Man kann jetzt drüber streiten ob eine Warmwasserdusche im Auto zu den Dingen gehört die die Welt nicht braucht. Ich denke das muss jeder für sich Entscheiden. Es ist aber auf alle Fälle wieder ein Grund ein wenig herumzubasteln *grins
Da ich ganz gerne nach dem Wandern oder Sporteln eine Dusche nehme, aber recht verfrohren bin, habe ich mir eine günstige Warmwasseraufbereitung mittels der Lufstandheizung einfallen lassen. Zu 100% ausgereift ist das Ding noch nicht, aber fast schon alltagstauglich. Wie es funktioniert und welche Kinderkrankheiten auftreten können lest Ihr im nachfolgenden Bericht.
Das Funktionsprinzip:
Warme Luft der Standheizung wird durch einen Luft / Wärmetauscher geblasen. Durch den Wärmetauscher wird Wasser aus einem Kanister im Kreis gepumpt, bis die gewünschte Wassertemperatur im Kanister erreicht ist. Duschen kann man sich ganz gut unter der Heckklappe. Um neugiere Blicke fernzuhalten habe ich mir ein Duschzelt gebaut, welches einfach unter der Heckklappe eingehängt wird. Ist fast wie Duschen zuhause Als Duschkopf habe ich einen mit Ventil gekauft. Man muss also stets einen Hebel am Duschkopf drücken damit Wasser kommt (so ähnlich wie bei den Pflanzenspritzen von Gardena). Dadurch spart man enorm viel Wasser, den 13 Liter halten nicht ewig, und wenn zwei Leute duschen wollen muss man sehr sparen sein, oder nochmals nen Kanister aufheizen.
Der erste Versuch:
Um überhaupt mal ein paar Erfahrungswerte zusammeln habe ich den Wärmetauscher vor dem Luftauslass der Standheizung platziert und die Luft mittels eines Provesoriums aus Pappe durch den Wärmetauscher geleitet. Dann habe ich noch eine Aquarienpumpe angeschlossen und Wasser aus einen 13 Liter-Kanister durchgepumpt und wieder in den Kanister zurückgeführt. Ich war überrascht dass das Wasser relativ schnell warm wurde. Kein Wunder, denn die Lufttemperatur der Standheizung hat immerhin um die 110 Grad. Dadurch werden 13 Liter Wasser, einschließlich Vorheizphase der Standheizung, innerhalb 10 - 15 Minuten angenehm warm zum Duschen und abspülen, also so ca. 40 Grad.
Ein Problem sind die Schläuche:
Voller Eifer habe ich nach dem geglückten Versuch mir den Wärmetauscher in einer Holzsäule fest eingebaut (Siehe Foto) und den Kanister und die Schläuche ordentlich verlegt. Ein paar Tage später bin ich dann schon in den Urlaub gefahren und die erste Katastrophe lies nicht lange auf sich warten ! Gleich am ersten Tag haben wir in Österreich den Maltastausee bewundert (http://de.wikipedia.org/wiki/Maltakraftwerke). Der liegt auf 1900m über dem Meer, da kannst dann auch schon mal im Sommer zapfig kalt werden. Promt zur Brotzeit habe ich die Standheizung angeworfen (ohne die Umwälzpumpe zu betreiben) Das Problem: Das Wasser erwärmt sich auf über 100 Grad im Wärmetauscher und weicht den angeschlossenen Schlauch auf, so dass er von den Anschlüssen des Wärmetauschers rutscht und der Wasserdampf entweicht. Das Ergebnis: Land unter im Bus. Daher sollte der Wärmetauscher mit Hitze und Verformungsbeständigen Schläuchen angeschlossen werden, sonst macht das Ding keinen Spass
Warmwasserheizung 2. Version:
Der Winter geht zu Ende und ich verspüre wieder Lust zu basteln. Daher werde ich die Warmwasserzubereitung noch weiter Verbessern. Und zwar werde ich die Schläuche zum Wärmetauscher durch hitzebeständige Schläuche austauschen und den Warmwasserkanister isolieren. Dadurch kann dann ein paar Stunden später auch noch warmes Wasser entnommen werden.
Welche Komponenten werden benötigt ?
- kleiner gebrauchter Wärmetauscher z.B. Ölkühler aus Motorrad oder Heizungswärmetauscher von einem Auto. Kosten ca. 10 €
- Einen Kanister
- Eine wärmefeste Umwälzpumpe evtl. Aquariumpumpe die über Wechselrichter betrieben wird.
- Billige Tauchpumpe für Dusche bzw. Wasserhahn
- Wärmefeste Schläuche
- evtl. chemikalien zur Wasseraufbereitung für empfindliche Leute
Alternativen und weitere Ideen zur Warmwasseraufbereitung:
- Warmwasseraufbereitung mit Truma-Therme
Es gibt von Truma Thermen die ebenfalls mittels der Warmluft der Standheizung Wasser aufbereiten. Konstet allerdings einen Haufen Geld, braucht ewig zum Warmwerden und es haben nur 5 Liter Platz. Ein Kumpel hat das Teil neulich aus seinen Bus geworfen.
- Warmwasseraufbereitung mit Kühlwasser
Man nehme einen Kanister und isoliere den. Dann zapfe man den Kühlwasserkreislauf an und leite das Kühlwasser durch ein gebogenes Metallröhrchen durch den Kanister. Ich hab da mal einen Bericht irgendwo im Internet gelesen. Soll auch ganz gut funktionieren. Die Isolation des Kanisters soll das Wasser ca. 24 Stunden warm halten. Ein Nachteil hat's aber. Steht das Auto mal längere Zeit, so muss man den Motor laufen lassen um das Wasser zu erwärmen. Und das kann sehr lange dauern. Außerdem ist der Aufwand etwas größer, und den Kühlwasserkreislauf würde ich auch nicht so gerne anzapfen.
Weitere Fotos zu meinem Ausbau und den ganzen Schnickschnack gibts hier: http://www.mr-ocm.de/Michls_Busserl.html