Reisebericht: Die große Tour durch Europa, Kroatien, Albanien, Griechenland und bald nach Spanien/Marokko [#45 Essouira – Ruhe und Aufregung]

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  • Teil 1


    Wanderung im Osum Canyon

    [18.10.2015] Bevor wir wieder in Richtung Berat starten, machen wir uns auf eine Erkundungstour entlang am Canyon.
    Leider ist aufgrund der starken Regenfälle der komplette Osum verschlammt, man kann am Ufer gut erkennen, dass hier
    vor einigen Tagen eine richtige Sturmflut geherrscht haben muss, man muss aufpassen nicht im Morast zu versinken. Auch
    hier treffen wir, wie am Kap Rodon, wieder eine Landschildkröte, diesmal ein doppelt so großes Exemplar. Leider ver-
    kriecht diese sich schnell im Gestrüpp.


    Wir finden einen tollen Weg der durch den Canyon führt, am Anfang geht man auf einer breiten natürlichen Mauer mitten
    durch die Schlucht. Sehr interessant dieser Steinlaufsteg, immer wieder faszinierend was die Natur so erschaffen kann. Man
    gelangt zu einer etwas abenteuerlichen Brücke, diesmal Modell vom „Homosapiens“, Marlene weigert sich diese zu über-
    schreiten (hat etwas Höhenangst), ich gehe drüber und auf der anderen Seite noch ein paar hundert Meter weiter. Man hat
    von hier eine tolle Aussicht über die Schlucht, hier gibt es etliche gute Fotomotive, leider macht sich der braune Fluss in
    meinen Bildern nicht ganz so gut.



    Auf der Piste von Berat nach Kelcyre


    Nach geschlagenen 2 Stunden Serpentinen sind wir endlich wieder in Berat und holen die Decke ab. Wir entscheiden uns die
    Piste von Berat nach Kelcyre zu fahren. Landschaftlich wird diese als eine der schönsten im Süden angegeben. Wir sind gespannt.


    Es dämmert schon bald und wir suchen einen Platz zum schlafen, wir finden erst was geeignetes als es schon dunkel ist. Der Bus
    steht so schief wie noch an keinem Abend und überall hört man Hunde bellen. Wir können uns einen schöneren Platz zum schlafen vorstellen.
    Keine 10 Minuten später wird das Bellen lauter, jetzt ist ein Hund direkt vor unserer Türe und erkundet bellend unsere Umgebung.
    Ich schiebe den Vorhang etwas beiseite und schaue ob noch jemand vor unserem Bus steht, sehe aber nur einen riesigen weisen
    Hund im Mondschein, sieht schon fast aus wie ein Wolf. An diesem Abend setzt keiner von uns Beiden einen Fuß vor die Türe.

    [19.10.2015] Wir stehen auf, bei Tag schaut alles schon gleich viel Freundlicher aus. In der Nähe vor unserem Bus sitzen noch
    zwei Hunde, die aber bald mit einer großen Herde Ziegen davon geht. Wir nehmen die restliche Strecke in Angriff und sind sehr
    froh über Sonnenschein. Die Landschaft hier ist wirklich so schön wie beschrieben.


    Die Piste wird zunehmend schlechter, man sieht ihr die vielen Regenschauer der letzten Tage an. Wir kommen ohne Probleme durch,
    nur bei einer vermuteten Pfütze wird es etwas knapp. Ich bemerke beim durchfahren der Pfütze, dass diese 30-40 cm tief ist und sehr
    schlammig. Der Bus wühlt sich aber sehr gut durch.


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  • Teil 2

    Die heißen Quellen bei Benja
    Wir kommen in Permet an und fahren noch zu den nahe gelegenen heißen Quellen bei Benja. Wir haben es schon fast
    gedacht und sehen schon von weitem den weißen T3 von Petra und Rudi. Sie sind am Tag zuvor die Route beim Osum
    Canyon gefahren. Wir ratschen kurz und verabschieden uns.


    Ab hier werden meine Nerven auf die Probe gestellt, wir kommen dem Gestank der letzten Tage auf die Spur und finden
    zwei verfaulte Kartoffeln im Kofferraum. Wahnsinn wie das stinkt, ich stelle das mal Mal gleich mit dem Gestank fauler
    Eier. Marlene kümmert sich um die Sauerei, ich will im Gegenzug unser Essen vorbereiten.


    Ich packe unseren „Spinat“ aus, den wir einen Tag zuvor auf dem Markt gekauft haben. Bei genauem Betrachten sieht mir
    der doch etwas komisch aus, ich schau kurz im Internet nach. Ok, es ist kein Spinat. Keine Ahnung was ich damit anfangen
    soll, erst mal waschen. Ich bleib bei dem Plan und verarbeite das Zeug einfach wie Spinat. Probiere und fluche, schmeckt
    wie besseres Hasenfutter. Ich hasse es wenn beim kochen was nicht so läuft wie ich mir das vorstelle. Ich versuche die Sache
    noch mit viel Schafskäse und Olivenöl zu retten. Mit den Nudeln schmeckt es dann doch so weit in Ordnung, dass wir es runter
    bekommen.


