Reisebericht: Die große Tour durch Europa, Kroatien, Albanien, Griechenland und bald nach Spanien/Marokko [#45 Essouira – Ruhe und Aufregung]

Albanien - So muss sich das Gefühl purer Freiheit anfühlen. Wir sitzen vor unserem VW-Bus am Strand, die Sonne scheint uns ins Gesicht und in der Luft liegt
der Geruch des Lagerfeuers, auf dem wir gerade Tee kochen. Mathieu, einer der Franzosen, die wir beim trampen mitgenommen haben, jongliert mit Keulen,
Arnaud baut sich eine Angel zum Fischen. Der Zufall hat uns zusammengewürfelt und an diesen wunderbaren Ort gebracht.

Ein tiefer Canyon schlängelt sich zum Meer. An der Stelle, wo er ins Meer mündet, öffnet sich ein breiter Sandstrand, rechts und links umgeben von schroffen
Felsen. Der Strand ist menschenleer, lediglich ein sympathischer älterer Mann hat sich eine Holzhütte an den Rand des Strandes gebaut, die er halbjährig bewohnt.
Weiter den Canyon hinein eröffnet sich uns ein wunderschöner, paradiesischer Garten mit Olivenbäumen, Farne, Steinmauern Blumen und Zitrusbäumen. Geht
man in den Garten hinein, so ist man von Vogelgezwitscher umgeben, das von den Felswänden widerhallt. Nachts hört man das Meeresrauschen und blickt in
einen wunderschönen Sternenhimmel.

Wir wachen am Morgen auf und wissen nicht was uns der Tag bringen wird. Wir sind frei, unseren inneren Impulsen und Kreativität freien Lauf zu lassen und lassen
alles auf uns zukommen. So finden wir uns einmal beim Fischen auf einem Tretboot und ein andermal bei der Olivenernte wieder. Wir wissen noch nicht wie lange
wir hier bleiben werden, dem inneren Rhythmus folgend gestalten wir unseren Tag und spüren, wann es Zeit ist zu gehen.

Wir, David und Marlene, haben vorerst alle Verpflichtungen in Deutschland aufgegeben und uns mit dem VW-Bus auf eine große Reise gemacht. Mittlerweile sind wir
seit vier Monaten unterwegs, weitere vier Monate hätten wir Zeit. Ob wir so lange unterwegs sind, wissen wir nicht.

Wir wollen langsam reisen, uns Zeit nehmen Land und Leute kennenzulernen und die Möglichkeit zu haben an einem Ort der uns gefällt länger zu bleiben. Da unser
Budget sehr begrenzt ist, müssen wir unsere Ausgaben so gering wie möglich halten, wir haben alles was wir brauchen in unserem Bus, auf Campingplätze sind wir
also nicht angewiesen.


Hier werden wir regelmäßig von unserer Reise berichten. Viel Spaß beim Lesen unserer Beiträge.

Inhaltsverzeichnis:


Österreich
#1 Getriebeschaden in Innsbruck

Südtirol
#2 Schnee am Pfitscherjoch
#3 Die Fahrt durch die Dolomiten

Slowenien
#4 Lagerfeuer in Slowenien am Nadiza


Kroatien
#5 It was fucking awesome.
#6 Krk und die Plitvicer Seen
#7 Der Schatz im Silbersee
#8 Zadar und ein wunderschöner Stellplatz
#9 pepperspray is illegal in croatia

Albanien
#10 Startschwierigkeiten in Albanien
#11 Die Fahrt nach Theth und das flambierte Fleisch
#12 Jimmy und der Thethipark
#13 Die „Besteigung“ des Mt. Arapi und das Abendessen bei der Familie Guri
#14 Die Sache mit dem „Camping Free“ in Theth
#15 Blue Eye und die Südroute Theth-Shkoder
#16 Entlang des schwarzen Drin und etwas Kletterei am Bovilla Stausee (extrem auf unserem Blog)
#17 Kruja, Besichtigung Zementbrennerei mit Xeni
#18 Camping Tirana und der gescheiterte Besuch der Hauptstadt
#19 Kap Rodon und der tote Stein
#20 Tirana, Elbasan und Berat, in den Städten unterwegs
#21 Wanderung im Osum Canyon und die einsame Katze
#22 Auf der Flucht und der Weg ins Paradies
Video: Die beschwerliche Fahrt vom Gjipe Beach
#23 Gjipe Teil 1: Klettern im Paradies
#24 Gjipe Teil 2: Alexander und die Suche nach dem King Tuna
#25 Gjipe Teil 3: Olivenernte und ein Müllproblem am Strand
#26 Gjipe Teil 4: Feuerpois und das übliche Tagesprogramm(nur extern auf unserem Blog, da zu viele Bilder)


Griechenland
#27 Mirupafshim Shqipëri! Yassas Greece!
#28 Meteora und die “Big Potatoes”
#29 Sauwetter in Griechenland und die Hundewelpen
#31 Ochsenbauchbucht bei Pylos
#32 Die letzten Tage auf Peloponnes
#33 Wildcampen mitten vor der Akropolis/Athen
#34 Die Heißen Quellen in Thermopiles
#35 Hund oder Türkei, eine schwere Entscheidung


