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  • Hallo

    Ich hab ne Frage zur Verkabelung auf dem Campingplatz.

    1. Szenario:

    Ich gehe vom Campingplatz Stromverteiler mittels Adapter von CEE auf Schukostecker. Dann mit Verlängerung zu meinem Platz. Dort gibt's im Vorzelt einen Mehrfachstecker. Es geht von dort über Schuko-Verlängerung weiter in den WoWa, dort gibt's FI, Sicherungen und Schukodosen. Am o.g. Mehrfachstecker hängt draußen eine Kühlbox mit Metallgehäuse.

    Frage 1: Es macht Sinn, o.g. Mehrfachstecker mit einem FI auszurüsten?

    2. Szenario: Kühlbox mit Metallgehäuse ist im Bus und hängt mittels Schuko-Stecker am Bus-eigenen Wechselrichter (vom Erstbesitzer, eine Uni, also öffentlicher Dienst, also streng nach Vorschrift)

    Frage 2: es kann nix passieren?

    3. Szenario

    Kühlbox mit Metallgehäuse ist im Bus und hängt über Verkabelung aus 1) am Campingplatz.

    Ein Mehrfachstecker mit FI wäre sinnvoll?

    Danke und Gruß Simon

    T4 9-Sitzer, AAC, EVV, BJ 2001, 280tkm, kein Schnickschnack

  • Moin,

    es ist generell nicht so toll, CEE auf Schuko zu adaptieren.

    Der Grund ist, dass Wohnmobile und -Wagen nicht immer den Neutralleiter absichern, da CEE im Gegensatz zu Schuko verpolungssicher ist.

    Manche Campingplätze verbieten das explizit - habe aber noch nie gesehen, dass es tatsächlich durchgesetzt wird.

    Die Vertauschen der stromführenden Leitungen ist für den RCD zumindest in den meisten Fällen egal, auch wenn sie explizit beschriftet sind.

    Einen Leitungsschutz hast du ebenfalls noch beim Vertauschen; wenn er auslöst, fließt zwar kein Strom mehr. Die Leitungen und Geräte sind aber gefährlicherweise nicht potentialfrei, da die Phase nicht getrennt wird.

    Ich würde immer beide Leitungen separat mit FI uns LS direkt hinter der Einspeisung absichern.

    Außerdem sicherstellen, dass die PE der Einspeisung an Fahrzeugmasse geht, genauso wie das Gehäuse des Wechselrichters.

    Dann bist du auf der sicheren Seite und brauchst dir keine Gedanken über Szenarien machen.

    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von johnnycash88 (26. März 2023 um 04:16)

  • CEE-Stecker auf Schukostecker geht gar nicht, du meinst sicher Schukokupplung.

    Dann gehe ich davon aus, dass du mit einem kurzen Adapter vom Stromverteiler des CP mit einer normalen Kabeltrommel an deinen Platz gehst.

    Ist auch nicht zulässig. Offiziell ist nur CEE- Stecker und 3x2.5mm2 Gummileitung bis zu einer Länge von 25 m zulässig.

    Danach kannst du von der Kabeltrommel mit den 3x2.5mm2 über Schukostecker-CEE- Kupplung in den Wohnwagen einspeisen, wenn er einen FI und zwei Sicherungen für L und N hat, die mechanisch miteinander verbunden sind, oder ein FI, der zweipolig abschaltet, und zwar nicht nur bei Fehlerstrom, sondern auch bei Kurzschluss.

    Ist aber auch nicht die saubere Lösung.

    Besser wäre, über CEE in den Wowa reingehen, und von innen nach dem FI und Sicherung ne Aussenschukosteckdose verbauen.

    Zu Frage 1:

    Es macht Sinn, die Mehrfachsteckdose mit einem FI auszurüsten, obwohl die CP-Verteiler eigentlich auch einen haben, aber man weiss ja nie.

    Zu Frage 2:

    Wenn die Kühlbox der einzige Verbraucher ist, der am Stecker die Erdungsanschlüsse hat, dann brauchst du am Wechselrichter keinen FI, kannst dann aber zusätzlich noch Geräte mit zweipoligen Flachsteckern einstecken, die schutzisoliert sind.

    Zu Frage 3:

    Wenn in der Kabeltrommel der Schutzleiter unterbrochen ist, da es sich ja um ein bewegliches Teil handelt, sei es, dass da jemand über das Kabel stolpert, und ausgerechnet der Schutzleiter und N reissen raus, und in der Kühlbox gibt es einen Masseschluss, dann steht das Gehäuse unter Spannung. Sehr unwahrscheinlich.

    Wenn das Gehäuse im Bus zufällig noch Kontakt zur Karosserie hat, dann steht der ganze Bus unter Spannung. Noch unwahrscheinlicher, aber nicht auszuschließen.

    Daher wie bei Frage 1. Einen FI verbauen.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von thommi (26. März 2023 um 04:55)

  • Hallo Simon,

    Es spielt keine Rolle ob die Kühlbox ein Metallgehäuse hat oder nicht - sondern ob die Kühlbox ein schutzisoliertes Gerät ist (zu erkennen an zwei ineinander liegenden Quadrate auf dem Typenschild oder an einem originalen Stecker ohne die seitlichen Schutzkontakte). Solche schutzisolierten Geräte gibt es durchaus auch mit Metallgehäuse (das ist dann innen isoliert und kann keine Spannung nach außen verschleppen). Sofern die Kühlbox schutzisoliert ist, besteht bei einem Fehler im Gerät gar keine Gefahr.

    Deine Fragen betreffen aber nicht nur die Sicherheit des Gerätes selbst, sondern auch der Verkabelung. Und die muss auch berücksichtigen, dass auch andere Geräte dort angeschlossen werden können. Daher muss man bei Fragen zur Verkabelung immer von Geräten mit Schutzerdung ausgehen. Bei denen kann es bei einem Fehler im Inneren dazu kommen, dass gefährliche Spannung nach außen auf das Gehäuse übertragen wird.

    Unabhängig von der Ausführung des Gerätes kann man aber die Antworten auf deine Fragen aus Sicht der elektrischen Sicherheit geben:

    1. Szenario:

    Ich gehe vom Campingplatz Stromverteiler mittels Adapter von CEE auf Schukostecker. Dann mit Verlängerung zu meinem Platz. Dort gibt's im Vorzelt einen Mehrfachstecker. Es geht von dort über Schuko-Verlängerung weiter in den WoWa, dort gibt's FI, Sicherungen und Schukodosen. Am o.g. Mehrfachstecker hängt draußen eine Kühlbox mit Metallgehäuse.

    Frage 1: Es macht Sinn, o.g. Mehrfachstecker mit einem FI auszurüsten?

    Hier sind mehrere unterschiedliche Szenarien kombiniert - ich zerlege das mal in einzelne Fälle die relevant sind:

    Ich gehe vom Campingplatz Stromverteiler mittels Adapter von CEE auf Schukostecker. - Kein Problem. Der Schukostecker an sich ist ja sicher.

    Was generell schlecht ist und mit jeder weiteren Steckverbindung wird die elektrische Verbindung schlechter (auch die vom Schutzleiter der ja in den Steckern mitgeführt wird).

    Dann mit Verlängerung zu meinem Platz. - Das ist dann kein Problem wenn sichergestellt ist, dass die Zuleitung zu deinem Platz die Anforderungen für eine zulässige und sichere Zuleitung erfüllt. Die VDE verlangt hier eine maximal 25 Meter lange einteilige Zuleitung mit 2,5 mm² Adernquerschnitt. Dadurch ist sichergestellt dass auch in ungünstigen Situationen (Feuchtigkeit und Korrosion an den Kontaktstellen) immer noch ein so geringer Leitungswiderstand erreicht wird, dass im Fehlerfall (Kurzschluss in einem Gerät oder Mehrfachstecker) die Sicherung des Campingplatzes sicher auslösen kann. Ist die Leitung zu lang oder zu dünn, dann fließt nicht genug Strom um die Sicherung sicher auszulösen und es besteht Brandgefahr.

    Dort gibt's im Vorzelt einen Mehrfachstecker. - Eigentlich kein Problem - Aber: Ein weitere Steckverbinder (2x - vor und hinter dem Mehrfachstecker) der wieder die Leitungswiderstände erhöht. Eine Mehrfachsteckdose an sich ist kein Problem. Aber das ist nun schon der dritte Steckverbinder in einer Verbindung in der eigentlich gar kein Steckverbinder erlaubt ist. Die Gefahr dass die Schutzfunktionen für Fehler die dahinter passieren nicht mehr arbeiten wächst immer weiter an).

    Es geht von dort über Schuko-Verlängerung weiter in den WoWa, dort gibt's FI, Sicherungen und Schukodosen. - Die Einführung in den WoWa darf dabei nicht durch eine Tür oder Fenster erfolgen - sondern nur über eine geprüfte und zugelassene Einspeisesteckdose. Nur dann können die im Inneren befindlichen Fi und Sicherungen richtig arbeiten und bei Fehlern hinter diesen Sicherheitseinrichtungen korrekt auslösen. Die wirken also nur bei Geräten die im Inneren in den Schuko-Steckdosen eingesteckt sind.

    Am o.g. Mehrfachstecker hängt draußen eine Kühlbox mit Metallgehäuse. - Das ist kein Problem.

    Es macht Sinn, o.g. Mehrfachstecker mit einem FI auszurüsten? - Könntest du machen - der würde dann nur einen Fehler an der Kühlbox absichern.

    Ich würde aber einfach folgendes Empfehlen: Führe das Zuleitungskabel vom Campingplatz als erstes in den WoWa und lege dann ein Kabel von einer darin befindlichen Steckdose wieder raus ins Vorzelt (oder noch besser: Baue dir eine Außensteckdose ein (elektrisch hinter den Sicherungen und dem FI-Schalter vom WoWa) und versorge darüber das Vorzelt und die Kühlbox mit Strom.

    Da bist du viel sicherer unterwegs und brauchst keinen extra Fi-Schalter - den hast du ja schon im Wohnwagen.


    2. Szenario: Kühlbox mit Metallgehäuse ist im Bus und hängt mittels Schuko-Stecker am Bus-eigenen Wechselrichter (vom Erstbesitzer, eine Uni, also öffentlicher Dienst, also streng nach Vorschrift)

    Frage 2: es kann nix passieren?

    Falls du hinter dem Wechselrichter keinen FI-Schalter und keine Sicherungen mehr verbaut hast, gilt das in diesem Beitrag geschriebene (das haben wir schon öfter besprochen und ich verklinke es daher hier nur noch mal):

    hemisoft
    7. Juli 2017 um 18:14


    3. Szenario

    Kühlbox mit Metallgehäuse ist im Bus und hängt über Verkabelung aus 1) am Campingplatz.

    Ein Mehrfachstecker mit FI wäre sinnvoll?

    Das ist potentiell das gefährlichste Szenario - falls die Leitung in den Bus nicht über eine korrekte installierte und mit LS-Schalter und FI-Schalter abgesicherte Einspeisesteckdose erfolgt. Das gefährlichste (und leider auch am häufigsten so gefährlich gelöste) Problem ist das direkte legen einer elektrischen Zuleitung in den Bus durch ein Fenster, eine Heckklappe, eine Schiebetür oder eine Fahrzeugtür in den Bus. Dabei besteht wirklich große Gefahr falls mal ein Gerät einen elektrischen Fehler hat und das Schlimme daran ist: man sieht und riecht und hört den Fehler nicht und auch nicht dass evtl der Bus unter Strom steht. Denn Strom ist nicht zu sehen, nicht zu riechen und wenn man ihn spürt, kann es das letzte sein, das man im Leben macht. Ein unter Strom stehender Bus ist nicht erkennbar - der steht vermeintlich völlig harmlos da rum und "wartet" sozusagen darauf, dass jemand aus- oder einsteigen will und drangreift.

    Vieles dazu haben wir hier schon detaillierter besprochen:

    hemisoft
    26. Januar 2018 um 13:24


    Ein Mehrfachstecker mit FI wäre sinnvoll? - Nein, sinnvoll wäre eine korrekte Elektroinstallation um die Leitung über eine Einspeisesteckdose in den Bus zu führen (Mit FI-Schalter und LS-Schalter im Bus installiert) Ein FI-Schalter ist ein sehr feiner und sensibler Apparat. Man sollte sich auf FI-Schalter in flexiblen oder bewegten Leitungen und Mehrfachsteckern nicht dauerhaft verlassen, sondern diese sehr regelmäßig prüfen. Aber auch ein FI-Schalter ersetzt nicht eine korrekte Elektroinstallation, sondern kann sozusagen nur als letzter Rettungsanker die Spannung (hoffentlich schnell genug) abschalten wenn dann einer drangreift und eine elektrischen Schlag bekommt. Ein losgelöster FI-Schalter vor dem Bus kann im Bus nicht richtig arbeiten, da die Buskarosse über die Reifen isoliert steht und der FI-Schalter die Spannungsverschleppung erst "bemerkt", wenn jemand drangreift und dabei einen Schlag bekommt. Gegen Brandgefahr helfen nur LS-Schalter, der FI-Schalter nicht.

    Hier noch mal ein Hinweis warum zu lange Kabel und zu viele Steckverbinder an sich auch gefährlich sind:

    hemisoft
    2. Juli 2016 um 17:02

    Gruß, Jörg

  • ... warum gehst Du nicht wie heute üblich von CE Campingplatz auf CE WoWa ins Innere und von da aus über eine Aussensteckdose und Schukoverteiler ins Vorzelt?

    Dann ist alles fein abgesichert ?


    .

  • Weil der WoWa von 1975 ist und der Strom nicht über CEE, sondern über eine Schuko-Stecker-Dose in den WoWa komnt: Unter der Klappe ist ein männlicher Schukostecker mit 2 Pins, auf den das (weibliche) Ende eines Schukokabels passt.

    Q

    Danke für die hilfreichen Antworten.

    T4 9-Sitzer, AAC, EVV, BJ 2001, 280tkm, kein Schnickschnack

  • Ok... männlicher Schukostecker ist das Teil mit den zwei Stiften und den Schutzleiterstreifen seitlich.

    Weiblicher Schukostecker heisst Schukokupplung.

    Nur, um auszuschließen, dass jemand Spannung von einem CEE-Stecker auf einen Schukostecker adaptieren möchte.

    Das bitte UNBEDINGT UNTERLASSEN!!!

    Schukoeinspeisung war früher üblich. Würde aber, falls nicht vorhanden, vor den Sicherungen einen FI-Schalter nachrüsten, der zweipolig trennt und ggfs nach dem FI über eine Sicherung eine Aussensteckdose verbauen, aber ich meine, die ist eh damals schon verbaut worden.


    Alle sagen, "das ist unmöglich". Einer hatte das nicht gewusst, und es dann gemacht.

  • Weil der WoWa von 1975 ist und der Strom nicht über CEE, sondern über eine Schuko-Stecker-Dose in den WoWa komnt: Unter der Klappe ist ein männlicher Schukostecker mit 2 Pins, auf den das (weibliche) Ende eines Schukokabels passt.

    Q

    Danke für die hilfreichen Antworten.

    Das ist el. kein Problem.

    Heute wird zwar der CEE-Stecker gefordert, aber das hat auch andere Gründe (Verriegelbar, Feuchtigkeitsgeschützt, verpolungssicher).

    Sofern die Einspeisung über einen am WoWa verbauten männlichen Schukostecker erfolgt und auf der Innenseite LS-Schalter und FI-Schalter (falls der fehlt solltest du den einfach nachrüsten lassen von einem Elektriker) verbaut sind, ist das genau so sicher wie eine neue CEE - Einspeisung. Das Wichtigste ist hier wirklich die Einspeisung über einen zentralen Punkt in den Wowa an dem die Karosserie bzw der Rahmen des Wowa mit dem Schutzleiter verbunden ist.

    Danach stellt es dann kein Problem dar mit einer Leitung wieder aus dem Wowa rauszugehen in das Vorzelt - dann notfalls auch durch eine Tür oder Fenster - besser natürlich durch ne Außensteckdose. Falls dann das Kabel gequetscht oder beschädigt wird, greifen die el. Schutzmaßnahmen im Sicherungskasten des Wowa.

    Gruß, Jörg

  • Weil der WoWa von 1975 ist und der Strom nicht über CEE, sondern über eine Schuko-Stecker-Dose in den WoWa komnt: Unter der Klappe ist ein männlicher Schukostecker mit 2 Pins, auf den das (weibliche) Ende eines Schukokabels passt.

    Q

    Danke für die hilfreichen Antworten.

    ... und vielleicht mal auf Stand der Technik umbauen. Die CEE Einspeisedose kostet keine 15 €