    Verfaulte Kartoffeln, misslungenes Essen, ich muss hier weg. Wir packen unsere Sachen und nehmen 200 Meter weiter ein
    Bad in den „heißen“ (das Wasser ist eher angenehm warm) Quellen. Wir sind sehr froh darüber, dass wir mittlerweile voll-
    kommen alleine hier bei den Quellen sind. Das warme Wasser tut sehr gut, ich entspanne mich und wir kehren zufrieden zum Bus zurück.



    Der QuälgeistSchon auf halben Weg zum Bus treffen wir Quälgeist, ein kleines Kätzchen, die wohl schon vermutet, dass es an Board dieses großen Fahrzeuges sicher viele leckere Sachen gibt. Sie begleitet uns zielstrebig bis zu unserem Bus. Wir haben Mitleid mit dem armen Wesen und geben ihr etwas Wasser mit Milch und ein paar Sachen zum Essen. Das kleine Geschöpf ist aber nicht satt zu kriegen und jammert uns den restlichen Abend die Ohren zu. Vielleicht braucht sie auch einfach nur etwas Liebe, die Streicheleinheiten genießt sie in vollen Zügen.



    Erkundung des Canyons
    [20.10.2015] Wir erkunden heute etwas den Canyon hinter den Quellen, hier entdecken wir eine tolle ausgebaute Höhle
    und mehrere Tunnel die in den Berg führen. Mich würde sehr interessieren was es damit auf sich hat oder ob es sich hier wieder
    nur um irgendwelche Bunker handelt. Wer da zufällig genaueres weiß, bitte melden!

    Die alte Brücke ist auch sehr interessant, ich frage mich wie man vor hunderten von Jahren sowas bauen konnte. Besteht der dünne
    Bogen nur aus Steinen? Falls ja unglaublich wie das hält :)


    Ich merke aber nach kurzer Zeit das ich einfach noch nicht fit bin und entscheide zurück zum Bus zu gehen. Dort angekommen
    wartet schon Quälgeist im Gebüsch, der Mittagsschlaf scheint sehr anstrengend gewesen zu sein und er fordert schon nach kurzer
    Zeit sein Mittagessen ein.

    In der Nacht fängt es an zu regnen, am morgen hat sich der am Vortag noch gemütliche Fluß eine dreckige tosende Brühe verwandelt.
    Wir packen unsere Sachen, kochen noch ein Rührei für Quälgeist. Draußen ist es nass und kalt, die kleine Katze setzt sich ganz brav
    auf unseren Fußabstreifer und schnurrt laut. Scheint ihr wirklich zu gefallen bei uns. Wir müssen sie aber leider zurück lasse als wir
    uns auf dem Weg zum Meer machen.

    Wow, das erste Mal das ich mit dem Schreiben der Berichte im hier und jetzt angekommen bin. Dank des schlechten Wetters habe ich es tatsächlich mal geschafft aufzuholen.

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  • [22.10.2015] Wir fahren die Piste Tepelene-Vlore, das Wetter ist nicht sehr gut und viele Teile der Strecke stehen unter
    Wasser. Die schöne Landschaft können wir größtenteils nur erahnen.

    Da wir recht spät von den Quellen aufgebrochen sind, machen wir Halt in der Nähe von Amantia, dort gibt es eine antike
    Höhensiedlung aus illyrischer Zeit, c.a. 4 Jhd. V. Chr. zu erkunden. Wir haben auch gelesen, dass man dort übernachten
    kann und wollen hier die Nacht verbringen.


    Der Weg zu den Höhensiedlungen
    Die Straße zweigt links in einen Kiesweg ab, unweit davon sieht man ein großes Verbotsschild. Ich bin nicht so begeistert da
    mit dem Auto durch zu fahren, weit und breit sieht man allerdings keine Menschen und David meint „Aber wir sind doch in
    Albanien“, kommt dann aber zum Entschluss zunächst erst mal zu Fuß dort hoch zu schauen. War auch besser, oben Parken/
    Campen ist nicht möglich, wegen bewohnten Häusern!


    Also starten wir los, ich muss sagen ich bin eher weniger davon begeistert, denn das Wetter ist einfach nur greislig. Nach kurzer
    Strecke kommen wir zu den historischen Überresten einer Arena. Wir halten uns nicht lange dort auf, denn alles ist matschig und
    nass. Weiter geht’s entlang der Schotterpiste, die sich langsam den Berg hoch windet. Wir werden etwas nass, wollen aber doch
    noch bis zum Ende weiter gehen.

