Nach Komplettierung der neuen Bordelektrik (Erster Espresso aus dem Bordnetz !) habe ich nun auch noch eine Standheizung verbaut.
Die Calor CA2 wurde unter dem Beifahrersitz montiert. Der Einbau unterscheidet sich grundsätzlich wohl nicht von anderen Luftheizungen wie Webasto, Planar oder anderen China-Heizungen. Wie schon mehrfach hier im Forum beschrieben ist der Einbau recht einfach. Für die notwendige Öffnung im Bodenblech steht allerdings nur ein relativ kleiner Bereich zur Verfügung. Bei meinem Multivan mit Doppelklima wird es nochmals enger, da die Heizungs- und Klimaleitungen genau im Bereich des Bodendurchbruchs verlaufen. Das Heizgerät liegt damit in etwa in der Mitte der Sitzkonsole. Hätte es lieber etwas weiter Richtung Beifahrertür verschoben, aber dies lassen die Platzverhältnisse am Unterboden leider nicht zu. Um den wenigen verbleibenden Stauraum unter dem Beifahrersitz nutzen zu können, müßte man ggfs. noch ein Abdeckblech um das Heizgerät einbauen, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu gewährleisten.
Für die Treibstoffversorgung habe ich die beiliegende Sonde verwendet, die direkt in den Deckel der Treibstoffpumpe im Tank eingebaut wurde. Wie empfohlen wurde die Sonde so gekürzt, daß die Heizung den Tank nicht komplett leer saugen kann.
Da das Abgasrohr sehr heiß wird, habe ich es mit 4 Lagen Glasfaser-Hitzeschutzschlauch isoliert. Der äußere Hitzeschutzschlauch wird zwar immer noch etwas warm, aber gibt fast keine Strahlungswärme mehr ab, d.h. man kann problemlos die Hand direkt neben das Abgasrohr halten. Der verbleibende Luftspalt zu den Klima- und Heizungsleitungen und zum Tank ist damit ausreichend, um eine kritische Aufheizung zu vermeiden. Zusätzlich wurde auch das Ansaugluftrohr mit der Dieselleitung und dem Pumpenkabel mit einem Glasfaserschlauch geschützt. Zum Einbau muss die Heizung mit allen Anschlussleitungen und Luftrohren vormontiert werden und dann als Einheit durch die Bodenöffnung eingefädelt werden.
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Das relativ kurze Luftansaugrohr wurde verlängert und mit einem Ansaugschnorchel etwa in Fahrzeugmitte positioniert. An den Abgasschalldämpfer wurde ein zusätzliches Abgasrohr befestigt, das am Rahmenlängsträger hinter der Schiebetür endet. Die Dosierpumpe wurde zunächst am Abschirmblech der Auspuffanlage verschraubt. Trotz Gummipuffern kam es aber durch die Resonanzwirkung des Blechs zu einem lauten Klopfgeräusch der Pumpe. Dieses Geräusch war zwar im Bus nur schwach zu hören, wäre aber für Nachbarn auf dem Campingplatz kaum zumutbar gewesen. Die Pumpe wurde daher in Zellkautschuk eingewickelt und nur mit Kabelbindern am Abschirmblech befestigt. Sie ist jetzt sowohl im Bus als auch außerhalb kaum noch zu hören.
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Die Heizung ist direkt am Sicherungsverteiler der Zweitbatterie unter dem Fahrersitz angeschlossen. Muss jetzt nur nochmal überprüfen, daß der Batteriewächter die Heizung rechtzeitig ordnungsgemäß runterfährt, bevor das BMS ggfs. die Batterie abschaltet. Der Calor Kabelbaum ist gut verarbeitet und die Anschlussleitungen relativ lang. Deutlich zu lang für die Montage unter dem Sitz, sodaß die Anschlussleitungen seitlich in der Beifahrersitzkonsole aufgewickelt und befestigt wurden. Etwas unschön und nimmt Stauraum unter dem Sitz weg, aber man könnte die Leitungen natürlich nach Bedarf kürzen.
Das Bedienteil der Heizung wurde an der mittleren Seitenverkleidung montiert und ist damit jederzeit gut zugänglich und das integrierte Thermostat ist gut platziert. Wenn man die Bedienlogik mal verstanden hat, ist die Bedienung kein Problem. Habe Ansaugleitung, Filter und Pumpe mit einer kleinen Handpumpe vorgefüllt. Die Heizung lief dann ohne extra Entlüftung auf Anhieb an und funktioniert einwandfrei. Bei den aktuellen Außentemperaturen, wird der Innenraum sehr schnell aufgeheizt und die Automatik regelt die Heizleistung relativ schnell zurück. Im Bus ist dann nur noch ein leises Lüftergeräusch zu hören, das für mein Geräuschempfinden vollkommen akzeptabel ist.
Die Standheizung kann sich nun demnächst beim ersten Winterurlaub im hoffentlich noch etwas sonnigen Süden bewähren.