Bleche flicken - Erfahrungsaustausch Vorbereitung / Versieglung / Lackaufbau

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  • Moin zusammen,

    ich habe nun in diversen Themen verschiedene Herangehensweisen zum Vorbereiten und Versiegeln von geflickten Blechen gelesen.

    Wollte mal dazu Eure Erfahrungen und Eure Tipps hören.

    Es geht um folgendes Szenario:

    Typische Durchrostung am Unterboden/Schweller --> Bereich raustrennen bis zum "gesunden" Blech.

    Da beginnen schon die Fragen:

    Wann setzt man Bleche ab, wann schweißt man auf Stoß? Am Unterboden, also nicht sichtbar, sollte es doch relativ egal sein, richtig?


    Der Flicken ist das nächste Diskussionsthema:

    Das einzuschweißende Stück vorher von beiden Seiten mit Rostschutzgrundierung lackieren (1K) oder mit Zinkspray oder mit etwas anderem (2K EP?) behandeln?
    Die Stellen an denen geschweißt wird, bleiben natürlich blank für guten Kontakt.


    Weiter zum nächsten Punkt, das Blech ist nun drin, mit vielen Punkten rundherum fixiert, glatt geschliffen ohne zu viel Hitzeeintrag. Das Ganze ist aber sicherlich nicht 100% zu dicht.

    Nun 2K Expoy drüber?
    Oder erstmal die Naht mit Owatrol Öl fluten?
    Oder Karosseriedichtmasse drüber?
    Oder doch nur einfach Bantho mit 3in1 drüber als quick & dirty Lösung?


    Wie gehts danach weiter? Steinschlagschutz auf Kautschuk-Harz-Basis?


    Wie schauts hier bei Sichtteilen aus?

    In dem Fall dann solange Punkten und glatt schleifen, bis es 100% dicht ist? Dann 2K Grundierung + normaler Lackaufbau?


    Oder gibt es überhaupt nicht DEN einen RICHTIGEN Weg?


    Ich freue mich auf Eure Meinungen und Erfahrungen!

  • Das allerwichtigste: Fluid Film INNEN rein.

    Der Rost kommt zu 99% von innen aus den Falzen und Überlappungen. Wenn die, gerade wenn man überlappend geschweißt hat, nicht von innen in Fett ertränkt werden, gehst bald wieder los.

    Mit Fluid Flim drinnen waren auch nach 10 Jahren meine geschweißten Schwelle noch gut. Von außen habe ich nur mit Brantho 3in1 gestrichen, denn mit Karrosseriedichtmasse abgedichtet (falls nicht durchgeschweißt) und nochmal mit Brantho (in Wagenfarbe) drüber.

  • Noch ein paar Ergänzung:


    Meine Wissen müssen die Belche "TÜV-konform" überlappend und am besten Lochpunkt-Geschweißt werden. Absetzen am Unterboden spare ich mir. beim Schwelle im Sichtbereich kann man es machen ob keine "Wölbung" zu bekommen.


    Wenn das Blech Teil eines Hohraums ist,, geht es weiter wie oben beschreiben.
    Wenn es am Unterboden sit, würde ich tatsächlich die Überlappung mit Owatrol tränken. Dann weiter wie oben mit Brantho, Abdichtung, Brantho.


    Am Ende kann man noch ein Unterbodenwachs drüber spritzen.

    Von dickem Steinschalgschutz bin ich kein Fan, wie (wie man am T4 an vielen Stellen imposant sieht) es gerne versteck darunter rostet und man erst etwas sieht, wenn alles zu spät sit. Das passiert mit transpartem Wachs nicht.

  • Meine Wissen müssen die Belche "TÜV-konform" überlappend und am besten Lochpunkt-Geschweißt werden.

    Wird immer wieder drauf hingewiesen, hab noch keinen Prüfer getroffen, der wirklich nachgeschaut oder nachgefragt hat wie das gemacht worden ist.

    Im Unterboden Bereich wo man es nicht sieht mach ich mir auch nicht die Arbeit und setzt die Bleche ab. Da schneide ich das "tote" raus und setzt den Flicken drüber. Danach mit Karrosseriedichtmasse an den Rändern das Eindringen von Wasser verhindern und normalen Lackaufbau.

    Das einzuschweißende Stück vorher von beiden Seiten mit Rostschutzgrundierung lackieren (1K) oder mit Zinkspray oder mit etwas anderem (2K EP?) behandeln?
    Die Stellen an denen geschweißt wird, bleiben natürlich blank für guten Kontakt.

    Das Blech sprühe ich in mehreren Schichten mit einem Schweißprimer (oder anderen Hersteller) ein. Dann muss man die Stellen zum Schweißen nicht blank lassen.

    Bei Flicken im Sichtbereich versuche ich es so dicht wie möglich zu schweißen und gehe dann oldscool weiter.

    Glatt schleifen, spachteln, Lackaufbau wie belieben.


    Und ja, es gibt nicht DEN Königsweg. Jeder macht es anders und jeder wie er Lust hat und es ihm gefällt.

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Wird immer wieder drauf hingewiesen, hab noch keinen Prüfer getroffen, der wirklich nachgeschaut oder nachgefragt hat wie das gemacht worden ist.


    Wenn man schweißt, bevor der TÜV das Loch findet, geht viel. Da habe ich auch schon am Unterboden auf Stoß geschweißt, weil dann eben keine zusätzliche blech-Überlappung entsteht, die wieder Wasser ziehen kann.

    Findet aber der Prüfe das Loch, kann er dich verdonnern, nach dem Schweißen aber vor dem Zukitten zur Nachkontrolle zu kommen (zumindest hier in AT).

  • Findet aber der Prüfe das Loch, kann er dich verdonnern, nach dem Schweißen aber vor dem Zukitten zur Nachkontrolle zu kommen (zumindest hier in AT).

    Das ist hier einfacher. Zumindest in den Prüfstationen wo ich bis jetzt war. Die schauen nur ob das Loch zugeschweißt ist und stellen keine Fragen wie das gemacht wurde.

    Bei der Prüfstation wo ich jetzt immer hin gehe, lass ich den vom Prüfer vor der eigentlichen HU durchschauen und mach dann das was er bemängelt. Wenn das abgearbeitet ist fahr ich zur HU. Dann hab ich nicht den Stress mit der 4 Wochenfrist. Falls notwendige Teile mal im Versand stecken bleiben, so wie in der Adventszeit letztes Jahr.

    Da hat das Paket auch 4 Wochen gebraucht bis es bei mir war, da wäre die Frist abgelaufen gewesen! Verlust ist das für die auch nicht, für die Nachprüfung nehmen die nur vier Euro!

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,

    denn Wissen ist begrenzt!

    (Albert Einstein)

  • Wann setzt man Bleche ab, wann schweißt man auf Stoß? Am Unterboden, also nicht sichtbar, sollte es doch relativ egal sein, richtig?

    Bleche sollte man grundsätzlich nicht auf Stoß schweißen. Hier leidet die Stabilität.


    Das einzuschweißende Stück vorher von beiden Seiten mit Rostschutzgrundierung lackieren (1K) oder mit Zinkspray oder mit etwas anderem (2K EP?) behandeln?

    dazu gibt es Schweißprimer. Falls dieser nicht möglich ist, an folgend mit Owatrol und Lack oder Hohlraumkonservierung behandeln


    Nun 2K Expoy drüber?
    Oder erstmal die Naht mit Owatrol Öl fluten?
    Oder Karosseriedichtmasse drüber?
    Oder doch nur einfach Bantho mit 3in1 drüber als quick & dirty Lösung?

    je nach eigenem ermessen. hier hat jeder sein persönliches Vorgehen.


    Wie schauts hier bei Sichtteilen aus?

    In dem Fall dann solange Punkten und glatt schleifen, bis es 100% dicht ist? Dann 2K Grundierung + normaler Lackaufbau?

    damit wird die Hitzeeinwirkung zu groß. idR wird abgesetzt, gepunktet und anschließend Masse aufgeschichtet.

    Üblich Spachtelmasse .. die alten Hasen verzinnen.


    Oder gibt es überhaupt nicht DEN einen RICHTIGEN Weg?


    kaum .. Karosseriebuden haben zwar deren pauschale Vorgehensweise, die ist aber auch nicht immer ideal.

    Hatte schon so eine schlechte Arbeit aufgezeigt.

  • Okay, also viele Wege führen nach Rom ^^


    An meinem Bus habe ich damals die Bleche vorher mit schweißbarer Rostschutzgrundierung lackiert.

    Hat leider nur mäßig funktioniert, da die Grundierung doch an der ein oder anderen Stelle angefangen hat zu kokeln und überhaupt kein vernünftigen Schweißpunkt zugelassen hat. X/

    Im Radkasten habe ich anschließend lediglich brantho und streichbare KDM verwendet, danach von Innen mit FF geflutet.

    Die Stellen im Radkasten sind bisher unauffällig und rostfrei (soweit ich es von außen beurteilen kann).

    An einigen Stellen sind punktuell doch wieder Rostpunkte durch gekommen.

    Daher auch die Frage nach dem "Besten" Weg.


    Evtl. steht demnächst auch ein weiteres Projekt an, bei dem ich eigentlich das Karosserieblech mit Fülldraht schweißen möchte, da das ganze unter freiem Himmel passieren soll.

  • Ich habe die Bleche (Schweller) vor dem Schweißen mit Schweißprimer behandelt, dann Schweißpunkte glatt geschliffen, 2k-Grundierung aufgetragen, gespachtelt, wieder geschliffen (wo aufs Blech durch geschliffen wurde, wieder 2k-Grundierung) dann 2k-Lackaufbau.

    Erst dann habe ich von innen mit FF und später Hohlraumwachs gearbeitet.

  • Evtl. steht demnächst auch ein weiteres Projekt an, bei dem ich eigentlich das Karosserieblech mit Fülldraht schweißen möchte, da das ganze unter freiem Himmel passieren soll.

    Fülldraht ist der letzte Rotz, das eignet sich vielleicht um ein Gatter auf der Weide zusammenzubrutzeln aber ich würde nie und nimmer auf die Idee kommen, dass für eine Karosserie zu verwenden

  • Okay, also viele Wege führen nach Rom ^^


    So ist es.

    Aber weil ich das Thema zuletzt auch in Bekanntenkreis immer mal wieder diskutiert habe, habe ich meinen Weg nach Rom mal in ein Video verwandelt.

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    Hat keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit und "Bestheit". Hilft aber vielleicht dem einen oder anderen Hobby-Schrauber. Besser als was viele Werkstätten machen (Dichtmasse drüber und Tschüss) ist es allemal.