    Auf der Flucht
    Dann hört man es, laut und sehr nah. Hundegebell. Die letzten Tage kam es immer wieder vor, dass uns ein Hund bellend ans Auto
    gesprungen ist, da war ich sehr froh hinter geschlossenen Türen zu sitzen. Der Hund steht auf der Mauer von einem Haus, der Weg
    gabelt sich hier und wir müssen dort knapp vorbei und dann auf einem Pfad nach unten rechts weiter.


    Ich bleibe erst Mal wie angewurzelt stehen und sehne mich nach den sicheren Türen des Autos zurück. David geht unbesonnen weiter
    und meint ich solle mich nicht so anstellen, der will nur das Haus bewachen. Also reise ich mich zusammen und versuche so ruhig wie
    möglich weiter zu gehen. Als ich dann aus dem Augenwinkel sehe, wie der Hund von der Mauer runter springt und auf uns zu gerannt
    kommt, werde ich dann doch etwas nervös. David lässt mich aufopfernd voran gehen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich gehe weiter
    ohne zurück zu schauen, der Hund folgt uns noch eine Zeit lang, doch langsam wird das Hundegebell leiser. David meinte anschließend,
    der Hund wäre ihm zähnefletschend im Abstand von 3-4 Metern gefolgt, es war ihm selbst nicht mehr so geheuer.


    Der Weg ist sehr nass und schlammig, wir haben keine Lust mehr die Höhensiedlung zu suchen und beschließen einen anderen Rückweg
    anzutreten, wir wollen nicht noch einmal an dem Hund vorbei gehen. Es ist uns nicht wohl dabei, da sich auch niemand um den Hund zu
    kümmern schien. Das heißt also außen rum durch Wiesen und Gebüsch.
    Wir fluchen was das Zeug hält, wenn wir durch nasses Gebüsch kriechen oder fast auf dem schlammigen durchweichten Untergrund aus-
    rutschen. Zudem müssen wir uns beeilen, weil es bald dunkel wird. Wir befinden uns auf einer Wiese, also wir wieder den Hund bellen hören.


    Wir schauen zum Haus hoch und sehen wie der Hund bellend den Weg in unsere Richtung rennt. Er ist noch gut 300 Meter von uns entfernt.
    Jetzt wird es ernst, wir fangen an zu laufen und halten nach einem Knüppel Ausschau.

    Der Weg, der eigentlich nur ein Trampelpfad der Ziegen ist, zweigt in tausend verschiedene Richtungen, ist schlammig und rutschig. Wir
    orientieren uns grob daran, wo die Straße sein müsste, diese ist aber noch etwa 100 Höhenmeter über uns. Es gibt keinen direkten Weg nach oben.


    Das Hundegebell wird leiser, wir spüren allerdings noch keine Erleichterung, denn es dämmert schon, wir müssen uns beeilen. Ohne Stirn-
    lampe ist es nicht sehr gut hier im dunkeln unterwegs zu sein. Wir sind heilfroh als wir endlich die Straße erreichen. Komplett durchnässt er-
    reichen wir letztendlich den Bus. David trieft nur noch, sein Schirm ist in einem erbärmlichen Zustand und hat wohl nicht sehr viel Wasser abgehalten.


    Dazu eine kleine Anmerkung: Als ich ihn in Tirana darauf hingewiesen habe, dass wir dringend einen neuen Schirm bräuchten, hieß es nur
    „Na ich geb doch kein Geld für einen neuen Schirm aus, der geht noch super!“ Ich hab mir in Tirana einen tollen großen Schirm für gerade
    mal 500 Lek (3,50 Euro) „geleistet“. Und bin sehr zufrieden damit.


    Der Schreck sitzt uns noch etwas in den Knochen, wir hören draußen komische Geräusche und verbinden dank der Hundegeschichte eher
    negative Gefühle mit diesem Ort. Da es aber schon spät ist und wir nicht wissen ob wir einen besseren Platz finden, bleiben wir hier.


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  • Teil 2

    [23.10.2015, David] Wir haben die Nacht überstanden und sind sehr froh darüber, dass der Wetterbericht Wort hält und wir am
    Morgen mit blauem Himmel begrüßt werden. Wir starten ohne Frühstück (hier ist es noch schattig), tauchen auf dem Weg ins Tal
    nochmal kurz in Nebel ein, finden dann aber recht bald einen tollen, sonnigen Platz an einem Fluß zum frühstücken. Danach geht
    es nach Vlore.


