Diagnose: Zylinderkopfdichtung defekt - Kann das sein?

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  • Hallo zusammen,

    ich hatte vor 2 Monaten den AAB beim Vertragshändler wegen starkem Kühlwasserverlust. Ich bin mit dem Bus vorher ca. 10km Vollgas gefahren, und dabei hat er dann den gesamten Inhalt des Ausgleichsbehälters verloren. Hab ihn dann aufgefüllt und bin langsam in die Werkstatt gefahren. Hierbei blieb die Füllmenge konstant.

    In der Werkstatt habe ich dann, weil es zeitlich eh fällig war,TÜV/AU, Inspektion, Zahnriemen mit Wasserpumpe und Nocken-/Kurbelwellendichtring machen lassen. Es trat danach auch kein Kühlwasserverlust mehr auf, ich bin aber auch nie besonders schnell gefahren. Maximal 130km/h für eine sehr kurze Strecke.

    Nun bin ich mit dem Bus eine weitere Strecke mit 120-130km/h gefahren. Nach ca. 150km kam wieder mal die Wasserstandslampe. Eine Kontrolle ergab erneut fehlendes Kühlwasser. Ich habe dies dann aufgefüllt und bin weiter mit ca. 110km/h gefahren. Nach ca. 30km ging die Lampe erneut an, und wieder fehlte Kühlwasser. Ich füllte wieder auf und fuhr nur noch 80-90km/h, aber auch hier leuchtete die Lampe nach ca. 30km auf.

    Am nächsten Tag suchte ich die Vertragswerkstätte am Zielort auf. Die konnten zunächst optisch nichts feststellen. Nach einer Untersuchung durch Abdrücken des Kühlsystems wurde nun die Zylinderkopfdichtung als defekt festgestellt.

    Weil ich mir über evtl. "teurere" Folgen unsicher war, wird der Bus jetzt per ADAC nach Hause in die Heimatwerkstatt gebracht.

    Nun meine Frage:

    Kann tatsächlich die Zylinderkopfdichtung defekt sein? Also, dass sie "nur" Wasser nach aussen hin verliert?
    Die Motorleistung war immer ok, auch zum Schluss, Temperaturanzeige blieb trotz 28 Grad Aussentemperatur und fast Vollgas immer bei ca. 92 Grad. Es war kein Öl im Wasser zu erkennen, ebenso wie kein Wasser im Öl war.

    Was mir beim Auffüllen aufgefallen ist: Trotz heissem Motor war kein Druck im Ausgleichsbehälter. Diesen konnte man ohne Druckablassen aufdrehen, und es kochte auch nichts über!

    Hat hierzu jemand eine Meinung?

    T4 Multivan Syncro - kein TDI, aber auch nicht so durstig wie manche meinen... spritmonitor.de

  • Hallo,
    ein Motor ist durchzogen von Kühl- und Ölkanälen. Die Kühlkanäle gehen durch den Block in den Kopf, teilweise auch durch den Ansaugstutzen. Bei deinem Motor kann es durchaus sein, das bei einem Kühlkanal die Dichtung mit den Jahren defekt geworden ist und KW in den Brennraum gelangt (bei Solltemperatur sind ca 0,8 bar Überdruck im System was für eine Flüssigkeit schon ziemlich viel Druck ist), es könnten aber auch Risse im Zylinderkopf sein, die unglücklicherweise direkt in den Kühlkanal gehen. Besser ist es zu prüfen wo das Wasser verschwindet. im ungünstigen Fall läuft ein Zylinder über Nacht voll und beim Anstarten will der Motor das Wasser verdichten, was mit kapitalem Motorschaden endet.
    Ich würde das Fahrzeug nicht unterwegs reparieren lassen, wenn der Kopf auch kaputt ist, wirds mächtig teuer und dauert.
    Gruß
    Christoph

  • Das die Zylinderkopfdichtung zum Brennraum hin durchgebrannt wäre erscheint mir doch sehr unwahrscheinlich, da ja kein Druck im Ausgleichsbehälter bei laufendem Motor war (Abgase wären dann ins Kühlsystem eingedrungen), und wie gesagt auch kein Wasser im Öl. Darüber hinaus ist der Motor auch immer ohne Probleme im kalten Zustand angesprungen, auch zum Schluß, und hat auch keine sichtbaren weissen Dämpfe aus dem Auspuff rausgelassen.
    Und eben wegen der "teuren" Folgekosten wie evtl. Zylinderkopf und auch wegen evtl. Gewährleistungsansprüche nach der Reparatur wird der Bus zuhause repariert.

    T4 Multivan Syncro - kein TDI, aber auch nicht so durstig wie manche meinen... spritmonitor.de

  • Zitat

    Was mir beim Auffüllen aufgefallen ist: Trotz heissem Motor war kein Druck im Ausgleichsbehälter. Diesen konnte man ohne Druckablassen aufdrehen, und es kochte auch nichts über!


    was war zuerst da, die Henne oder das Ei

    was ich damit sagen will......erstens war kein Druck weil der Druck aus dem Brennraum nicht ins Kühlsystem konnte weil keine Verbindung da war....die Dichtung war nur nach aussen kaputt....

    aber Druck muss trotzdem etwas drauf sein.....ging der nur verloren wegen der undichten Dichtung.........oder war der Deckel defekt und das System konnte garkeinen Druck aufbauen.......und wurde deshalb heisser und deshalb brannte die Dichtung durch....... wurde oder wird noch der Deckel des Ausgleichbehälter geprüft um zu sehen ob der defekt war/ist.

