanzler zu zitieren!

    Alles in Allem ein tolles Fahrzeug einfach. :)

    Es geht jetzt mit 580.000 km also auf die 600k zu und dazu hab' ich vor dem TÜV und ungefähr zwei, dreitausend Kilometern die Zahnriemen gewechselt. Viel Erfahrung habe ich darin nicht und darum - und um mich mal wieder zu melden - wende ich mich an Euch. An alle die die ich kenne und die die ich nicht kenne.

    Gestern hab' ich glücklicherweise den Motor nach dem Einparken noch laufenlassen und (nur) von draußen so ein komisches Geräusch, als wenn ein Lager einen weg hätte, von der Schwingungsdämpferseite gehört. Also ausgemacht und heute aufgemacht und siehe da: leider nicht die Rippenriemenrolle, die ich mir gewünscht hätte, sondern der Zeiger der Zahnriemenspannrolle war abgebrochen und klöterte zwischen Block und dem Riemen frei herum. Krass! Im Bild das polierte Teilchen rechts vom Riemen, neben dem Wapu-Rad.

    Bus_Umlenkrolle_Zeiger.jpg

    Schwein gehabt! Es konnten noch schwarze, formstabile, ringförmige Kunststofffäden herausgefummelt werden. In etwa das, was ich jetzt in der Vergrößerung auch unter der dünnen Spannmutter erkennen kann.

    IMG_20211210_124421_DRO.jpg

    Noch habe ich die Rolle nicht herausgenommen, weil ich - sofern die Ursache es zulässt und die neue Rolle da ist - die Rolle 'on the fly' tauschen würde. Mal sehen was dann die Einspritzzeiten sagen...`

    Jetzt aber zu meiner Frage: was ist da schiefgelaufen?

    Ich bin ja nicht sooo routiniert im Zahnriemenwechsel. Aber eine Spannrolle in den richtigen Sitz (Nase vom Block sitzt immernoch in der Nut des Federhebels) zu bringen, zu spannen und mit Drehmoment zu fixieren, ist nicht so'n riesen Hexenwerk. Oder doch Voodoo?

    Noch hab' ich die Rückseite der Rolle ja nicht gesehen, aber was sind das für ringförmige (?) Kunststoffteile? Thermoplastisch, also kein Riemenstück oder so. Können diese Fäden den Zeiger (AL-Druckguss und im Vergleich zu gestanztem Blech eher spröde) vielleicht abgerissen haben?

    Ich habe in der Wiki natürlich von der Rollenproblematik gelesen. Könnte der Spannbereich so schnell komplett ausgenutzt worden sein, so dass der Zeiger ggf. irgendwo gegen geschlagen sein könnte?

    Kann ich etwas bei der Montage ggf. übersehen oder nicht beachtet haben?

    Jetzt ihr, bitte. Jeder Hinweis - auch schmerzhafte - tun gut. :)

    Danke!

    Riad


    Mal sehen ob ich mein Avatar und meinen Gruß: 'Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel' wiederentdecke. Steht da. :)

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

    Einmal editiert, zuletzt von Riad (10. Dezember 2021 um 15:52)

  • Ich hatte genau das Gleiche: zunehmendes Klappern und abgebrochener Zeiger an einer Werkstatt-eingebauten Spannrolle.

    Da ich eine eher unhektische Fahrweise habe, ist der Riemen nicht übersprungen, obwohl er praktisch nicht mehr gespannt war.

    Ob der Verstellbereich vor dem Bruch ausgeschöpft war, weiß ich nicht.

    Bei mir war es ölig unter der Rolle, das könnte der Grund gewesen sein: die Schraube verliert ihre Spannung, die Rolle entspannt sich und schlägt so lange am Endanschlag an, bis das Zeigerteil bricht.

    Das wollte ich aber herausfinden.

    Ich habe also ausgiebig an der neuen Rolle herum gespielt, sie mit der Hand gespannt, in einen Schraubstock eingespannt, um die Angriffsrichtung der Riemenkraft und die resultierende Bewegung zu begreifen.