    Offroad Training für Marlene
    Angekommen in Vlore, statten wir der Lagune von Narta noch einen Besuch ab. Wirklich schön hier, auch gut zum übernachten ge-
    eignet! Nach kurzer Erkundung lass ich Marlene mit dem Bus über den Sand düsen, das erste Mal das sie abseits der Straße fährt. Wir
    machen noch ein paar Offroad Manöver und tauschen dann wieder Steuer als es nach Vlore in die Stadt geht. Den Stress will sie sich
    'verständlicher Weise mit dem großen Auto nicht antuen.


    In der Stadt kaufen wir noch etwas Lebensmittel ein, essen was zu Mittag und ich kaufe mir in einer israelischen Konditorei ein kleines
    Fruchtdingsta. Ich war sehr angetan wie liebevoll mir dieses Gebäck verpackt wurde, noch mehr begeistert war ich vom Geschmack!
    Einfach ausgezeichnet! (Preis 70 Cent)


    Hitchhiking to the beach
    Kurz nachdem wir Vlore verlassen, sehen wir zwei Typen am Straßenrand trampen. Es geht zu schnell und wir sind schon vorbeigefahren.
    Wir diskutieren kurz und entscheiden uns nach 500 Metern umzudrehen und die Beiden mitzunehmen. Matheo und Arno aus Frankreich
    steigen ein und wir erzähle von unserem Plan an den Strand Gjipe zu fahren und wie schön es dort sein soll. Sie sind begeistert und wollen
    mit uns kommen. Geht in Ordnung!


    Nun sind wir bei der Strandzufahrt angekommen, diese wird in unserem Offroadführer als sehr anspruchsvoll angepriesen. Da es sich aber
    hier um unseren Traumstrand handelt (Klettern, Meer, wenig-keine Leute) fahre ich in die Piste ein und halte es nicht für nötig vorher einmal
    den Zustand zu checken.

    Der anspruchsvolle Weg an den Strand
    Nach kurzer Zeit wird es sehr unangenehm, der Weg ist äußert verblockt mit Felsen und vom Regen der letzen Tage ausgewaschen. Umdrehen
    ist nicht möglich und rückwärts wieder hoch ebenfalls unmöglich. Es gibt also nur die Flucht nach vorne. Wir setzen einmal kurz mit dem
    Schweller auf (kein großer Schaden) und es ist mehrmals äußerst knapp. Ich habe mittlerweile etwas Bedenken, ob wir hier überhaupt wieder
    mit dem Bus raufkommen.

    Ich atme auf als wir unbeschadet den Strand erreichen. Leider wird meine Laune durch eine Sache getrübt. Aufgrund der starken Regenfälle ist
    der halbe Stand ins Meer gespült und es besteht keine Möglichkeit mit dem Bus direkt an das Meer zu fahren. Wir parken unseren Bus in der Nähe
    einer bewohnten Hütte und suchen mit Mateo und Arno Holz für ein Feuer, mittlerweile ist es dunkel.

    Wir sitzen noch sehr lange Zeit am Feuer und machen uns Maroni im Feuer. Wir alle sind begeistert von diesem wunderbaren Ort.

    [24.10.2015] Ich kann in dieser Nacht nicht gut schlafen, mir lässt es einfach keine Ruhe wie wir hier wieder wegkommen, so kann ich unsere Zeit
    hier am Strand nicht genießen. Ich breche um kurz vor acht auf und laufe die Straße die an den Strand führt nach oben um mir ein Bild von unserer
    Lage zu machen.

    Ich sag’s euch, da bin ich ja mal wo runtergefahren! Hätte ich hier nicht den perfekten Strand erwartet, hätte ich das niemals gewagt. Aber ich bin
    mir nun sicher, dass wir den Bus hier unbeschadet wieder raufbekommen, was allerdings einiges an Arbeit erfordern wird. Wir müssen große Teile
    der Straße präparieren und unsere Sandbleche werden auch des öfteren Anwendung finden. Ich schätze wir werden einen ganzen Tag benötigen um
    die 2 km zurück in die Zivilisation zu bewältigen. Aber nun bin ich wenigstens beruhigt und mir der Tatsache bewusst, dass es im Bereich des Mögliche
    liegt diesen Ort wieder zu verlassen.

    Zurück beim Bus geniesen wir vier den Tag, schwimmen im Meer, gehen klettern, jonglieren (oder versuchen es) und unterhalten uns mit Mateo und Arno.
    Es stellt sich raus, dass die Beiden zwei super Typen sind. Eigentlich hatten sie vor weiterzureisen, haben aber alle Verabredungen abgesagt und wollen,
    wie wir, an diesem wunderbaren Ort noch länger bleiben. Wie lange wissen wir noch nicht.

    Mehr Bilder gibts auf unserem Blog: KLICK

  • Schöner Bericht u. schöne Bilder - und gut dass alles gut gegangen ist.