Italien
#36 Mit dem Camper durch Italien, der große Flop


Spanien
#37 Wieder unterwegs, die ersten Tage in Spanien
#38 Frühling in Spanien und durch die Wüste Tabernas

Marokko
#39 Salam Marocco
#40 Zu Besuch bei Redouane und das Projekt Nibras
#41 Zu Besuch bei Rahou und die marokkanische Küche
#42 Die ersten Tage in der Wüste Erg Chebbi
#43 Entlang der algerischen Grenze, auf der Piste nach Zagora
#44 Die Kasbah von Telouet
#45 Essouira – Ruhe und Aufregung

Bilder (extern auf dem Blog):
Bilder 1 // Italien, Dolomiten und Slowenien
Bilder 2 // Kroatien
Bilder 3 // Albanien Teil 1
Bilder 4 // Griechenland


Sonstiges (extern auf dem Blog):
Über uns
Über die Reise
Über den Bus
Buchvorstellung: T4Travel als Gastautor im Buch Dreampions

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Wir würden uns wahnsinnig freuen wenn ihr auch mal einen Blick auf unseren Blog werft: http://www.t4travel.de Darf auch gerne an Reisebegeisterte und T4-Freunde weitergegeben werden.

Haben seit neustem auch eine Seite bei Facebook: Klick mich Bitte teilen Gibt dort auch immer ein paar aktuelle Infos! Vielen Dank!
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Informationen zum Reisemobil gibt’s hier . Leider ist dort
auch noch nicht alles auf dem neusten Stand. Werde ich aber nachholen!

02.09.2015, Tag 1- 105 km [Getriebeschaden in Innsbruck]

[Zuhause] Es gießt wie aus Eimern, die kurzen Regenpausen nutzen wir
um unsere Sachen in den Bus zu packen. Die ganze Packerei dauert viel länger
als gedacht und wir werden erst gegen 18 Uhr fertig. Wir sind etwas überrascht
als wir feststellen das wir noch massig Stauraum übrig haben, aber lieber mit
weniger losfahren, als den Bus schon am Anfang bis zur Decke zu beladen.

Zuversichtlich starten wir unsere Reise Richtung Brixen,
froh das schlechte Wetter bald hinter uns zu lassen. Der Bus fährt astrein,
Zahnriemen und Keilriemen wurden noch kurz vor der Abreise gemacht, ansonsten
steht er technisch auch super da. Aber wie es so ist wurden wir gleich nach den ersten 80 km auf die Probe
gestellt. Ein äußerst unschönes Geräusch machte sich im Innenraum bemerkbar: Beim
vierten Gang musste sich wohl ein Zahn verabschiedet haben, wie wir später
noch erfahren sollten.

Mit getrübter Stimmung fahren wir noch vorsichtig bis nach
Innsbruck rein und steuern den nächsten Mc Donalds an um uns im Netz Rat zu
holen. Nach langem hin und her beschließen wir unsere erste Nacht am
Straßenrand von einer Hauptstraße zu verbringen (schlechte Idee!). Als der
Verkehr am morgen zunimmt ist an Schlaf nicht mehr zu denken und wir machen uns
wieder auf um eine Lösung für unser Problem zu finden. Leider fällt das
Frühstück aus, da der ganze Bus inkl. unserer Vorräte durch Umzugskartons, die
nach Brixen müssen, zugestopft ist.

Nach langen erfolglosen Telefonaten mit unterschiedlichen (Vertrags-)Werkstätten
aus Deutschland, Südtirol und Innsbruck sehen wir uns schon um 2000 Euro ärmer
und etliche Tage unserer Reise in Innsbruck festsitzend. Niemand will sich
unserem Problem innerhalb der nächsten 7 Tage annehmen. Ohne viel Hoffnung beschließen wir
einfach mal jemanden auf der Straße nach einer guten Werkstatt zu fragen und so nimmt die Kette vieler
glücklicher Umstände ihren Lauf. Mit der ersten Person die wir fragen landen
wir einen Volltreffer (T5-Fahrer), er fährt mit uns in eine 10 km entfernte,
äußerst versteckte, Hinterhofwerkstatt.


Bellende Hunde in einem Zwinger empfangen uns sehr unfreundlich. Wie sich leider schnell herausstellt, war dem
Mechaniker die Sache zu groß und er hatte auch nicht die passenden Teile da. Zu unserem Überraschen zeichnet er uns eine Karte von einer in
der Nähe liegenden Werkstatt. Diese soll uns zu „VW-Hannes“ führen, dem einzigsten Mechaniker uns mit unserem Syncro Getriebe Problem helfen könnte. Nach kurzem
Verfahren kommen wir an, mehrere geparkte T4,T3 und VW Käfer stimmen uns zuversichtlich. Nach kurzer Probefahrt ist die Diagnose gestellt: Zahn beim
4ten Gang abgebrochen.

Kurz noch unter den Bus geschaut und uns wird mitgeteilt, dass er zufällig ein passendes Getriebe mit gerade mal 150 tkm da hat. Wir sollen
den Bus Montag Morgen vorbeibringen, wenn alles gut geht ist er am Montag Abend fertig!

