Bremsen komplett wechseln

Hallo;

zunächst einmal, warum willst du unbedingt eine AMG Bremse? bessere Bremsleistung?

Was kostet die Anlage mehr im vergleich zur normalen?

Passen die Bremsen in die vorhandenen Felgen?

Warum muss man da was anpassen, wenn die ganze Anlage erneuert werden soll? die Raddrehzahlen werden wohl gleichbleiben, da ja vom Rad abhängig.

Zitat von knochis

Warum muss man da was anpassen, wenn die ganze Anlage erneuert werden soll? die Raddrehzahlen werden wohl gleichbleiben, da ja vom Rad abhängig.

Für das ESP ist es 1. wichtig, die korrekte Volumenaufnahme/die Kolbendurchmesser der Bremssättel zu kennen, damit des Verhältnis der von der druckaufbauenden Pumpe geförderten Bremsflüssigkeit am Rad zum erreichten Bremsdruck passt (bzw. genauso beim Druckabbau des ABS), und 2. die Bremsscheibendurchmesser richtig hinterlegt zu haben, damit der errechnete Soll-Bremsdruck dann auch zum gewünschten Bremsmoment am Rad führt.

Da das beides aktiv regelnde Systeme sind, wird das auch irgendwie ohne gehen, aber die Qualität der Regelung wird sich definitiv verschlechtern, wenn man die Anpassung nicht vornimmt.

Sorry, vielleicht bin ich schon zu lange raus aus der Materie.

Sollte das ESP/ABS die Regelung nicht selbst über die Raddrehzahl erkennen können?

Die Menge ist eigentlich nahezu eh die gleiche die benötigt wird um einen Bremseingriff zum lösen oder verstärken der Bremsleistung zu erreichen.

Hydraulisch gesehen denke ich, dass es ein minimaler Unterschied darstellt und der vorhandene Druck und Liefermenge eh quasi überschuß hat.

Die AMG Bremsanlage hat mit Sicherheit nicht 1Ltr mehr Bremsflüssigkeit im System.

Wobei sich immer noch die Frage stellt, ob einen größere Bremsanlage überhaupt Sinn macht, mal vom Preis abgesehen.

Das ABS erkennt den Erfolg der Regelung über die Raddrehzahl/Radbeschleunigung und das ESP über die Abweichung von Soll- zu Istgierrate.

Aber durch den Umbau der Bremse verbiegst Du die Regelstrecke, auf die die Geräte appliziert wurden.

Wenn Du z.B. einen Übersteuereingriff vom ESC bekommst, dann wird ein Soll-Bremsmoment am kurveninneren Vorderrad errechnet. Dann wird mit Hilfe des effektiven Reibradius der Bremsscheibe (der verändert sich beim Umbau) ein dafür erforderlicher Bremsdruck bestimmt. Um den Bremsdruck aufzubauen, wird eine Fördermengenbedarf für die Pumpe berechnet. Und je größer der Bedarf, desto höher die Drehzahl der Pumpe. Wenn die Volumenaufnahme der Bremssättel geändert wird (unterschiedliche Kolbendurchmesser, Steifigkeit der Sättel, oder womöglich Festsattel statt Schwimmsattel), dann passt das, was da initial anfordert wird, nicht mehr. Auch mit den veränderten Parametern wird man irgendwie zum Ziel der Regelung kommen, aber mit ggfs. mehr Überschwingern oder aber deutlich langsamer, als das System könnte.

Plakativer wird das vielleicht, wenn man bedenkt, dass das ESP-System ja heutzutage auch der Drucksteller für alle möglichen Komfortsysteme, wie z.B. ein ACC ist. Und wenn da die Regelstrecke nicht passt, wird das Auto eben nicht schön ruckfrei bis in den Stillstand bremsen können, sondern es muss gegenüber seiner Vorsteuerung ständig nachregeln. Die realen Verzögerungswerte im Auto verändern sich laufend, das fährt sich unkomfortabel.

das habe ich mir fast gedacht. Deswegen habe ich anfangs schon gefragt, ob es wirklich Sinn macht