    (Halb-)Wilde Hunde und steile Abfahrten in Sackgassen die man bei unbekanntem Wetter wieder hoch muss können einem wirklich den Spaß verderben. Vor allem wenn man ziemlich einsam unterwegs ist.

    Notfalls hilft dann evtl. noch eine Winde ...

    Aber es ging ja ohne (wie wir schon wissen).

    Gute Weiterreise und Danke.

    Gruß, Jörg

  • Ach ist es hier schön (vorallem ganz ohne Touristen!), wer kann erraten wo wir gerade sind?

    Schreib gerade die Berichte der letzten Wochen (man gibts da viel zum schreiben!) und informieren uns über das Internet. Die nächsten Tage geht es nach Griechenland, dort wollen etwas arbeiten (Arbeit gegen Essen und gute Gesellschaft, gibt da ne ganz vielversprechende Seite mit vielen Einträgen: http://www.workaway.info). Wir wollen so unser Budget etwas schonen und viele neue Bekanntschaften machen.


    Bis Bald!

    (Noch) viele Grüße aus Albanien
    David&Marlene

  • Ach sie wollen doch nur die daheim geblieben neidisch machen 8o ich bin zur Zeit am überlegen vom 18.12 bis 02.01 meinen Weihnachtsurlaub unten zu verbringen :S

    Gruß Wolfram :weg: :brav1: ?( :drive: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :evil:

  • Hallo ihr Zwei Genießer !

    Was für Bilder, ich höre regelrecht das Wasser rauschen ..... oder ist es mein Tinitus :huh:

    Wir müssen noch 2 Monate durchhalten und Ihr macht uns die Zeit nicht gerade leichter 8)

    Weiterhin schön chillen !

    Salve! Don Castillo & Donja Gertje

    Ps.: Und denkt dran, so zwischendurch mal ein kleines Castillo kann nicht schaden

    SALVE ! Don Castillo

  • Sind mittlerweile in Griechenland und seit fast einer Woche in Meteora :-). Wetter ist top, man kann gut klettern und wir haben die Spanier vom Strand in Albanien wieder getroffen.
    Sorry für die wenigen Updates. Aber bei unserem schönem Stellplatz haben wir leider kein Internet und hier im Cafe ist es nicht gerade schnell um was neues reinzustellen.

    Viele Grüße

  • geiles Bild!

    Jo, aber irgendwann müsst mal wieder der Bus gewaschen werden - oder ist das extra Synco-Schlammlack :weg:

    Ich schaue jedesmal nach, ob's schon neue Infos gibt und freue mich schon auf die kommenden :rock:

  • Teil 1:

    Mittlerweile sind wir seit 6 Tagen hier am Strand und heute ist der erste Tag an dem wir keine Sonne haben. Zeit mal wieder
    etwas hier für den Blog zu schreiben und ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll.


    [24.10.2015] Der erste Tag hier am Strand, leider konnten wir unseren Bus nicht direkt am Strand parken, durch die Un-
    wetter und die regenreichen Tage ist die Strandzufahrt zur Hälfte weggespült. Aber über unseren Platz können wir uns auch
    nicht beklagen, wir stehen auf festem Untergrund und müssen etwa 50 Meter zum Meer laufen.


    Mateo und Arno haben ihr Lager etwas weiter weg aufgeschlagen und schlafen 5 Meter vom Meer entfernt an einem durch die
    Felsen Windgeschütztem Platz. Wir verbringen den Tag im Wasser, gehen klettern, spielen Backgammon und unterhalten uns.
    Mateo ist in den letzten Jahren viel rumgekommen und hat viele spannende und lustige Geschichten zu erzählen.

    Mateo, der mit den kurzen Haaren, ist schon seit drei Jahren unterwegs, immer wieder durch kurze Pausen unterbrochen um in
    Frankreich wieder etwas Geld zu verdienen, und hat viel zu erzählen. Wir sind schwer beeindruckt als wir erfahren, wie er hier
    nach Albanien gekommen ist:


    Zuerst ist er per Anhalter von Frankreich nach Istanbul getrampt, von dort hat er einen günstigen Flieger nach Indien erwischt
    und hat dort 4 Monate das Land bereist. Danach mit dem Flieger nach Iran/Teran und von dort aus wieder per Anhalter über
    Armenien, Georgien, Türkei, Bulgarien und Mazedonien nach Albanien. Dort hat er sich mit seinem sehr gutem Freund Arno ge-
    troffen und ist kurze Zeit später auf uns gestoßen.


    Eigentlich wollten sie gleich weiter nach Griechenland um dort noch einen Freund zu treffen, haben allerdings nach einem Tag
    diese Verabredung abgesagt und sind seitdem mit uns hier an diesem Strand. Gut nachvollziehbar.

