Startprobleme bei niedrigem Tankfüllstand

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  • Hallo allerseits,
    wir besitzen einen T4 Baujahr 1996 mit 50kW 1,9l TD. Seit einiger Zeit haben wir Probleme mit Luft in der Dieselleitung, nach längerem Orgeln startet der Motor dann immer. Das Problem tritt ausschließlich auf, wenn der Tank weniger als halb gefüllt ist. Ansonsten startet der Bus völlig ohne Probleme, wenn der Tank aber entsprechend leergefahren ist, tritt das Problem absolut sicher nach entsprechender Standzeit (z.B. über Nacht) auf. Hinweisen im T4-Wiki nachgehend habe ich bereits die Tankgebereinheit getauscht, leider ohne Erfolg - die Probleme sind unverändert. Was wären die nächsten Schritte um der Sache auf den Grund zu gehen, bzw. welche Teile kommen als Problemverursacher noch in Frage? Der gesunde Menschenverstand sagt mir, dass das Problem ja eigentlich nicht mit der Dieselleitung vom Tankgeber zum Motor und ähnlichem zu tun haben kann, da dann der Tankfüllstand keinen Einfluss auf das Auftreten der Probleme haben sollte.
    Unsere Behelfslösung besteht darin, das Auto nach längeren Fahrten einfach gleich wieder zu betanken. Das funktioniert einwandfrei, würde das Problem aber dennoch gerne grundlegender angehen ;)
    Besten Dank und viele Grüße
    Sebastian

  • Wenn der Tank ziemlich leer ist: zischt es, wenn Du langsam den Tankdeckel öffnest?
    Dann wäre die Tankentlüftung verstopft.
    Dann würde der entstehende Unterdruck im Tank den Sprit aus der Leitung saugen, wenn und weil weiter vorn eine winzige Undichtigkeit Luft nachströmen lässt.

  • Danke für den Hinweis. Das ist mir so bislang noch nicht aufgefallen, werde ich aber demnächst überprüfen.

    Verwirrend finde ich aber die Tatsache, dass das Problem bis zu einem bestimmten Füllstand im Tank gar nicht auftritt - danach dann so gut wie sicher. Müsste ein solches Unterdruckproblem nicht graduell auftreten?

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Wo befindet sich die Tankentlüftung bei einem 2003 Meodell? Das beschriebene Röhrchen mit Tricher am Längsträger hat meiner leider nicht. Die Startproblematik bei leerem Tank hat er leider auch z.T..

    ☮️

  • für mich kommt folgendes bei deinem Symptomen in frage.
    - leck in Dieselleitung, du stellst ihn ab, Luft kriecht mit dder Zeit in die Leitung. Sobald Luft in der Leitung ist, fließt der Diesel aus der Leitung zurück in den Tank.
    - stellst den Bulli auf einer ebene oder auf einer schrägen ab? der Tank ist flach, bei einer Schrägen, kann die Saugleitung Luft aufnehmen, dann läuft auch alles aus der Leitung
    - Knackfrosch undicht

    bei allem ist problem nach langem Orgeln behoben. Problem, ESP muss Diesel wieder bis zum Motor ansaugen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Sadsran (9. Juli 2018 um 19:08)

  • der Unterdruck baut sich nur beim Laufenem Motor auf, da ist dann auch oft ein Leistungsverlust vorhanden. Weil die Pumpe gegen den Zog arbeiten muss.
    Irgendtwann, gibt es eine Beule am Tank (implosion). Bischen Zog ist immer, das auch richtig so, denn lieber Frische Luft in den Tank, als Kraftstoffdämpfe beim öffnen aus dem Tank in die Umwelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sadsran (9. Juli 2018 um 20:38)

  • Irgendtwann, gibt es eine Beule am Tank

    Und genau die drückt den Tankentnehmer zusammen sodaß das Plastikrohr bricht. Hab ich gerade repariert. Die Tankentlüftung sitzt beim 2002 er neben dem Deckel vom Tankentnehmer. Sieht man kaum, ist aber von dort zu reinigen und funktioniert wieder. :thumbup:

    Man muß das Leben leben, solange es stattfindet!

  • Leider nein, aber ist ein kleiner Gummitrichter direkt neben dem Schraubdeckel Richtung Fahrersitz. Ich habe den tankdeckel geöffnet und kurz mit Pressluft durchgeblasen, jetzt ist kein Unterdruck mehr da.