    Und dann ist es passiert: die Rolle bewegte sich zunehmend schwerer und irgendwann gar nicht mehr - irgendetwas hatte sich verklemmt :aehhh:

    Mit viel Kraft und einem Knack ging sie dann plötzlich wieder leicht und geschmeidig ... auf dem Tisch lag ein Metallspan. :nixpeil:

    Die Konstruktion mit diesem feingliedrigen Gussteil finde ich abenteuerlich - und es scheint so, als ob die Rollenteile unter Verformung praktisch ineinander gefaltet werden ... wenn dabei die Toleranzen etwas knapp ausfallen, kann es schon mal zu solchen Effekten kommen.

    Da es anscheinend nur einen Hersteller für diese Rollen gibt, habe ich meine vor-getestete Rolle dann einfach eingebaut.

    Inzwischen schon mal nachgespannt, scheint es keine Probleme damit zu geben.

    Aber ich bin sehr "hellhörig" geworden.

  • Yellow

    Welche Rolle war das denn? Die Kurbelwellenseite? Da kommt man doch nur zum spannen rann, wenn man den Schwingungsdämpfer demontiert. Oder meinst Du die andere Seite?

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

  • Oh, dann doch! O.k..

    Darf bzw. kann man eigentlich die Diamantscheibe wiederverwenden?

    Schrauben und Scheibe krieg' ich nicht unter 35,- Euro! Das wäre mir nur für ein Nachstellen vielleicht zu viel.

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

  • Ich bin da inzwischen schmerzbefreit ... ich habe beides wiederverwendet - die Scheibe nutzt sich nicht ab und die Schraube ist keine Dehnschraube.

    Und vor allem: als ich die Schraube zum Nachspannen gelöst habe, war sie genauso fest wie ich sie bei der Montage davor angezogen habe.

    Als ich die (vorherige) Schraube nach dem Rollenbruch gelöst habe, hätte eine Ratsche gereicht :wall:

  • Ah, welche Schrauben meinst Du?

    Meine 35 Euro gingen an Kurbelwellen und die Scheibe zwischen Dämpfer und Wellenstumpf.

    Edit: jetzt erst verstanden. Die Ratsche hat für die Zentralschraube gereicht. Alles klar.

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

    Einmal editiert, zuletzt von Riad (10. Dezember 2021 um 17:23)

  • Hab' jetzt erst wieder gelesen. Sorry.

    Eigentlich gehe ich davon aus, dass der Riemen noch (leidlich) korrekt gespannt ist, hab' ich aber noch nicht zur Gänze gecheckt. Für den Fall, dass heute die Teile kommen, geht's weiter und dann werde ich berichten. Vor Allem geht's ja darum herauszufinden, warum das so gekommen ist.

    Sehr spannendes Phänomen am Rande: ich check's einfach nicht, dass der Bus nicht fährt. Wie immer plane ich Alles mit dem Bus.

    Gruß

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  • Moin Reifenquäler

    hab' jetzt erst gelesen. Tja. Mal sehen was Gates zu dem Schaden sagt.

    Hat denn eigentlich die nächste Rolle gehalten?

    Und natürlich hab' ich quasi die gleiche Rolle wieder eingebaut, mit exakt dem gleichen AL-Druckgussteil, nur, dass diemal nicht Gates, sondern Ina draufstand. Eigentlich hatte ich eine SKF bestellt, und das schon am Freitag letzter Woche und eine Ina ist erst heute gekommen. Ich fühl' mich recht veräppelt!

    Aber kurz zur Diagnose. Ich wollte an die Rolle ja erst ran, wenn Ersatz da ist, wegen des On-the-fly-Tausches. Die alte Rolle spannte tadellos, war fest uns Alles. Ich hätte vermutlich so weiterfahren können, weil im Ernst ja kaum jemand mehr innerhalb des Wechselintervalls des Zahnriemens, auf die Nase geschaut hätte.

    Der Tausch war auch unkompliziert. Den Riemen an mehreren Positionen an den Rädern markiert um den Überblick nicht zu verlieren und um die Spannrolle richtig einzubauen, musste ich die Nockenwelle einen halben Zahn der Markierung entgegendrehen.