    In Mazedonien hat er seinen Freund Arnoh getroffen und seitdem sind die beiden zusammen unterwegs.


    Mittlerweile sind wir nicht mehr am Strand, ich werde unsere Erlebnisse der letzten zwei Wochen nicht chronologisch nieder-
    schreiben, das bekomm ich nach so langer Zeit nicht mehr hin. Ich werde stattdessen von unseren einzelnen Erlebnissen und
    Begegnungen am Strand erzählen. Es gibt auch viel zu schreiben, bitte habt etwas geduld bis alles auf der Website ist.


    Polizeibesuch


    Gleich am ersten Abend bekommen wir ungebetenen Besuch. Wir sitzen am Abend am Lagerfeuer und kochen Abendessen.

    Plötzlich wird es hell und wir sehen ein weit entferntes Polizeiboot den Strand mit einem Flutlicht absuchen. Jetzt erfasst der
    Lichtkegel uns und das Boot nähert sich uns an, wir sind uns sicher, dass es sich um die Polizei handelt. Kurz Zeit später reden
    Mateo und ich mit einem der Polizisten auf dem Boot. Er will wissen woher wir kommen und was wir machen. Wir machen uns
    schon bereit unsere Pässe herzuzeigen und hoffen, dass wir bleiben können. „Is it ok to stay at the Beach?“ „No Problem, do
    you have water?“ „Hmm, yes?!“ „Can you give it to me?“ „Of course“.


    Wir geben ihm eine halbvolle Flasche Wasser, er gibt die Flasche seinem Partner und die beiden fahren wieder davon. Ahh jaa?!
    Wir sind alle erstmal total perplex und fangen dann an zu lachen. Äußerst komische Situation sag ich euch. Die restlichen Tage
    am Strand bekommen wir keinen Besuch mehr von der Polizei, sie werden sich wohl nun etwas mehr Wasser auf ihren Dienst mit-
    genommen haben.

  • Teil 2:

    Klettern in Gjipe


    Unser eigentlicher Plan ist es ja hier in Gjipe viel zu klettern. Wir starten am zweiten Tag auch ganz gut und machen
    ein paar Routen direkt am Strand. Die Routen hier sind zwar alle leider etwas kurz, dafür hat man allerdings direkt
    das Meer im Rücken und kann sich nach dem erklettern einer Route direkt im Meer abkühlen.

    Obwohl wir umgeben von sehr vielen schönen Routen sind, finden wir die nächsten Tage keine Motivation zu klettern.
    Es gibt hier so viele andere tolle Sachen zu erleben und die Tage sind schneller vorbei als es einem lieb ist.

    Unsere Slackline wird auch aufgebaut, Mateo und Arnoh, die als Backpacker mit sehr wenig Sachen unterwegs sind,
    sind immer wieder überrascht was wir alles in unserem Van haben. Wir finden auch einen tollen Platz um die Slackline
    25 Meter über das Meer zu spannen. Leider sind wir alle aufgrund fehlender Erfahrung nicht fähig die 25 Meter komplett
    zu laufen. Spaß hatten wir trotzdem :)


    Drei Tage vor unserer Abreise packt uns dann doch noch das Kletterfieber und wir machen einige Routen. Wir bringen
    Mateo das klettern bei, keine leichte Aufgabe sag ich euch, ich hab selten jemanden mit so viel Höhenangst erlebt.
    Was äußerst erstaunlich ist, dass ihm das Hochklettern viel Freude bereitet, nur das Ablassen ist der blanke Horror für
    ihn. Nach ein paar Routen und etwas Training fühlt er sich beim Ablassen schon um einiges sicherer. An seinem dritten
    Klettertag ist er sogar soweit ein kleines Kunststück mit deinen Jonglierkeulen (Ist das das richtige Wort?!) zu versuchen.

    Einen Tag vor unserer geplanten Abreise trifft noch ein spanisches Pärchen ein, Ibra und Tuuba, die auf einer Kletterreise
    sind. Sie haben sich ein Jahr dafür Zeit genommen und sind bereits seit 4 Monaten unterwegs. Unsere Abreise vom Strand
    verschieben wir und verbringen noch ein paar nette Tage mit den beiden. Wir bekommen ein paar gute Tipps zu Kletter-
    gebieten in der Türkei und Griechenland.


    An einem Tag bin ich noch mit Ibra etwas weiter hinten im Canyon klettern. Hier gibt es traumhafte Routen und ausreich-
    end Potential für mehr! Bevor man vom Strand in 5 Minuten an die Felsen läuft durchquert man einen paradisischen Garten.
    Hier gibt es Feigen, Oliven, Zitronen, Limetten und Granatäpfel. Nicht umsonst heißt ein Sektor hier Garten Eden.