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  • Das heißt Du hast den Fahrersitz usw. gar nicht ausgebaut? Ist mit Tankdeckel der Schaubdeckel zwischen den Sitzen gemeint oder der am Einfüllstutzen?
    Wäre klasse wenn Du mir das noch einmal detaillierter beschreiben kannst.

    Vielen Dank vorab...! :)

    ☮️

  • Der Entlüftungstrichter sitzt bei meinem BJ 2002 nicht wie in der WIKI am Ende eines Schlauches. Habe dort lange gesucht, aber nichts gefunden. Unterdruck war bei mir klar und einen neuen Tankentnehmer hatte ich auch schon. Ich habe mich für die Teppichaufschneid-Methode entschieden, den Handbremshebel demontiert, wie in der Wiki beschrieben den Tankverschluß neben dem weiterhin eingebauten Fahrersitz innen geöffnet und den Tankentnehmer in einen bereitgestellten Eimer aus dem Fahrzeug befördert. Bei demontiertem Tankentnehmer kann man gleich neben der Öffnung unter dem Bodenblech den Entlüftungstrichter sehen, der ist bei mir ohne Schlauch auf den Tank gesteckt. Die Öffnung habe ich von "in Fahrtrichtung" 90° gedreht, kurz durchgepustet und weitere 90° gedreht, die Öffnung schaut jetzt in Richtung Heck, sodaß dort weniger Dreck reinweht. Dann alles wieder zusammengefrickelt und den Teppich mit beidseitigem Klebeband verklebt. War ne Sache von 1,5 h.

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  • ok... super Dank Euch,... dass es hier doch Leute gibt die fundierte sowie detaillierte Beschreibungen abgeben und einen nicht gleich abspeisen mit:

    Zitat

    Das Problem ist mehr als ausreichend bekannt, Dein Tankentnehmer hat Probleme...

    Dann werde ich das auch angehen, sollte ja dann bei meinem 03'er Modell gleich sein.

    ☮️

  • sollte ja dann bei meinem 03'er Modell gleich sein


    wenn es denn ein Diesel ist, ist aus deinem Profil ja nicht wirklich ersichtlich... ;) (ausfüllen hilft!)
    Benziner haben ja irgenwie Kohlefilter am Tank meine ich mal gelesen zu haben.

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  • Nachdem wir nun eine längere Fahrt hinter uns hatten und der Tankfüllstand unter der Halbvoll-Marke stand konnte ich nun der Vermutung mit Unterdruck im Tank auf den Grund gehen. Das scheint aber in meinem Fall nicht das Problem zu sein. Dirket nach Abstellen des Fahrzeugs habe ich den Tankdeckel geöffnet. Einen Unterdruck oder ein Zischen konnte ich nicht feststellen. Zur Sicherheit habe ich das Fahrzeug dann nicht verschlossenem Tankdeckel stehen gelassen, also garantiert keine Unterdruck im Tank. Nach drei Tagen Stehen dann wieder dasgleiche Problem.

    Jetzt bin ich wieder auf der Suche:
    - Tankentnehmer habe ich ja bereits auf Verdacht getauscht. Konnte beim Alten an den kritischen Stellen aber auch nichts auffälliges feststellen
    - Fahrzeug steht i.d.R. eben, scheint aber auch keine Rolle zu spielen
    - Definitiv eine Rolle spielt der Tankfüllstand. Über der kritischen Marke kann ich das Auto beliebig lang stehen lassen, kein Problem. Darunter ist das Problem nahezu garantiert, wenn der Wagen mindestens über Nacht stehen bleibt. Da scheint es einen harten "Umschaltpunkt" bei etwa halb vollem Tank zu geben
    - Die gerade geschriebene Beobachtung lässt für mich Probleme mit Dieselleitung oder Knackfrosch unwahrscheinlich erscheinen, da das unabhängig vom Tankfüllstand zu Problemen führen sollte (Oder sehe ich das falsch?)
    Wir werden erstmal weiterhin nach längeren Fahrten gleich wieder volltanken, das ist durchaus ein praktikabler Workaround. Gibt es noch Ideen, was man prüfen kann?
    Viele Grüße
    Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von snjung (19. Juli 2018 um 12:47)