    Nur woher kamen denn dann die Lagergeräusche, die mich ursprünglich dazu veranlasst hatten, da hinzuschauen? - Lösung: Der Patient hat Flöhe UND Läuse. Das Lager der Umlenkrolle des Rippenriemens (nicht die Spannrolle) ist zusätzlich hinüber. Das hab' ich gehört!

    Nur wie komme ich an die Schraube, die die Rolle fixiert? Der 13er Kopf ist so tief in der Rolle versenkt, und die Blechwand gibt selbst für einen 1/2" Bolzen aus einer Durchsteckratsche für in eine Nuss, die schon auf der Schraube steckt, zu wenig Platz. Muss man sich da was hinfriemeln? Echt doofe Stelle!

    So, aber ihr wisst jetzt Bescheid und ich denke der Rest, inklusive des Umlenrollengebastels kommt morgen.

    Viele Grüße

    Riad

    Edit und Ergänzung

    Jetzt ist auch klar, woher die fadenähnlichen Kunststoffteile (siehe Bild oben) kommen. Das ist der durch das Bruchteil abgedrechselte, innenseitige Rand der Spannrolle! Dort fehlt Material (wenig und nicht funktionell) und die Härte ist gleich.

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

    Einmal editiert, zuletzt von Riad (15. Dezember 2021 um 16:46)

  • Moin Reifenquäler

    hab' jetzt erst gelesen. Tja. Mal sehen was Gates zu dem Schaden sagt.

    Hat denn eigentlich die nächste Rolle gehalten?

    Moin, bisher ja - ist aber noch nicht so besonders viele Kilometer her. Ist aber auch jetzt hier das zweite mal, das ich überhaupt von diesem Problem höre.

    Tatsächlich war es aber auch eine Gates rolle.

    Sehr Spannend

    Edit:

    ich seh jetzt, das es nicht exakt der gleiche Zeiger gewesen sein kann. Meiner sieht anders aus. Beim zweiten Lesen deines Textes hab ich jetzt auch erst gesehen, dass es bei dir die rechte Spannrolle war.

    Bei mir ist die ESP-Riemen Spannrolle gebrochen.

  • Echt spannend! Danke für's Bild.

    Was heißt 'noch nicht so viele Kilometer'? Also 10.000? ;)

    Gruß und einen schönen Tag

    Riad

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    Allzeit gute Fahrt
    und immer ein handbreit Wasser unter'm Kiel

  • Ich erinnere mich dunkel, dass es hier Hinweise darauf gab, dass es anscheinend verschiedene Spannrollen oder verschiedene Einbau-Anweisungen gibt - das betrifft die Richtung und Art des Spannens beim Einbau.

    Vielleicht wurden alle gebrochenen Spannrollen falsch gespannt?

  • Ich erinnere mich dunkel, dass es hier Hinweise darauf gab, dass es anscheinend verschiedene Spannrollen oder verschiedene Einbau-Anweisungen gibt - das betrifft die Richtung und Art des Spannens beim Einbau.

    Vielleicht wurden alle gebrochenen Spannrollen falsch gespannt?

    Im Normalfall aber beide, ESP und steurseitig im Uhrzeigersinn oder?

  • Ich werde IMMER die beiliegende Einbauanleitung befolgen.

    Ich erinnere mich dunkel, dass es hier Hinweise darauf gab, dass es anscheinend verschiedene Spannrollen oder verschiedene Einbau-Anweisungen gibt - das betrifft die Richtung und Art des Spannens beim Einbau.

    Vielleicht wurden alle gebrochenen Spannrollen falsch gespannt?

    Eventuell ging es dabei auch um das richtige Verhalten, wenn man die Rolle zu weit gespannt hat und nochmal korrigieren muss.

    Jedenfalls bricht ein solches Teil nicht aus Eigenschwingung ab - es muss irgendwo gegen gekommen sein und hat nach einer Weile aus Gründen der Materialermüdung aufgegeben.