    Ich werde hier auf jedenfall nochmal zum klettern herkommen. :thumbup:


    Der Bericht auf unserem Blog: Klick mich

  • Teil 1

    Es hat alles mit einen Crêpe angefangen

    Am unserem zweiten Tag sitzen wir zusammen beim Frühstück und ich mache Crêpes für alle. Wir wollen unserem
    „Nachbaren“ eine Freude machen und bringen dem Mann und seiner Begleitung, die 20 Meter neben uns eine kleine
    Holzhütte bewohnen, zwei Schokoladencrêpe vorbei.


    Matheo kommt mit Alexander ins Gespräch und organisiert eine Fahrt in ein nahegelegenes Dorf, um dort für uns alle
    einzukaufen, denn wir wissen, dass wir hier länger bleiben wollen und unsere Vorräte werden knapp.

    Voraussetzung: Alexander hätte gerne noch einen weiteren Crêpe. Ska problem!


    Kurz darauf werden wir zum Abendessen eingeladen, ab hier lernen wir Alexander Tag für Tag besser kennen und trotz
    großer Verständigungsprobleme entsteht eine gute Freundschaft.


    Verständigung in einer unbekannten Sprache
    Wir unterhalten uns mit Händen und Füßen und ein paar Brocken italienisch. Wesentlicher Bestandteil jeder Unterhaltung
    sind die Worte „Problem?“ „Ska Problem!“. Kleines Beispiel: Wir wollen fragen ob wir unser Wasser an seinem großem Tank
    auffüllen können, deuten auf den Wassertank und unsere Kanister und fragen „Alexander, Problem?“, als Antwort bekommen
    wir „Ska Problem!“ und füllen unsere Wasservorräte auf.


    Wir sind sehr überrascht wie gut sich Matheo mit Alexander zu verständigen weiß, er kann sehr gut mit Gestik sprechen und
    kann ihm auch kompliziertere Dinge so gut erklären. Da merkt man einfach, dass er schon viel in der Welt unterwegs war und
    es genug Situationen für ihn gab, um zu lernen wie man sich gut mit Händen und Füßen unterhält. Klingt jetzt erstmal nicht
    so schwer, aber wie ich feststellen musste ist das gar nicht so leicht, wenn man mit seinem Gegenüber nur 5 gemeinsame Wörter
    teilt.


    Gemeinsames Essen mit Alexander und Familie
    Mittlerweile essen wir schon fast regelmäßig bei Alexander und er bei uns. Zu unserem Glück ist hin und wieder eine seiner
    Schwestern da (Dolly und Lully) und verköstigen uns alle mit feinster Küche. (An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön von
    uns allen für dieses enorme Maß an Gastfreundschaft!)


    Es gibt etwas Fisch, immer viel Gemüse und köstliche Bohnensuppe. Das selbstgemachte Pita-Brot mit Feta Käse und zum Nach-
    tisch mit Marmelade, hat es mir aber am meisten angetan. Wir wissen mit unseren Crêpes zu begeistern und steuern auch das
    ein oder andere Gericht bei.

    Aufgrund der Kommunikationsprobleme kommt es einmal vor das beide Parteien ein großes Essen für alle vorbereiten. Die Sache
    fliegt erst auf, als beide Essen schon fertig waren. S´ka Problem, dann gibt es eben ein zwei Gänge Menü! Nach diesem großen
    Festmahl darf natürlich der Raki danach zur Verdauung nicht fehlen.


    Wir erfahren, dass er hier den Sommer verbringt, von März bis November. So schön wie es hier ist, nur zu gut nachzuvollziehen!

  • Teil 2

    Die große Suche nach dem King Tuna
    Mittlerweile sind wir seit ein paar Tagen am Strand, es wird Zeit mal einen Fisch zu fangen. Wir haben bereits jemanden
    mit Angel am Ufer gesehen und wie er an einem Nachmittag 3 Fische rausgeholt hat. Wird wohl also nicht so schwer sein!


    Als erstes brauchen wir allerdings eine Angel! Wir durchsuchen den Schrott am Strand und finden schon mal ein paar Bambus-
    stecken, die wir als Route verwenden können. Fehlt nur noch eine Angelschnur, Haken und Köder. Nachdem wir Alexander
    von unserem Vorhaben erzählen gibt er uns ein Wirrwarr aus Haken und Angelleine. Marlene und Arno zerlegen das Chaos an
    einem Nachmittag säuberlich und wir haben etliche Haken und ausreichend Angelleine. Es kann also losgehen!


    Wir gehen auf den Felsen etwas raus und versuchen unser Glück. Noch sind wir sehr euphorisch und sehen uns schon unseren
    ersten Fisch in den Händen halten. Als Köder verwenden wir kleine Muscheln die wir überall an den Felsen finden können.
    Leider fangen wir nichts. Naja Pech gehabt, morgen versuchen wir es nochmal. Aber auch am folgenden Tag haben wir kein
    Glück. Wir brauchen eine neue Taktik, denn so wird das nichts.