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


    ..Unus pro omnibus, omnes pro uno 8o En la duda, ten la lengua muda

  • Kopfdichtungsdefekt können sehr komplex sein, mitunter nur bei bestimmten Betriebsbedingungen feststellbar. Wenn du bei kalten Motor abdrückst und nicht feststellst heist das gar nichts, wenn die Abgase nicht weiß sind heist das auch nichts, denn wenn nur eine kleine Menge H2O dabei ist wird diese durch die Menge an Abgasen so "verdünnt", das es nicht auffällt. Kondensieren tuts bei der Aussentemperatur auch nicht. Evtl. kannst du ein Schdensbild machen wenn die Glühkerzen rausgenommen werden und eine dabei wie poliert aussieht. Die Verbrennung mit einem kleinen Teil Wasser reinigt den Brennraum ungemein ;-).

    Gruß aus München

  • Multi-Fanfare

    Nach Deinen Aussagen gibt es tatsächlich den Fall, dass Wasser über eine defekte Dichtung "nur" nach aussen gelangt. Das hilft mir schon etwas weiter. Das mit dem Deckel kam mir auch komisch vor, den werde ich mal unter die Lupe nehmen. Den habe ich nämlich vor geraumer Zeit gegen einen neuen getauscht. Vielleicht war es doch der falsche (blauer Deckel). Was ich aber nicht glauben kann, da sonst wohl die Kühlwassertemperatur deutlich höher gewesen wäre.

    Ach, fällt mir gerade wieder ein: beim ersten Werkstattaufenthalt drehte der Meister den Verschlussdeckel bei heissem Motor auf. Da kam dann sehr wohl Wasser aus dem Behälter raus, also hielt der Deckel den Druck.

    @chjm

    Deiner Meinung kann ich mich anschliessen, dennoch sollte es möglich sein, bei einem derart hohen Wasserverlust die Ursache besser einzugrenzen. Aber so wie ich es hier "lese" wird die Diagnose der Werkstatt wohl korrekt sein.

    Und polierte Glühkerzen sind doch was Tolles! Vor allem wenn der Brennraum dann auch gleich sauber wird! :)

    T4 Multivan Syncro - kein TDI, aber auch nicht so durstig wie manche meinen... spritmonitor.de

    Einmal editiert, zuletzt von HolgerBY (4. September 2009 um 22:33)


  • der blaue Deckel ist schon gut...die schwarzen waren häufiger defekt
    der Kopf muss ja nun erst mal runter...dann sieht man genau die Stelle wo die Dichtung undicht war.......und wenn sie jetzt nur nach aussen weggebrannt ist...nach innen wär sie dort ssicher auch bald weggebrannt...deshalb war es schon ganz gut das du nicht mehr gefahren bist, sondern hast den ADAC abschleppen und nach hause bringen lassen

    :D mit freundlichem Gruss Horst :thumbup:
    :thumbup: Hola, Si quieres ser bien servido, sírvete a ti mismo


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  • Zitat

    im ungünstigen Fall läuft ein Zylinder über Nacht voll und beim Anstarten will der Motor das Wasser verdichten, was mit kapitalem Motorschaden endet.

    Das endet nicht mit einem kapitalen Motorschaden. Das Problem hatte ich schon mal. Der Anlasser liess sich nicht mehr durchdrehen, und ich hatte nen Kolbenfresser im Verdacht. Habe dann das Auto im 5.Gang geschoben, und ein Blubbern vernommen. Nach ein paar Metern habe ich den Motor gestartet, und er lief. Danach habe ich den Kühlerdeckel geöffnet, und er flog mal kurz 6 Meter hoch.Neue Dichtung, Vorkammern, Zahnriemen, und gut war's. Die WaPu habe ich nicht gewechselt, da mir das zu der Zeit vor meiner Forumszugehörigkeit unbekannt war.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • thommi
    dann hast du Glück gehabt es kann durchaus passieren das sich ein Pleuel verbiegt, dann kann man den Motor wegschmeissen. Deshalb wenn der Verdacht eines vollgelaufenen Zylinders besteht Zünd,- Glühkerzen rausschrauben und dann mit dem Starter den Motor durchdrehen.

  • Ich meine eher, dass man "Glück" haben muss dass sich ein Pleuel verbiegt. Der Anlasser ist zwar sehr kurz übersetzt, aber ich meine, dass die Belastungen im normalen Fahrbetrieb bisweilen grösser sein können. Möchte dafür aber meine Hand nicht ins Feuer legen. Ich kann es mir nicht vorstellen, aber ich kann dir auch nicht widersprechen.

    Glühkerze rausschrauben ist nicht nötig, anschieben im 5. Gang geht schon ohne Schaden. Anschleppen wäre brutal.

    Edit: Wenn da ne grössere Pfütze im Brennraum ist, und der Kolben mit Schwung nach oben fährt, und dann plötzlich durch das Wasser gebremst wird, dann hast du recht, ich ging von meinem Motor aus, da war der Zylinder randvoll mit Wasser, da gab es keinen Anlauf.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von thommi (5. September 2009 um 03:16)

  • Wenn er sonst nix findet, wie wärs mit:
    Ölkühler
    und Froststopfen (hatte ich selber)

    Gruß

    Schraubi :drive:

    Schraubi :drive:


    Jetzt auch mit AAB California.
    Der Trend geht echt zum Zweitbus.... :applaus:
    Oder zum Drittbus - naja - ACV Pritsche :hurra: