[Danach] Im Sommer gings nach Tschechien (Böhmerwald) - viele T4 gesehen - jetzt mit Fotos

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  • Hallo Jörg,

    Ich hab in den 90ern einige Jahre in Tschechien im Böhmischen Paradies gelebt und gearbeitet. Wenn ich die Gelegenheit habe, reise ich immer noch gerne in meine alte Heimat und genieße jede Stunde in diesem wunderschönen Land.

    Meld dich gerne mal bei mir (PN). Dann können wir uns gerne per Telefon, oder auch bei Kaffee/Bier bei uns in Primstal über Reiseziele in Böhmen austauschen.

    Pozdravy,

    Thomas

  • Eigentlich hatte ich das jetzt nur an Jörg geschrieben. Aber ich muß meine Begeisterung für meine alte Heimat jetzt doch mal mit euch teilen.

    Ich hatte damals in den 90ern ein Joint-Venture für einen Bremsenhersteller in Jablonec n. N. im Norden Tschechiens mit aufgebaut. Zuerst mit etwas Widerwillen, weil ich eigentlich länger in Japan bleiben wollte. Aber mein Leben in Nordböhmen sollte sich als die schönste Zeit meines Lebens rausstellen.

    Gewohnt hatte ich in Malá Skála, im schönsten Dorf des Böhmischen Paradieses und beliebte "Sommerfrische" etlicher prominenter Künstler. Die Gegend ist geprägt durch teils dramatisch schöne Landschaften und beeindruckende Sandsteinformationen (Suche Skaly, Prachovske Skaly, Drabske Svetnicky...) , die oft als hohe Felsnadeln in sogenannten Felsenstädten (Skalní město) stehen. Viele wunderschöne Seen zum Schwimmen, Burgen und Schlösser und wunderschöne Jugendstilarchitektur. Die Gegend meines Arbeitsplatzes, war Anfang bis Mitte des vorigen Jahrhunderts das Zentrum der Böhmischen Glas- und Bijouterieschmuck-Industrie. Der damalige Reichtum ist dort immer noch zu erkennen.

    Wer gerne wandert, findet dort traumhafte Wanderwege, die perfekt ausgeschildert sind (im Gegensatz zu Deutschland). Selbst mit ein paar leckeren Staropramen, oder Kozel im Kopf, nachts im Nebel kann man sich da nicht verlaufen. Das nahe gelegenene Isergebirge (Nova Louka, Bukovec) beeindruckt durch seine Hochmoorlandschaft und das Riesengebirge bietet alpine Eindrücke mit der Schneekoppe als Wahrzeichen.

    Die Böhmische Küche ist einfach, aber wirklich lecker. In vielen Restaurants ist das Essen inzwischen leider oft westlich verwässert (Pizza, Burger, Pasta...), aber wenn man das Glück hat und ein Lokal mit guter Böhmischer Küche findet, geht man immer glücklich und satt nach Hause 😋

    Campingplätze gibt es etliche. Zumindest zu der Zeit, als ich dort gelebt hatte, waren an den Wochenenden die Wälder voll mit Leuten, die (in Zelten und in Höhlen) gecampt hatten. Überall hat man nachts Lagerfeuer gesehen und handgemachte Musik gehört. Nach dem Wochenende war aber auch alles immer picobello sauber, es wurde kein Dreck hinterlassen. Die Tschechen waren immer sehr naturnah. Das hat sich inzwischen leider etwas verändert, der touristische Wohlstandsabfall ist jetzt viel mehr zu finden. Wie es mit Freistehen im Bus aussieht kann ich nicht sagen, da habe ich keine Erfahrung.

    Mit Deutsch kommt man gut weiter, weil Nordböhmen damals deutsch geprägt war (Sudetenland). Viele meiner Freunde und ehemalige Kollegen haben deutsche Wurzeln. Bei den jungen Leuten gehört (gutes) Englisch zur normalen Kommunikation. Tschechisch ist eine wirkliche Herausforderung. Die Grammatik ist an die lateinische angelehnt mit vielen Regeln und noch mehr Ausnahmen. Die Aussprache mit vielen Konsonanten kann sehr herausfordernd sein. Ich hätte meine alte Tschechischlehrerin Frau Ottova manchmal auf den Mond schießen können...gottseidank gab´s auf dem Weg nach Hause die Dorfkneipe "U Boučků", wo man das schwer Erlernte bei Pivo und Becherovka verfestigen konnte.

    Städte, wie Prag, Pilsen, oder Brünn kann/sollte man sich anschauen - vielleicht in einer eigenen Städtereise, aber den eigentlichen Charakter des Landes erlebt man eher in der Natur und kleinen Städten mit tollen historischen Marktplätzen und historischen Zentren. Wer architektonisch interessiert ist, kommt da sicher auf seine Kosten.

    Hier noch ein paar Eindrücke aus Nordböhmen:

    2 Mal editiert, zuletzt von saarspeedy (16. Mai 2023 um 22:18)

  • Hallo Jörg,

    Wir sind gerade - mal wieder - in Tschechien unterwegs und können es nur empfehlen. Von der Paddeltour auf der Moldau nach Krumlov bis zum Adrspacher Felsen (die Tour Teplicke Skaly ist fantastisch!) im Norden, tolle Schlösser, Burgen, alte Städte und Adrenalinkicks (Skywalk 721) kann man alles erleben. Die Preise haben - wie überall - angezogen, das Essen ist aber immer noch günstig, Campingplätze gibt’s in jeder Kategorie.

    Morgen fahren wir nach Prag, ich berichte :)

    Liebe Grüße

    Gundi

  • Bin wieder zurück - schön wars.

    Bilder müssen noch gesichtet und sortiert werden und ein paar kommen später - aber soviel schon jetzt:

    Wenn mal wieder jemand einen T4 sucht - ich habe ihn gefunden - und noch viel mehr - nämlich alle!

    In Tschechien habe ich im alltäglichen Nutzen und Einsatz jeden Tag (und zwar wirklich jeden einzelnen Tag in dem 14tägigen Urlaub) mindesten (nicht gelogen) 40 T4 gesehen - an einigen Tagen noch viel mehr. (und zwar nur die Einheimischen gezählt - keine Camper mit ausländischem Nummernschild) Alle gezählten kamen einfach nur im ganz normalen Straßenverkehr - vor, nicht auf einem Campingplatz oder Treffen.

    Die sind da in allen Formen und Ausprägungen noch vielfach um nicht zu sagen massenweise im Alltag im Einsatz und werden gefahren. T5 und T6 viel, viel weniger ...

    Gruß, Jörg

  • hemisoft 15. August 2023 um 12:47

    Hat den Titel des Themas von „Im Sommer solls nach Tschechien (Böhmerwald und sonstwo) gehen - Tipps?“ zu „[Danach] Im Sommer gings nach Tschechien (Böhmerwald) - viele T4 gesehen“ geändert.
  • Hallo Jörg.

    Das ist natürlich interessant, aber ist das für uns sogar nützlich?

    Waren die T4 dort überwiegend verbraucht oder gepflegt?

    Und haben die Besitzer auch mit Ersatzteilen zu kämpfen, bzw mit dem Mangel und/oder der schlechten Qualität?

    Seit ich nen T4 habe, habe ich kein Platz mehr im Auto. :whistling: :D

  • Waren die T4 dort überwiegend verbraucht oder gepflegt?

    ... sowohl als auch ... es gab runtergerockte Busse die bei uns keinen TÜV mehr bekämen (mit sichtbaren Rostlöchern im Schweller) und gut gepflegte, mit gutem Lack und tiefergelegt oder auf Expeditionsmobil gemachte und gut gepflegt ... alles war dabei ...

    Und haben die Besitzer auch mit Ersatzteilen zu kämpfen, bzw mit dem Mangel und/oder der schlechten Qualität?

    ... keine Ahnung - das konnte ich im vorbeifahren nicht erkennen ... :weissnix:

    Gruß, Jörg

  • Hier ein paar Fotos aus der Urlaubsregion ... allerdings ging es zuerst für 2 Tage in den Spreewald ...

    Wir waren auf dem Campingplatz in Lübbenau im Schloßpark. Einen Tag waren wir mit dem Kahn durch die Spree-Fliese unterwegs, den anderen Tag mit einzelnen Kajaks .... natürlich auch im benachbarten Lehde.

    War ein schöner und entspannter Einstieg in den Urlaub.

    Gruß, Jörg

  • Bilder- 1/7

    Auf der Anreise vom Spreewald nach Tschechien haben wir (wieder mal) die Bastei-Brücke besucht und natürlich auch wieder die Felsenburg Rathen.

    In Tschechien hatte ich mir nur ein erstes Ziel ausgesucht und wollte dann - spontan und wie wir Lust haben - weiterreisen. Das erste geplante Ziel (Prebischtor) war dann das einzige Ziel in Tschechien, das wir dann nicht angefahren sind. In Hrensko war uns einfach auf den Parkplätzen zu viel los und auch in Mezni war zu viel los. Wir sind dann weiter nach Decin gefahren und haben dort einen Parkplatz unter der Elbe-Brücke - direkt gegenüber vom Schloß - als Übernachtungsplatz genutzt.


  • Bilder-2/7

    Gegenüber (vorm Schloss) war am nächsten Tag noch eine Triathlon-Veranstaltung. Der Schwimmbereich war direkt vor unserem Bus. Wir sind durch die Stadt gelaufen, haben uns dort umgesehen und sind auch auf die Schäferwand hoch.

    Danach gings dann weiter zum Orgelfelsen ("Herrenhausfelsen") und zum Einsiedlerfelsen. Die Übernachtung dazwischen war auf dem kleinen Parkplatz eines kleinen Friedhofs irgendwo im Nirgendwo.

    Auf dem Marktplatz von Jicin haben wir geparkt und uns dann die Stadt angesehen.

  • Bilder- 3/7

    Danach ging es dann (nach Einkaufen und Stadtbummel in Jicin) weiter auf den Campingplatz Camp Jinolice und den Tag darauf ins Bömische Paradies. Leider konnten wir dort nur wandern, da die Bundsandsteinfelsen noch nass waren und das klettern dann (zu recht) verboten ist. Auch am Folgetag war es zum Klettern noch zu feucht - da ist der Sandstein zu weich und man würde unweigerlich die Griffe abbrechen und die Strukturen der Felsen beschädigen. Aber das mal zu durchwandern ist auch sehr schön.

    Auf dem folgenden Bild sieht man unten auf der Wiese am See auch den Multibully stehen ...

  • Bilder- 5/7

    Auf der Burg Kost haben wir lecker gegessen und die Burg besichtigt.


    Unser Übernachtungsplatz in Hradec Kralove lag mitten auf dem Marktplatz und wir schliefen da sehr gut. (Stellgebühr über Nacht pauschal 20 Kronen). Da haben wir uns dann am nächsten Tag die Stadt, ein paar Brücken, das Kraftwerk und das lokale Museum angesehen. Die Kunstinstallation symbolisiert die Verbindung der Adler und der Elbe ...

  • Die sind da in allen Formen und Ausprägungen noch vielfach um nicht zu sagen massenweise im Alltag im Einsatz und werden gefahren

    Mein Nachbar kommt aus Rumänien und erzählte mir, dass der T4 dort auch sehr sehr oft noch als Alltagsfahrzeug gefahren wird und in seiner Region den Spitznamen „Tank“ (also „Panzer“) erhalten hat, weil die mit denen einfach alles machen können und sie immer zuverlässig laufen

  • Bilder- 6/7

    Tags darauf ging es nach Kudna hora. Da gibt es zwar einen vom ADAC zertifizierten Stellplatz, aber der liegt irgendwie hinter einem geschlossenen Edelstahltor. Man kann dann da irgendwo anrufen und bekommt einen Code für den Einlass. Das hat uns aber nicht gefallen (sah irgendwie zu eingesperrt aus). Die nächste Alternative am städtischen Spaßbad haben wir auch verworfen, da dort bereits ca 8 große Wohnmobile auf dem Parkplatz standen - das sah uns zu sehr nach Massentierhaltung aus.

    Wir haben dann - ruhig und sehr schön - etwas außerhalb bei Zamec Kacina auf einem Waldparkplatz übernachtet. Da konnten wir am Abend noch einen schönen Spaziergang um die Schlossanlage machen. Am nächsten Tag ging es dann zu den vielen Sehenswürdigkeiten im Ort (Gebeinhaus, Kathedrale, "Kapelle der hl. Barbara).

    Wir sind dann weitergefahren auf das Autocemp Velky Vir an der Moldau. Damit war ich dann das erste mal in der Moldau schwimmen und auf der Moldau SUP fahren. Das Autokemp ist weitläufig - so weitläufig dass wir die Duschen nicht gefunden haben (erst mal - falls die auch mal jemand sucht: die sind nicht in der Nähe der Zeltwiese, sondern beim Restaurant zu finden). Hier haben wir mal einen Tag lang die ganzen vielen Erlebnisse der letzten Tage sacken lassen. Dazu gabs lecker selbstgemachtes Essen (wie fast immer) und Schwimmen, Lesen, Sonnen ...

  • Bilder- 7/7

    Vom Autokemp aus ging es dann weiter nach Pilsen zum Kurzbesuch "rund um den Marktplatz".

    Dann ging es am Abend weiter nach Marienbad - dort haben wir zentrumsnah auf einem kleinen Hinterhof-Parkplatz in der nähe des unteren Kurparks (kostenlos, sehr gut und ruhig) übernachtet.