    Am Strand liegt ein Tretboot. „Alexander, pedalone peshke, problem?“ „Ska Problem!“. Juhu, wir haben nun ein Tretboot
    (wie sich später rausstellt, gehört dies den Miserables) und sehen uns schon damit den großen Fang zu machen und jeden Abend
    Fisch für alle mitzubringen. Arno arbeitet auf einem Fischmarkt und hat ein paar gute Techniken parat. Wir befestigen eine
    lange Leine und fahren alle vier das erste Mal mit dem Boot zum fischen. Lange Zeit passiert nichts, es wird bereits dunkel und
    wir fahren enttäuscht zurück zum Ufer, kurz bevor wie angekommen sind holen wir die Leine ein, damit sich diese nicht im
    Untergrund verhängt. 5 Meter vor dem Ufer passiert es! Ein Fisch hat angebissen! Wir freuen uns alle riesig über diesen last-minute-catch
    und holen den Fisch ein. Leider ist es ein äußerst kleines Exemplar. Wir beschließen diesen nicht zu essen und morgen als Köder
    für einen größeren Fisch einzusetzen, der uns dann alle satt macht.

    Am nächsten Tag fahren Arno und Mateo raus um mit dem kleinen Fisch den großen Fisch zu fangen. Es ist bereits dunkel, wir
    haben Leuchtsignale ausgemacht. Taschenlampe blinkt: Fisch gefangen. Dauerlicht: Kein Fisch. Rotes Blinklicht: Notfall. Nach
    einer Stunde der Dunkelheit kontaktiere ich die beiden, Ergebniss: Dauerlicht, also leider kein Fisch.

    Als die beiden zurückkehren, erfahren wir, dass unser Köder aufgegessen wurde und kein Fisch angebissen hat.

    So erging es uns die nächsten Tage, wir versuchten alles Mögliche. Ich fange an den Felsen am Ufer nochmal einen kleinen Fisch,
    allerdings wollen die großen Fische diesen nicht. Wir kauften kleine Garnelen auf dem Markt als Köder: Auch hiermit keinen Erfolg.
    Wir sind nun seit 5 Tagen fast jeden Tag rausgefahren, ohne Erfolg.


    Der letzte Versuch
    Heute ist das Meer etwas stürmisch, Mateo und Arno fahren trotzdem raus.

    Nach einer Stunde legen sie kurz an, Mateo hat sein Feuerzeug vergessen. Als er wieder zurück kommt stellt er fest, dass eine große
    Welle das Boot und Arno am Strand erwischt hat. Alle Haken/Köder/Schnüre sind nun mit dem Boot verheddert. Wir haben kein Bock
    mehr, ziehen das Boot an Land und geben auf.

    All unsere Mühen wurden nicht belohnt, es hat wohl einfach nicht sein sollen.


    Mehr Bilder auf unserem Blog: Klick mich

  • Teil 1

    Olivenernte
    Beim Abendessen erklärt Alexander Matheo etwas, wir wissen zuerst gar nicht was gemeint ist. Er deutet auf eine Olive,
    deutet auf Matheo, macht mit den Händen Stampfbewegungen und sagt „Machina, Machina“. Hmm Olivenstampfen? Was
    auch immer er meint, wir finden das interessant und verabreden uns zum Olivenstampfen? morgen um 9 Uhr.


    Der nächste Tag bricht an und wir gehen zu Alexander, erstmal wird Kaffee getrunken. Danach ist aber erstmal nix mit
    Olivenstampfen, denn die müssen erstmal geerntet werden! Ich klettere oben im Baum umher und schlag auf die Äste
    während die anderen unten die Oliven auf den Kopf bekommen und diese einsammeln. Wahnsinn wie viele kleine Oliven
    auf diesem Baum hängen. Nachdem wir einen halben Tag beschäftigt waren, kehren wir zu Alexander zurück und präsen-
    tieren unsere Beute.


    Nun geht es an das Stampfen, laut Alexander kann man so etwas Öl gewinnen. Matheo steigt als erster in die Wanne, danach
    Marlene. Ganz gleich ob man mit dieser Methode viel Öl gewinnen kann, es ist sehr entspannend für die Füße und das Öl
    macht die Haut geschmeidig weich.



    Leider funktioniert die Sache nicht so gut und wir stampfen nicht all unsere geernteten Oliven. Alexander will diese in einen
    Ort zum pressen fahren, ich such mir noch einige der Oliven raus und lege diese in Salzlake ein. Mal sehn ob daraus in ein paar
    Wochen essbare Oliven werden.



    Interessant war die ganze Sache trotzdem!