Was soll man dazu noch sagen, der Preis war fantastisch und
unsere Stimmung hebt sich schlagartig. Hoffentlich geht alles so glatt wie besprochen und wir können bald einen 2ten Start unserer Reise wagen.

Gerade sind wir noch nach Brixen gefahren um die Kartons auszuladen, werden die nächsten Tage bis Sonntag Abend hier verbringen und am
Montag geht’s dann hoffentlich ab Richtung Dolomiten!

Viel Text, hoffe es ist nicht zuviel zum lesen. Der nächste Bericht wird auf jedenfall viele Bilder enthalten um auch die etwas lesefaulen
zu begeistern.


Viele Grüße aus Brixen,
David & Marlene

Basti Ja ich freu mich auch schon sehr auf die Alpenstraßen, hab mir schon ein paar Rosinen rausgesucht :-). Wünsch dir auch noch viel Spass auf der Insel!

Hab heute noch schnell ein paar Bilder vom fertigen Bus gemacht. Is noch nix spektakuläres, aber ihr sollt ja schonmal wissen mit was wir so unterwegs sind :-). Den nächsten Bericht mit Bildern gibts dann nächste woche.

Es geht weiter, muss leider etwas schnell machen, da wir schon lange loswollten und das Wetter so gut ist. Wenn ich wieder Internet habe werde ich die Bilder noch schöner einfügen und den Text etwas formatieren.

Ansonsten könnt ihr den gleichen Bericht mit noch etwas mehr Bildern auf unserer Seite: http://www.t4travel.de lesen. Mir fehlt leider gerade etwas die Zeit um hier auf beiden Plattformen alles schön und ordentlich zu machen. Sorry :-/

Tag 6 - Schnee am Pfitscherjoch (Denzel SG 3)

[Brixen/06.09.2015] Montag früh haben wir unseren Termin bei VW Hannes in Innsbruck um unser Getriebe zu wechseln. Wir beschließen den schönen Tag noch zu nutzen und noch heute, am Sonntag, auf das Pfitscher Joch bei Sterzing zu fahren und dort zu übernachten. In aller früh werden wir dann aufbrechen um um 8 Uhr in Innsbruck zu sein.


Von Sterzing weg sind geht es noch eine halbe Stunde durch das Tal und kleine Dörfer, bis die Straße zu einem Schotterweg wird und wir langsam Richtung Joch fahren. Als wir Kehre 4 erreichen, beschließen wir hier unser Mittagessen zu kochen. Die Aussicht ist traumhaft. Leider gibt es immer wieder kurze Schauer mit Eisregen, aber im Bus ist es sehr gemütlich und wir lassen uns die Speckknödel mit Pfifferlingen schmecken.
Nach dem Mittagessen und kurzer Pause packen wir unsere Sachen und fahren gegen 16 Uhr die Straße weiter hinauf Richtung Pfitscherjoch. Innerhalb kürzester Zeit ist von dem guten Wetter nichts mehr zu sehen und wir befinden uns mitten im Nebel. Um so weiter wir nach oben kommen, umso mehr sieht es aus als ob wir in einem völlig fremden Teil der Welt unterwegs sind.


Am Joch angekommen parken wir unseren Bus und ziehen uns warm an um etwas die Gegend zu erkunden. Es weht ein sau kalter Wind und der Eisregen peitscht uns ins Gesicht. Es hat gefühlte -5 Grad. Wir sehen nicht wirklich viel von unserer Umgebung, was die ganze Sache aber nicht weniger interessant macht. Ich würde sogar sagen, dass wir den alten Militärweg und die Landschaft bei schönem Wetter nicht so intensiv wahrgenommen hätten, wie heute im Nebel und Regen.
Nach knappen 2 Stunden kehren wir zu unserem Zuhause zurück und fahren den Weg wieder etwas weiter runter um dort unsere Nacht zu verbringen. Dank der Standheizung ist es im Bus nach einer halben Stunde gemütlich warm und wir essen gut zu Abend.

Die Nacht ist etwas ungemütlich, da es doch nochmal deutlich kälter wird wie am Abend. Als ich gegen 3 Uhr nachts aufwachte, stelle ich fest, das sämtliche Scheiben angefroren sind. Um 5 Uhr klingelt der Wecker, wir schalten kurz die Standheizung ein und warten noch eine halbe Stunde im Bett bis der Bus die richtige Temperatur zum aufstehen hat.
Vor dem Frühstück spring ich noch kurz raus und machte noch ein paar Fotos vor dem Sonnenaufgang. Ich kann euch gar nicht sagen wie verdammt kalt diese 5 Minuten waren...

Nach kurzem Frühstück fahren wir los Richtung Innsbruck und lassen unser Getriebe wechseln. Glücklicherweise hat unser Mechaniker den Bus an einem Tag fertig bekommen und wir fahren mit neuem/gebrauchtem Getriebe und neuer Kupplung wieder Richtung Brixen.


Das war erstmal für die nächsten Tage, jetzt geht es los Richtung Slowenien.